BGA RSShttp://bga.dedeBGAWed, 26 Mar 2025 09:24:33 +0000Wed, 26 Mar 2025 09:24:33 +0000BGAnews-8275Wed, 24 Sep 2025 08:34:00 +0000LOAD: Logistik - Optimierung - Automatisierung - Digitalisierunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/load-logistik-optimierung-automatisierung-digitalisierung/24. September 2025 in BerlinEin Top-Level-Event mit führenden Köpfen aus Wirtschaft und Politik.

Am Mittwoch, 24. September 2025, von 9:00 - 13:00 Uhr
im Verbändehaus, Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin

Treiber der deutschen Wirtschaft!

Mit einem jährlichen Umsatz von fast 2 Billionen Euro zählen der Großhandel und die Logistikbranche zu den größten Wirtschaftssektoren Deutschlands. Beide Branchen sind nicht nur auf belastbare und moderne Verkehrsinfrastrukturen angewiesen, sie gestalten sie auch selbst mit. Am 24. September 2025 werden wir gemeinsam mit Spitzenpersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, den Status Quo und die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur und neue Geschäftsmodelle im Logistiksektor diskutieren.



 

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ThemenVerkehr + LogistikTermineVeranstaltung
news-8203Tue, 24 Jun 2025 14:13:00 +0000Sommerfest des Handelshttps://bga.de/presse/pressemitteilung/sommerfest-des-handels/Save the Date // 24. Juni 2025 // Informationen folgenTerminenews-8423Thu, 20 Mar 2025 12:53:55 +0000Intensiver Austausch im Arbeitskreis Zollhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/intensiver-austausch-im-arbeitskreis-zoll/Der deutsche Zoll gehört dringend modernisiertAm 19. März fand die erste Sitzung in 2025 des Arbeitskreises Zoll des BGA statt. Beherrschendes Thema des gewohnt praxisnahen und intensiven Austauschs war die Performance des Deutschen Zolls. So wurden viele Beispiele von unverständlichem Behördenverhalten sowie der evident mangelnden Digitalisierung der Zoll- und Prüfprozesse genannt. Am krassesten waren Beispiele wie der Zollwunsch nach Ausdruck von bereits digital vorliegenden Dokumenten (mehrere Ordner) sowie "brennen" von Daten auf CD und Warenbegleitpapiere mit mehrfachem Durchschlag pro eingesetztem LKW. Darüber hinaus trieb die Teilnehmer aber das Thema Berichtspflichten, Kosten für Containerstandzeiten und die trumpsche Zollpolitik um. Dabei wurde u.a. klar, das auch der US-Zoll teils überfordert ist. Der BGA hat diese Themen alle aufgenommen und wird vor allem im Bereich Digitalisierung der Zollverwaltung seinen Forderungen im Wahlkampf bei nun laufenden Koalitionsverhandlungen sowie mit Blick auf die angestrebten Zukunftsinvestitionen in den Standort Deutschland Nachdruck verleihen.

 

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Im FokusThemenInternationales
news-8419Thu, 20 Mar 2025 09:33:23 +0000Fruchtbares Gespräch mit dem Botschafter Vietnams in Berlinhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/fruchtbares-gespraech-mit-dem-botschafter-vietnams-in-berlin/Austausch über zukünftige BeziehungenIn Zeiten wie diesen ist nichts wichtiger als Austausch und Verständnis über die Sicht auf die Entwicklungen im Welthandelsgeschehen. Der BGA hat daher angefangen mit dem diplomatischen Korps in Berlin mit und mit bilaterale Gespräche zu führen. Den Auftakt machte schon im letzten Jahr ein Gespräch von BGA-Präsident Dr. Jandura mit dem Botschafter Ungarns, welches damals die EU-Ratspräsidentschaft innehatte.. Es folgte ein Gespräch des Präsidenten mit dem Botschafter Polens zu Beginn des Jahres, da Polen von Ungarn den Staffelstab der EU-Ratspräsidentschaf übernommen hat.

Heute folgte ein Austausch von Hauptgeschäftsführe Antonin Finklenburg mit dem Botschafter Vietnams, S. E. Vu Quang Minh und seine beiden Handelsrätinnen. Dabei wurde schnell klar, dass die Sicht auf die Entwicklungen und die entsprechenden Reaktionen oftmals die gleichen sind. Beide Länder haben intensive Kontakte mit China und den USA und befinden sich in einer Mittelposition, die Ausgleich und diplomatisches Geschick erfordert. Beide Länder verurteilen auch den Angriffskrieg Russlands auf das Schärfste und betonen die Unverletzlichkeit der Grenzen sowie die Souveränität der Staaten. Im Falle Vietnams - mit Blick auf den Inselkonflikt mit China im südchinesischen Meer - eine wichtige Erkenntnis. Schließlich konnte im Gespräch auch unterstrichen werden, dass Vietnam und Deutschland perfekte Partner sind, wenn es um Derisking und Diversifizierung geht. Haben doch beide Volkswirtschaften der jeweils anderen viel anzubieten. Eine Option, die die deutsche Wirtschaft im Sinne der China + 1-Strategie auch schon erkannt hat. So nehmen die Engagements Deutschlands in Vietnam beständig zu. Aber auch umgekehrt will man die Bemühungen intensivieren. Einen konkreten Anlass dazu wird ein hochrangiger vietnamesischer Besuch Anfang Juni in Deutschland bieten. Als BGA, auch mit dem IPD, werden wir das aufmerksam verfolgen. Schließlich werden wir die Gesprächsreihe, insbesondere mit den Vertretungen der Länder Osteuropas sowie Asiens, fortsetzen.

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Im FokusThemenInternationales
news-8411Thu, 20 Mar 2025 09:25:54 +0000„Quo vadis, Großhandel"https://bga.de/presse/pressemitteilung/quo-vadis-grosshandel/Konferenz zu Software-Technologie im Großhandel im BGAGemeinsam mit SAP, dem ECC Köln und der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) war der BGA am 17. und 18. März Gastgeber der Konferenz „Quo vadis, Großhandel“. Traditionell stehen technologische Transformationserfahrungen von Großhandelsunternehmen im Mittelpunkt der Konferenz, darunter Cloud-Migration, Data Quality, AI-Tools, Clean-Core- versus Integrationsansätze oder die Kompatibilität von Softwarekomponenten unterschiedlicher Hersteller. Sie richtet sich damit vorrangig an CIOs und CDOs mittelständischer Großhandelsunternehmen sowie Technologiedienstleister.

Die inzwischen vierte Auflage der „Quo vadis, Großhandel“ wurde durch eine Keynote des BGA-Präsidenten Dr. Dirk Jandura eröffnet. Unter dem Titel „Der Großhandel und die neue Souveränität Europas“ betonte Dirk Jandura vor fast 120 Gästen die entscheidende Rolle des Großhandels in einer sich verändernden Weltordnung. Es reiche nicht, politisch für offene Märkte einzutreten, so Jandura. Europas Unternehmen und insbesondere der Großhandel müssten mehr in ihre eigene technologische Transformation investieren, um die Voraussetzung für freie Märkte und ein attraktives Europa als Partner neuer Handelspartner zu schaffen.


Neben Vorträgen zu Transformationserfolgen und -herausforderungen von Unternehmen, unter anderem aus dem Agrar-, Baustoff- oder Elektrogroßhandel, standen in diesem Jahr auch die politischen Rahmenbedingungen für die technologische Transformation des Mittelstands im Zentrum. Höhepunkt der Diskussionen am zweiten Tag war daher eine Podiumsdiskussion zwischen Jens Hungershausen, Vorstandsvorsitzender der DSAG, und Ben Brake, Abteilungsleiter für Digital- und Datenpolitik im Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Vor dem Hintergrund des enormen Investitionspakets der kommenden Bundesregierung und moderiert von Michael Nitsche, Abteilungsleiter für Digitalpolitik im BGA, diskutierten beide Panelisten über die Konkurrenzfähigkeit des digitalen Wirtschaftsstandorts Deutschland und die Erwartungshaltung an die neue Bundesregierung, wesentliche Impulse für die Verbesserung der öffentlichen digitalen Infrastruktur zu setzen.

Der BGA sieht seine Beteiligung an der „Quo vadis, Großhandel“ als Auftakt für ein zukünftig verstärktes Engagement im Technologiesektor und wird sich auch im kommenden Jahr inhaltlich und organisatorisch an der Konferenz beteiligen.

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Im FokusThemenDigitalisierung
news-8407Thu, 20 Mar 2025 09:19:57 +0000Weltwirtschaft im Umbruchhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/weltwirtschaft-im-umbruch/Präsidiumssitzung des BGA mit Friedrich MerzBei der BGA-Präsidiumssitzung in dieser bewegten Zeit gab es viele Themen zu besprechen. Zu Gast war CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat Friedrich Merz, der über die wirtschaftliche Lage und mögliche Lösungsansätze sprach. Weitere Einschätzungen zur aktuellen politischen Themenlandschaft und dem Ausgang der Bundestagswahl gaben BGA-Präsident Dr. Jandura und Hauptgeschäftsführer Antonin Finkelnburg.



Dr. Dirk Jandura legte am ersten Tag der zweitägigen Sitzung den Fokus seiner Eröffnungsrede auf Europa. Er stellt fest, dass sich die EU in den letzten Jahren stark verändert habe, jedoch nicht unbedingt in eine positive Richtung. Besonders belastend sei die Flut an europäischen Regulierungen für den Mittelstand, der bereits mit anderen Krisen wie Fachkräftemangel und steigenden Kosten zu kämpfen habe. Die Welt sei im Umbruch, betonte Jandura und Europa stark gefordert realpolitische Antworten zu finden. Trotz einiger Schwächen sei der europäische Binnenmarkt für die Wirtschaft der wichtigste Raum. Es bedürfe jedoch dringend einer Trendumkehr in der Europapolitik. In einer Tour de Table wurden die Anforderungen an und Herausforderungen mit Europa diskutiert. Man kam zu dem Ergebnis, dass es wichtig sei, dass Europa mit einer starken Stimme spricht und sich seiner Wirtschaftskraft bewusst ist. Aber auch, dass die Hausaufgaben gemacht werden müssen und nicht alles in einer Regulierungsorgie erstickt wird. Deutschlands Position solle gestärkt werden in der EU – hier habe in den letzten Jahren nicht viel stattgefunden.



Antonin Finkelnburg veranschaulichte in seinem Vortrag über den Ausgang der Bundestagswahl den politischen Umschwung und die Verunsicherung der Bevölkerung, die zu diesem Wahlergebnis geführt hat. Viele nationale Probleme und eine Ampel-Koalition, die nicht überzeugen konnte, haben die politischen Ränder deutlich wachsen lassen. Eingebettet ist dies in eine weltpolitische unsichere Lage. Angefangen mit viel Chaos aus den USA, einem immer noch andauernden Krieg in der Ukraine und einem China, dass seine Wirtschaftsinteressen sehr strategisch weltweit durchsetzt. Und einem Europa, das hier zwischen die Stühle zu geraten scheint. In dieser Gemengenlage muss Deutschland nun seinen Platz wieder finden und neu definieren.



Am zweiten Tag begrüßte Dr. Dirk Jandura den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Merz sprach über „Deutschland nach der Wahl“ und bekräftigte die Wichtigkeit seiner Vorschläge zu grundlegenden Reformen, z. B. einer Unternehmensteuerreform. Zweites wichtiges Thema sei der Bürokratieabbau. Hierfür müsse Deutschland auch wieder stärker präsent in Europa sein, woher viele der Gesetzgebungen kommen, die die Bürokratie so massiv erhöhen. Innen- und Außenpolitik müsse wieder Hand in Hand gehen, so Merz. Wirtschaftlich sei es wichtig, wieder eine Wachstumsperspektive zu schaffen. Die nächsten vier Jahre würden darüber entscheiden, ob Deutschland wieder auf Kurs kommt oder entgleist.




 

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Im Fokus
news-8403Tue, 18 Mar 2025 15:59:00 +0000Keine Schulden ohne mutige Reformenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/keine-schulden-ohne-mutige-reformen/1.000 Milliarden Euro Schulden sind auch 1.000 Milliarden Euro Verantwortung. "Jedes Unternehmen weiß, dass man in die eigene Zukunft investieren muss – oft auch durch Kreditaufnahme. Bundesregierung und Bundestag nehmen ein gewaltiges Risiko in Kauf. 1.000 Milliarden Euro Schulden sind auch 1.000 Milliarden Euro Verantwortung. Die heutige Abstimmung im Bundestag kann deshalb nur der Anfang eines tiefgehenden strukturellen Umbaus unseres Landes sein. Ohne ernsthafte Reformen gibt es keine Rechtfertigung für diesen Schuldenberg", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), den Vorschlag von CDU/CSU und SPD für die Änderung des Grundgesetzes zur geplanten Reform der Schuldenbremse.  

Und Jandura weiter: "Ich erwarte von den zukünftigen Koalitionären – vor allem von der SPD – einen detaillierten Plan, wie sofort nach Regierungsbildung Hand an die großen Probleme des Mittelstandes angelegt wird. Wir fordern eine sofortige Rücknahme von Vorschriften und Regelungen, die nichts produzieren außer Papierberge. Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz war ein Rohrkrepierer und sollte sofort aufgehoben werden. Bürokratie ist eines der größten Hemmnisse für Wachstum in diesem Land.“

„Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir auch dringend die Kosten unserer sozialen Sicherungssysteme in den Griff bekommen. Renten-, Gesundheits- und Pflegekosten explodieren und machen Arbeit für Beschäftigte und Unternehmen immer teurer. Die Sozialabgaben müssen sich langfristig wieder am Ziel der 40-Prozent-Marke orientieren“, so Jandura abschließend.
 

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Im FokusPressemitteilung
news-8399Tue, 18 Mar 2025 14:40:00 +0000Wie verändert Künstliche Intelligenz die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland? https://bga.de/presse/pressemitteilung/wie-veraendert-kuenstliche-intelligenz-die-wirtschaftliche-entwicklung-in-deutschland/Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Berlin vorgestellt Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) wird es zwar eine Steigerung der Produktivität geben - ein Produktivitätswunder durch KI ist in Deutschland in den nächsten Jahren aber nicht zu erwarten. Zudem: Um überhaupt die Chancen durch KI zu nutzen, muss die Politik möglichst schnell wesentliche Verbesserungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf den Weg bringen. Das sind Kernaussagen der Studie „Wie wird KI die Produktivität in Deutschland verändern?“, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des Gemeinschaftsausschusses der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft erstellt hat. 

Bei der Präsentation der Studie am 18.03.2025 im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin betonte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov die wachsende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz für die deutsche Wirtschaft. “Wir erleben gerade spannende Tage mit enormen globalen Herausforderungen und einer schweren Wirtschaftskrise im eigenen Land. Dabei zeigt sich, dass viele der Probleme struktureller Art sind – also hausgemacht. Aber es gibt aktuell auch große Chancen, Dinge konkret zu verbessern. Das betrifft vor allem die rasante technologische Entwicklung, die wir stärker nutzen müssen. Das gilt insbesondere für den Bereich der KI.”  

Bei der Veranstaltung in der DIHK mit 100 Gästen aus Politik und Wirtschaft stellte Hubertus Bardt vom IW die zentralen Ergebnisse der Studie vor. Expertinnen und Experten aus den Mitgliedsverbänden des Gemeinschaftsausschusses und aus der Politik diskutierten anschließend auf zwei Panels, ob und wie KI das Produktionspotenzial Deutschlands dauerhaft steigern kann und welche positiven Auswirkungen in verschiedenen Branchen vor allem bei der Lösung des Fachkräfteproblems zu erwarten sind. 

Deutschland nutzt Potenzial von KI-Anwendungen noch unzureichend  

Die Studie zeigt, dass bisher immer noch relativ wenige Unternehmen hierzulande KI aktiv einsetzen: Nur jedes vierte bis fünfte Unternehmen wendet die Technologie an. Im internationalen Vergleich ergibt sich ein gemischtes Bild. Bei der Einführung von KI in Unternehmen liegt Deutschland noch über dem EU-Durchschnitt, aber bereits hinter EU-Spitzenreitern Dänemark, Finnland und Niederlande auf Platz elf. Auch in der Forschung und bei der Anzahl der notwendigen Supercomputer belegt Deutschland einen vorderen Platz, fällt aber bei der Verfügbarkeit und Weiterverwendung der Daten im OECD-Vergleich weit zurück (Platz 24). Das Fazit der Studie: KI-Anwendungen bieten ein großes Potenzial zur Erhöhung der Produktivität in Deutschland, wir nutzen dieses Potenzial bisher aber nur unzureichend.  

In einer Projektion für die Jahre 2025 bis 2030 erwartet das IW Köln für Deutschland ein jährliches Produktivitätswachstum von 0,9 Prozent und für die Jahre 2030 bis 2040 von 1,2 Prozent. In den 2020er Jahren hat Deutschland ein Produktivitätszuwachs von lediglich 0,4 Prozent erreicht, wobei die Coronazeit zu berücksichtigen ist. KI-Anwendungen erhöhen also perspektivisch unser Potenzial, ein von vielen erhofftes „Produktivitätswunder“ wird aber ausbleiben.  

KI-Anwendungen dürften sich positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken 

Mit dem Einsatz von KI gehen Hoffnungen, aber auch Sorgen bezüglich der Beschäftigung einher. Es wird erwartet, dass Arbeitsschritte automatisiert und Tätigkeiten übernommen werden – was menschliche Arbeit erweitern und ergänzen, aber eventuell auch ersetzen kann. Die Datenlage deutet insgesamt auf einen positiven Saldo dieser Effekte hin. KI wird sich also positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken. Dies ist jedoch kein Selbstläufer und stellt hohe Anforderungen an die Unternehmen auf allen betrieblichen Ebenen und an die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.  

Politik sollte für bessere Rahmenbedingungen sorgen und Unternehmen ihr Personal weiterbilden 

Um die Nutzung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland voranzubringen, gibt das IW eine Reihe von Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft. So sollte die Bundesregierung die EU-Verordnung zur Künstlichen Intelligenz („AI ACT“) zeitnah umsetzen. Das würde Rechtssicherheit für die betroffenen Unternehmen schaffen. Kleine und mittlere Unternehmen brauchen zusätzlich praxisnahe Checklisten und andere Umsetzungshilfen, um den „AI Act“ aufwandsarm und regelkonform umsetzen zu können. Weiterhin muss die Bundesregierung darauf hinwirken, dass der „AI Act“ auf EU-Ebene regelmäßig evaluiert und an aktuelle Erfordernisse angepasst wird, um neueste Entwicklungen abzubilden. Die nächste Bundesregierung sollte zudem die Infrastruktur für KI fit machen. Dazu gehören bspw. der Bau von neuen Rechenzentren und die Ausweitung des Breitbandnetzes, denn vor allem die Qualität der Dateninfrastruktur wird bestimmen, ob wir KI erfolgreich einsetzen und anwenden können. Auch bei diesen Investitionsmaßnahmen wird es auf schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren ankommen. 

Auch die Unternehmen müssen bei der Ausschöpfung der Potenziale von KI aktiv werden. Digitalisierung und Datenmanagement in den Betrieben sind wichtige Grundlagen für eine erfolgreiche KI-Anwendung. Schulungen und Weiterbildungen für rechtskonforme Anwendung und unternehmensorientierte Umsetzung sind unabdingbar.  


Die Studie ist im Rahmen des DIHK-Vorsitzes im Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft entstanden. Sie finden SIe hier. Dem Gemeinschaftsausschuss gehören folgende Mitglieder an: 

Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Handelsverband Deutschland (HDE), Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Bundesverband deutscher Banken (BdB), Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV), Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA), DER MITTELSTANDSVERBUND (ZGV), Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Verband Deutscher Reeder (VDR), Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH). 

Gastverbände: Bundesverband der Freien Berufe; Deutscher Bauernverband  

 

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Im FokusThemenDigitalisierungPressemitteilung
news-8271Tue, 18 Mar 2025 08:34:00 +0000„Wie wird Künstliche Intelligenz die Produktivität in Deutschland verändern?“https://bga.de/presse/pressemitteilung/biofach-2025-weltleitmesse-fuer-bio-lebensmittel-1/Einladung zur Vorstellung der Studie in der DIHK Berlin, 18. März 2025Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Wirtschaftswelt in rasantem Tempo. Wie genau wirken sich diese Veränderungen auf die gesamtwirtschaftliche Produktivität in Deutschland aus? Wird KI das in Deutschland seit einigen Jahren rückläufige Produktionspotenzial erhöhen? Kann KI die Herausforderungen des Fachkräftemangels abfedern? Welche Rahmenbedingungen sollte die Politik bieten, damit die angesprochenen Potenziale genutzt werden können?

Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt einer Studie, die der Gemeinschaftsausschuss, bei dem auch der BGA Mitglied ist, beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) in Auftrag gegeben hat. Die Ergebnisse der Studie „Wie wird Künstliche Intelligenz die Produktivität in Deutschland verändern?“ liegen vor. Wir laden Sie herzlich zur Vorstellung der Studienergebnisse ein.

Die Veranstaltung findet am 18. März 2025 von 13:00 bis 16:15 Uhr in der DIHK in Berlin statt.

Die Gäste der Veranstaltung werden von Dr. Helena Melnikov von der DIHK begrüßt. Professor Bardt vom IW Köln wird die zentralen Ergebnisse der Studie vorstellen. Vertreter/innen der Mitgliedsverbände des Gemeinschaftsausschusses der Deutschen Gewerblichen Wirtschaft und Gäste aus der Politik diskutieren die Ergebnisse in zwei Runden:
Panel 1: Erhöht KI (dauerhaft) unser Produktionspotenzial?
Panel 2: Löst KI das Fachkräfteproblem?

Programm und Anmeldemöglichkeit finden Sie hier. Bitte melden Sie sich bis zum 14. März 2025 an.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen spannenden Austausch!
 

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TermineVeranstaltung
news-8395Thu, 13 Mar 2025 09:40:00 +0000Gegenzölle müssen zu Verhandlungen führenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/gegenzoelle-muessen-zu-verhandlungen-fuehren/Ein Handelskrieg ist nicht unser Ziel."Eine so umgehende wie deutliche Antwort der EU-Kommission ist die richtige Reaktion auf die Entscheidungen der amerikanischen Administration der vergangenen Wochen. Europa muss Trump gegenüber Stärke zeigen. Gleichzeitig muss die Tür für weitere Verhandlungen offenbleiben und die Kommission das Gespräch zur Vermittlung suchen. Nicht ein Handelskrieg ist unser Ziel, sondern eine Einigung auf freien Handel und Warenverkehr zwischen unseren Handelsräumen", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen die Entscheidung der EU, auf gewisse US-Produkte Einfuhrzölle zu verhängen.

"Es zeigt sich erneut, TTIP an wenigen dogmatischen Fragen scheitern zu lassen, war ein leichtsinniger Fehler. Die neue Bundesregierung muss einen weiteren Versuch starten, ein Abkommen mit den USA zu schließen. Freihandelsabkommen sind ein Garant für Wachstum und Wohlstand in der EU. Sie müssen aber pragmatisch abgeschlossen werden und nicht mit Regelungen und Vorschriften überfrachtet werden", so Jandura.
 

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ThemenInternationalesPressemitteilung
news-8367Mon, 10 Mar 2025 09:40:46 +0000Deutscher Export in freiem Fallhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/deutscher-export-in-freiem-fall/Ein klares Alarmsignal für den Standort"Die deutsche Exportwirtschaft befindet sich im freien Fall. Nach einem bereits historisch schlechten Jahresstart sinken die Zahlen immer noch weiter. Es fehlt in unserem Sektor völlig an Dynamik und Impulsen. Daher ist es unverständlich, warum im vorgelegten Sondierungspapier der zukünftigen Koalitionäre Außenpolitik und Außenhandel kaum eine Rolle spielen. Hier fordere ich dringende Nachbesserungen. Wir leben von den internationalen Beziehungen", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen die heute von Destatis veröffentlichten Zahlen zum deutschen Außenhandel.

"Die schwache Binnennachfrage und die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produkte sind hier nur eine Seite der Medaille. Die unsichere Weltlage führt ebenfalls zu sinkender Nachfrage unserer beiden größten Handelspartner USA und China. Umso wichtiger ist es für uns Händler, dass die Forderung nach einem Freihandelsabkommen es aus dem Sondierungspapier in den Koalitionsvertrag schafft und die künftige Bundesregierung sich endlich auch wieder um die Außenwirtschaft kümmert", so Jandura weiter.

Jandura schließt: "Es ist zu beobachten, dass unsere Unternehmerinnen und Unternehmer statt in Innovation und Wachstum zu investieren, lediglich Ersatzinvestitionen vornehmen. Dies ist ein klares Alarmsignal für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Die neue Bundesregierung muss die Weichen umgehend in Richtung Wachstum stellen. Wir brauchen grundsätzliche Reformen an unserem Standort!“

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind im Januar 2025 die deutschen Exporte gegenüber Dezember 2024 kalender- und saisonbereinigt um 2,5 Prozent gesunken und die Importe um 1,2 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2024 sanken die Exporte um 0,1 Prozent und die Importe stiegen um 8,7 Prozent.
 

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ThemenInternationalesPressemitteilung
news-8363Fri, 07 Mar 2025 10:19:07 +0000Keine Rekordverschuldung ohne echte Strukturreformhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/keine-rekordverschuldung-ohne-echte-strukturreform/Zuerst das Land, dann die Partei"Ich bin mir nicht sicher, ob den Sondierungsparteien der Ernst der wirtschaftlichen Lage wirklich bewusst ist. Der deutsche Mittelstand de-industrialisiert sich gerade im Rekordtempo. Alle 20 Minuten geht ein Unternehmen in Deutschland insolvent. Milliardeninvestitionen alleine reichen nicht aus. Wir brauchen dringend tiefgreifende strukturelle Reformen. Die Probleme mit massiven Geldmitteln zu übertünchen, reicht nicht aus. Wenn wir die grundlegenden Probleme unseres Standortes nicht lösen, ist die geplante Neuverschuldung Zeit- und Geldverschwendung. Der deutsche Mittelstand braucht dringend Rahmenbedingungen, die Wirtschaftswachstum zulassen und uns nicht zunehmend die Luft abschnüren", fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), von CDU und SPD, die sich derzeit in Sondierungsgesprächen befinden.

„Die Maßnahmen liegen auf dem Tisch: Sofortiger und nachhaltiger Abbau von Bürokratie, Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung für öffentliche und private Investitionsvorhaben, Absenkung der Unternehmensteuer auf europäischen Durchschnitt und ein Digitalisierungsschub, auch durch Reduzierung der Datenschutzauflagen“, so der Großhandelspräsident.

Und Jandura weiter: "Es ist Zeit, die alten ideologischen Grabenkämpfe sein zu lassen. Zuerst das Land, dann die Partei. Wir brauchen pragmatisches Handeln. Die Situation im Mittelstand ist so dramatisch, wie wir sie in der Nachkriegszeit noch nicht erlebt haben. Wenn wirklich Mittel in der vorgeschlagenen Höhe zur Verfügung stehen sollten, dann müssen diese gezielt eingesetzt werden, um Wachstum zu schaffen. Nicht, um Subventionen nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen, die nur wenigen helfen, wenn überhaupt.“

 

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Pressemitteilung
news-8359Thu, 06 Mar 2025 11:58:32 +0000Abschlussveranstaltung Dialogreihe Faire Lieferkettenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/abschlussveranstaltung-dialogreihe-faire-lieferketten/Wenig Gehör für kleinere MittelständlerAm 4. März fand auf Einladung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) die Abschlussveranstaltung der Dialogreihe #FaireLieferketten statt. Die Dialogreihe war Teil des „Sofortprogramms für untergesetzliche Maßnahmen zur Anwendung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes“. Zum Sofortprogramm und zur Reihe hatten wir schon berichtet. Ziel der Abschlussveranstaltung war es, die Ergebnisse der Workshops der Dialogreihe zu präsentieren. Und wie zu erwarten, fiel die Bilanz äußerst positiv aus. Als BGA haben wir diese Maßnahmen des BMAS durchaus begrüßt. Nur im Dialog lassen sich die Intention des Lieferkettengesetzes und dessen praktischen Auswirkungen, insbesondere auf den Mittelstand, richtig erfassen und einordnen.

Im Ergebnis müssen wir aber festhalten, dass – ähnlich wie schon bei der Auftaktveranstaltung im letzten Jahr – nur große bis sehr große Mittelständler zu Worte kamen. Die wirklichen Probleme kleinerer Mittelständler wurden hingegen nur am Rande thematisiert. Insofern war es ein sehr einseitiger bzw. gar kein Dialog. Auch das deutliche Unterstreichen, dass man sich Aufwand sparen könne, wenn man den risikobasierten Ansatz verfolge, war da nur ein schwacher Trost. Unangemessen war zudem ein leichtes Verbände-Bashing. So wurde unterstellt, dass Verbände wenig veränderungsbereit seien und daher Neuerungen, wie die aus dem LkSG, eher blockieren würden. Eine Verbandsvertreterin konnte dies aber gut parieren. Sie schilderte eindrucksvoll die demokratische Meinungsbildung in den Verbänden und unterstrich, dass sämtliche Kritik stets fundiert und sachlich vorgetragen worden sei. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass, auch wenn das LkSG unter der neuen Bundesregierung fallen sowie via Omnibusverfahren in Brüssel die europäische Lieferkettenrichtlinie CSDDD angepasst werden sollte, das Thema Transparenz in den Lieferketten erhalten bleiben wird. Dafür sind schon zu viele Investitionen in den Unternehmern getätigt worden.

Das „wie“ wird die Akteure aber weiter beschäftigen. Ein guter Anlass, am Ball zu bleiben, ist dazu der 3. Deutsche Lieferkettentag am 8. Oktober im Verbändehaus in Berlin.
 

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Im FokusThemenInternationalesExport
news-8355Thu, 06 Mar 2025 11:56:02 +0000BGA-Webinar zu KI-Compliance mit hoher Teilnahmehttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-webinar-zu-ki-compliance-mit-hoher-teilnahme/Aufklärung über Chancen und RisikenDer Impact von KI auf unsere Branche ist deutlich spürbar. Nachdem der Hype inzwischen ein Plateau erreicht hat, schälen sich erste und zum Teil sehr vielversprechende Use Cases heraus. Anwendungen im Marketing, Business Intelligence Tools, Human Ressources oder Sales werden inzwischen von mehr als der Hälfte aller mittelständischen Unternehmen eingesetzt, allerdings mit deutlichen Unterschieden in der Tiefe der Integration.
 

Als Folge des Kompetenzsprungs durch KI und der steigenden Zahl an Anbietern und Anwendungen, nicht nur in unserer Branche, erhöht sich der Anpassungsdruck auf und an die Regulatorik. Wie ist das Verhältnis von Datenschutz und KI, gibt es neue Haftungsfragen, wenn Mitarbeitende unternehmensfremde KI in ihrem Berufsalltag einsetzen (Stichwort Schatten-IT), und welche Regularien sind mit dem neuen EU AI Act verbunden?
 

Um diese und einige andere Fragen zu beleuchten, hatte der BGA am 26. Februar im Rahmen eines digitalen Lunch Talks Felix Meurer (Rechtsanwalt in der Kanzlei Orka) als Referenten zu Gast. Vor knapp 140 Teilnehmenden aus Verbänden, Großhandelsunternehmen und Dienstleistern skizzierte Herr Meurer das noch recht neue Feld des KI-Rechts. Den Rahmen dazu bot der in verschiedenen Stufen in Kraft tretende EU AI Act. Dieser klassifiziert KI-Anwendungen in vier Risikoklassen: "Systeme mit geringem Risiko", "Systeme mit besonderen Transparenzanforderungen", "Hochrisikosysteme" und "Verbotene Praktiken". Je nach Kategorie, gehen mit dem jeweiligen Anwendungsbereich unterschiedliche, Vorsorge- oder Transparenzpflichten einher.
 

Gleichzeitig sind Unternehmen zukünftig verpflichtet, die KI-Kompetenzen ihrer Angestellten zu fördern; dies gilt für alle Unternehmen, die KI im Einsatz haben. Hierbei sind nicht nur dezidierte KI-Anwendungen relevant, sondern auch Software, die KI-Komponenten verwendet. Dazu zählen beispielsweise Produkte innerhalb von Microsoft 365, diverse Cloud-Anwendungen oder Bildbearbeitungstools.
 

In einem dritten Teil referierte Meurer über die Kennzeichnungspflicht (und deren Grenzen) von mit KI generierten Inhalten im Marketing und den Einsatz von KI in verschiedenen HR-Prozessen.
 

Das Webinar ist der Auftakt einer BGA-Webinar-Serie zu Potenzialen und Risiken des Einsatzes von KI in Unternehmen.

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Im FokusThemenDigitalisierung
news-8347Thu, 06 Mar 2025 10:18:54 +0000BGA auf der Fruit Logistica und Biofachhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-auf-der-fruit-logistica-und-biofach/Strategische Gespräche mit führenden Unternehmen und InstitutionenDer BGA war im Februar 2025 auf den Weltleitmessen Fruit Logistica und Biofach in Berlin und Nürnberg präsent, um die Interessen seiner Mitglieder auch in der Entwicklungszusammenarbeit gezielt zu vertreten. Im Fokus stand das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte PartnerAfrika-Projekt mit Obst- und Gemüseverbänden in Ghana. Ziel ist es, die dortige Weiterverarbeitung auf ein exportfähiges Niveau zu heben und langfristig stabile Handelsrouten mit europäischen Abnehmern zu sichern.

Auf der Fruit Logistica führten BGA-Vertreter strategische Gespräche mit führenden Unternehmen und Institutionen, darunter die ghanaische Botschaft, europäische Importeure und lokale Agrarverbände. Dabei ging es um Marktanforderungen, die Modernisierung der Lieferkette sowie die Verbesserung der Pflanzengesundheit in Ghana. Parallel wurde mit internationalen Partnern über innovative Züchtungstechnologien zur Qualitätssteigerung beraten.

Die Biofach bot wertvolle Einblicke in die Nachfrage der europäischen Lebensmittelindustrie. Erste Vereinbarungen zur Warenprobe-Übersendung wurden getroffen, um mögliche Qualitätslücken der ghanaischen Produktion zu identifizieren. Zudem informierte sich das BGA-Team über geeignete Verarbeitungstechnologien und führte Gespräche mit Institutionen wie PromPerú und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zur zukünftigen Ausgestaltung der Entwicklungszusammenarbeit sowie Außenwirtschaftsförderung.

All diese Aspekte nehmen insbesondere im aktuellen geopolitischen Kontext auch für die BGA-Mitgliedschaft eine zunehmend große Bedeutung ein. Die aktive Rolle des BGA in der Entwicklungszusammenarbeit eröffnet neue Märkte, sichert nachhaltige Handelswege und stärkt die Position deutscher Unternehmen im globalen Wettbewerb. Durch den Aufbau stabiler Partnerschaften profitieren deutsche Importeure und Verarbeiter von einem breiteren Angebot und verbesserten Rahmenbedingungen für den Handel mit Afrika, Südamerika und anderen Regionen der Welt.

Fragen zu allen BGA-Projekten beantwortet Pawel Pekarev (pawel.pekarev@bga.de).
 

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Im FokusThemenInternationalesProjekte
news-8343Thu, 06 Mar 2025 10:12:13 +0000Start der Kampagne #AppreciateWholesale https://bga.de/presse/pressemitteilung/start-der-kampagne-appreciatewholesale/Großhandel wertzuschätzen – #AppreciateWholesaleEuroCommerce, der europäische Dachverband für den Großhandel, hat letzte Woche die Kampagne #AppreciateWholesale gestartet. Ihr Ziel: Die entscheidende, aber oft übersehene Rolle des Großhandels in den EU-Lieferketten sichtbar machen. Politische Entscheidungsträger sollen besser verstehen, wie der Großhandel unser tägliches Leben beeinflusst – von der Versorgung von Apotheken bis zur Bereitstellung von Baumaterialien. Das Bewusstsein wird geschaffen für die Rolle des Großhandels in den Lieferketten der EU und im Alltag der Bürger. 

Mit einer Landingpage, einem Factsheet und einem Video liefert die Kampagne klare Fakten und Hintergründe zum Großhandel. So soll eine gezieltere Regulierung für die vielen KMU im Großhandel gefördert und damit unnötige bürokratische Hürden vermieden werden. Die Kampagne trägt nicht nur zum besseren Verständnis bei, sondern liefert auch konkrete Beispiele, um die Gesetzgeber zu informieren und die künftige Gesetzgebung mitzugestalten. Im Rahmen der Kampagne wird in den kommenden Wochen eine LinkedIn-Kampagne durchführt und neue Videos zum Großhandel veröffentlicht.

Mehr erfahren & teilen: https://www.eurocommerce.eu/support-europes-wholesalers/

Es ist Zeit, den Großhandel wertzuschätzen – #AppreciateWholesale!
 

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Im FokusEuropa
news-8339Wed, 05 Mar 2025 11:31:53 +0000Deutschland auf gefährlichem Weghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/deutschland-auf-gefaehrlichem-weg/Es braucht strukturelle Reformen."Wir begeben uns auf einen gefährlichen Weg. Zusätzliche Investitionen in die Bundeswehr und in die Infrastruktur sind richtig und notwendig. Aber all das über neue Schulden zu finanzieren ohne gleichzeitig die strukturellen Probleme des Landes anzugehen, ist ein hohes Risiko", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), den Vorschlag von CDU und SPD.

Und Jandura weiter: "Der Staat ist ein schlechter Investor. Und mehr Schulden bedeuten nicht mehr Wettbewerbsfähigkeit. Geld löst keine strukturellen Probleme, das haben die Merkel-Jahre bewiesen. Wir brauchen einen echten Kurswechsel, mehr unternehmerische Freiheit, weniger Bürokratie. Das enorme Schuldenpaket bedingt grundlegende Reformen. Das schließt den Umbau der Sozialversicherungssysteme mit ein. Die Aussetzung der Schuldenbremse muss ein einmaliger Vorgang bleiben!"

 

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Im FokusSteuern + FinanzenPressemitteilung
news-8335Fri, 28 Feb 2025 11:09:00 +0000BGA begrüßt Absichten zu Freihandelsabkommen mit Indienhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-begruesst-absichten-zu-freihandelsabkommen-mit-indien/Das ist das richtige Zeichen zur richtigen Zeit. "Das ist das richtige Zeichen zur richtigen Zeit. Wenn die USA neue Zollgrenzen errichten, muss Europa mit einer Freihandelsoffensive antworten. Indien ist ein sehr großer Markt. So werden die Zugangsbedingungen für europäische Unternehmen verbessert und erleichtert. Handelsverträge sind und bleiben eines der wichtigsten Elemente zur Stärkung von Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit, erst recht in diesen Zeiten", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), die heutige Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, noch in diesem Jahr ein Freihandelsabkommen mit Indien abschließen zu wollen.

"Wir fordern die Kommission auf, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Neben Indien gehören nun auch Indonesien, Thailand und Australien auf die "Short List". Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Ratifizierung des MERCOSUR-Abkommens ebenfalls mit Hochdruck vorangetrieben wird", so Jandura weiter.

Aber auch an die Adresse der zukünftigen Koalitionäre hat der BGA-Präsident eine eindeutige Botschaft: "Eine gewichtige Stimme für den Freihandel fehlte zuletzt in Brüssel. Die neue Bundesregierung muss den Druck aufrechterhalten, dass in Brüssel dieser Weg weitergegangen wird. Das Vorantreiben des Freihandelsabkommens mit Indien ist ein guter Schritt. Eine schnelle Umsetzung geht am besten, wenn das Abkommen nicht mit unrealistischen Forderungen im Nachhaltigkeitsbereich überladen wird."

 

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Im FokusThemenInternationalesDigitalisierungPressemitteilung
news-8327Wed, 26 Feb 2025 13:09:00 +0000Erste Signale für Bürokratie-Abbau aus Brüsselhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/erste-signale-fuer-buerokratie-abbau-aus-bruessel/Weitere Schritte müssen folgen."Die Omnibus-Verordnung ist für den Mittelstand ein Schritt hin zu weniger Bürokratie und mehr unternehmerischer Freiheit. Mit dem heute veröffentlichten Entwurf setzt Brüssel ein positives Zeichen. Aber das kann nur ein Anfang sein - weitere Schritte müssen folgen. Die deutsche Wirtschaft ächzt unter einer erdrückenden Regulierungsflut aus Brüssel. Unsere Unternehmen kämpfen täglich mit realitätsfernen Vorgaben. Wir brauchen klare, umsetzbare Regeln statt endloser Dokumentationspflichten und regulatorischer Bremsklötze", fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) zur heute veröffentlichten Omnibus-Verordnung.

"Endlich hat die Kommission unsere Bedenken erhört. Eine Erleichterung bringen die vorgesehenen Änderungen an der Europäischen Lieferkettenrichtlinie CSDDD. Unternehmen sind nun nur noch verpflichtet, ihre direkten Geschäftsbeziehungen zu überprüfen. Die Prüfung aller Lieferanten entlang der gesamten Lieferkette entfällt somit. Dies war für Mittelständler, die die Prüfung weitergereicht bekommen haben, einfach nicht umsetzbar. Eine Entlastung ist die Reduzierung der Sorgfaltspflichtenüberprüfung von jährlich auf alle fünf Jahre und dass die Anwendung von 2027 auf 2028 verschoben worden ist. Dies lässt den Unternehmen etwas mehr Zeit, sich auf die Umsetzung vorzubereiten. Im nächsten Schritt wäre es wichtig, dass es Reduzierungen bei Berichtspflichten wie z. B. bei der EUDR (Entwaldungs-Verordnung) gibt", erläutert Jandura.

„Hohe regulatorische Anforderungen belasten die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Um Unternehmen wirklich zu entlasten, bleibt noch viel zu tun. Es geht nicht darum, ob Unternehmen Verantwortung übernehmen wollen – das tun sie bereits. Doch übermäßige Bürokratie darf nicht zur Wachstumsbremse werden. Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Umsetzbarkeit müssen Hand in Hand gehen“, warnt Jandura.
 

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ThemenEuropaPressemitteilung
news-8291Tue, 25 Feb 2025 10:49:00 +0000Trumps Zölle und deren Auswirkungenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/trumps-zoelle-und-deren-auswirkungen/Einordnung der Zollvorhaben Am 10. Februar veröffentlichte das Weiße Haus ein Dekret (Executive Order), mit dem die Wiedereinführung der 2018 verhängten US-Zölle auf Stahlimporte in Höhe von 25 Prozent aus allen Drittländern angekündigt wurde. Am nächsten Tag erfolgte ein weiteres Dekret, in der auch die Wiedereinführung sowie die Erhöhung von zehn auf 25 Prozent von US-Zöllen auf Aluminiumimporte verkündet wurde. Zudem sollen die Zölle mehr Stahl- und Aluminiumerzeugnisse umfassen als bisher (die Produktlisten sind aktuell noch nicht im US-Amtsblatt, dem Federal Register, veröffentlicht) und ab dem 12. März 2025 erhoben werden.

Mit den beiden Dekreten werden bestehende Abkommen, mit denen die EU, aber auch Argentinien, Australien, Brasilien, Japan, Kanada, Mexiko, Südkorea und das Vereinigte Königreich, Ausnahmen wie beispielsweise Quotenregelungen ausgehandelt hatten, beendet. Zudem sollen US-Importeure künftig keine individuellen Ausnahmen von den Zöllen mehr beantragen können, auch wenn ein bestimmtes Produkt nicht in ausreichender Menge oder Qualität in den USA verfügbar ist. Bestehende Ausnahmen laufen spätestens am 12. März aus.

Präsident Trump begründet die Zölle damit, dass die weiterhin hohen Importmengen von Stahl und Aluminium aus Ländern, mit denen Abkommen geschlossen wurden, eine Gefahr für die "nationale Sicherheit" der USA darstellten und die heimische Wirtschaft schädigten, die unter den angestrebten Produktionskapazitäten zurückbliebe. Auch die globalen Stahl-Überkapazitäten sowie der Vorwurf, dass Waren aus Ländern ohne Ausnahmeregelungen (bspw. China) über Länder mit Ausnahmeregelungen (bspw. Mexiko) zollfrei in die USA gelangen, werden als Grund angeführt.

Innerhalb von 90 Tagen nach Veröffentlichung der Dekrete soll überprüft werden, ob die Zölle auf weitere Downstream-Produkte ausgeweitet werden sollten. Auch US-Produzenten und Industrieverbände sollen die Ausweitung auf weitere Produkte beantragen können.


Ankündigung reziproker Zölle

Am 13. Februar unterzeichnete Präsident Trump zudem ein weiteres Dekret, in dem reziproke Zölle (reciprocal tariffs) angekündigt werden. Anhand eines „Fair and reciprocal plan“ sollen für jeden Handelspartner „das Äquivalent eines auf Gegenseitigkeit beruhenden Zolls“ festgelegt werden. Damit sollen unfaire und unausgewogene Handelspraktiken adressiert werden. Neben Zöllen, die von Handelspartnern erhoben werden, sollen auch weitere Aspekte in die Berechnung der reziproken Zölle einfließen:

  • Steuern, die aus Sicht der Regierung unfair oder diskriminierend seien oder extraterritorial angewendet werden, beispielsweise Mehrwertsteuern;
  • Kosten, die aufgrund von nichttarifären Handelshemmnissen, unfairen oder schädlichen Handlungen, Richtlinien oder Praktiken, wie beispielsweise Subventionen oder aufwändigen regulatorischen Anforderungen, entstünden;
  • Praktiken, die aus Sicht er US-Regierung zu nachteiligen Wechselkursen führen würden, sowie
  • weitere Praktiken, die aus Sicht der US-Regierung (US-Handelsbeauftragter in Absprache mit dem US-Finanzminister, dem US-Handelsminister und dem Senior Counselor to the President for Trade and Manufacturing), den Markzugang von US-Unternehmen oder den fairen Wettbewerb strukturell behindern würden.

Nach der Veröffentlichung der Berichte sollen im nächsten Schritt die zuständigen Behörden (v. a. das Handelsministerium und das Büro des US-Handelsbeauftragten) die Auswirkungen untersuchen, die nicht-reziproke Handelsvereinbarungen auf die USA haben und einen Bericht vorlegen, in dem Gegenmaßnahmen dargelegt werden. Im Dekret wird kein genaues Datum genannt, wann die reziproken Zölle in Kraft treten werden. Denkbar wäre aber, dass die Zölle bereits ab dem 2. April 2025 erhoben werden.
 

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news-8303Sun, 23 Feb 2025 19:42:00 +0000Es steht viel auf dem Spiel https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-wahlaufruf-am-23-februar-fuer-die-wirtschaft-waehlen-1/Wir müssen endlich aus der wirtschaftspolitischen Sackgasse raus.„Das Wahlergebnis spricht eine eindeutige Sprache. Die Wählerinnen und Wähler haben sich mit klarer Mehrheit für einen politischen Kurswechsel ausgesprochen. Ich gratuliere Friedrich Merz und der CDU/CSU zum Wahlsieg. Es steht viel auf dem Spiel. In Deutschland haben sich viele Aufgaben angesammelt. Die Prioritäten für die nächste Legislaturperiode können jetzt richtig gesetzt werden. Wir müssen endlich aus der wirtschaftspolitischen Sackgasse raus. Dafür brauchen wir mehr Bewegungsfreiheit und die richtigen Rahmenbedingungen. Den Rest erledigen die Unternehmen dann alleine“, sagt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025.

„Deutschland steht heute vor einer gewaltigen Aufgabe, vergleichbar mit der Lage unmittelbar nach der Wiedervereinigung. Damals wie heute wird es keine blühenden Landschaften über Nacht geben. Im Gegenteil: Uns alle erwartet viel Arbeit. Es wird eine gemeinsame nationale Kraftanstrengung brauchen, um Deutschlands Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Doch jetzt folgen erst einmal die Koalitionsverhandlungen und hier muss es schnell eine handlungsfähige Regierung geben“, so Jandura weiter.

„Deutschland geht sehenden Auges in ein drittes Jahr der Rezession. Der Mittelstand ist gefangen in staatlicher Überregulierung und erzwungener Transformation. Was wir dringend brauchen, ist ein echter Befreiungsschlag – angefangen bei der Bürokratie. Wir müssen den wirtschaftlichen Wettbewerb endlich annehmen, und dafür braucht es bessere Rahmenbedingungen. Dazu zählen eine schrittweise Reform der Unternehmensbesteuerung, deutliche Fortschritte bei der administrativen Digitalisierung sowie schnellere Planungs- und Entscheidungsprozesse. Nur so können wir schneller, leistungsfähiger und digitaler werden, und das fängt beim Staat an“, fordert Jandura.

„Eine handlungsfähige und handlungswillige Bundesregierung brauchen wir auch mit Blick auf die internationale Lage. Die Zeit nationaler Alleingänge muss ein Ende haben. Europa erwartet von Deutschland eine klare und pragmatische Positionierung. Nur mit einer geeinten Haltung und deutlicher Stimme können wir im Handelskonflikt mit den USA und China bestehen. Wir brauchen auch eine klare Haltung für offene Handelswege und neue Freihandelsabkommen. Die Zeit des Zögerns muss endlich ein Ende haben, denn die Welt da draußen wartet nicht auf uns“, so der Außenhandelspräsident abschließend.

 

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Pressemitteilung
news-8279Thu, 20 Feb 2025 10:19:00 +0000Mercosur: Handelsteil soll separat ratifiziert werdenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/mercosur-handelsteil-soll-separat-ratifiziert-werden/Ratifizierung im Frühjahr 2026Die EU-Kommission wird voraussichtlich das MERCOSUR-Freihandelsabkommen in zwei Teile aufteilen, um eine schnellere Ratifizierung zu ermöglichen, sagte der Europaparlamentarier Bernd Lange (SPD). Dasselbe soll auch mit dem modernisierten Abkommen mit Mexiko geschehen, laut dem Handelsausschuss-Vorsitzenden im EU-Parlament, so wie man es auch bei dem „Modell Chile“ gemacht hat. Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Chile wurde 2023 unterzeichnet, der Handelsteil trat zum Februar dieses Jahres in Kraft.
Der umfangreiche Handelsteil, der etwa 90 Prozent des Abkommens ausmacht, soll separat behandelt und nach der Zustimmung des Europäischen Parlaments (und des Rates) endgültig in Kraft treten, erläutert Lange. Sobald das komplette Abkommen, inklusive des identischen Handelsteils, von allen 27 Mitgliedstaaten ratifiziert wurde, ersetzt es den zuvor in Kraft getretenen Handelsteil.

Dem MERCOSUR-Abkommen kritisch gegenüber stehen derzeit insbesondere Frankreich, Irland, Polen, Österreich und die Niederlande. Deshalb war schon lange vermutet worden, dass die EU-Kommission eine geteilte Abkommensarchitektur befürworten wird. Es ist allerdings noch keine abschließende Entscheidung gefallen.

Lange rechnet damit, dass das MERCOSUR-Abkommen noch in diesem Jahr nach der Sommerpause unterzeichnet wird. Die Abstimmung über die Ratifizierung im Europäischen Parlament erwartet er für das Frühjahr 2026.
Die Bedeutung des Abkommens wird auch von brasilianischer Seite hervorgehoben. Mauro Vieira, der brasilianische Außenminister, betonte während eines Besuchs in Spanien die Wichtigkeit des MERCOSUR-EU-Abkommens, insbesondere angesichts drohender Handelskriege. Er unterstrich die Notwendigkeit, multilaterale Beziehungen zu stärken und den Protektionismus zu bekämpfen.

Die endgültige Umsetzung des Abkommens wird von der Fähigkeit der EU abhängen, interne Differenzen zu überwinden und eine gemeinsame Position zu finden und auch die weiteren politischen Entwicklungen werden hier eine Rolle spielen.
 

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news-8299Thu, 20 Feb 2025 10:07:12 +0000Konjunktur in Deutschland: Weiterhin verhaltenes Bildhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/konjunktur-in-deutschland-weiterhin-verhaltenes-bild/Wirtschaftliche Belebung noch nicht in Sicht. „Verhaltene wirtschaftliche Dynamik zum Jahresbeginn“ ist zusammenfassend die Bewertung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Februar 2025. Das BMWK prognostiziert eine grundsätzlich positive Tendenz, konstatiert allerdings eine Zweiteilung zwischen positiv tendierendem Dienstleistungssektor und rezessiv entwickelndem Verarbeitenden Gewerbe. Aufgrund der schwachen binnen- und außenwirtschaftlichen Nachfrage, gepaart mit gestiegenen innen- und geopolitischen Risiken sei eine wirtschaftliche Belebung noch nicht in Sicht. Die Schwäche der deutschen Wirtschaftsleistung kommt in der Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Ausdruck, das zum Ende des Jahres 2024 mit 0,2 Prozent schwächer ausfiel als zunächst gemeldet. Die Inflation ging im Januar 2025 um 0,3 Prozentpunkte auf +2,3 Prozent zurück.

Die Konjunkturindikatoren zeigen nach der Einschätzung des BMWK insgesamt noch ein ambivalentes Bild. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe fiel im Dezember mit -2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der Ausstoß der Industrie verringerte sich um -3,3 Prozent, im Baugewerbe ist sie konstant geblieben. Innerhalb der Industrie entwickelten sich die Wirtschaftszweige jedoch unterschiedlich: Produktionsausweitungen konnten bei der Herstellung Pharmazeutischer Erzeugnissen (+11,6 Prozent) und Metallerzeugnisse (+4,4 Prozent) verzeichnet werden. Hingegen wurde die Produktion in den Wirtschaftszweigen chemischer Erzeugnisse (-3,2 Prozent), bei elektrischen Ausrüstungen (-1,4 Prozent), sowie ebenso im bedeutsamen Maschinenbau (-1,7 Prozent) gedrosselt. Der gewichtige Bereich Kfz/Kfz-Teile hat ein deutliches Minus von -10 Prozent vermeldet.

Auch bei den Auftragseingängen gibt es noch keine wirkliche Entwarnung. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sind im Dezember gegenüber dem Vormonat zwar um 6,9 Prozent gestiegen, nachdem sie allerdings im November um 5,2 Prozent zurückgegangen waren. Bereinigt um Großaufträge nahmen die Ordereingänge insgesamt gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent zu. Im Gesamtjahr 2024 gingen die Ordereingänge im Verarbeitenden Gewerbe aber kalenderbereinigt um 3,0 Prozent zurück. Und auch beim globalen Handel bleibt die Lage uneinheitlich: Der weltweite Güterhandel hat sich im November im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent erhöht. Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt er aktuell mit 3,6 Prozent im Plus. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index hat sich dagegen im Dezember weiter schwach entwickelt und ist von 124,1 auf 123,0 Punkte gesunken. 

Der BGA bleibt angesichts der schwachen, uneinheitlichen Entwicklung weiterhin verhalten in seiner Einschätzung der aktuellen Lage. Auch Indikatoren von ifo und S&P Global, die nach wie vor auf niedrigem Niveau verharren, geben keinen Anlass, einen zeitnahen konjunkturellen Aufschwung zu erwarten. Von einer neuen Bundesregierung erwartet der BGA, die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für Unternehmen zu modernisieren, die überbordende Bürokratie umfassend zu reduzieren und die Sozialabgaben auf wieder unter 40 Prozent zu senken, wenn die deutsche Wirtschaft nicht den Anschluss an die Weltwirtschaft verlieren soll.

(Quelle: BMWK, Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Februar 2025, Pressemitteilung vom 12. Februar 2025)
 

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news-8295Thu, 20 Feb 2025 09:55:36 +0000Studie: Lieferkettensorgfaltspflichten im Großhandelhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/studie-lieferkettensorgfaltspflichten-im-grosshandel/Ergebnisse der Umfrage zur Umsetzung der nationalen GesetzgebungKlima- und Umweltschutz haben in den vergangenen Jahren einen hohen Stellenwert eingenommen. Mit dem sogenannten Green Deal hat die EU-Kommission hohe Ziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen gesetzt. Seitdem prägen die Diskussionen um Lieferkettensorgfaltspflichten, Nachhaltigkeitsberichterstattung, CO2-Grenzausgleichsmechanismen und Entwaldungsverordnung nicht nur die Gesetzgebung, sondern auch die Umsetzung in die Praxis. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat vor diesem Hintergrund 2024 eine Umfrage zur Umsetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz durchgeführt, um die Auswirkungen der rechtlichen Anforderungen auf den Groß- und Außenhandel in Deutschland zu analysieren.

Der deutsche Groß- und Außenhandel unterstützt die Zielsetzung, Umwelt und Klima als natürliche Lebensgrundlage als auch als unentbehrliche Grundlage für nachhaltiges Wirtschaften zu schützen. Vor diesem Hintergrund fördert die Umfrage interessante Ergebnisse auf dem bisherigen Weg zu Tage, macht aber auch die Erwartungen der Unternehmen an die Politik sehr deutlich. Viele Groß- und Außenhändler haben die Zielsetzung in ihre Unternehmensphilosophie bereits aufgenommen. Vor allem große und auch viele mittlere Unternehmen befassen sich mit den Anforderungen aus den Lieferkettensorgfaltspflichten eingehend. Bei Unternehmen mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigen sich 70 Prozent intensiv mit den Lieferketten, bei Unternehmen mit 100 bis 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind es zwar nur 20 Prozent, allerdings befassen sich die Übrigen zumindest bereits rudimentär mit den Lieferkettensorgfaltspflichten.

Bei kleinen Unternehmen ist noch eine vergleichsweise große Zurückhaltung festzustellen. Bei den Unternehmen, die bis zu 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen - und auch im Groß- und Außenhandel den überwiegenden Anteil an Unternehmen darstellen - überwiegt jedoch ein Zögern. Mehr als ein Viertel beschäftigt sich nicht mit den Anforderungen und 62 Prozent nur rudimentär. Die zögerliche Haltung hinsichtlich der Umsetzung findet ihre Ursache in den komplexen rechtlichen, organisatorischen, prozessualen und technischen Anforderungen, von denen sich vor allem kleine und mittlere Unternehmen im Groß- und Außenhandel überfordert sehen. Unternehmen, die sich mit der Umsetzung befasst haben, können durchaus Vorteile erkennen. So ermöglicht die Etablierung von Risikomanagementsysteme oder internen sowie externen Beschwerdeverfahren eine frühe Identifikation von Risiken und damit verbunden vorbeugende Maßnahmen und sogar Vorteile im Wettbewerb.

Die Ergebnisse zeigen trotz erster positiver Einschätzungen, dass die Bewertung der rechtlichen und administrativen Vorgaben uneinheitlich ausfällt und auch die Akzeptanz der Vorgaben als kritisch angesehen werden kann. Moniert wird vielfach der erhebliche administrative und damit verbunden erhebliche Kostenaufwand bei Zweifeln an den suggerierten wirtschaftlichen Vorteilen. So sehen sich fast zwei Drittel der Unternehmen in der Größenklasse mit mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überwiegend gut gewappnet, 40 Prozent dieser Unternehmen beklagen aber den Aufwand und die Kosten als zu hoch. Bei den kleinen Unternehmen bis 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen sich dagegen zwei Drittel als nicht gewappnet. Bei diesen ist auch der Anteil derjenigen Unternehmen, die angaben, dass deren Geschäftspartner „kein Verständnis“ hinsichtlich der Umsetzung der Sorgfaltspflichten haben, am größten: mehr als 20 Prozent bei den Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mehr als 30 Prozent bei Unternehmen mit 11 bis 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass im Groß- und Außenhandel die Auffassung vorherrscht, dass das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ausgesetzt werden sollte, bis die europäische Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt wurde. Hierfür plädieren fast sieben von zehn der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen. Dies unterstreicht aus Sicht des BGA zugleich das Erfordernis, dass die Politik die Unternehmen bei der Ausgestaltung mitnimmt und Regelungen möglichst bürokratiearm etabliert, um auch bei kleinen und mittleren Unternehmen die Akzeptanz zu erhöhen.

Die Analyse der Umfrage zur Umsetzung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes kann hier abgerufen werden.

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news-8287Thu, 20 Feb 2025 09:41:41 +0000Aus der Rezession zum Wachstum: Welche Wege führen uns aus der Krise?https://bga.de/presse/pressemitteilung/aus-der-rezession-zum-wachstum-welche-wege-fuehren-uns-aus-der-krise/4. Wahlarena mit Esra Limbacher MdB, SPDEsra Limbacher, MdB, SPD, dort Mittelstandsbeauftragter und Mitglied des Seeheimer Kreises, war am 13. Februar zu Gast bei der 4. und letzten Wahlarena des BGA. Noch 10 Tage zur Bundestagswahl und die Teilnehmer hatten noch jede Menge Fragen, die sie loswerden wollten. Limbacher bedauerte, dass eine echte wirtschaftspolitische Auseinandersetzung in diesem Wahlkampf zu kurz komme und diese hohe Priorität in der nächsten Legislaturperiode haben müsse. In seinem Eingangsstatement beantwortete er die Frage, wie die Politik Deutschland aus dem Tief herausbekommt mit drei wichtigen Absatzpunkten, um die Wirtschaft zu unterstützen.

Zu Beginn stellte er drei Kernpunkte vor, mit denen die deutsche Wirtschaft wieder aus dem Tief käme: die Einführung einer Investitionsprämie, um "made in Germany" zu fördern, ein Bundeszuschuss zur Senkung der Energiepreise und einen Bürokratieabbau, um der mittelständigen Wirtschaft wieder die Zeit zurückzugeben, sich um ihre eigentliche Arbeit zu kümmern. Für die Finanzierung soll u. a. die Schuldenbremse aufgeweicht werden.

Die Diskussion war lebhaft und reichte von der Frage, ob statt Subventionen eine Unternehmenssteuerreform für alle sinnvoll sei, über die die deutsche Rolle bei der europäischen Bürokratie bis zur politischen Festlegung des Mindestlohns. Vor allem die Regulierung auf allen Ebenen erregte die Gemüter. Einig waren sich alle, dass es mehr Pragmatismus in der Politik bedürfe.
 

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Im FokusThemenSteuern + FinanzenDirekt aus Berlin
news-8283Thu, 20 Feb 2025 09:31:14 +0000Digitalisierung: Der Wahlkampf vermeidet die unangenehmen Fragenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/digitalisierung-der-wahlkampf-vermeidet-die-unangenehmen-fragen-1/Ein Kommentar von Michael Nitsche Podcasts, YouTube, Wahlarenen – in keinem Wahlkampf zuvor hat die mediale Professionalisierung und Inszenierung der Parteien eine so große Rolle gespielt wie 2025. Scholz, Merz, Habeck und die anderen haben erkennbar intensive Trainings hinter sich. Dort haben sie gelernt, komplexe und herausfordernde politische Konzepte und Vorstellungen auf immer einfachere Gedanken zu reduzieren, weil neue Medien und Formate dies verlangen. Stärker als in früheren Wahlkämpfen geht dies zulasten von Inhalten und Lösungskonzepten. Mehr denn je entsteht der Eindruck, dass alle Probleme dieses Landes im Grunde sehr einfach zu lösen seien – und dass alles im Kern mit Migration zu tun haben müsse. Dass dies nicht so ist, wissen nicht nur alle Beteiligten, sondern auch alle Expertinnen und Experten. Allen ist klar: In diesen Formaten gibt es nicht viel zu gewinnen, aber sehr viel zu verlieren, wenn ein bestimmtes Thema nicht lang und breit bedient wird. Beraterinnen und Berater haben Szenarien geprobt, Argumentationen festgelegt und überlegt, wie auf kritische Fragen geantwortet werden kann – oder wie das Gegenüber im Falle von Konfrontationen aus dem Gleichgewicht zu bringen ist. Alle haben Listen mit Prioritätsthemen sowie solchen, die eher keine Rolle spielen sollen. Auf letzterer steht wahrscheinlich „Digitalisierung“, ergänzt um nur wenige, sehr einfache Buzzwords.

Als Teil der digital- und wirtschaftspolitischen Blase in Berlin und Vertreter des Spitzenverbands des vor allem mittelständischen Großhandels kann man sich nur verwundert die Augen reiben. Trotz anderer Ankündigungen spielt Wirtschaft in den Arenen und Duellen ebenso wenig eine Rolle wie die Modernisierung unserer Infrastruktur. Die enge Verbindung zwischen dem Digitalisierungsgrad einer Gesellschaft und der Robustheit ihrer Volkswirtschaft ist hinreichend belegt und wird nur von wenigen Ausnahmen widerlegt. Länder wie Estland sparen zwei Prozent ihres BIPs ein, weil sie seit über 20 Jahren durch konsequente Digitalisierung die Verwaltungskosten für Unternehmen und die Bevölkerung immer weiter reduziert haben. Kürzlich teilte die Regierung in Tallinn mit, dass man nun den letzten Schritt zur 100-prozentigen digitalen Verwaltung gegangen sei – und wie: Endlich kann man sich auch digital scheiden lassen.

Und wie sieht es in Deutschland aus? Mitten in der schwersten rezessiven Phase, die dieses Land je gesehen hat, geben Unternehmen bis zu drei Prozent ihrer Bruttoumsätze für die Erfüllung bürokratischer Vorgaben aus. Der Investitionsstau für moderne – das heißt digitale – Infrastruktur beträgt inzwischen 600 Milliarden Euro. So sieht es das der Übertreibung völlig unverdächtige Institut der Deutschen Wirtschaft (IW). Und die immer wichtiger werdenden Digitalkompetenzen junger Menschen sind schlechter als vor zehn Jahren: 40 Prozent unserer Achtklässlerinnen und Achtklässler kommen laut der letzten International Computer and Information Literacy Study (ICILS) nicht über das „Wischen und Klicken“ hinaus. Damit liegen wir zwar noch leicht über dem internationalen Durchschnitt, aber der Unterschied zwischen Kompetenz-Spitze und Kompetenz-Durchschnitt ist gefährlich groß. Von privaten Investitionen in digitale Infrastruktur sowie vom Forschungsstandort ist hier noch gar nicht die Rede.

Kurzum: Die Indikatoren für die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts in Sachen Digitalisierung stehen auf dunkelorange – bei Investitionsbedingungen, Infrastruktur und zukünftigen Fachkräften. Worüber wird im Wahlkampf in Sachen Wirtschaftspolitik gesprochen? Ein bisschen über Steuern: wichtig. Ein bisschen über Energiekosten: wichtig. Ein bisschen weniger über abwandernde Unternehmen und Kapital: wäre sehr wichtig. Und dann? Dann kommt nichts mehr. Die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts, die Modernisierung der Infrastruktur und die zukunftsgerichtete Ausbildung junger Menschen spielen wegen der Konzentration auf Migration im Grunde keine Rolle – alles Themen, die für die Zukunft mittelständischer Unternehmen höchst relevant sind. Genauso wie eine positive Erzählung von Migration, um unser Land attraktiv für ausländische Fachkräfte zu gestalten – auch diese sucht man im Wahlkampf vergebens.

Einige meinen nun, Digitalisierung sei ein Sammelbegriff, der viele sehr komplexe Themen umfasse, die schlecht zu kommunizieren seien. Dem muss man entgegnen: Wirtschaftspolitik, Haushaltspolitik oder Migrationspolitik sind ebenfalls sehr komplexe Themen – doch hier geben sich die Parteien deutlich mehr Mühe, sie in vereinfachte Narrative zu übersetzen.

Passiert denn auf der Fachebene etwas? Durchaus. Fast alle für eine Regierungsbeteiligung infrage kommenden Parteien machen sich in Fachrunden für ein eigenes Digitalministerium stark – eines, das sich ausschließlich mit Digitalisierung befasst. Je nach Partei soll dieses entweder mit „weitreichenden“ oder „robusten“ Kompetenzen ausgestattet werden oder „durchsetzungsstark“ sein, um die Kompetenzen für Modernisierung und Digitalisierung unseres Landes zu bündeln. Das Problem: Unsere Regierung arbeitet nach dem Ressortprinzip und unser Land ist ein föderaler Staat. Das bedeutet: Zuständigkeiten sind (im besten Fall) eindeutig zugeordnet – für die Digitalisierung der Kommunen und (Cyber-)Sicherheitsfragen ist das BMI zuständig; für die Modernisierung der Finanzverwaltungen das BMF; für Fragen um Arbeit und Soziales das BMAS. Natürlich berührt die Digitalisierung von Fachprozessen die Fachressorts. Hinzu kommen Zuständigkeiten der Länder, Kommunen sowie einzelner Fachaufsichten usw. Das zu ändern gleicht (vorsichtig gesagt) einem Albtraum. Das ändert aber nichts, denn der Schlüssel liegt in der Auflösung der politischen Verantwortungsdiffusion für die Digitalisierung – Kompetenzen müssen zentralisiert werden; Standards müssen zentral gesteuert werden. Wie wir Länder und Ressorts jedoch dazu bringen sollen, ihre Kompetenzen abzugeben – darüber sprechen wir nicht.

Und ja, es gibt sie, die guten Nachrichten. 2024 hat die Zahl der Unternehmensgründungen mit 2.766 einen Sprung von 11 Prozent nach oben gemacht. Junge Unternehmen brauchen aber nicht nur niedrige Steuern und günstige Energie (immerhin darüber sprechen wir), sondern auch die Aussicht darauf, dass sie in fünf oder zehn Jahren kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden können. Und sie brauchen moderne und funktionale Verwaltungen. Branchen mit zum Teil sehr niedrigen Margen – dies betrifft nicht wenige Bereiche des Großhandels – werden aus Deutschland heraus international nicht konkurrieren können, wenn heimische Bürokratiekosten potenzielle Gewinne auffressen. Auch darüber sprechen wir im Wahlkampf nicht.

Wenn wir eine Verbesserung der Bedingungen für die Wirtschaft in unserem Land wollen, müssen wir die Digitalisierung unserer Infrastruktur angehen. Es hilft nichts, von Milliardeninvestitionen in Digitalisierung zu reden, ohne zu erwähnen, dass Nettoinvestitionen – also das Verhältnis von Abschreibung zu Investition – seit vielen Jahren negativ sind. Es hilft nichts, über ein durchsetzungsstarkes Digitalministerium zu sprechen, ohne zu fragen, wie es sich eigentlich durchsetzen soll. Und es hilft nichts, wenn Regierung und Opposition einen Wirtschaftswahlkampf versprechen, sich aber nicht um den Wirtschaftsstandort streiten und am Ende in Phrasen verheddern.

Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck und Christian Lindner: Wir müssen uns endlich den unangenehmen Fragen stellen und auf diese gibt es keine einfachen Antworten.
 

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Im FokusThemenDigitalisierungDirekt aus Berlin
news-8263Wed, 19 Feb 2025 08:42:59 +0000BGA-Wahlaufruf: Am 23. Februar für die Wirtschaft wählen!https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-wahlaufruf-am-23-februar-fuer-die-wirtschaft-waehlen/Erholt sich die Wirtschaft, geht es auch den Bürgerinnen und Bürgern besser.„Wir brauchen nicht drumherum zu reden: Die Lage ist dramatisch. Die deutsche Wirtschaft ist seit drei Jahren in der Rezession. Pro Stunde gehen 3 Unternehmen insolvent. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit steigen. Überbordende Bürokratie und zu hohe Unternehmenssteuern beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Man darf nicht vergessen: Erholt sich die Wirtschaft, geht es auch den Bürgerinnen und Bürgern besser. Es sind noch 4 Tage bis zur Bundestagswahl. Ich hoffe, dass die Menschen in unserem Land die Wahl als Chance begreifen, die wirtschaftspolitische Ausrichtung Deutschlands grundlegend zu ändern. Wir brauchen eine starke, handlungsfähige Bundesregierung, die endlich einen anderen, besseren Kurs einschlägt“, fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025.

„Die administrative Belastung für Unternehmen in Berlin und Brüssel hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen. Allein im Jahr 2024 entstanden durch neue Gesetze und Regelungen zusätzliche Bürokratiekosten in Höhe von 400 Millionen Euro. Die Bürokratie liegt wie eine Schlinge um den Hals von uns Unternehmerinnen und Unternehmern. Deswegen ist es dringend notwendig, bestehende Vorschriften zu überprüfen und unnötige Regularien abzuschaffen, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren“, so der Großhandelspräsident.

„Es braucht eine Unternehmenssteuerreform, die die Rahmenbedingungen in Deutschland modernisiert und vereinfacht. Die deutschen Unternehmen stehen nicht nur auf den internationalen Märkten, sondern auch auf den heimischen in einem harten Wettbewerb. Eine wettbewerbsfähige Steuerpolitik ist essenziell für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts. Hinzukommt, dass wir auch bei der Digitalisierung stark hinterherhinken. Hier können viele Prozesse vereinfacht und vereinheitlicht werden. Und das würde viel Zeit und Geld sparen“, so Jandura weiter.

Mit Blick auf die außenpolitischen Herausforderungen fügt Jandura hinzu: "Gerade, wenn wir auf die dramatischen Umwälzungen in der Weltpolitik blicken, brauchen wir dringend eine hör- und sichtbare deutsche Position. So wie es zuletzt war, kann es nicht weitergehen."

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Im FokusPressemitteilung
news-8259Tue, 18 Feb 2025 11:09:00 +0000DSAG und BGA fordern digitale Offensive für Wirtschaftsstandort Deutschlandhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/dsag-und-bga-fordern-digitale-offensive-fuer-wirtschaftsstandort-deutschland/Gemeinsame Pressemitteilung zur Bundestagswahl 2025Walldorf & Berlin, 18.02.2025 – Fünf Tage vor der Bundestagswahl appellieren die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) und der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA) gemeinsam an die künftige Bundesregierung, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland in den Fokus zu rücken. Im Zentrum stehen: Abbau bürokratischer Lasten, Stärkung digitaler Bildung und Wiederherstellung des Vertrauens in politische Handlungsfähigkeit.

Bürokratische Lasten senken
Anforderungen an Unternehmen steigen durch die stetig wachsende Zahl an Regulierungen mit immer höherem Detailgrad immer weiter an. Die Unklarheit gesetzlicher Vorgaben, unrealistische Umsetzungsfristen oder sachlich schwer zu vermittelnde Ausnahmen bedeuten laut ifo-Institut einen Verlust an 146 Mrd. Euro an Wirtschaftsleistung jedes Jahr.

„Unternehmen brauchen klare und umsetzbare Vorgaben, um sich vor Cyberangriffen zu schützen. Die ausbleibende gesetzliche Grundlage schafft große Unsicherheiten und verhindert notwendige Investitionen in IT-Sicherheit“, betont Jens Hungershausen, DSAG-Vorstandsvorsitzender.
Auch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) trifft viele Mittelständler direkt, da sie als Zulieferer großer Unternehmen in die Haftung genommen werden. Gleichzeitig führen Verzögerungen bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes 2.0 (OZG 2.0) oder der Registermodernisierung dazu, dass Unternehmen weiterhin mit ineffizienten analogen Behördenprozessen kämpfen.

Dr. Dirk Jandura, Präsident des BGA: „Die Bürokratiekosten für Unternehmen müssen radikal gesenkt werden, sonst ersticken wir den Mittelstand. Länder wie Estland sparen nach eigener Aussage zwei Prozent ihres BIP durch konsequente Digitalisierung ein – Deutschland dagegen verliert jährlich Milliarden durch unnötige Bürokratie.“

Digitale Bildung stärken
Die digitalen Kompetenzen junger Menschen in Deutschland sind unzureichend. Studien wie die International Computer and Information Literacy Study (ICILS) zeigen, dass 40 Prozent der Achtklässler und Achtklässlerinnen kaum digitale Grundkenntnisse besitzen. Dr. Jandura sieht dringenden Handlungsbedarf: „Die mangelnde digitale Bildung verschärft den Fachkräftemangel in allen Branchen. Während digitale Kompetenzen unverzichtbar werden, verlieren wir fast die Hälfte der jungen Generation an digitalen Analphabetismus.” Jens Hungershausen ergänzt: „Wir brauchen eine nationale Bildungsoffensive, die MINT-Fächer stärkt und Schulen mit modernen digitalen Infrastrukturen ausstattet“.

Vertrauen in politische Handlungsfähigkeit wiederherstellen
Unternehmen benötigen praxistaugliche Gesetzgebungen undeine konsequente Digitalisierung der Verwaltung. „Wir brauchen klare Leitplanken und eine echte Digitalstrategie“, fordert Hungershausen. „Das bedeutet: nachhaltige Investitionen in digitale Verwaltung, ein ‚Digital first‘-Ansatz bei neuen Gesetzen und mehr Standards für Behördenprozesse.“

Dr. Jandura ergänzt: „Die Wirtschaft funkt SOS und die neue Bundesregierung muss handeln. Gold-Plating bei Regulierungen aus Brüssel oder hochriskante Ausnahmen für den öffentlichen Sektor bei der NIS-2-Richtlinie sind schmerzhafte Belege dafür, dass Deutschland an den wirtschaftlichen Realitäten vorbei regiert wird.“
Das ausführliche Statement von Jens Hungershausen (DSAG) und Dr. Dirk Jandura (BGA) gibt es hier.

Über den BGA
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. (BGA) vertritt als einer der führenden Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft die allgemeinen berufsständischen, wirtschaftspolitischen und sozialpolitischen Interessen seiner Mitgliedsverbände und -unternehmen aus den Branchenzweigen des Produktionsverbindungshandels, des Konsumgütergroßhandels und des baunahen Großhandels. Weitere Informationen finden Sie unter: www.bga.de

Über die DSAG
Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist einer der einflussreichsten Anwenderverbände der Welt. Über 4.000 Mitgliedsunternehmen und mehr als 70.000 Mitgliedspersonen bilden ein starkes Netzwerk, das sich vom Mittelstand bis zum DAX-Konzern und über alle wirtschaftlichen Branchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) erstreckt. Auf Basis dieser Reichweite gewinnt der Industrieverband fundierte Einblicke in die digitalen Herausforderungen im DACH-Markt. Die DSAG nutzt diesen Wissensvorsprung, um die Interessen der SAP-Anwender zu vertreten und ihren Mitgliedern den Weg in die Digitalisierung zu ebnen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.dsag.de,www.dsag.at,www.dsag-ev.ch

Das aktuelle BGA-Positionspapier Digitalisierung finden Sie hier.
 

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ThemenDigitalisierungPressemitteilung
news-8211Mon, 10 Feb 2025 11:09:07 +0000Schäden halten sich noch in Grenzenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/schaeden-halten-sich-noch-in-grenzen/Die EU hatte Zeit, sich vorzubereiten.„Ich gehe davon aus, dass sich die Folgen für Europa in Grenzen halten werden, wenn es bei einer Forderung nach 25 Prozent Zölle auf Stahl und Aluminium bleibt. Kanada, Mexiko, Brasilien und Südkorea sind die wichtigsten Stahllieferanten der USA in Übersee. Hinzu kommt, dass die Ankündigungen der Zölle von Präsident Trump nicht unerwartet kommen. Die EU hatte Zeit, sich vorzubereiten und auch die Unternehmer und Unternehmerinnen trifft es nicht überraschend. Sollten sich die Ankündigungen bestätigen, muss die Europäische Union mit einer Stimme auftreten. Dann gibt es keinen Grund, warum sie als deutlich größere Volkswirtschaft vor den USA in die Knie gehen sollte“, kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zu den von Präsident Donald Trump angekündigten Strafzöllen für Stahl und Aluminium.
 
"Wir wissen inzwischen, dass diese Methode Trumps System hat und seine Art ist, den Deal vorzubereiten. Deshalb ist es wichtig, sich nicht einschüchtern zu lassen und mit Augenmaß vorzugehen. Uns muss klar sein, dass wir erst am Anfang einer Reihe von handelspolitischen Maßnahmen stehen. So hat Trump Zölle zum Kernstück seiner Bemühungen gemacht, die US-Wirtschaft umzugestalten, das Handelsdefizit zu verringern und neue Einnahmequellen zu erschließen, um seine Steueragenda umzusetzen. Es wird nun darauf ankommen, wie Europa und andere Nationen reagieren werden. Fatal wäre eine ‚Auge um Auge, Zahn und Zahn‘-Reaktion. So etwas würde den Welthandel massiv schwächen und für alle massive Wohlstandsverluste zur Folge haben. Es gilt also weiterhin, sich auf konkrete Verhandlungslösungen sowie maßvolle Reaktionen vorzubereiten", so der Außenhandelspräsident.

„EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bereits den richtigen Weg eingeschlagen. Sie signalisiert Gesprächsbereitschaft und Stärke. Ich kann nur befürworten, zunächst alle diplomatischen Register zu ziehen. Sinnvoll wäre eine europäisch-amerikanische Handelskonferenz mit dem Ziel, einen neuen Anlauf für ein pragmatisches Freihandelsabkommen mit den USA zu wagen“, so Jandura abschließend.

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DigitalisierungPressemitteilung
news-8207Fri, 07 Feb 2025 09:09:01 +0000Wachstumsmotor Exportwirtschaft in Abwärtsspirale https://bga.de/presse/pressemitteilung/wachstumsmotor-exportwirtschaft-in-abwaertsspirale/Dramatische Wettbewerbsschwäche der deutschen Wirtschaft
„Trotz Jahresabschlusshoch sind die deutschen Exporte im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,0 Prozent gesunken. Damit bewahrheitet sich unsere düstere Prognose für 2024 – der eigentliche Wachstumsmotor Exportwirtschaft befindet sich in einer Abwärtsspirale“, kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), die heute von Destatis veröffentlichten Zahlen zum deutschen Außenhandel.

„Schon seit 2015 verzeichnet Deutschland im internationalen Vergleich die drittschlechteste Entwicklung der Exportperformance aller von der OECD analysierten Länder. Dies gilt ebenso für die nominalen Weltexportanteile. Der Rückgang spiegelt die dramatische Wettbewerbsschwäche der deutschen Wirtschaft sowie die gesamtwirtschaftliche Lage wider“, so der Präsident weiter.

„Mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen in den USA ist unsere Schwäche umso gefährlicher. Wir müssen Trump mit Stärke begegnen können, um in möglichen Zollverhandlungen bestehen zu können. Zu wenig Export, ein deutlicher Rückgang in der Produktion und steigende Arbeitslosenzahlen - wo sollen denn Wachstum und damit Steuereinnahmen herkommen?  Die Abwärtsspirale muss gestoppt werden. Und dazu benötigen wir die richtigen Weichenstellungen von der Politik. Ich rufe dazu auf, am 23. Februar ein deutliches Zeichen für die Wirtschaft zu setzen und nur die Parteien zu wählen, die sich für mehr Wachstum einsetzen, national wie international“, schließt der Unternehmer.

Laut Statistischem Bundesamt sanken die Exporte im Gesamtjahr 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Importe nahmen um 2,8 Prozent ab. Im Dezember 2024 stiegen die deutschen Exporte gegenüber November 2024 kalender- und saisonbereinigt um 2,9 Prozent und die Importe um 2,1 Prozent. Die Exporte wuchsen im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2023 um 3,4 Prozent und die Importe um 4,5 Prozent. 
 

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ThemenInternationalesExportPressemitteilung
news-8163Thu, 06 Feb 2025 10:36:00 +000018. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehrhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/18-bme-vdv-forum-schienengueterverkehr-1/Der BGA ist Kooperationspartner der Veranstaltung.Unter dem Motto „Klimaschutz und Konsum in Einklang bringen – Mehr Markenprodukte auf die Schiene!“ fand das 18. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr am 29. und 30. Januar 2025 in Berlin statt. Marode Infrastruktur, fehlende Zuverlässigkeit, mangelnde Flexibilität – die Liste der Rahmenbedingungen, die gegen die Schiene spricht, ist lang. Und nicht neu. Daran ändert auch der aktuelle Sanierungsplan der Bahn nichts, die Reaktionen darauf sind bestenfalls verhalten optimistisch.


Foto: Tanja Marotzke
 

Und doch nutzen immer mehr Verlader im Zuge ihrer Nachhaltigkeitsstrategie den Schienengüterverkehr verstärkt als Verkehrsträger. Eisenbahnverkehrsunternehmen und Logistikdienstleister nehmen die sich daraus ergebenden Anforderungen mit modernen Konzepten für unterschiedlichste Güter gerne auf und entwickeln integrierte und ganzheitliche Kundenlösungen. Technologieunternehmen unterstützen mit pfiffigen und modularen Angeboten alle Akteure.

Im Fokus des Forums stand die Förderung des Schienengüterverkehrs als umweltfreundliche Alternative im Transportwesen. Zielgruppe der Veranstaltung waren Verlader aus Industrie und Handel, Infrastrukturbetreiber, Güterbahnen, Wagenhalter sowie Dienstleister aus dem Eisenbahn-Umfeld.

Am 2. Tag des Forums fand eine spannende Diskussionsrunde im Rahmen der Round Table statt, die sich mit der Leitfrage beschäftigte: Die Schiene als grüne Alternative im Güterverkehr – welche politischen Initiativen brauchen wir dazu? Moderiert wurde die Diskussion von BGA-Verkehrsexpertin Lena Schlett.


Foto: Tanja Marotzke

Die Teilnehmer waren sich einig: Die Schiene ist ein nachhaltiges und klimafreundliches Verkehrsmittel, das im Güterverkehr eine deutlich größere Rolle spielen muss. Dennoch stehen dem Wachstum erhebliche Hindernisse im Weg. Als zentrale Hemmnisse wurden die hohe Bürokratie, fehlende Planungssicherheit sowie das Fehlen einer übergreifenden Gesamtstrategie der Politik für den Schienengüterverkehr identifiziert.

Kernpunkte der Diskussion waren:

  • Bürokratische Hürden abbauen: Genehmigungsverfahren für neue Schienenverbindungen oder Terminals dauern oft Jahre. Hier sind vereinfachte und beschleunigte Verfahren nötig.
  • Langfristige Planungssicherheit schaffen: Unternehmen investieren nur in Schienenlogistik, wenn sie auf verlässliche politische Rahmenbedingungen zählen können. Eine klare Strategie zur Förderung der Schiene ist erforderlich.

Am Ende der Diskussion war klar: Ohne eine konsequente politische Gesamtstrategie bleibt der Schienengüterverkehr unter seinen Möglichkeiten. Die Teilnehmer forderten daher ein entschlossenes Handeln seitens der Politik, um die Schiene als leistungsfähige und klimafreundliche Alternative nachhaltig zu stärken.

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Im FokusThemenVerkehr + LogistikDirekt aus Berlin
news-8179Thu, 06 Feb 2025 10:18:00 +000018. Lateinamerika-Konferenz ein voller Erfolghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/18-lateinamerika-konferenz-der-deutschen-wirtschaft-ein-voller-erfolg/wirtschaftlichen Potenziale Lateinamerikas und der Karibik Am 4. Februar 2025 fand die 18. Lateinamerika-Konferenz der Deutschen Wirtschaft im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin statt. Es kamen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik zusammen, um die wirtschaftlichen Potenziale Lateinamerikas und der Karibik zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde von der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI) organisiert – bei welcher der BGA einer der Träger ist – und bot eine Plattform für den Austausch zu strategischen Partnerschaften, nachhaltigem Handel und Investitionsmöglichkeiten.

Ein besonderes Highlight der Konferenz waren die Expertenpanels, die sich mit den Chancen und Herausforderungen der Region befassten. Themen wie Nachhaltigkeit, Handelsmöglichkeiten und wirtschaftliche Kooperationen standen im Fokus. Das von Patrick Federl, Referent für Importförderung beim BGA, moderierte Panel widmete sich speziell den Potenzialen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Hier diskutierten unter anderem der Vizeminister für KMU aus Paraguay, Gustavo Gimenez Fernandez, und die Botschafterin von El Salvador, Florencia Vilanova de von Oehsen, gemeinsam mit Wirtschaftsexperten darüber, wie deutsche Unternehmen den lateinamerikanischen Markt besser erschließen können. Besonders das vom BGA initiierte Import Promotion Desk bekam seitens des Publikums und der Panelisten viel positive Resonanz.



Die zentrale Erkenntnis der Diskussionen: Die Region bietet enormes Potenzial für deutsche Unternehmen, insbesondere für den Mittelstand. Häufig fehlt es jedoch an Bewusstsein und Wissen über die Marktchancen. Organisationen wie die Deutsch-Dominikanische Handelskammer, der Lateinamerika-Verein (LAV) und das Import Promotion Desk (IPD) spielen eine entscheidende Rolle dabei, deutschen KMU den Zugang zu diesen Märkten zu erleichtern. Der BGA setzt sich daher insbesondere dafür ein, dass diese Netzwerke auch über die LAI stärker den mittelständischen Unternehmen in Deutschland zugänglich gemacht werden.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und unterstrich die wachsende Bedeutung Lateinamerikas für die deutsche Wirtschaft. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich hoch motiviert, die wirtschaftlichen Beziehungen weiter zu vertiefen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung dieses wichtigen Dialogs und die weiteren Schritte in der Zusammenarbeit mit unseren lateinamerikanischen Partnern!

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Im FokusThemenImportförderungDirekt aus Berlin
news-8175Thu, 06 Feb 2025 10:02:57 +0000WAA diskutiert über Freihandelsinteressen Deutschlandshttps://bga.de/presse/pressemitteilung/waa-diskutiert-ueber-freihandelsinteressen-deutschlands/257. Sitzung des Wirtschaftsausschusses für Außenhandelsfragen (WAA) Zum aktuellen Sachstand zum Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Deutschland berichtete Dr. Katharina Kluge als neue Leiterin der Unterabteilung 32 (Tiergesundheit und Tierschutz) im BMEL auf der WAA-Sitzung. Diese fand am 24. Januar beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) statt.

Inhaltlicher Schwerpunkt der Sitzung war das Thema „Freihandelsinteressen Deutschlands: De-Risking statt De-Coupling und die Auswirkungen der USA-Wahl auf die agrarhandelspolitischen Beziehungen“. Ein erster Impulsvortrag befasste sich mit dem Thema „Deutschlands Handelsbeziehungen in Zeiten von Trump 2.0“. Darin wurde ein Überblick zur internationalen Handelspolitik mit einem Fokus auf die USA und China gegeben. Ausgeführt wurde, dass die USA der wichtigste Abnehmer für den deutschen Export sind und bleiben. Gleichzeitig wurde verdeutlicht, dass insgesamt 55 Prozent aller deutschen Exporte in Mitgliedstaaten der EU gehen. Die meisten Importe aus einem einzelnen Land bezieht Deutschland aus China. In Summe kommen aber die meisten deutschen Importe aus Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Der Vortrag warnte davor, auf mögliche US-Zölle pauschal mit eigenen Zöllen zu reagieren, insbesondere wenn dies nicht dazu führen würde, dass die US-Zölle wieder zurückgenommen würden. Vielmehr sollten Abhängigkeiten durch Diversifizierung der Handelsbeziehungen reduziert werden.

Zwei weitere Impulsvorträge befassten sich dann mit den agrar- und handelspolitischen Entwicklungen in China und den USA. Mit Blick auf China wurde festgestellt, dass das Land seine Importquellen zum einen diversifiziert, zum anderen aber seinen eigenen Markt schützt. Deutschland wäre von einem Handelskonflikt mit China stärker betroffen als die USA. Mit Blick auf die USA wurde das Fazit gezogen, dass das Land Deutschlands wichtigster Partner bei Sicherheit und Handel bleibe und dass hinter den Drohungen des amerikanischen Präsidenten handfeste Interessen stünden. Darauf solle mit Pragmatismus und Realismus reagiert werden.

Der folgende Impuls beleuchtete die Perspektive der Verbraucherinnen und Verbraucher zu den deutschen Freihandelsinteressen. Der abschließende Impuls stellte die Auswirkungen der aktuellen US-Politik auf den Handel mit Ölen und Ölsaaten in der EU dar. In der darauffolgenden Diskussion wurde die Bundesregierung zu einer drastischen Entbürokratisierung aufgefordert, damit den Unternehmen wieder mehr Zeit für den Handel bleibe. Es wurde angemahnt, dass deutsche Unternehmen auf gute Handelsbeziehungen zu den USA und China angewiesen seien. Gleichzeitig müssten mehr Anstrengungen zur Vervollständigung des EU-Binnenmarktes unternommen werden. Zudem wurde für möglichst viel Freihandel mit möglichst vielen Partnern geworben. Das Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten wurde für die deutsche Wirtschaft insgesamt als vorteilhaft bewertet. In Aussicht gestellt wurde, dass sich die Bundesregierung um gute Beziehungen zu den USA und China bemühen werde. Dafür müsse die Europäische Union gegenüber beiden Ländern geschlossen auftrete. Aus politischer Sicht könne es aber schwer werden, eine Entscheidung zur Frage, ob man im Lager der USA oder Chinas stehe, zu vermeiden. Mit Blick auf die Europäische Entwaldungsverordnung wurde ausgeführt, dass sich die Drittstaaten auf die Anforderungen einstellen würden. Gleichzeitig wurden die Herausforderungen für die Wirtschaft anerkannt.  Abschließend wurde über aktuelle Entwicklungen zu den Verhandlungen der EU über Freihandelsabkommen mit Thailand und Mexiko berichtet. Zudem wurde dargestellt, welche Veränderungen das BMEL im Hinblick auf SPS-Notifizierungen plane.
 

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Im FokusThemenAgrar
news-8171Thu, 06 Feb 2025 10:01:03 +0000BGA beteiligt sich an EU-Konsultation zu Handelsbarrieren im Binnenmarkthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-beteiligt-sich-an-eu-konsultation-zu-handelsbarrieren-im-binnenmarkt/Erhebliche Handelshemmnisse erschweren Handel Der Binnenmarkt der Europäischen Union (EU) ist das Fundament für den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen den Mitgliedstaaten. Trotz seiner Errungenschaften bestehen weiterhin erhebliche Handelshemmnisse, die den freien Austausch von Gütern und Dienstleistungen erschweren. Unterschiedliche nationale Vorschriften, Qualitätsstandards, administrative Anforderungen und Zollbestimmungen beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Unternehmen erheblich.

Vor diesem Hintergrund beteiligt sich der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) aktiv an der Konsultation der Europäischen Kommission zu Barrieren im Binnenmarkt. Ziel ist es, bestehende Hemmnisse gezielt abzubauen, um das volle Potenzial des Binnenmarktes zu entfalten.

Fokus der BGA-Stellungnahme

  1. Abbau nationaler Sonderregelungen und "Goldplating"

Nationale Vorschriften sollten nicht über die EU-Vorgaben hinaus verschärft werden. Stattdessen müssen Genehmigungsprozesse digitalisiert und zentralisiert werden, um einheitliche Standards zu schaffen und Bürokratie abzubauen.

  1. Konkrete Beispiele für Handelsbarrieren
  • Zusätzliche Registrierungspflichten für Warenlieferungen in Ungarn (EKAER) und Polen (SENT)
  • Abweichende Kennzeichnungspflichten für Verpackungen in Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland
  • Nationale Preisobergrenzen für Grunderzeugnisse in Rumänien und Kroatien
  • Zusätzliche Prüfanforderungen für chemische Produkte und Bauprodukte in verschiedenen EU-Ländern
  • Uneinheitliche Auslegung von Vorschriften zur Messunsicherheit bei Lebensmittelkontrollen
  1. Erleichterung der Arbeitnehmerfreizügigkeit

Die Entsenderichtlinie führt durch nationale Sonderanforderungen zu erheblichen bürokratischen Belastungen. Insbesondere die A1-Bescheinigung für kurzfristige Entsendungen sollte abgeschafft oder vereinfacht werden, um die Mobilität von Arbeitnehmern innerhalb der EU zu erleichtern.

Forderungen des BGA an die EU-Kommission

  • Einführung einer "Omnibus-Richtlinie" zur Konsolidierung und Vereinfachung bestehender Berichtspflichten, insbesondere im Rahmen des Green Deals.
  • Harmonisierung von Verpackungs-, Kennzeichnungs- und Sicherheitsstandards, um nationale Sonderregelungen abzubauen.
  • Streichung der Pflicht zur A1-Bescheinigung für kurzfristige Dienstreisen und einheitliche Regelungen zur Entsendung von Beschäftigten.

Der BGA setzt sich mit Nachdruck für eine weitere Harmonisierung und eine effizientere Regulierung im Binnenmarkt ein. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten ist unerlässlich, um Wettbewerbsverzerrungen abzubauen und den europäischen Unternehmen langfristige Planungssicherheit zu gewährleisten.

Hier finden Sie das aktuelle Positionspapier. Das Papier wir fortlaufend weiterentwickelt, weitere Anmerkungen und Ergänzungen nehmen wir gern jederzeit mit in die Aufstellung.

Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an Lisa-Marie Brehmer (lisa-marie.brehmer@bga.de).
 

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Im FokusThemenEuropa
news-8167Thu, 06 Feb 2025 09:57:54 +0000Bundesweiter Wirtschaftswarntaghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bundesweiter-wirtschaftswarntag/Eine so breite Verbände-Allianz gab es noch nie.BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura sprach vor 1000 Demonstranten in Berlin
Bei der größten jemals gebildeten Wirtschaftsallianz beteiligten sich gestern rund einhundertvierzig Verbände und Hunderte Unternehmen am bundesweiten Wirtschaftswarntag. Organisiert wurde diese Aktion von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zusammen mit dem BGA, den Familienunternehmern und dem Gesamtverband der Textil- und Mode-Industrie. In Berlin fand die Aktion vor dem Brandenburger Tor statt. Vor ca. 1000 Zuschauern redeten: für die unternehmer nrw Präsident Arndt G. Kirchhoff, für Die Familienunternehmer Präsidentin Marie-Christine Ostermann, für den BGA Präsident Dr. Dirk Jandura, der Präsident des Baugewerbeverbands Wolfgang Schuber-Raab, der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Gründer und Selbstständigen Andreas Lutz und Arbeitgeberverband Gesamtmetall Präsident Stefan Wolf. Geleitet und moderiert wurde die Versammlung von INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben.



BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura betonte bei seiner flammenden Rede die dramatische Lage im Groß- und Außenhandel und unterstrich: „Läuft der Handel gut, läuft es gut für Deutschland.“ Doch dafür gebe es keine andere Wahl, als die Standortfaktoren zu verbessern. Deutschland muss wieder attraktiv für Investoren und ausländische Fachkräfte werden, Steuern und Abgaben müssen runter, Bürokratieabbau konsequent umgesetzt werden und Energie wieder bezahlbar sein. Soziale Marktwirtschaft funktioniert nur mit Freiheit, innerer und äußerer Sicherheit und auch nur mit Vielfalt. Jandura machte klar: „Wer aus dem Euro und der EU austreten will, der gefährdet die deutsche Wirtschaft.“ Die Reaktionen des Publikums zeigte deutlich: Bürokratie und Regulierung sind die drückendsten Probleme des Mittelstands. Hierzu untermauerte Jandura im Vorfeld und am Tag selbst in Beiträgen der ARD und ZDF seinen Standpunkt.



Die Initiatoren hatten alle Bundestagsabgeordneten von SPD, CDU, CSU, Bündnis90/Die Grünen sowie FDP eingeladen, als Zuhörer an der Kundgebung teilzunehmen. Teilgenommen haben u. a. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, die Wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-BundestagsfraktionJulia Klöckner, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki und FDP-Parteivorsitzender Christian Lindner, FDP-Generalsekretär Marco Buschmann und Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Gitta Connemann.

Weitere Kundgebungen fanden in Hamburg, München, Stuttgart, Lingen (Ems) statt. Dazu wiesen zahlreiche dezentrale Aktionen in und von Betrieben auf die dramatische Lage der deutschen Wirtschaft hin und unterstrichen so, wie wichtig es für die nächste Bundesregierung ist, endlich mit Reformen zu starten.
 

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Im FokusSteuern + Finanzen
news-8159Tue, 04 Feb 2025 08:41:31 +0000Forschungsvereinigung Großhandel vergibt erstmalig Förderpreishttps://bga.de/presse/pressemitteilung/forschungsvereinigung-grosshandel-vergibt-erstmalig-foerderpreis/Weiterentwicklung des Großhandels soll beforscht werden.Die Forschungsvereinigung Großhandel e.V. (ForveG) vergibt in diesem Jahr erstmalig einen interdisziplinären Förderpreis für exzellente Nachwuchsforschung. Der Preis ist mit 9.000 € dotiert und soll an junge Forscherinnen und Forscher verliehen werden, die wichtige Erkenntnisse zur Weiterentwicklung des Großhandels beitragen.  

Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) ist Gründungsmitglied der Forschungsvereinigung. Till Blässinger, Großhändler und Vorsitzender der ForveG: „Trotz seiner immensen volkswirtschaftlichen Bedeutung ist der Großhandel viel zu wenig beforscht. Mit unserem Preis wollen wir exzellente Nachwuchsforschung nicht nur finanziell fördern, sondern ihr auch zu der Sichtbarkeit verhelfen, die sie braucht.“ Eingeladen, sich zu bewerben sind Nachwuchsforscherinnen und -forscher unterschiedlicher Disziplinen. 

Wissenschaftlich begleitet wird der Preis von einer unabhängigen und hochrangigen Jury, bestehend aus Prof. Dr. Julia Arlinghaus (Direktorin am Fraunhofer IFF), Prof. Dr. Michael Krupp (Technischen Hochschule Augsburg) und Prof. Dr. Dirk Morschett (Université de Fribourg). 

Dazu Till Blässinger: „Mit Frau Arlinghaus, Herrn Morschett und Herrn Krupp ist es gelungen drei herausragende Persönlichkeiten aus dem Umfeld der Großhandels- und Transformationsforschung für den Preis zu gewinnen.“ 
Unterstützt wird der Preis durch zwei führende Unternehmen aus dem Digitalumfeld: der Nortal Gruppe sowie der vobapay GmbH.  

Ole Behrens-Carlsson, Chief Growth Officer Nortal: „Der Großhandel ist das Rückgrat der europäischen Wirtschaft – er verbindet Produzenten und Märkte, treibt Innovationen voran und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Als strategischer Partner der digitalen Transformation unterstützt Nortal zukunftsweisende Forschung, um den Großhandel durch moderne Technologien und innovative Geschäftsmodelle noch effizienter und resilienter zu gestalten.“  

Ralf Linden, CEO der vobapay GmbH ergänzt: „Der Großhandel ist ein elementarer Faktor für die Volkswirtschaft in Europa. Seine Transformation treibt die Weiterentwicklung ganzer Branchen voran. Als Technologie-Unternehmen engagieren wir uns bereits in der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte und wollen exzellente Nachwuchsforscherinnen und Forscher dabei unterstützen, Technologie und Wortschöpfung im Großhandel weiterzuentwickeln.“ 

Alle Interessierten können sich ab sofort und bis zum 15. Juni bewerben. Alle weiteren Informationen sowie Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.forveg.de/forschungspreis

Kontakt: 
Michael Nitsche, Geschäftsführer Forschungsvereinigung Großhandel e.V.  
E-Mail: info@forveg.de 
Tel:        030 590099588 
 
 
Über die ForveG 
Die Forschungsvereinigung Großhandel e.V. (ForveG) ist ein gemeinnütziger Verein von Unternehmen und Verbänden aus dem Großhandelsumfeld. Sie wurde gegründet, um wissenschaftliche Forschung im Bereich des funktionalen Großhandels und der intermediären Dienstleistungen zu initiieren sowie Nachwuchsforscherinnen und -forscher zu fördern. (www.forveg.de) 

Über Nortal 
Nortal ist ein zuverlässiger strategischer Partner für Regierungen, Gesundheitseinrichtungen, namhafte Unternehmen und Fortune 500 Firmen. Mit 26 Niederlassungen in Europa, im Golf-Kooperationsrat (GCC) und in Nordamerika sind wir nah bei unseren Kunden*innen und können gleichzeitig auf einen großen Pool an globalen Talenten zurückgreifen. Unsere nahtlos integrierten Teams helfen unseren Kunden*innen, ihre Organisationen zu transformieren und zukunftssicher zu machen, indem sie mit den passenden Technologien wegweisende Lösungen entwickeln. (www.nortal.de) 

Über vobapay 
vobapay ist ein Technologieanbieter für innovative Omnichannel-Zahlungserlebnisse im B2B. Statt Payment von der Stange liefert vobapay maßgeschneiderte Lösungen wie in einer Boutique. Die Sicherheit einer Bank trifft dabei auf die Agilität eines Tech-Startups.(www.vobapay.de) 
 

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Pressemitteilung
news-8155Sun, 02 Feb 2025 08:05:55 +0000Ein Handelskrieg kennt nur Verliererhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/ein-handelskrieg-kennt-nur-verlierer/Die Zollentscheidung hat teure Folgen"Trumps Entscheidung wird die Amerikanerinnen und Amerikaner teuer zu stehen kommen, Zölle wirken immer auf beiden Seiten. Politische Forderungen mit Handelsbeschränkungen durchsetzen zu wollen, ist ein gefährliches Spiel", sagte BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura zur Ankündigung des US-Präsidenten von Zöllen auf Importe aus Kanada, Mexico und China.
 

"Gegenmaßnahmen, wie von Kanada und Mexico angekündigt, würden einen Handelskonflikt zwischen den Nationen noch verschärfen. Die Verlierer sind immer die Endverbraucher, die die Preissteigerungen an der Kasse spüren. Ich würde mir wünschen, dass die Zölle noch abgewendet werden können", so Jandura weiter.
 

"Die Zölle sind ein deutliches Zeichen an die EU und Frau von der Leyen, jetzt an der eigenen Stärke zu arbeiten. Wir dürfen nicht erstarrt abwarten, bis auch die EU oder Deutschland mit Zöllen belegt werden. Die EU muss wieder ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsraum werden, der selbstbewusst und auf Augenhöhe mit seinen Handelspartnern spricht", schließt der BGA-Präsident.

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Im FokusPressemitteilung
news-8139Wed, 29 Jan 2025 10:42:34 +0000Sinneswandel in Brüssel überlebenswichtig für Wirtschafthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/sinneswandel-in-bruessel-ueberlebenswichtig-fuer-wirtschaft/Die Reduzierung von Bürokratie ist kein „Nice-to-have“, sondern überlebenswichtig für unsere Wirtschaft.„Die angekündigten Maßnahmen des Wettbewerbskompasses der EU-Kommission sind endlich ein Schritt in die richtige Richtung. Die Reduzierung von Bürokratie ist kein „Nice-to-have“, sondern überlebenswichtig für unsere Wirtschaft. Insbesondere das Omnibus-Gesetz darf jedoch keine halbherzige Maßnahme sein, sondern muss den Umschwung schaffen“, kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), die zentralen Inhalte des Strategiepapiers, das am Mittwoch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgestellt wird.

„Eine zentrale Aussage im Wettbewerbskompass lautet: ‚Diese Kommission wird eine beispiellose Vereinfachungsinitiative umsetzen.‘ Für uns Unternehmer im Groß- und Außenhandel ist das ein lang überfälliges Versprechen, dem jetzt Taten folgen müssen. Die Brüsseler Bürokratie ist längst zu einer kaum tragbaren Belastung geworden. Unsere Unternehmen brauchen keine Unterstützung bei der Bewältigung der durch die EU selbst geschaffenen Gesetze und Hürden, sondern einen echten Befreiungsschlag. Das für Februar angekündigte Omnibus-Gesetz zur Vereinfachung von Regelungen muss nun endlich die endlosen Green-Deal-Regulierungen harmonisieren, reduzieren und unwirksame Regelungen im besten Fall sogar stoppen. Wir erwarten weitreichende Maßnahmen, die endlich die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken. Wenn Brüssel weiterhin eine Fülle an neuen Vorschriften auf den Markt wirft, ohne bestehende Regelungen zu straffen, schaufeln wir unser eigenes Rezessions-Grab immer tiefer“, fordert Jandura. 

BGA-Vizepräsident und BGA-Europaausschuss-Vorsitzender Till Blässinger ergänzt dazu: „Die EU-Kommission hat nach jahrelangen Mahnungen der Wirtschaft erkannt: Die Due-Diligence Gesetzgebungen wie CSDDD, CBAM oder EUDR sind nicht zu Ende gedacht. Sinnvolle und wirksame Gesetzgebung muss in der Praxis funktionieren und nicht nur dogmatischen politischen Zielen folgen. Ich nehme die Kommission beim Wort und erwarte, dass der Wettbewerbskompass die Weichen neu stellen wird. Ansonsten riskieren wir den wirtschaftlichen Kollaps des Mittelstandes. Jetzt braucht es keinen Aktionismus, sondern entschlossenes und mutiges Handeln. Alles andere wäre unverantwortlich.“ 

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Pressemitteilung
news-8123Mon, 27 Jan 2025 12:51:03 +0000Über hundert Verbände und hunderte Unternehmen machen mit beim Wirtschaftswarntag am 29.1.https://bga.de/presse/pressemitteilung/ueber-hundert-verbaende-und-hunderte-unternehmen-machen-mit-beim-wirtschaftswarntag-am-291/Kundgebungen und Aktionen bundesweit / größte Verbände-Allianz in der Geschichte der BundesrepublikMit der größten jemals gebildeten Wirtschaftsallianz beteiligen sich mehr als hundert Verbände und hunderte Unternehmen am bundesweiten “Wirtschaftswarntag” am 29. Januar. Mit Kundgebungen in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Lingen (Ems) und zahlreichen dezentralen Aktionen in und von Betrieben werden sie auf die dramatische Lage der deutschen Wirtschaft aufmerksam machen und Druck auf die nächste Bundesregierung ausüben, sofort Reformen zu starten. Mit einem 10-Punkte-Forderungspapier machen sich die Verbände für eine Wirtschaftswende stark: Dazu zählen unter anderem ein massiver Bürokratieabbau, Senkung von Steuern, Sozialabgaben und Energiepreisen, mehr Freihandelsabkommen und ein besserer Ausbau der Infrastruktur. 

Die Kundgebung in Berlin startet um 13 Uhr am Brandenburger Tor (Platz des 18. März). Die Veranstalter rechnen mit mehreren hundert Teilnehmern. Für die unternehmer nrw spricht deren Präsident Arndt Kirchhoff, ferner spricht die Präsidentin der Familienunternehmer Marie-Christine Ostermann, außerdem der Präsident des Groß- und Außenhandelsverbands BGA Dirk Jandura, der Präsident des Baugewerbeverbands ZdB Wolfgang Schubert-Raab, der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Gründer und Selbstständigen Andreas Lutz und Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf. Geleitet wird die Versammlung von Thorsten Alsleben, dem Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Die Initiatoren haben alle Bundestagsabgeordneten von SPD, CDU, CSU, Bündnis90/Die Grünen sowie FDP eingeladen, als Zuhörer an der Kundgebung teilzunehmen. Bisher angekündigt haben sich unter anderem CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz, CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki und FDP-Generalsekretär Marco Buschmann.

Alle Aktionen sowie der Forderungskatalog sind auf www.wirtschaftswarntag.de zu finden. Der Wirtschaftswarntag wird vom einem Aktionsbündnis organisiert, dem sich über hundert Wirtschaftsverbände angeschlossen haben. Die Projektgruppe zur organisatorischen Vorbereitung wird von dem Verband DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V., dem Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. und dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. in Zusammenarbeit mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) organisiert.

Und hier das Forderungspapier, auf das sich alle Verbände geeinigt haben:

Wie wir wieder Weltspitze werden:
Die Bundestagswahl muss eine Wirtschaftswahl werden, wir brauchen eine Wirtschaftswende – jetzt. Dazu gehören aus Sicht der Wirtschaft folgende Punkte: 

1. Ein umfassender, alle bisherigen Versuche weit übersteigender Bürokratieabbau.
2. Steuersenkungen für Unternehmen und Arbeitnehmer mindestens auf den EU-Durchschnitt. 
3. Eine Rückkehr zur Obergrenze der Sozialabgaben von 40 Prozent.
4. International wettbewerbsfähige Energiepreise für alle Unternehmen in Deutschland. 
5. Konzentration auf den EU-Emissionshandel als zentrales klimapolitisches Instrument und vollständige Rückgabe der Einnahmen an Bürger und Unternehmen
6. Ein Arbeitsrecht, das Unternehmern und Arbeitnehmern viel mehr Flexibilität ermöglicht.
7. Eine Infrastruktur- und Dienstleistungsoffensive: Straße, Schiene, Wasserstraße, digitale Administration müssen europäische Spitze werden. 
8. Die Staatsaufgaben müssen neu priorisiert werden, um Spielräume für mehr Infrastrukturausgaben und Steuersenkungen zu schaffen.
9. Freihandel muss gestärkt, weitere Freihandelsabkommen müssen geschlossen werden.
10. EU und Euro müssen als Garanten für den deutschen Wohlstand erhalten bleiben, aber die EU-Institutionen und -Zuständigkeiten bedürfen einer Aufgaben- und Organisationskritik.

Deutschland muss wieder ein attraktiver Standort für Investoren und ausländische Fachkräfte werden. Soziale Marktwirtschaft funktioniert nur mit Freiheit, innerer und äußerer Sicherheit, und auch nur mit Vielfalt. Deshalb wenden wir uns zugleich gegen jede Form von Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus.

Hier die Rahmendaten der Kundgebungen:
Berlin, Brandenburger Tor, 13 Uhr
Hamburg, Jungfernstieg, 13 Uhr
München, Esperantoplatz, 11 Uhr
Stuttgart, Marktplatz, 17 Uhr
Lingen (Ems), Mainka Bau GmbH & Co. KG, 13 Uhr

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Im FokusPressemitteilung
news-8107Thu, 23 Jan 2025 10:29:35 +0000Klimaschutz und Konsum in Einklang bringen https://bga.de/presse/pressemitteilung/klimaschutz-und-konsum-in-einklang-bringen/18. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr - 29.-30.Januar 2025Der zweite Tag des Schienengüterverkehrsforum beginnt mit den Round Tables. Dazu können die Teilnehmer aus insgesamt 6 Themengebieten wählen. Die Round Tables finden parallel statt und sollen den Teilnehmern die Möglichkeit geben, in kleinen Gruppen Themen zu vertieft zu diskutieren.

Die Schiene hat das Potenzial, eine entscheidende Rolle bei der Verlagerung von Gütertransporten auf nachhaltigere Verkehrswege zu spielen. In einer Zeit, in der der Klimawandel eine der größten globalen Herausforderungen darstellt, wird der Güterverkehr als einer der Hauptverursacher von CO₂-Emissionen zunehmend hinterfragt. Der Straßenverkehr ist nicht nur überlastet, sondern auch stark umweltschädlich. Eine Verlagerung auf die Schiene ist daher ein notwendiger Schritt, um die Klimaziele zu erreichen und die Nachhaltigkeit des Güterverkehrs zu fördern. Doch wie können wir die Schiene als wichtiges Verkehrsmittel im Güterverkehr weiter ausbauen und sinnvoll nutzen?
Genau mit dieser Frage wird sich der zweite Round Table beschäftigen: „Die Schiene als grüne Alternative im Güterverkehr – welche politischen Initiativen brauchen wir dazu?“ und wird von Lena Schlett, Abteilungsleiterin Verkehr und Logistik beim BGA moderiert.

Die Sessions der jeweiligen Round Tabels dauern 60 min, danach wird das Schienengüterverkehrsforum fortgesetzt.
 

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Im FokusThemenVerkehr + Logistik
news-8103Thu, 23 Jan 2025 10:24:01 +0000Wirtschaftsausblick bleibt weiter trübe!https://bga.de/presse/pressemitteilung/wirtschaftsausblick-bleibt-weiter-truebe/Das Bruttoinlandsprodukt ging im vierten Quartal 2024 um 0,1 Prozent zurückNach den Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ging das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2024 um 0,1 Prozent zurück. Das vorläufige BIP-Jahresergebnis für das Jahr 2024 weist einen Rückgang um 0,2 Prozent aus. Während das Verarbeitende Gewerbe im Trend weiterhin von Produktionsrückgängen gekennzeichnet ist, stellt sich die Lage in den konsumnahen Dienstleistungen etwas günstiger dar. Eine konjunkturelle Erholung in Deutschland bleibt auch zum Jahresende 2024 aus. Hohe Unsicherheiten bezüglich der wirtschaftlichen Perspektiven im Inland wie auch im Ausland dämpfen derzeit Nachfrage, Produktion, Investitionen und privaten Konsum. Eine spürbare konjunkturelle Erholung in Deutschland dürfte erst mit klaren Aussichten für die weiteren wirtschafts-, finanz- und geopolitischen Rahmenbedingungen einsetzen. Dies ist zusammengefasst die Einschätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Januar 2025.

Die Produktion im Produzierenden Gewerbe hat sich im November etwas gefestigt, so das BMWK. Nach zwei Rückgängen in Folge erhöhte sie sich um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Produktionssteigerungen ergaben sich zuletzt in allen drei Hauptgruppen. In der Industrie erhöhte sich die Ausbringung um 1,0 Prozent, im Baugewerbe um 2,1 Prozent und im Bereich Energie nach einem starken Rückgang im Vormonat um 5,6 Prozent. Sektoral waren positive Entwicklungen im sonstigen Fahrzeugbau (+11,4 Prozent) und bei den Herstellern von Kfz und Kfz-Teilen (+0,8 Prozent) festzustellen. Spürbare Anstiege verzeichneten auch die Bereiche Kokerei und Mineralölverarbeitung (+16,3 Prozent) sowie die Hersteller von DV-geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen (+2,3 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat weniger produziert wurden dagegen chemische (-0,9 Prozent) und pharmazeutische Erzeugnisse (-2,4 Prozent).

Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sind um 5,4 Prozent gesunken, nachdem sie sich bereits im Oktober um 1,5 Prozent verringert hatten. Die Auslandsaufträge gingen dabei im November um 10,8 Prozent zurück, während die Inlandsbestellungen um 3,8 Prozent zulegten. Bereinigt um Großaufträge nahmen die Ordereingänge insgesamt gegenüber dem Vormonat hingegen leicht um 0,2 Prozent zu. Trotz der zuletzt günstigeren Entwicklung der Produktion ist eine nachhaltige Belebung der Industriekonjunktur zur Jahreswende noch nicht erkennbar, so das BMWK. Weiterhin bestehen geopolitische Unsicherheiten, die Auftragseingänge waren zuletzt erneut rückläufig und die Stimmungsindikatoren bewegten sich nach wie vor auf niedrigem Niveau.

Die preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel sind im November trotz des beginnenden Weihnachtsgeschäfts um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat meldete der Einzelhandel ein reales Umsatzplus von 2,4 Prozent. Der Handel mit Lebensmitteln blieb im November nahezu unverändert (+0,1 Prozent). Der Umsatz im Internet- und Versandhandel ging um 1,2 Prozent zurück, legte im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 9,5 Prozent zu. Im Gesamtjahr 2024 konnte der Einzelhandel seine realen Umsätze nach ersten Schätzungen und nach zwei Jahren mit Negativwachstum um 1,3 Prozent steigern. Nach den Rückgängen in der ersten Jahreshälfte ist zuletzt auch bei den Verkäufen von Kfz eine spürbare Erholung feststellbar. Allerdings steht auch nach Einschätzung des BMWK angesichts zunehmender Sorgen um die Arbeitsplatzsicherheit und anhaltender innen- und geopolitischer Unsicherheiten eine spürbare Erholung des Konsumklimas weiter aus.

Der in den letzten Monaten zu beobachtende Auftrieb bei den Verbraucherpreisen hat sich zum Jahresende fortgesetzt. Die Inflation ist im Dezember auf +2,6 Prozent gestiegen, nachdem die Rate im Oktober +2,0 Prozent und November +2,2 Prozent betragen hatte. Der Rückgang der Energiepreise im Vorjahresvergleich ist erwartungsgemäß geringer ausgefallen. Dies zeigt sich auch in der Kernrate (ohne Energie und Nahrungsmittel), die ebenfalls weiter anzog. Zudem hat sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln wieder verstärkt. Die Preise lagen hier im Dezember um 2,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat., die Kernrate (ohne Energie und Nahrung) erhöhte sich auf +3,1 Prozent. Die Preise auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen entwickeln sich dagegen im Vorjahresvergleich moderat und wirken insgesamt entlastend auf die Inflation: Die Erzeugerpreise nahmen im November gegenüber dem Vorjahresmonat geringfügig um 0,1 Prozent zu. Die Einfuhrpreise lagen um 0,6 Prozent über ihrem Vorjahresniveau. Die Verkaufspreise im Großhandel gingen um 0,6 Prozent zurück. Zu Jahresbeginn 2025 ist allerdings mit weiterem Preisdruck auf die Verbraucherpreise aufgrund administrativer Preisanhebungen zu rechnen, so das BMWK.

Trotz anhaltender wirtschaftlicher Stagnation entwickelt sich der Arbeitsmarkt zum Jahresende vergleichsweise stabil, die weiteren Aussichten bleiben jedoch eingetrübt. So stieg die Zahl der Erwerbstätigen im November zwar (+23.000), gleichzeitig nahm jedoch die registrierte Arbeitslosigkeit im Dezember weiter moderat zu (+10.000). Auch die Zahl der Kurzarbeitenden hat sich im Dezember abermals erhöht (+110.000). Die Frühindikatoren deuten nach Einschätzung des BMWK auf eine weiter rückläufige Arbeitskräftenachfrage hin. Die Unternehmensinsolvenzen sind nach endgültigen Ergebnissen im Oktober mit 2.012 Fällen um 35,9 Prozent gegenüber Oktober 2023 gestiegen. Von Januar bis Oktober wurden insgesamt 18.234 registriert, 23,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Insolvenzgeschehen bleibt weiterhin dynamisch.

Der BGA ist in seiner Einschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung verhalten, er geht in seiner Prognose von einer Stagnation aus und teilt vor diesem Hintergrund auch die Einschätzung des BMWK, dass in den nächsten Monaten nicht mit einem Aufschwung zu rechnen ist. Erst wenn Klarheit über die weiteren politischen Weichenstellungen in Deutschland besteht, könnte eine konjunkturelle Aufhellung einsetzen. Aus Sicht des BGA ist dazu eine Verbesserung der Rahmenbedingungen am Standort Deutschland Voraussetzung. Angesichts rückläufiger Umsätze und steigender Belastungen aus Bürokratie und Kosten baut sich auch im Großhandel Druck auf Investitionen und Beschäftigung auf. Nach der jüngsten Konjunkturumfrage des BGA bei den Unternehmen des Wirtschaftssektors verfestigt sich bei fortbestehendem Fachkräftebedarf in den Unternehmen die Tendenz zum Abbau von Beschäftigung. Aus Sicht des BGA ist daher ein politischer Kurswechsel zu wirtschaftsfördernden Reformen, die Investitionen anschieben und bei Kosten, Steuern und Bürokratie entlasten, erforderlich.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-8091Thu, 23 Jan 2025 10:09:16 +0000Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024: Wirtschaft im zweiten Jahr in Rezessionhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bruttoinlandsprodukt-im-jahr-2024-wirtschaft-im-zweiten-jahr-in-rezession/Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2024 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,2 Prozent niedriger als im Vorjahr. Damit befand sich Deutschland im zweiten Jahr in der Rezession. Grund dafür seien konjunkturelle und strukturelle Belastungen wie Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau und auch unsichere wirtschaftliche Aussichten. Das BIP lag im Jahr 2024 nur noch 0,3 Prozent höher als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019.

Die Bruttowertschöpfung sank 2024 um 0,4 Prozent, wobei erhebliche Unterschiede zwischen den Sektoren bestanden. Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete mit -3,0 Prozent einen deutlichen Rückgang, insbesondere im Maschinenbau und der Automobilindustrie. Energieintensive Branchen wie Chemie und Metall blieben auf niedrigem Produktionsniveau. Im Baugewerbe war der Rückgang mit -3,8 Prozent noch stärker, vor allem durch hohe Baupreise und Zinsen, die den Wohnungsbau erheblich belasteten. Die Bruttoanlageinvestitionen fielen insgesamt um 2,8 Prozent, mit deutlichen Einbußen im Wohnungsbau (-3,5 Prozent) und bei Investitionen in Maschinen und Fahrzeuge (-5,5 Prozent).

Der Außenhandel blieb schwach: Die Exporte sanken um 0,8 Prozent, betroffen waren insbesondere Maschinen und Fahrzeuge: die Importe stiegen dagegen leicht um 0,2 Prozent, getrieben durch den Dienstleistungssektor. Die privaten Konsumausgaben stiegen leicht um 0,3 Prozent, was durch Lohnerhöhungen und eine nachlassende Teuerung unterstützt wurde, jedoch keinen starken Konsumanstieg bewirkte.

Die staatlichen Haushalte Deutschlands verzeichneten 2024 ein Finanzierungsdefizit von 113 Milliarden Euro, bedingt durch gestiegene Sozialausgaben, während der Bund sein Defizit durch das Auslaufen der Energiehilfen senken konnte. Damit lag das Defizit nur etwa 5,5 Milliarden Euro höher als im Vorjahr und fiel gemessen am BIP mit 2,6 Prozent genauso hoch aus wie im Vorjahr. Auch wenn die finanzpolitische Lage der öffentlichen Hand in 2024 damit stabil bleibt, besteht in den öffentlichen Haushalten angesichts des hohen Defizits Handlungsbedarf.

Nach Einschätzung des BGA startet die Wirtschaft schwach in das neue Jahr 2025, und vor allem zeigen die sektoralen Entwicklungen deutlich, dass das Wirtschaftsmodell Deutschland nicht rund läuft. Wichtige Sektoren wie Automotive, Maschinen und Anlagen, Chemie leiden unter schwacher Auslastung und sinkenden Aufträgen. Auch die Bauwirtschaft steckt in einem wirtschaftlichen Tief, allein der private Konsum und vor allem der Staatskonsum tragen dazu bei, dass die Bilanz nicht noch schlechter ausfällt. Der BGA hält vor dem Hintergrund eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland durch bessere und attraktivere Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen am Standort Deutschland für zwingend geboten.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-8087Thu, 23 Jan 2025 09:50:48 +0000Julia Klöckner eröffnet die „BGA-Wahlarena" mit engagiertem Auftakthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/julia-kloeckner-eroeffnet-die-bga-wahlarena-mit-engagiertem-auftakt/"Die Großen bauen ab, die Kleinen machen zu: Wie schaffen wir die Trendwende in der Mittelstandspolitik?"Die „BGA-Wahlarena" startete mit einem hochkarätigen Auftakt: Julia Klöckner, mittelstandspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Unter dem Titel "Die Großen bauen ab, die Kleinen machen zu: Wie schaffen wir die Trendwende in der Mittelstandspolitik?" wurde intensiv über zentrale Herausforderungen und mögliche Lösungen diskutiert. Präsident Dr. Dirk Jandura stellte zu Beginn die wichtigsten Herausforderungen der Branche dar.

Ein zentrales Thema war der Bürokratieabbau. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erörterten, warum Entbürokratisierungsmaßnahmen oft nur langsam Wirkung zeigen und wie ein geplantes Entrümpelungsgesetz der Union dies ändern könnte. Insbesondere wurde hervorgehoben, dass die Digitalisierung ein Schlüssel zur Entlastung sei – allerdings sei dies aufgrund der föderalen Struktur häufig nur sehr langsam möglich. Ebenso wurde kritisch beleuchtet, wie europäische Regulierungen wie die CSDDD oder die CSRD Unternehmen belasten und welche Rolle Deutschland in Brüssel spielen kann, um unnötige Bürokratie zu vermeiden.

Auch die finanzielle Belastung von Unternehmen durch hohe Steuer- und Abgabenquoten war Gegenstand der Diskussion. Julia Klöckner betonte, dass die Union konkrete Entlastungen plant, darunter die Senkung der Unternehmenssteuer auf unter 25 Prozent, verbesserte Abschreibungsregelungen und Maßnahmen zur Deckelung der Energiepreise.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Arbeitsmarkt. Es wurde u.a. die Modernisierung des Arbeitszeitgesetzes angesprochen, mit dem Ziel, Unternehmen und Arbeitnehmern durch eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit mehr Flexibilität zu ermöglichen. Aber auch ging es um Anreize, Menschen länger im Arbeitsleben zu halten.

Julia Klöckner konnte unter anderem Teil der „Agenda 2030“ vorstellen, einem Aktionsplan der CDU, der konkrete Maßnahmen enthält, die zum Teil über das Wahlprogramm hinausgehen.
Die nächste Wahlarena zum Thema: Das digitale Schlusslicht Europas: Wie bringen wir unseren digitalen Standort endlich nach vorne? findet heute von 15:00 bis 16:00 Uhr statt. Dort begrüßen wir Herrn Dr. Jens Zimmermann, digitalpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Frau Franziska Hoppermann MdB (CDU/CSU). Die Veranstaltung ist für unsere Mitglieder und deren Mitgliedsunternehmen.
Bei Interesse bitte melden Sie sich bei lisa-marie.brehmer@bga.de

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Im Fokus
news-8083Thu, 23 Jan 2025 09:47:29 +0000BGA-Geschäftsführerkonferenz: Deutschland vor der Wahl https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-geschaeftsfuehrerkonferenz-deutschland-vor-der-wahl/Dr. Franziska Brantner, Parteivorsitzende Bündnis 90/ die Grünen, politische Gastrednerin Dr. Franziska Brantner (Bündnis 90/ die Grünen) war die politische Gastrednerin am ersten Tag der BGA Geschäftsführerkonferenz. Sie berichtete über die Lage Deutschlands vor der Wahl und die grünen Lösungsansätze hierzu. Einblicke in den CDU Wahlkampf und welche thematischen Schwerpunkte hier es gibt, erläuterte der Bundesgeschäftsführer der CDU Deutschlands, Dr. Philipp Birkenmaier, im Konrad-Adenauer-Haus.

Hauptgeschäftsführer Antonin Finkelnburg eröffnete den Tag mit einer Einführung und Einschätzung zur Lage Deutschlands vor der Wahl. Die Politik sei im Umbruch. Mit einem Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus und auch einer Bundestagswahl in Deutschland, in der sich die demokratische Mitte beweisen müsse, sei viel in Bewegung. Für die Wirtschaft, der ein 3. Jahr in der Rezension drohe, sei es notwendig, dass mit der neuen Bundesregierung die schwerwiegenden Probleme angegangen werden und Deutschland wieder fit gemacht wird.

Die Frage danach, ob 2025 das Jahr der Konjunkturwende in Deutschland wird, stand nach der Diskussion um die aktuelle politische Lage als zweiter Schwerpunkt auf der Agenda der BGA-Geschäftsführertagung. Geschäftsführer Michael Alber ging vor dem Hintergrund zentraler statistischer Kennziffern wie der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes, der Entwicklung von Umsätzen und der Stimmung im Großhandel sowie von Kapazitätsauslastung und Auftragslage in wichtigen industriellen Sektoren auf die konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen ein. Die schwachen Umsätze im Großhandel gehen einher mit einer weiterhin schlechten Stimmung im Großhandel.

Zu Gast war Dr.Franziska Brantner, Parteivorsitzende der Grünen. Schwerpunkte für die Wirtschaft in den nächsten vier Jahren sah Brantner u. a. in bezahlbarer Energie, weiterem Bürokratieabbau, der Ratifizierung von MERCOSUR und Stärkung der Beziehungen zu neuen Märkten. Sie stellte sich den kritischen Fragen der anwesenden Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der BGA-Mitgliedsverbände zu Subventionen für Industrie, Stellenabbau und Wasserstoff.

Danach gab es einen Blick hinter die Kulissen der Wahlkampforganisation des Konrad-Adenauer-Hauses. Der Bundesgeschäftsführer der CDU Deutschland, Dr. Philipp Birkenmaier, gab Einblicke in die Vorbereitung des Wahlkampfes und die programmatische Organisation. Wichtig sei gewesen, mit dem Programm früh rauszukommen und so die Themen der CDU gut zu setzen. Er betonte, dass es jetzt ein schlechter Zeitpunkt für eine Koalitionsfrage sei – es gelte inhaltliche Fragen in den Vordergrund zu stellen. Hier sei für die CDU vorrangig, die Weichen zu stellen, dass Deutschland wieder wettbewerbsfähig würde.

Am 2. Tag der Geschäftsführerkonferenz stellte Finkelnburg die derzeitige Themenplanung und Veranstaltungsschwerpunkte im BGA für 2025 vor. Zur Bundestagswahl hat der BGA die Kampagne Freiheit für den Handel für seine Mitgliedsverbände und deren Unternehmen entwickelt. Hierfür gibt es Material, z.B. Faktensheet, Wahlposter und Aufkleber. Es finden regelmäßig Wahlarenen statt, bei den die Themen Verkehr, Digitalisierung und Standort Deutschland mit MdBs unterschiedlicher Parteien diskutiert werden können. Zusätzlich gibt es eine Social Media Kampagne mit Unternehmern und Unternehmerinnen aus dem Groß- und Außenhandel, die ihre Forderungen formulieren. Mehr Informationen finden Sie hier
Zusätzlich ist der BGA und viele seiner Mitgliedsverbände an der SOS-Kampagne beteiligt, die fordert, dass dieser Wahlkampf ein  Wirtschaftswahlkampf werden muss. Höhepunkt der Kampagne wird der am 29. Januar stattfindende Wirtschaftswarntag sein. Geplant ist eine Demonstration am Brandenburger Tor, bei der auch BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura eine Rede halten wird. Mehr Informationen gibt es hier.

Zum Abschluss der Geschäftsführerkonferenz gab es zwei Praxisworkshops. Bei dem 1. Workshop „Wie kann Künstliche Intelligenz die Verbandsarbeit effizienter gestalten?“ gab Maximilian Würfel, Bereichsleiter Digitalisierung bei der Germany Trade and Invest (GTAI) detaillierte Einblicke, mit welchen Tools die GTAI bereits arbeitet. Im 2. Workshop „Als Verband LinkedIn erfolgreich nutzen“ veranschaulichteSébastien Wörndle, Social Media Marketing Manager, Verband der Vereine Creditreform e. V., die Arbeit und Möglichkeiten, die es bei LinkedIn gibt, mit jeder Menge Tipps aus der erfolgreichen Praxis.

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Im Fokus
news-8079Thu, 23 Jan 2025 09:41:10 +0000BGA-Auftaktpressekonferenz: Kurswechsel jetzt!https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-auftaktpressekonferenz-kurswechsel-jetzt/Groß- und Außenhandel zwischen wirtschaftlichem Abschwung und bürokratischem Infarkt am 21. JanuarAuf der BGA-Auftaktpressekonferenz  stellte BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura die Ergebnisse der BGA-Unternehmerumfrage vor, präsentierte die wirtschaftliche Lage im Großhandel und formulierte die daraus resultierenden Forderungen an die nächste Bundesregierung. Die am 21. Januar stattfindende Pressekonferenz fand digital statt.  Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dem Groß- und Außenhandel geht es nicht gut.

Gründe hierfür liegen nach Einschätzung der Unternehmen des Großhandels in einer politisch veranlassten Überregulierung und damit verbundenen auch einem schwerfälligen und bürokratischen Staat. Aus Sicht der Großhändler werde von der neuen Bundesregierung eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland durch bessere Rahmenbedingungen und mehr Freiraum für Unternehmertum erwartet. Entbürokratisierung, Entlastungen bei Steuern und Sozialabgaben und verbesserten Rahmenbedingungen für private Investitionen und Innovationen können zu einer Stimmungsaufhellung und letztlich zur dringend benötigten stärkeren wirtschaftlichen Dynamik führen, so zusammenfassend die Anforderungen aus BGA-Sicht, um eine Konjunkturwende zu unterstützen.

„Hier bröckelt das Fundament der deutschen Wirtschaft. Die Aufträge brechen weg, die Investitionen sinken, die Insolvenzen steigen. Der Mittelstand hat das Vertrauen in die Politik verloren. Die Aussichten auf 2025 sind düster. Für uns ist die Wahl am 23. Februar eine Schicksalswahl", fasst Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, die Lage im deutschen Groß- und Außenhandel heute auf einer Pressekonferenz zusammen.

Unsere neueste Konjunkturumfrage zeigt: Zwei Drittel der Großhändler verzeichneten im letzten halben Jahr sinkende Umsätze, für 2025 rechnen 40 Prozent mit einem weiteren Umsatzrückgang. Schlechtere Zahlen habe ich bisher nie gesehen. Unsere Prognose für die Entwicklung im Großhandel liegt daher für 2025 bei minus einem halben Prozent unter Vorjahr nominal und +/- 0 Prozent real.

„Auch der Wirtschaftsmotor Außenhandel stottert nicht mehr nur, er ist erkennbar ausgefallen.  Rund 80 Prozent unserer Unternehmerinnen und Unternehmer im Außenhandel rechnen mit einem weiteren Mengen – und Umsatzrückgang in 2025. Deshalb auch hier eine negative Prognose. Wir rechnen mit einem Rückgang der Außenhandelsumsätze um minus 2,7 Prozent.“

„Ohne eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik, ohne einen deutlichen Politikwechsel ab dem
23. Februar werden wir diese Herausforderungen nicht mehr lange schultern können. Wir fordern ein Sofortprogramm für Wirtschaftswachstum. Dazu zählen Investitionen in Infrastruktur genauso wie wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen am Standort. Der größte Hebel für eine neue Regierung ist aber die Bürokratie. Sie liegt wie eine Schlinge um den Hals von uns Unternehmerinnen und Unternehmern. Jede neue Vorschrift, jedes neue Gesetz zieht sie enger zu", fordert der Großhandelspräsident.

„Steuern, Energie, Arbeit – wir sind im internationalen Vergleich zu teuer. Besonders bei den Arbeitskosten fordern wir konkret, den Gesamtsozialversicherungsbeitrag wieder auf unter 40 Prozent zu senken. Das fordern auch über 60 Prozent unserer Unternehmerinnen und Unternehmer“, so Jandura abschließend.
 

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Im FokusThemenSteuern + FinanzenInternationales
news-8111Thu, 23 Jan 2025 09:35:00 +0000Personelle Neuheiten im BGAhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/personelle-neuheiten-im-bga/von Rottenburg und Röseler übernehmen die Presseabteilung
Iris von Rottenburg hat ab 1. Januar dauerhaft die Leitung der Kommunikationsabteilung im Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) übernommen. Seit Sommer 2024 hat sie die Abteilung interimsweise geführt. Frederike Röseler hat ebenfalls ab 1. Januar 2025 die Funktion der Pressesprecherin im BGA übernommen und wird künftig als zentrale Ansprechpartnerin für die Kommunikation des BGA fungieren. In der neuorganisierten Abteilung werden sie gemeinsam die Belange der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vorantreiben.

Rademachers übernimmt Strategie
Dr. Andreas Rademachers übernimmt zusätzlich die neu gegründete Stabsstelle "Politik und Strategie", die die politischen Aktivitäten und Kommunikation des BGA bündeln soll. Daneben wird er weiterhin den Themenbereich Nachhaltigkeit verantworten, zu dem u.a. energie- und umweltpolitische Fragestellungen gehören.

Europa-Abteilung neu aufgestellt
Lisa-Marie Brehmer wird neben ihrer Tätigkeit als Leiterin des Büros Präsident/Hauptgeschäftsführer die europapolitischen Themen des BGA verantworten und die Abteilung Europa des BGA leiten. Vanessa Kassem hat zum 1. Januar 2025 die Tätigkeiten von Frau Brehmer beim europäischen Dachverband EuroCommerce übernommen.

Projekte zusammengeführt bei Schwenke
Marcus Schwenke leitet weiterhin die Abteilung Außenhandelspolitik sowie die Abteilungen Importförderung, Entwicklungszusammenarbeit und Projekte. Diese drei Abteilungen sollen zu einer gemeinsamen Abteilung zusammengeführt werden.

 

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Im Fokus
news-8078Tue, 21 Jan 2025 09:57:04 +0000Der Großhandel kämpft um das Überleben https://bga.de/presse/pressemitteilung/der-grosshandel-kaempft-um-das-ueberleben/Die Aussichten auf 2025 sind düster. „Hier bröckelt das Fundament der deutschen Wirtschaft. Die Aufträge brechen weg, die Investitionen sinken, die Insolvenzen steigen. Der Mittelstand hat das Vertrauen in die Politik verloren. Die Aussichten auf 2025 sind düster. Für uns ist die Wahl am 23. Februar eine Schicksalswahl", fasst Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, die Lage im deutschen Groß- und Außenhandel heute auf einer Pressekonferenz zusammen.

„Unsere neueste Konjunkturumfrage zeigt: Zwei Drittel der Großhändler verzeichneten im letzten halben Jahr sinkende Umsätze, für 2025 rechnen 40 Prozent mit einem weiteren Umsatzrückgang. Schlechtere Zahlen habe ich bisher nie gesehen. Unsere Prognose für die Entwicklung im Großhandel liegt daher für 2025 bei minus einem halben Prozent unter Vorjahr nominal und +/- 0 Prozent real.“

„Auch der Wirtschaftsmotor Außenhandel stottert nicht mehr nur, er ist erkennbar ausgefallen.  Rund 80 Prozent unserer Unternehmerinnen und Unternehmer im Außenhandel rechnen mit einem weiteren Mengen – und Umsatzrückgang in 2025. Deshalb auch hier eine negative Prognose. Wir rechnen mit einem Rückgang der Außenhandelsumsätze um minus 2,7 Prozent.“

„Ohne eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik, ohne einen deutlichen Politikwechsel ab dem 23. Februar werden wir diese Herausforderungen nicht mehr lange schultern können. Wir fordern ein Sofortprogramm für Wirtschaftswachstum. Dazu zählen Investitionen in Infrastruktur genauso wie wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen am Standort. Der größte Hebel für eine neue Regierung ist aber die Bürokratie. Sie liegt wie eine Schlinge um den Hals von uns Unternehmerinnen und Unternehmern. Jede neue Vorschrift, jedes neue Gesetz zieht sie enger zu", fordert der Großhandelspräsident.

„Steuern, Energie, Arbeit – wir sind im internationalen Vergleich zu teuer. Besonders bei den Arbeitskosten fordern wir konkret, den Gesamtsozialversicherungsbeitrag wieder auf unter 40 Prozent zu senken. Das fordern auch über 60 Prozent unserer Unternehmerinnen und Unternehmer“, so Jandura abschließend.

Die Zahlen des Pressetextes stammen aus der aktuellen Großhandelsumfrage des BGA. Für die repräsentative Umfrage wurden im Dezember 2024 Mitgliedsunternehmen des BGA befragt.
 

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Im FokusPressemitteilung
news-8054Mon, 20 Jan 2025 10:39:00 +0000Herausforderungen für die transatlantischen Handelsbeziehungenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/herausforderungen-fuer-die-transatlantischen-handelsbeziehungen/Für Deutschland ist ein gutes Verhältnis wichtig."Wir wünschen Präsident Trump zu seiner zweiten Amtszeit ein gutes Händchen. Auch wenn "America first" im amerikanischen Wahlkampf im Mittelpunkt stand, trägt Trump als Präsident Verantwortung für mehr als nur seine eigenen Landsleute. Gerade für Deutschland ist ein gutes transatlantisches Verhältnis wichtig - sowohl in der Sicherheitspolitik als auch in der Handelspolitik. Die USA sind unser wichtigster Handelspartner, gefolgt von China. An einem Handelskrieg zwischen diesen beiden Staaten kann Deutschland nicht gelegen sein", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen die heutige Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump.

„Die Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks profitiert von offenen Märkten und einem regelbasierten Handel. Protektionismus ist der falsche Weg, um Wachstum und Wohlstand zu sichern. Eine Politik der Abschottung oder gar ein Handelskrieg würde nicht nur den internationalen Handel belasten, sondern auch die globalen Lieferketten und die Investitionsbereitschaft beeinträchtigen sowie Wohlstand vernichten. Fraglos würde der langjährige strategische Partner der USA, nämlich die EU, damit in einer ohnehin schwierigen außen- und sicherheitspolitischen Lage weiter geschwächt werden. Stattdessen sollten wir die Zusammenarbeit stärken, um gemeinsame Herausforderungen, wie die Sicherung fairer Wettbewerbsbedingungen, anzugehen. Davon profitieren auch die USA“, so der Außenhandelspräsident. "Wir brauchen eine konstruktive gemeinsame Agenda."

„Die zweite Amtszeit von Donald Trump kann sogar ein europäischer Moment werden. So kann "der Druck von außen" eine Konsolidierung der europäischen Kapazitäten in den Bereichen Investitionen, Innovation und Verteidigung in Europa beschleunigen und diese so wieder interessanter für die USA machen. Ein starkes Europa ist auch gut für die Vereinigten Staaten", so Jandura abschließend.
 

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Im FokusThemenPressemitteilung
news-8070Mon, 20 Jan 2025 09:41:00 +0000BGA beteiligt sich am bundesweiten Wirtschaftswarntag https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-beteiligt-sich-am-bundesweiten-wirtschaftswarntag/Am 29. Januar 2025, um 13 Uhr am Brandenburger Tor in BerlinAm 29. Januar 2025 ruft der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) gemeinsam mit rund 50 Wirtschaftsverbänden und Unternehmerinitiativen zum ersten bundesweiten „Wirtschaftswarntag“ auf. Die Wirtschaft fordert von den Parteien die Stärkung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt des Wahlkampfes zu rücken und eine Wirtschaftswende nach der Bundestagswahl einzuleiten. 

Geplant ist eine Kundgebung mit mehreren hundert Teilnehmern am Brandenburger Tor (13 Uhr auf dem Platz des 18. März). Zusätzlich beteiligen sich deutschlandweit regionale Verbände und Unternehmen am Wirtschaftswarntag mit Aktionen vor Ort. Der BGA selbst wird an dem Tag an der Kundgebung in Berlin teilnehmen und BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura wird dort eine Rede halten.

Die zentralen Forderungen der Verbände sind eine geringere Steuerbelastung, weniger bürokratische Vorgaben, gedeckelte Sozialabgaben, geringere Energiekosten und mehr Flexibilität im Arbeitsrecht, um so im scharfen internationalen Wettbewerb die Chancen der heimischen Unternehmen wieder zu verbessern.

BGA-Hauptgeschäftsführer Antonin Finkelnburg weist auf die dramatische Situation in seiner Branche hin: „Wir stecken tief in einer Rezession. Unsere Wirtschaft steckt in einer handfesten Strukturkrise und ist aktuell nicht wettbewerbsfähig. Auch der stark mittelständisch geprägte Groß- und Außenhandel leidet unter den schlechten Standortbedingen in Deutschland und der überbordenden Bürokratie.“ Wie dramatisch die Lage der gesamten Wirtschaft ist, zeige sich daran, dass sich erstmals ein solches Bündnis von zum Teil auch konkurrierenden Verbänden, die vor allem mittelständische Betriebe vertreten, zusammengefunden habe. Antonin Finkelnburg fordert von allen Parteien vollen Fokus auf Wirtschaftspolitik im Wahlkampf und eine Wirtschaftswende nach der Wahl: „Es gibt eine Menge Stellschrauben, an denen die neue Bundesregierung drehen kann. Der Mittelstand muss hier mehr in den Fokus rücken – er ist das Rückgrat unserer Wirtschaft.“ 

Die Kundgebung wird vom „Aktionsbündnis Wirtschaftswarntag“ organisiert, dem sich rund 50 Wirtschaftsverbände angeschlossen haben. Die Projektgruppe zur organisatorischen Vorbereitung wird von dem Verband DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V., dem Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. und dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. in Zusammenarbeit mit der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) organisiert. 

 

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Im FokusThemenPressemitteilung
news-8062Mon, 20 Jan 2025 09:08:00 +0000Reformagenda der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zur Bundestagswahl 2025https://bga.de/presse/pressemitteilung/reformagenda-der-arbeitsgemeinschaft-mittelstand-zur-bundestagswahl-2025-1/Für einen entlasteten und zukunftsfähigen Mittelstand

(Berlin, 20.01.2025) Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand präsentiert ihre Wahlforderungen zur Bundestagswahl 2025 und appelliert an die Politik, die notwendigen Reformen entschlossen anzugehen, um die Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes zu gewährleisten. Der Mittelstand, als Herzstück der deutschen Wirtschaft, benötigt Rahmenbedingungen, die ihm nicht nur Freiräume verschaffen, sondern ihn nachhaltig entlasten und gezielt für die Herausforderungen der Zukunft rüsten. Als zentrale und prioritäre Handlungsfelder der neuen Bundesregierung nennt die AG Mittelstand den Bürokratieabbau für den Mittelstand konsequent und spürbar voranzutreiben, die Fachkräftebasis zu sichern, die analoge wie digitale Infrastruktur zu modernisieren sowie steuerliche und regulatorische Reformen vorzunehmen. 
Wachsende regulatorische Anforderungen und immer umfangreichere Dokumentationspflichten belasten den betrieblichen Alltag massiv und nehmen wertvolle Ressourcen in Anspruch, die für Innovation, Kundennähe und Transformation dringend benötigt werden. Die bisherigen politischen Reformansätze reichen nicht aus, um den notwendigen Wandel zu bewirken.

Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand fordert, das nationale Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz bis zur Anwendung des EU-Lieferkettengesetzes auszusetzen und verbindliche Ziele zur Reduzierung der Bürokratiekosten um 25 Prozent pro Legislaturperiode einzuführen. Nur durch eine spürbare Entlastung kann Unternehmertum wieder mehr Freiraum gewinnen. 

Die Finanzierung des Mittelstands steht durch übermäßige regulatorische Anforderungen zunehmend unter Druck. Auch hier sind Entlastungen entscheidend, um mehr Investitionen und Wachstum zu ermöglichen. Gleichzeitig bedarf es einer steuerlichen Entlastung durch eine strukturelle Modernisierung und Vereinfachung des Steuerrechts. Die Energiewende muss regulatorisch so gestaltet werden, dass Unternehmen nachhaltige und innovative Konzepte umsetzen können, ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. 

Eine leistungsfähige Infrastruktur ist essenziell, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Insbesondere im Bereich der Digitalisierung und der Verkehrswege sind erhebliche Investitionen erforderlich. Ebenso dringend ist die Sicherung der Fachkräftebasis. Neben der Förderung der beruflichen Bildung braucht es Strategien für eine gesteuerte Zuwanderung, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. 
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft spielen eine zentrale Rolle für die Resilienz des Mittelstands. Wirtschaftskreisläufe müssen gezielt gefördert werden, während Berichts- und Dokumentationspflichten reduziert und praxistauglich gestaltet werden müssen, um Überforderung zu vermeiden. Auch die Haushaltspolitik muss zukunftsorientiert ausgerichtet sein und durch nachhaltige Finanzplanung die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig sichern. 

Hier finden Sie die Mittelstandsagenda der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zur Bundestagswahl 2025

 

 

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Im FokusPressemitteilung
news-4054Thu, 09 Jan 2025 09:39:38 +0000Schwächephase im Außenhandel hält an - Erholung nicht in Sicht https://bga.de/presse/pressemitteilung/schwaechephase-im-aussenhandel-haelt-an-erholung-nicht-in-sicht/Der Mittelstand braucht verlässliche Rahmenbedingungen.Auch wenn das Jahr 2024 noch nicht abgerechnet ist, ist heute schon klar: Für den deutschen Export war es ein verlorenes Jahr. Dazu zeigen die Zahlen seit Monaten deutlich, wie schlecht es um den Standort Deutschland steht. Sinkende Importe sind gleichbedeutend mit sinkender Nachfrage. Die momentane Lage im Groß- und Außenhandel ist besorgniserregend. Die Industrie schwächelt und damit unsere gesamte Wirtschaft", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen die heute von Destatis veröffentlichten Zahlen zum deutschen Außenhandel.

"Ich wiederhole daher klar und deutlich: Unsere Wirtschaft steckt in einer handfesten Strukturkrise und ist aktuell nicht wettbewerbsfähig. Es braucht dringend weitere Fortschritte in der EU-Handelspolitik sowie einer Vertiefung des Europäischen Binnenmarktes. Engagiert geprüft werden muss auch der Ausbau von alten und neuen Partnerschaften mit Anrainerländern. Die kürzliche Einigung über ein Paket zur Modernisierung und Vertiefung der Einbindung der Schweiz in den EU-Binnenmarkt könnte hierzu Pate stehen", fordert Jandura weiter.

"Das A und O für unternehmerisches Handeln sind verlässliche Rahmenbedingungen, die uns Planungssicherheit geben. Hier ist die Politik gefordert alles dafür zu tun - in Brüssel wie in Berlin - und ich erwarte, dass die neue Bundesregierung hier endlich die Führung übernimmt, die die Wirtschaft schon längst bestellt hat", so Jandura abschließend.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sanken die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat November 2023 um 3,5 %, die Importe nahmen um 2,9 % ab. Im November 2024 sind die deutschen Exporte gegenüber Oktober 2024 kalender- und saisonbereinigt um 2,1 % gestiegen und die Importe um 3,3 % gesunken.

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ThemenPressemitteilung
news-4046Fri, 27 Dec 2024 09:00:00 +0000Wir brauchen einen wirtschaftlichen Neustart https://bga.de/presse/pressemitteilung/wir-brauchen-einen-wirtschaftlichen-neustart/BGA-Wahlforderungen: Mehr Freiheit für den Handel!„Wir stehen in Deutschland dicht am Abgrund. Wir haben eine anhaltende Rezession, eine marode Infrastruktur, internationale Krisen und dazu eine Wirtschaftspolitik, die auf staatliche Subventionen statt auf unternehmerische Freiheit setzt. Ich erhoffe mir vom neuen Jahr und einer neuen Regierung den dringend benötigten Neustart“, sagt BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura zu den frisch veröffentlichten Forderungen des BGA an die nächste Bundesregierung in Berlin.

„Für den Groß- und Außenhandel war es wie erwartet ein schwieriges Jahr. Mit politischer Rückendeckung hätte man diese Entwicklung abfedern können. Damit meine ich ausdrücklich nicht die Staatssubventionen für Einzelne, sondern Impulse für alle, die stabile Rahmenbedingungen schaffen und private Investitionen anregen. Die momentane Situation im Mittelstand ist die schlimmste, die ich in meiner Zeit als Unternehmer je erlebt habe. Wenn die Politik das Ruder nicht herumreißt, droht ein weiterer Anstieg der ohnehin bereits auf hohem Niveau befindlichen Insolvenzen. Das bedeutet nicht nur steigende Arbeitslosenzahlen, das lähmt unser Wachstum auf Jahre“, zeigt sich Jandura besorgt.

“Es ist Zeit für einen vollständigen politischen und wirtschaftlichen Kurswechsel. Die Stärkung des Standortes Deutschland muss oberstes Ziel sein. Zu lange wurden die wirklich wichtigen Themen ignoriert oder nur flickenteppichartig bearbeitet: Die längst überfällige Unternehmenssteuerreform, die die Rahmenbedingungen in Deutschland modernisiert und vereinfacht. Die marode Infrastruktur, bei der Brücken erst einstürzen müssen, um repariert zu werden. Die Modernisierung der Verwaltung, wo wir im europäischen Vergleich auf Platz 21 von 29 Ländern sind. Der Arbeitsmarkt, der mit einem stetig steigenden Sozialversicherungsbeitrag den Standort Deutschland teuer und unattraktiv für in- und ausländische Firmen macht”, fordert der Präsident.

„Auch die „Außenhandelsnation Deutschland“ ist inzwischen eher ein Natiönchen. Unsere Produkte sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Wir sind zu langsam, zu teuer, zu unmodern. Dazu lähmt uns die überbordende Bürokratie aus Berlin und Brüssel. Kein Unternehmer kann unter diesen Umständen Pläne für die Zukunft machen. Die Situation in Deutschland nimmt uns die Luft zum Atmen. Der Außenhandel darf als Wachstumsmotor Deutschland nicht ins Stottern kommen. Hierzu stehen nächstes Jahr wichtige Entscheidungen im Europäischen Rat zu MERCOSUR an. Deutschland muss hier eine Führungsrolle beim Abschluss und der Ratifizierung dieses und neuer Freihandelskommen übernehmen“, so Jandura weiter.

„Damit der Wirtschaft 2025 wieder Flügel wachsen, ist mein Appell an alle Parteien, die im kommenden Jahr in Deutschland mitregieren wollen: Schaffen Sie Freiheit für den Handel! Wir sind der Mittelstand, wir „können Krise“. Enttäuschen Sie die Hoffnung der Wirtschaft nicht, die mit der Wahl verbunden ist. Wir brauchen wieder unternehmerische Freiheit. Keine Vorschriften, die die Schlinge um unseren Hals immer fester ziehen“, schließt Jandura.
 

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Pressemitteilung
news-4045Thu, 19 Dec 2024 11:07:58 +0000Späte Erleichterungen beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LksG)https://bga.de/presse/pressemitteilung/spaete-erleichterungen-beim-lieferkettensorgfaltspflichtengesetz-lksg/Als BGA haben wir den gesamten Prozess von der Entstehung des Gesetzes bis zur Implementierung kritisch begleitet. Kaum ein Thema hat die Wirtschaft so beschäftigt wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und seine Auswirkungen. Als BGA haben wir den gesamten Prozess von der Entstehung des Gesetzes bis zur Implementierung konstruktiv kritisch begleitet. Stets und laufend haben wir auf für die Wirtschaft und den Außenhandel schädliche Folgen hingewiesen. Nun haben das BMAS und das BMWK spät - an sich zu spät - ein von uns und anderen Verbänden immer wieder gefordertes Maßnahmenpaket zu sogenannten untergesetzlichen Maßnahmen in Bezug auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LksG) verabschiedet bzw. in Umsetzung.

Ziel des Paketes ist es, mehr Klarheit zu schaffen und vor allem KMU (insbesondere die unmittelbar Betroffenen), so möglich zu entlasten und zu unterstützen. Den Text und die Inhalte des Sofortprogramms zum Download gibt es hier. Zusätzlich empfehlen wir die Webseite des BAFA (www.bafa.de) dazu im Blick zu halten, denn im Laufe des Januars 2025 wird es dort weitere Veröffentlichungen sowie Aktualisierungen geben. Wir werden aber auch parallel informieren.
 

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Im FokusThemenInternationalesExportImportDirekt aus Berlin
news-4037Thu, 19 Dec 2024 10:29:18 +0000DAHD – das neue Kursprogramm ist dahttps://bga.de/presse/pressemitteilung/dahd-das-neue-kursprogramm-ist-da/Hochwertige Bildungsangebote für 2025Das DAHD Bildungszentrum setzt sich leidenschaftlich dafür ein, hochwertige Bildungsangebote zu bieten, die die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter im Groß- und Außenhandel fördern. Wir stellen die bevorstehenden Kurse sowie Eindrücke von unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus diesem Jahr vor. Lassen Sie sich von unseren Angeboten inspirieren und entdecken Sie, wie das DAHD Bildungszentrum Ihnen helfen kann, Ihre Ziele zu erreichen. Wir freuen uns darauf, Sie und Ihre Mitarbeiter auf Ihrem Bildungsweg zu begleiten.

2024 war ein volles Jahr. Im zweiten Halbjahr 2024 haben wir drei Termine für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Teil 1 angeboten.

Die Nachfrage nach Herbst-Prüfungsvorbereitungskursen auf die Abschlussprüfung Teil 2 für Groß- und Außenhandelskaufleute ist weiterhin deutlich ausgeprägt. Im Herbst konnten drei attraktive Kurse stattfinden. Der erste Kurs fand im Oktober 2024 in Blankenburg statt und wurde von der Gruppe erfreulich positiv bewertet:

„Nach dem Kurs fühlen wir uns nun für die anstehende Prüfung sehr gut vorbereitet. Das Arbeitsklima war sehr angenehm und Herr Leineweber ist ein sehr kompetenter und netter Dozent. Er konnte jede aufkommende Frage beantworten. Mit dem zur Verfügung gestellten Lernmaterial konnten wir gut arbeiten. Die Unterkunft war sauber und ordentlich und das Essen wirklich sehr lecker.“



Nutzen Sie Ihre Chance frühzeitig: Seminare im 1. Halbjahr 2025

Die geplanten DAHD-Kurse im 1. Halbjahr 2025 stellen wir Ihnen hier vor. Diese Informationen finden Sie auch in unserem Azubi-Kurs-Flyer oder auf der DAHD-Homepage unter www.dahd.de.

Für die angehenden Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement werden die bewährten Vorbereitungskurse auf die Abschlussprüfung Teil 1 und Teil 2 sowie die Prüfungsvorbereitungskurse für Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik angeboten.

Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement
Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Teil 1
FGM01 vom 10.02. bis 12.02.2025 in 38707 Altenau
FGM02 vom 12.02. bis 14.02.2025 in 38707 Altenau
FGM04 vom 19.02. bis 21.02.2025 in 38889 Blankenburg
FGM05 vom 24.02. bis 26.02.2025 in 29229 Celle/Hustedt
FGM06 vom 24.02. bis 26.02.2025 Online
(AP1-Prüfungstermin: 25.03.2025)
Kaufmann/frau für Groß- und Außenhandelsmanagement
Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Teil 2
FGM2-01 vom 25.03. bis 28.03.2025 in 38889 Blankenburg
FGM2-02 vom 25.03. bis 28.03.2025 in 38889 Blankenburg
FGM2-03 vom 01.04. bis 04.04.2025 in 38707 Altenau
FGM2-04 vom 01.04. bis 04.04.2025 in 38707 Altenau
FGM2-05 vom 08.04. bis 11.04.2025 in 29229 Celle/Hustedt
FGM2-06 vom 14.04. bis 17.04.2025 in 29229 Celle/Hustedt
FGM2-07 vom 14.04. bis 17.04.2025 in 14641 Wustermark
(AP2-Prüfungstermin: 06. + 07.05.2025)
Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Fachlagerist und
auf die Zwischenprüfung Fachkraft für Lagerlogistik
FL01 vom 31.03. bis 02.04.2025 in 38889 Blankenburg
Vorbereitung auf die Abschlussprüfung
Fachkraft für Lagerlogistik
FKL01 vom 10.03. bis 14.03.2025 in 38707 Altenau
FKL02 vom 31.03. bis 04.04.2025 in 38889 Blankenburg
(Lagerlogistik-Prüfungstermin: 06. + 07.05.2025)

Anmeldungen können jederzeit per Mail (info@dahd.de) oder über das Online-Anmeldetool an das DAHD Bildungszentrum gesandt werden.  
 

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Im FokusThemenBerufsbildungDirekt aus Berlin
news-4029Thu, 19 Dec 2024 10:26:44 +0000Beitragssatz zur Pflegeversicherung soll steigenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/beitragssatz-zur-pflegeversicherung-soll-steigen/Der Bundestag hat den Entwurf der Verordnung in seiner Sitzung am 5. Dezember 2024 zur Kenntnis genommen und keinen Widerspruch erhoben. Die Bundesregierung hat den Entwurf einer Verordnung zur Anpassung des Beitragssatzes in der sozialen Pflegeversicherung 2025 (Pflege-Beitragssatz-Anpassungsverordnung, PBAV 2025) beschlossen.

Zum 1. Januar 2025 soll demnach der Beitragssatz zur sozialen Pflegeversicherung um 0,2 Prozentpunkte auf dann 3,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen steigen, um die Zahlungsfähigkeit der sozialen Pflegeversicherung zu sichern (§ 55 Abs. 1a SGB XI).

Eine Anhebung des Beitragssatzes um 0,2 Prozentpunkte führt zu Mehreinnahmen der sozialen Pflegeversicherung von rund 3,7 Milliarden Euro jährlich. Die Mehrbelastung der privaten Arbeitgeber aufgrund der Anhebung des Beitragssatzes beträgt im Jahr 2025 etwa 1 Milliarde Euro.

Der Bundestag hat den Entwurf der Verordnung in seiner Sitzung am 5. Dezember 2024 zur Kenntnis genommen und keinen Widerspruch erhoben. Nun steht noch die Zustimmung des Bundesrates aus, die in der Bundesratssitzung am 20. Dezember 2024 erwartet wird.
 

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Im FokusThemenArbeit + TarifDirekt aus Berlin
news-4021Thu, 19 Dec 2024 10:09:02 +0000Hohe Kosten und Bürokratie statt gewünschter Lenkungswirkunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/hohe-kosten-und-buerokratie-statt-gewuenschter-lenkungswirkung/Ein Jahr nach Einführung der CO2-basierten Lkw-MautIm Dezember 2023 wurde die CO2-basierte Maut für Lastkraftwagen umgesetzt. Die Maßnahme führt zu erheblichen Kosten und einem hohen bürokratischen Aufwand für Unternehmen. Der Marktanteil der elektrisch betriebenen LKW ist zwar gestiegen, reicht aber bei weitem nicht aus, um die gewünschte Lenkungswirkung – eine Verlagerung hin zu mehr elektrisch betriebenem Güterverkehr – zu erreichen.

Die hohen Anschaffungskosten für E-LKW und die unzureichende Ladeinfrastruktur sind wesentliche Hemmnisse für die Unternehmen, ihre Flotten auf emissionsfreie Alternativen umzustellen. Für viele Betriebe ist die Investition in elektrische Lastkraftwagen derzeit wirtschaftlich nicht darstellbar. Hinzu kommt, dass die dringend notwendige Ladeinfrastruktur nicht in ausreichendem Maße bereitsteht, um den Übergang zu erleichtern.

Ein weiterer Stolperstein für die gewünschte Transformation ist der aktuelle Zustand der Verkehrsinfrastruktur. Straßen und Logistikzentren stoßen schon jetzt an ihre Belastungsgrenzen, sodass eine erfolgreiche Implementierung moderner Technologien erschwert wird.

Was die Unternehmen brauchen, ist neben einer stärkeren finanziellen Förderung von E-LKW, einen beschleunigten Ausbau der Ladeinfrastruktur. Nur so könne die CO2-basierte Maut ihren Zweck erfüllen und zu einer nachhaltigen Umgestaltung des Güterverkehrs beitragen.
 

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Im FokusThemenVerkehr + LogistikDirekt aus Berlin
news-4013Thu, 19 Dec 2024 10:05:30 +0000BGA-Rechtsausschuss tagt zu Data Act und Bürokratieabbauhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-rechtsausschuss-tagt-zu-data-act-und-buerokratieabbau/Sitzung fand am 4. Dezember als Präsenzsitzung statt.Bei der Wintersitzung des BGA-Ausschusses für Recht und Wettbewerb hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich zu den Schwerpunkten des Rechtsausschusses für das Jahr 2025 einzubringen. Hieraus entwickelte sich ein reger Austausch, in dem deutlich wurde, dass die teilnehmenden Verbände durchaus unterschiedliche thematische Schwerpunkte haben. Der Input soll durch einen Austausch mit weiteren BGA-Mitgliedsverbänden ergänzt werden, um den Bedürfnissen der BGA-Mitglieder im Rechtsausschuss noch besser gerecht zu werden.

Im zweiten Teil stellte Rechtsanwalt Dr. Martin Schirmbacher von HÄRTING Rechtsanwälte den ab 12. September 2025 anwendbaren Data Act und seine Regelungen für den Zugang zu Daten vor. Seine Empfehlung: Wer Händler ist und über den Verkauf verbundener Produkte Daten erhält, sollte Inventur betreiben und prüfen, inwieweit er diese strukturiert zur Verfügung stellen muss und welche Informationspflichten ihn diesbezüglich treffen.



Im anschließenden Austausch mit Elisabeth Winkelmeier-Becker, MdB, der Vorsitzenden des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestags, erklärte diese die Arbeitsweise im Ausschuss. Zentrales Thema der Diskussion im Ausschuss war der notwendige Bürokratieabbau und die Auswirkungen auf die Wirtschaft, aber auch auf die Justiz (z.B. Tendenz zum Verzicht auf Klagen wegen überlanger Prozesse). Winkelmeier-Becker stellte hierzu fest, dass in Sachen Bürokratie im Land das Mindset verändert werden müsse. Verfahren müssten vereinfacht, mehr pauschalisiert und mehr digitalisiert werden.

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Im FokusThemenRecht + WettbewerbDirekt aus Berlin
news-3965Tue, 17 Dec 2024 08:21:40 +0000Praxis und Politik beim Lieferkettentag 2024https://bga.de/presse/pressemitteilung/praxis-und-politik-beim-lieferkettentag-2024/Spannende Speaker aus Wirtschaft, Politik, Ministerien und WissenschaftUnter dem Titel „Globalisierung unter Druck? Lieferketten sichern und diversifizieren“ fand Anfang November der Deutsche Lieferkettentag 2024 statt.Wie schon die Erstveranstaltung im letzten Jahr hatte auch der zweite Lieferkettentag mit ca. 200 Teilnehmern großen Zulauf. Erfreulich war, dass auch in diesem Jahr der Mix aus politischen und strategischen Gesprächsrunden überzeugte. Mit handfesten Praxistipps aus der konkreten Umsetzung von betrieblichen Entscheidungen vor dem Hintergrund neuer Gesetze und geoökonomischer Rahmenbedingungen konnten das Publikum einiges mitnehmen. Dabei lag dieses Jahr der Schwerpunkt eindeutig auf der Bewertung der geoökonomischen Risiken sowie den damit verbundenen sicherheitspolitischen Überlegungen und Aktivitäten der Bundeswehr und ihrer Partner in der NATO.

Nach einem auch die Wahlergebnisse aus den USA vom Vorabend in einer ersten Analyse aufgreifenden Impuls von BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura erläuterte der politische Direktor aus dem Bundesministerium der Verteidigung Dr. Jasper Wieck die Herausforderungen und Antworten der Bundeswehr, konkret der Bundesmarine, auf die Sicherung der maritimen Handelsrouten. Wenig verwunderlich fiel gelegentlich der Vergleich mit der mittelalterlichen Hanse.

Das folgende Panel unter der Überschrift „Lieferketten in Zeiten geopolitischer Spannungen“ unter Moderation der Abteilungsleiterin Europa beim BGA, Lisa-Marie Brehmer, adressierte dann auch klar und deutlich, was Deutschland sowie Kommission und Parlament in Brüssel tun müssen, damit unsere Lieferketten, im Im- wie im Export, stabil bleiben. Klar wurde dabei, dass es ein „weiter so“ nicht geben könne, seien die Wettbewerbsbedingungen des Standortes aktuell zu schlecht, die Potenziale des Binnenmarktes bei weitem noch nicht ausgeschöpft, Regulatorik und Gesetzesrahmen zu strikt und sicherheits- sowie diplomatische Initiativen weiter zu intensivieren, damit Deutschland und Europa nicht abgehängt werden.

Im folgenden Beitrag legte dann auch Eckhard Schwarzer, Der Mittelstandsverbund-Präsident, den Finger in eine weitere Wunde: die Defizite bei der Digitalisierung. Detailliert und kenntnisreich legte er die Schnittstellenprobleme schonungslos offen und forderte einen radikalen Umbau der deutschen Verwaltungs- und Prozesslandschaft. Erfreulich war auch das Podiumsgespräch zwischen Dr. Carsten Stender, Ministerialdirektor im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und Tim Geier, Geschäftsführer Büro Brüssel, Der Mittelstandsverbund. So wurde deutlich, dass man seitens des BMAS ernsthaft an untergesetzlichen Maßnahmen arbeite, um die Last des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) handhabbarer zu machen. Schließlich lerne man täglich dazu. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass es keinen Weg zurück mehr gebe, und die Umsetzung der CSDDD in deutsches Recht vorbereitet werde. Dr. Stender appellierte, dass man doch auch die Vorteile eines gesetzlich induzierten Lieferkettenscreenings als Steigerung der Resilienz der eigenen Lieferketten mehr erkennen solle. Dies sei in der heutigen Zeit für alle Wirtschaftsakteure ein Muss.

Diesen Faden aufnehmend diskutieren im Anschluss Mittelständler unter Moderation von Martin Groß-Albenhausen, stv. Hauptgeschäftsführer des bevh, ihre bisherigen Ansätze, Verfahren und Erfahrungen bei Screening und Diversifizierung ihrer jeweiligen Lieferketten. Dabei wurde deutlich, dass dies zwar teils einen erheblichen Aufwand darstelle, man aber durchaus Nutzen sehe bzw. erkennen könne. So sei insbesondere der Dialog mit den Partnern deutlich intensiver geworden und man sei nun sicherer, was die Resilienz der jeweiligen Lieferketten angehe.

Den Abschluss des Tages bildete das Podium „Berichtspflichten small and simple, aber wie“ unter Moderation von Marius Müller-Böge, Leiter Mittelstandspolitik, Der Mittelstandsverbund. Die Panelteilnehmer stellten dabei nicht nur ihre Ansätze vor, sondern forderten unisono von der Politik, umgehend für mehr Kohärenz der unterschiedlichsten Gesetze zu sorgen. So sei es für Unternehmen extrem aufwändig, die jeweiligen Vorschriften aus CSDDD, CSRD, EUDR und LkSG effizient aufzubereiten. Vieles sei doppelt und damit nicht nur ineffizient, sondern sorge auch für Unsicherheit. Großes Echo fand auch der Ansatz des Import-Promotion Desks des BGA schon im Vorfeld der Berichte aktiv zu werden, durch Lieferantentrainings. Damit werde gewährleistet, Partner im Ausland auf die Anforderungen von deutschen Importeuren vor dem Hintergrund der Berichtspflichten vorzubereiten. Applaus erhielt auch die Forderung an die Politik, sich den Berichtspflichtenkanon noch einmal genau anzusehen und kritisch zu hinterfragen bzw. nachzusteuern. So müsse man den Unternehmen mehr Vertrauen entgegenbringen. Denn, auch das sei Wahrheit, gestalteten die Mehrzahl der Unternehmen schon seit längerem ihre Lieferketten im Sinne der ESG-Kriterien sowie einer eigenen Risikobewertung und das ohne gesetzlichen Zwang.

Das Programm des Tages kann noch einmal hier nachgelesen werden: Deutscher Lieferkettentag 2024 | Deutscher-Lieferkettentag. Aufgrund der nach wie vor hochaktuellen Thematik wird derzeit überlegt, auch in 2025 einen Lieferkettentag, dann den dritten, auszurichten.

Zu den Bildern gelangen Sie hier.
 

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Im FokusThemenInternationales
news-3957Mon, 16 Dec 2024 09:37:00 +0000Wir brauchen Wirtschaftswahlkampf und Wirtschaftswende jetzt https://bga.de/presse/pressemitteilung/wir-brauchen-wirtschaftswahlkampf-und-wirtschaftswende-jetzt/Gemeinsame Erklärung der Wirtschaftsverbände zur Vertrauensfrage.Berlin – Mit einer gemeinsamen Erklärung und Demonstration am Berliner Reichstagsgebäude aus Anlass der Vertrauensfrage fordern 19 Wirtschaftsverbände einen „Wirtschaftswahlkampf“.

In der Resolution heißt es, die unterzeichnenden Verbände, die für rund ein Drittel der rund 26 Millionen sozialversicherungspflichten Beschäftigten stehen, erwarteten einen Wahlkampf „der das zentrale Thema unserer Zeit in den Mittelpunkt stellt: die Rettung der deutschen Wirtschaft durch bessere Rahmenbedingungen.“ Der Verbände verlangen von den Parteien Konzepte, „die Deutschland wieder zum Aufschwung-Land und attraktiven Investitionsstandort machen. Die Bundestagswahl muss eine Wirtschaftswahl werden, wir brauchen eine Wirtschaftswende – jetzt“, so der Appell der 19 Verbände, zu denen unter anderem der Verband der Familienunternehmer, der Bundesverband Groß- und Außenhandel BGA, der Einzelhandelsverband HDE, der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und als Initiatorin der arbeitgeberfinanzierte Thinktank Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) gehören.

Auf der Demo am Reichstagsgebäude während der Plenardebatte zur Vertrauensfrage präsentierte die INSM verschiedene angedeutete Wahlplakate mit den Spitzenkandidaten der Parteien CDU, SPD, FDP und Grüne, auf denen die Frage „Kämpfen wir jetzt endlich für die Wirtschaft?“ erschien. Mehrere Repräsentanten der beteiligten Verbände sowie auch Politiker der abgebildeten Parteien äußerten sich zur Bedeutung der Wirtschaftspolitik im Wahlkampf und warben für eine „Wirtschaftswende“. INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben: „Bevor Wirtschaftsverbände gemeinsam demonstrieren, muss viel passieren. Wenn zahlreiche Verbände verschiedener Branchen in einer gemeinsamen Erklärung eine völlige Umkehr in der Wirtschaftspolitik fordern, ist das ein Alarmsignal, wie schlecht es um die Wirtschaft steht und wie sehr die bisherige Wirtschaftspolitik versagt hat.“
„Das derzeitige Wetter spiegelt die Lage in Deutschland genau wider. Wir müssen wieder an Tempo zulegen, wir müssen schneller, digitaler und wettbewerbsfähiger werden “, ergänzt BGA-Hauptgeschäftsführer Antonin Finkelnburg bei der heutigen Demonstration am Berliner Reichstagsgebäude aus Anlass der Vertrauensfrage.

In der Erklärung fordern die Verbände neben einem umfassenden Bürokratieabbau, der die Bürokratielasten „mindestens halbiert“ unter anderem Steuer- und Abgabensenkungen, eine Flexibilisierung des Arbeitsrechts, eine Konzentration auf den Emissionshandel beim Klimaschutz und eine vollständige Rückgabe der Einnahmen daraus an Bürger und Unternehmen sowie eine Infrastrukturinitiative.

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Im FokusInternationalesPressemitteilung
news-3716Sun, 15 Dec 2024 18:00:00 +0000Ausschreibunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/ausschreibung-1-1-1/Projektkoordinator (m/w/d), Fachliche Expertise (m/w/d) sowie Prozessberater (m/w/d) für Peru oder Bolivien gesuchtZum 15.12.2024 suchen wir einen Projektkoordinator (m/w/d)
Dienstort: Lima/Peru
Umfang: Vollzeit oder Teilzeit
Zeitraum: ab 15.12.2024, befristet bis einschl. Mai 2027 (Projektlaufzeit)

Die vollständige Ausschreibung finden Sie hier.

Zum 01.01.2025 suchen wir eine Fachliche Expertise (m/w/d) sowie einen Prozessberater (m/w/d)
Dienstort: Peru oder Bolivien
Umfang: Vollzeit oder Teilzeit / Honorarkraft

Die vollständige Ausschreibung für eine Fachliche Expertise (m/w/d) sowie einen Prozessberater (m/w/d) finden Sie hier.

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Im FokusThemenInternationalesEntwicklungszusammenarbeit
news-3941Fri, 13 Dec 2024 09:37:39 +0000Export in der Dauerkrisehttps://bga.de/presse/pressemitteilung/export-in-der-dauerkrise/Es braucht jetzt eine echte Wirtschaftswende.„Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache. Unsere Exporte sind nicht wettbewerbsfähig und für Importe fehlt die Nachfrage. Wir haben in Deutschland eine echte Krise. Und zwar nicht vorübergehend, sondern strukturell“, kommentiert BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura die heute von Destatis veröffentlichten Zahlen zum deutschen Außenhandel.

Selten sind unsere Exporte im Monatsvergleich so stark gesunken wie jetzt. Weder aus dem Binnenmarkt noch aus dem EU-Ausland kamen Impulse. Besonders beunruhigt mich dabei der starke Einbruch in unseren wichtigsten Exportmärkten USA und China. Überdeutlich zeigt sich hier unsere mangelnde Wettbewerbsfähigkeit. Wenn wir nicht bald gegensteuern, fürchte ich um immense Wohlfahrtsverluste sowie massiven Arbeitsplatzabbau in der Zukunft", so Jandura weiter.

"Dabei gibt es im Außenhandel einige Ansatzpunkte, die als wahrer Booster für unsere stark mittelständisch geprägte Exportwirtschaft wirken können. Mercosur muss im nächsten Schritt in Brüssel ratifiziert werden. Hier sollte Deutschland eine Führungsrolle übernehmen. Eine Modernisierung und bessere Ausstattung des deutschen Zolls sowie eine Erleichterung in der Exportkontrolle und im Sanktionsrecht wären eine große Unterstützung, um auch hier die Bürokratie einzudämmen“, fordert Jandura abschließend.

Im Oktober 2024 sind die deutschen Exporte gegenüber September 2024 kalender- und saisonbereinigt um 2,8 % und die Importe um 0,1 % gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sanken die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2023 ebenfalls um 2,8 %, während die Importe um 1,7 % stiegen.
 

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Im FokusInternationalesPressemitteilung
news-3933Thu, 12 Dec 2024 09:00:00 +0000Deutschland muss seine Hausaufgaben machenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/deutschland-muss-seine-hausaufgaben-machen/Nur so kommt Wachstum.„Die EZB kann die Zinsen immer weiter senken – solange Deutschland seine Hausaufgaben nicht macht, werden wir hier weder Aufschwung noch Wachstum sehen“, kommentiert BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura die heutige Entscheidung zur Zinssenkung.

Die wirtschaftlichen Voraussetzungen für 2025 sehen so finster aus wie nie zuvor. Die strukturelle Schwäche Deutschlands, die geopolitischen Spannungen, das alles ist eine schwere Hypothek für uns Unternehmer. Und trotzdem: Der deutsche Mittelstand kann diese Krise meistern. Dazu brauchen wir aber dringend positive Signale aus der Politik. Mit einem Richtungswechsel in der Wirtschaftspolitik im kommenden Frühjahr können wir gemeinsam das Ruder herumreißen“, erklärt Jandura abschließend.
 

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news-3908Fri, 06 Dec 2024 13:09:46 +0000Ein Meilenstein für die Wirtschafthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/ein-meilenstein-fuer-die-wirtschaft/Wir brauchen das EU-Mercosur-Abkommen!„Der Abschluss des EU-Mercosur-Handelsabkommens ist ein Meilenstein für die deutsche Wirtschaft! Solche wichtigen Abkommen dürfen keine 25 Jahre brauchen. Ich rufe die Bundesregierung nun auf, sich mit aller Macht dafür einzusetzen, dass es eine Mehrheit für dieses Abkommen im Europäischen Rat gibt. Wir brauchen dieses Abkommen!“ fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen zur Unterzeichnung des EU-Mercosur-Abkommens in Montevideo. 

„Wir müssen uns klar machen: Mit dem Abkommen eröffnet sich die europäische Wirtschaft einen Markt von über 720 Millionen Menschen. Für fast alle Waren, die zwischen der EU und den Mercosur-Staaten gehandelt werden, sollen Zölle abgeschafft werden. Sollte das EU-Mercosur-Abkommen ratifiziert werden, gibt es immense neue Absatzchancen für europäische Unternehmen, besonders aus dem Automobil- und Maschinenbau, der Chemie- und Pharmaindustrie, der Ernährungsindustrie, aus dem Bereich erneuerbare Energien- und Umwelttechnik, der Konsumgüterindustrie sowie dem Finanz- und Dienstleistungssektor. Hinzukommt, dass die EU sich bei der Beschaffung von Seltenen Erden unabhängiger von China machen und ein wirtschaftliches und politisches Gegengewicht zu China in Südamerika schaffen könnte“, kommentiert Jandura.

„Die EU muss sich jetzt eine klare, einheitliche handelspolitische Strategie verständigen und dafür sorgen, dass sie nach außen hin handlungsfähiger wird. Deshalb können wir uns eine solche Hängepartie in diesen geopolitisch schwierigen Zeiten nicht mehr erlauben. Um unseren Wohlstand zu erhalten, brauchen wir belastbare wirtschaftliche Verbindungen zu neuen Märkten über neue Handelsabkommen. Die Diversifizierung von Lieferketten ist weiterhin das Gebot der Stunde. Das jetzt beschlossene Abkommen kann da nur der Anfang sein. Wichtig ist, dass die EU im neuen Jahr möglichst schnell die Verhandlungen mit Indonesien abschließt, die sich nur noch wenige Meter vor dem Ziel befinden“, so der Außenhandelspräsident abschließend.

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news-3844Thu, 05 Dec 2024 11:08:00 +0000Mehr Fokus auf Afrika – 5. GABS https://bga.de/presse/pressemitteilung/mehr-fokus-auf-afrika-5-gabs-1/BGA stark vertreten auf dem 5. GABS in NairobiAlle 2 Jahre organisiert die Subsahara-Afrika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI), deren Träger der BGA ist, den German-African Business Summit (GABS). Der GABS ist die Leitveranstaltung der deutsch-afrikanischen Wirtschaft, auf der führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammenkommen, um über die Zukunft der deutsch-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen zu diskutieren.



Auf der diesjährigen Konferenz, welche vom 2. bis 4. Dezember 2024 in Nairobi, Kenia, stattfand und von der SAFRI in Kooperation mit der AHK Kenia veranstaltet wurde, nahm der BGA eine vielfältige und umfassende Rolle ein.

Marcus Schwenke, Abteilungsleiter Außenhandelspolitik + Importförderung + Entwicklungszusammenarbeit + Projekte beim BGA, moderierte ein hochkarätig besetztes Panel mit Unternehmern und Vertreter von Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Diskutiert wurde die Frage, wie deutsch-afrikanische Geschäftsbeziehungen das beidseitige Wachstum fördern können, damit afrikanische Landwirtschaftsunternehmen ihre Produktivität steigern und gleichzeitig den Anforderungen der globalen Märkte gerecht werden. Der Kontinent, der laut Afrikanischer Entwicklungsbank über 50 Prozent der weltweit ungenutzten Ackerflächen verfügt, gibt jährlich 78 Mrd. USD für Lebensmittelimporte aus – trotz eines stark wachsenden Markts, der bis 2030 auf 1 Billion USD anwachsen könnte. Schwache Mechanisierung (1-10 Prozent) und fehlende Investitionen behindern jedoch diese Entwicklung.

Gefordert wurde deshalb im Panel, mehr Investitionen in die Landwirtschaft, eine Modernisierung des Bankenwesens hin zu einem erleichterten Zugang zu kleineren Darlehen, die Verbesserung der Infrastruktur zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten sowie eine stärkere Internationalisierung afrikanischer Agrarunternehmen. Umfangreichere Investitionen in Bildung und die Sensibilisierung für globale Lieferkettenstandards seien ebenso wichtige Wachstumstreiber. Der Import Promotion Desk (IPD) hob hierbei seine Erfolge bei der Integration afrikanischer KMUs in internationale Lieferketten hervor.

Anna Peter, BGA-Beraterin für Entwicklungskooperation, trieb das Klimaschutzprojekt „Cool White“ auf dem GABS voran. Gemeinsam mit internationalen Partnern erforscht der BGA die Kühlwirkung weiß gestrichener Dächer in aktuell Kenia, Tansania, Ruanda und Südafrika. In Tansania senkte ein weiß gestrichenes Krankenhausdach die Raumtemperatur um über 7 °C, in Ruanda spart ein Unternehmer monatlich ca. 100 USD an Energiekosten pro 100 m² Dachfläche und lokale Institutionen, wie das Kenya Bureau of Standards, unterstützen das Projekt durch Messungen und Analysen.

Das große Interesse an Cool White zeigte sich unter anderem darin, dass das BGA-Team die Möglichkeit erhielt, ein Forschungsposter des Projekts Jochen Flasbarth, dem Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vorzustellen. Die Förderung von Cool White leistet damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zu Innovationen sowie Berufsbildung vor Ort. Wesentlichen Informationen zu dem Forschungsposter gibt es hier.  



In Zusammenarbeit mit dem Import Promotion Desk – einem vom BMZ finanzierten und vom BGA initiierten Projekt der Importförderung – organisierte der BGA am Rande des diesjährigen GABS einen Kurztrip zu zwei vom IPD geförderten Unternehmen in der Region Nairobi. Besucht wurden eine frauengeführte Avocado- und Kräuterfarm sowie ein junges IT-Outsourcing-Unternehmen. Bei dem Kurztrip ging es v.a. darum, das IPD als erfolgreiches Projekt an der Schnittstelle zwischen Außenwirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenarbeit unter Entscheidungsträgern aus Politik und Partnerinstitutionen stärker zu positionieren.

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Im FokusInternationalesEntwicklungszusammenarbeitProjekteDirekt aus Berlin
news-3884Thu, 05 Dec 2024 09:24:43 +0000BGA-Konjunkturumfrage – Mitmachen nicht vergessen! https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-konjunkturumfrage-mitmachen-nicht-vergessen/Umfrage läuft noch bis zum 16. Dezember Nach dem Aus der Ampel-Koalition stellt sich die politisch bedeutende Frage: Wie geht es künftig weiter? Zugleich hat sich in den vergangenen Monaten die wirtschaftliche Schwäche in Deutschland verfestigt. In diesem Umfeld hat der BGA seine traditionelle Konjunkturumfrage bei den Unternehmen des Groß- und Außenhandels und der B2B-Dienstleister zum Jahreswechsel 2024/25 gestartet. Im Mittelpunkt der Umfrage wird es nicht nur um die wirtschaftliche Lage und die weitere konjunkturelle Entwicklung gehen, sondern insbesondere auch um die Erwartungen der Unternehmen des Wirtschaftssektors an die politischen Weichenstellungen nach der Bundestagswahl. Angesichts der globalen Herausforderungen, der anhaltenden Wirtschaftsschwäche und den strukturellen Herausforderungen steht Deutschland vor tiefgreifenden Herausforderungen, die ein mutiges und entschlossenes Handeln voraussetzen. Hierzu möchte der BGA die Anforderungen aus Sicht des Wirtschaftssektors auf repräsentativer und breiter Grundlage in die politischen Diskussionen und die künftigen Weichenstellungen einbringen. Der BGA lädt die Unternehmen des Groß- und Außenhandels und der B2B-Dienstleister ein, sich an der aktuellen Umfrage aktiv zu beteiligen. Unternehmen, die aus dem Groß- und Außenhandel und den B2B-Dienstleistungen teilnehmen möchten, können dies hier tun.

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news-3868Thu, 05 Dec 2024 09:18:22 +0000Neue Entwicklungen im Rahmen der Russlandsanktionenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/neue-entwicklungen-im-rahmen-der-russlandsanktionen/EU plant weitere Verschärfung der Sanktionen. Sowohl das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) als auch die EU-Kommission haben ihre FAQ zu den gegenüber Russland und Belarus geltenden Sanktionsverordnungen aktualisiert. Die Änderungen betreffen insbesondere die "No-Russia-" bzw. "No-Belarus-Clause" sowie die "Best-Efforts"-Pflicht. Darüber hinaus plant die EU derzeit im Rahmen eines 15. Sanktionspakets weitere Maßnahmen zur Verschärfung der bestehenden Sanktionen. Ein Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, den Fokus auf die russische Schattenflotte zu legen, die weltweit Öl und Ölprodukte verteilt, sowie auf chinesische Unternehmen, die Drohnen für Russlands Angriffskrieg herstellen.

Die neuen FAQ des BMWK wurden in der vergangenen Woche veröffentlicht und enthalten insbesondere Klarstellungen zu den Prüfungspflichten für Transportunternehmen und zur Umsetzung der „No-Russia-Clause“. Zu den zentralen Punkten zählen die vertragliche Gestaltung der Klauseln, die Abgrenzung bei Intra-EU-Verträgen, sowie die Berücksichtigung von Rücklieferungen und sanktionsrechtlichen Sorgfaltspflichten. Die aktualisierten FAQs finden Sie hier (siehe Fragen 63–72).

Die EU-Kommission hat ihre FAQ bereits in der vorletzten Woche erweitert. Neu sind Hinweise zur Interpretation der „Best Efforts“-Pflicht, nach der gem. Art. 8a der Russlandsanktionsverordnung EU-Unternehmen „nach besten Kräften“ sicherstellen sollen, dass ihre Nicht-EU-Tochtergesellschaften keine Aktivitäten ausüben, die EU-Sanktionen „untergraben“. Hierdurch wird unter anderem klargestellt, für welche Nicht-EU-Tochterunternehmen die Pflicht gilt und welche Aktivitäten davon erfasst sind. Die erweiterten FAQs können hier eingesehen werden.
 

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Im FokusThemenInternationalesExportImportDirekt aus Berlin
news-3860Thu, 05 Dec 2024 09:14:00 +0000Herausforderungen der Verkehrswende https://bga.de/presse/pressemitteilung/import-promotion-desk-unterstuetzt-handel-von-nachhaltigem-fisch-1/BGA-Verkehrsausschuss am 20. November in BerlinIm Mittelpunkt der Sitzung des BGA-Verkehrsausschusses standen die Auswirkungen der aktuellen politischen Lage, Herausforderungen der Verkehrswende sowie organisatorische Neuerungen. Die Auflösung der Ampel-Koalition und die bevorstehenden Bundestagswahlen am 23. Februar 2025 prägten die Agenda. Für den Ausschuss stehen Infrastruktur, alternative Antriebe und die Ladeinfrastruktur für E-LKW weiterhin im Fokus.

Sebastian Werren, Abteilungsleiter Agrar und Ernährungswissenschaft beim BGA, unterstütze den Ausschuss mit einem kleinen Input zu der besonderen Problematik, ob (leere) Tauschpaletten in den Anwendungsbereich der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten fallen.

Als Gast war Johannes Pallasch von der NOW GmbH vor Ort. Pallasch berichtete über die zentralen Herausforderungen beim Aufbau von E-LKW-Ladeinfrastrukturen. Die Schwerpunkte sind dabei die marktgerechten Preise und eine faire Wettbewerbslandschaft sicherzustellen, ausreichend Flächen für Ladeinfrastruktur zur Verfügung stellen und rechtzeitig Netzanschlüsse zu gewährleisten.

Zur Förderung des Austauschs und der Effizienz wurden zwei Expertengruppen zum Thema Straßengüterverkehr und Schienengüterverkehr/Intermodal gegründet. Die Expertengruppen sollen dazu dienen, sich schneller und gezielter zu spezifischen Themen austauschen zu können und gemeinsam Positionen entwickeln zu können.

Die nächste Sitzung des Ausschusses findet am 02. April 2025 in Neu-Ulm statt. Getagt wird bei der Firma Fruchthof Nagel mit Unternehmensbesichtigung.
 

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Im FokusThemenVerkehr + Logistik
news-3876Thu, 05 Dec 2024 09:14:00 +0000BGA Lunch Talk zur neuen Debatte um den Digital Services Act https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-lunch-talk-zur-neuen-debatte-um-den-digital-services-act/Mit Gastreferentin Rechtsanwältin Valentin LemonnierDer Digital Services Act (DSA) soll Hassrede und rechtswidrigem Verhalten in digitalen Räumen EU-weit Einhalt gebieten. Insbesondere die großen Plattformen von Meta, Amazon, TikTok und anderen wurden hier von der Kommission in Visier genommen. Gleichzeitig werden Hostern, die wissentlich oder unwissentlich illegale Inhalte auf ihren Servern speichern, strenge Handlungsnormen auferlegt, welche die Verbreitung dieser Inhalte deutlich erschweren sollen. 

Der BGA unterstützt den Anspruch der Europäischen Union Rechtstaatlichkeit auch im Internet durchzusetzen. Problematisch ist allerdings, dass der DSA auch ein Beispiel für fehlende, legislative Präzision ist, wodurch insbesondere Unternehmen unter zusätzlichen Regulationsdruck geraten, die ursprünglich nicht Teil der gesetzgeberischen Intention waren. Entsprechende Klagen vor dem EuGH belegen dies eindrücklich.  

Derzeit läuft eine neue Debatte um den DSA, die insbesondere Online-Shops, auch jene aus dem B2B-Umfeld, betrifft und die das Thema des letzten digitalen Lunch Talks des BGA AK Digitalisierung war. Konkret ging es um die Frage, ob die Nutzung von Kundenbewertungen für das eigene Marketing Online Shops zu „Hostern“ im Sinne des DSA qualifiziert, ein Knackpunkt, der durch die Kommission derzeit noch unbeantwortet ist. Sollte dies aber so ein, würde dies die operativen Rahmenbedingungen für B2B Shops absehbar verändern. 

Gastreferentin war Rechtsanwältin Valentin Lemonnier, die in der Brüsseler Niederlassung der Kanzlei Kapellmann und Partner tätig ist und derzeit einen namhaften, deutschen Branchenverband im Kontext des DSA vor dem EuGH vertritt. 
 

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Im FokusThemenDigitalisierung
news-3892Thu, 05 Dec 2024 09:14:00 +0000Bundeskabinett beschließt Gesetzentwurf für Tariftreuegesetzhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bundeskabinett-beschliesst-gesetzentwurf-fuer-tariftreuegesetz/am 27. November 2024 Am 27. November 2024 hat das rot-grüne Bundeskabinett den von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgelegten Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Tarifautonomie durch die Sicherung von Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Bundes (Tariftreuegesetz) beschlossen (https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Gesetze/Regierungsentwuerfe/reg-tariftreuegesetz.pdf).

Der Regierungsentwurf ist zwar gegenüber dem letzten Referentenentwurf vom 22. Oktober 2024 nochmals verändert und an einigen Stellen entschärft worden (z.B. höherer Schwellenwert, Streichung des Offizialdelikts bei Behinderung einer Betriebsratswahl). Er stellt aber nach wie vor ein bürokratisches Tarifzwangsgesetz dar. Das Gesetz wäre eine unnötige Belastung für Wirtschaft und Tarifautonomie.

Der Entwurf ist dem Bundesrat als besonders eilbedürftig zu einer ersten Beratung übermittelt worden. Sollte es bei der erwarteten Auflösung des Bundestags bleiben, rechnen wir nicht mehr mit einer Befassung des Parlaments. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition hat der Gesetzentwurf realistischerweise auch keine Aussicht auf eine Mehrheit im Deutschen Bundestag.
 

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Im FokusThemenArbeit + Tarif
news-3836Thu, 05 Dec 2024 09:14:00 +0000Import Promotion Desk unterstützt Handel von nachhaltigem Fischhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/import-promotion-desk-unterstuetzt-handel-von-nachhaltigem-fisch/Initiative zur Importförderung übernimmt Sourcing von Fisch und Meeresfrüchten Initiative zur Importförderung übernimmt Sourcing von Fisch und Meeresfrüchten und bringt europäische Einkäufer und Lieferanten aus Entwicklungs- und Schwellenländern zusammen.

Das Import Promotion Desk (IPD) weitet sein Engagement aus und ist seit diesem Jahr auch im Bereich „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“ aktiv. Damit berücksichtigt die Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die große Bedeutung der nachhaltigen Fischwirtschaft als Exportfaktor, der maßgeblich die Wirtschaftsentwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt. Erste Sourcing Missions hat das IPD-Team erfolgreich abgeschlossen. Derzeit bereitet das IPD die kleinen und mittelständischen Unternehmen auf die EU-Marktanforderungen vor. Erstmals wird das IPD die Produzenten aus seinen Partnerländern auf der Seafood Expo Global (SEG), die vom 6. bis zum 8. Mai in Barcelona stattfindet, dem europäischen Handel vorstellen.

Lea Reinhardt, Spezialistin Sourcing + Märkte beim IPD und verantwortlich für den Sektor „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“, erklärt das IPD-Angebot und die Vorteile für Produzenten und europäische Importeure.

Warum ist das IPD nun auch in der Fischwirtschaft aktiv?
Das IPD hat bereits mit „Frisches Obst & Gemüse“ und „Natürliche Zutaten“ ein vielfältiges Lebensmittelangebot und baut sein Portfolio nun aus. Die Nachfrage nach Fischen und Meeresfrüchten wächst stetig. Gleichzeitig gehen die europäischen Fischfänge zurück. Der EU-Markt ist damit von Einfuhren abhängig. Zugleich achten immer mehr Verbraucher:innen auf die Nachhaltigkeit des Angebots. Diese Ausgangssituation passt zum nachfrageorientierten Ansatz des IPD: Das heißt, wir fördern gezielt den Import von Produkten und Dienstleistungen, für die es auf dem deutschen und europäischen Markt eine hohe Nachfrage gibt. Es ist daher naheliegend, dass das IPD den Bereich „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“ in sein Programm aufgenommen hat.

Wie arbeitet das IPD und wie können europäische Einkäufer von den IPD-Services profitieren?
Das IPD bringt europäische Einkäufer mit sorgfältig ausgewählten Handelspartnern in ausgewählten Partnerländern in Kontakt. Wir unterstützen europäische Unternehmen dabei, neue Beschaffungsmärkte in den IPD-Ländern zu finden, ihr Portfolio zu erweitern und langfristige Geschäftskontakte aufzubauen.

Beim Sourcing achten wir darauf, dass die Produzenten die EU-Standards erfüllen, seien es rechtliche Normen, Einfuhrbestimmungen oder Zertifizierungen. Im IPD-Programm aufgenommen erhalten die kleinen und mittelständischen Unternehmen maßgeschneiderte Informationsangebote und Trainings, damit sie optimal auf den Markt in Europa vorbereitet sind.

Welche Bedeutung spielt Nachhaltigkeit im neuen Sektor „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“?
Bereits beim Sourcing spielen Nachhaltigkeitskriterien eine große Bedeutung. Die IPD-Experten achten darauf, dass Kleinerzeuger und Fischer fair entlohnt werden, dass Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung für diese Unternehmen oberste Priorität haben und das Zertifizierungen vorliegen oder geplant sind. Viele Unternehmen haben Zertifizierungen wie MSC, ASC, BAP oder GlobalG.A.P. oder beteiligen sich an einem Fischerei- oder Aquakulturverbesserungsprojekts (AIP/FIP). Unternehmen, die noch nicht zertifiziert sind, müssen eine Zertifizierung anstreben, um in das IPD-Programm aufgenommen zu werden. Das IPD-Team begleitet dann den Zertifizierungsprozess. Zudem setzt das IPD voraus, dass die Unternehmen keine Arten anbieten, die auf der Roten Liste des WWF stehen.

In Trainings werden die Lieferanten auf die Marktanforderungen mit Blick auf internationale Standards, Zertifizierungen und transparente Lieferketten vorbereitet. Ein besonderer Schwerpunkt bildet auch hier das Thema Nachhaltigkeit. Der neu entwickelte E-Learning-Kurs informiert zum Beispiel über Nachhaltigkeitskriterien, stellt verschiedene Nachhaltigkeitszertifizierungen vor und weist auf die Relevanz eines nachhaltigen Angebots auf dem europäischen Markt hin. Im nächsten Schritt sind weitere Workshops geplant, die dann auf spezifische Themen eingehen, damit die Teilnehmer entsprechende Veränderungen in ihren Unternehmen einleiten können.

Wie sieht das aktuelle Angebot im Sektor „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“ aus?
Das IPD startet den neuen Sektor „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“ mit den Partnerländern Peru und Südafrika.
Peru hat eine große Artenvielfalt bei Fischen und Meeresfrüchten bedingt durch die klimatischen Bedingungen, die geographische Vielfalt, viele Flüsse und Seen und eine lange Meeresküste, die durch den Humboldtstrom beeinflusst wird. Der Fischreichtum ermöglicht es Peru, eine breite Produktpalette anzubieten, von günstigen Rohstoffen wie Anchovis für die Fischmehlproduktion bis hin zu hochwertigen Exportprodukten wie Garnelen und Kammmuscheln. Peru ist bereits als Seafood-Exporteur etabliert und damit ist die entsprechende Logistik und Kühlketten-Infrastruktur vorhanden. Jedoch beschränkt sich der Export bisher auf wenige Produkte, wie zum Beispiel den Riesenkalamar. Noch ist das vielfältige Angebot in Europa kaum bekannt.
Auch Südafrika hat Zugang zu reichen und vielfältigen Fisch- und Meeresfrüchtenbeständen durch seine Lage am Schnittpunkt des Atlantiks und des Indischen Ozeans. Um eine Überfischung zu verhindern, hat Südafrika in den letzten Jahren verstärkt auf nachhaltige Fischereipraktiken gesetzt und in Aquakultur investiert. Hohe Qualitätsstandards, gut entwickelte Transport- und Logistiksysteme, einschließlich Kühlketten, stellen eine hohe Produktqualität sicher. Ein weiteres Argument für Südafrika als Handelspartner sind die Saisonzeiten bzw. Fangzeiten. Sie ergänzen die europäischen Saisonzeiten, so dass bestimmte Arten aus Südafrika zu Zeiten verfügbar sind, in denen sie in Europa nicht gefischt werden können.
 

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Im FokusThemenInternationalesImportförderung
news-3852Thu, 05 Dec 2024 09:13:31 +0000Fehlende Digitalisierung und Überregulierunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/fehlende-digitalisierung-und-ueberregulierung/BGA Arbeitskreis Digitalisierung trifft MdB Maik Außendorf, digitalpolitischer Sprecher der Grünen in BerlinAm 27. November 2024 fand die diesjährige Präsenzsitzung des BGA AK Digitalisierung statt. Gastgeber war die DATEV eG, die einen Überblick um die derzeit laufende Einführung der E-Rechnung gab und damit den ersten inhaltlichen Block stellte. Der BGA wird Anfang 2025 zudem gemeinsam mit der DATEV eG weitere Informationsveranstaltungen zur E-Rechnung anbieten. 

Den zweiten Themenschwerpunkt bildete die Frage nach Methoden digitaler Weiter- und Fortbildung in Unternehmen. Hierzu stelle Prof. Dr. Julia Knopf – Professorin für Didaktik an der Universität des Saarlands und CEO der Didiactic Innovations GmbH – verschiedene Methoden digitaler Weiterbildungsprojekte vor, die sie und ihr 60-köpfiges Team für unterschiedliche, zum Teil sehr große, Unternehmen umgesetzt haben. Im Mittelpunkt steht die Rolle von Lernkulturen in Unternehmen, technologischer Umsetzung und die Umsetzbarkeit und Steuerung von Bildung in mittelständischen Unternehmen. 



Unser politischer Gast in diesem Jahr war MdB Maik Außendorf, digitalpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag und selbst ehemaliger IT-Unternehmer. In einem vertraulichen Gespräch diskutierten die AK-Mitglieder mit Außendorf intensiv über aktuelle bürokratische Belastungen des Mittelstandes, fehlende Digitalisierung und die hohen Kosten von Überregulierung. 



Der Vorsitzende des BGA AK Digitalisierung Jan Peter Coblenz hierzu: „Der gewachsene Bürokratismus und die fehlende Digitalisierung der Verwaltungen kosten den Mittelstand mehr und mehr Ressourcen. Es ist inzwischen der Normalfall, dass mittelständische Unternehmen 3 Prozent ihres Umsatzes und mehr für die Erfüllung bürokratischer Pflichten aufbringen müssen. Als Unternehmer müsste ich diese Mittel in die Qualifizierung meiner Mitarbeiter, in Anlagen und die Weiterentwicklung unserer Prozesse und unseres Geschäftsmodells investieren. Stattdessen versickern sie mitten in einer strukturellen Wirtschaftskrise in überbordender Bürokratie. Die Politik in Brüssel und Berlin muss aufhören, dem Mittelstand Bürden aufzuerlegen. Damit erstickt sie die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. Wir müssen bürokratische Hürden abbauen, die Kraft des Mittelstandes viel mehr nutzen und ihr weniger misstrauen“, sagt Coblenz.
 

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Im FokusThemenDigitalisierungDirekt aus Berlin
news-3820Wed, 04 Dec 2024 10:10:05 +0000EUDR: Gewonnene Zeit gut nutzenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/eudr-gewonnene-zeit-gut-nutzen/Wichtige Verschnaufpause für den Mittelstand„Mit der gestrigen Einigung auf europäischer Ebene ist nun die Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung um ein Jahr beschlossene Sache - und das ist gut so. Endlich gibt es Klarheit über den Anwendungsbeginn der Verordnung. Das gibt den Unternehmen etwas mehr der dringend notwendigen Planungssicherheit. Nun gilt es, die gewonnene Zeit effektiv zu nutzen. Wenn schon eine zusätzliche Regulierung kommen muss, sollte sie wenigstens handwerklich gut gemacht sein“, kommentiert BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura die gestrige Entscheidung zur EU-Entwaldungsverordnung.

Und weiter: „Vor allem die EU-Kommission steht in der Pflicht, endlich die Kernelemente der Verordnung bereitzustellen. So fehlt beispielsweise noch immer das Benchmarkingsystem, das Länder in Risikokategorien einteilt und den Umfang der Sorgfaltspflichten definiert, sowie ein funktionierendes EU-IT-System, das für die Umsetzung unerlässlich ist. Es kann nicht sein, dass die in der Verordnung festgeschriebenen Instrumente immer noch fehlen. Ohne diese Grundlagen ist eine ordnungsgemäße Vorbereitung für Unternehmen schlicht unmöglich.“

„Der europäische Mittelstand ist durch die vielen Richtlinien aus Brüssel schon bis an die Grenzen belastet. Die Verschiebung bedeutet jetzt eine wichtige Verschnaufpause in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, so Jandura abschließend.

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news-3812Fri, 29 Nov 2024 09:23:04 +0000MERCOSUR ist historische Chancehttps://bga.de/presse/pressemitteilung/mercosur-ist-historische-chance/Die EU kann jetzt Handlungsfähigkeit beweisen.„Die EU kann an diesen Tagen beweisen, dass sie handlungsfähig ist, wenn es darauf ankommt. Das MERCOSUR-Abkommen muss jetzt abgeschlossen werden, auch wenn dafür Einzelinteressen hintenanstehen müssen. Die EU stellt mit dieser Entscheidung die Weichen für die langfristige Entwicklung des europäischen Wirtschaftsraumes, das ist eine historische Chance. Ein Abkommen dieser Größe darf nicht an ein paar Tonnen Rindfleisch scheitern“, kommentiert BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura die finalen Verhandlungen zum Abkommen.

„Die Vorteile des Abkommens liegen klar auf der Hand. Der Handel zwischen unseren Ländern wird nachhaltig wachsen, das schafft Arbeitsplätze und Stabilität auf beiden Seiten des Ozeans“, so der Großhandelspräsident. „Aber wir schaffen eben auch Verbindungen außerhalb unserer Haupthandelspartner USA und China. Angesichts einer drohenden Verschärfung der Spannungen zwischen diesen beiden Blöcken ist die EU gut beraten, sich eigene Verbindungen aufzubauen. Wir Europäer können nur aus einer Position der Stärke heraus unsere Rolle verteidigen.“

Und weiter: „Das MERCOSUR-Abkommen ist für die EU und auch für Deutschland absolut relevant. Es geht nicht nur darum, dass MERCOSUR-Staaten Partner Europas werden, sondern dass Europa Partner der Mercosur-Staaten wird. Wir begegnen uns auf Augenhöhe.“
„Deshalb appelliere ich an Frau von der Leyen und ihre Kommission: Machen Sie sich für den Abschluss des MERCOSUR-Abkommens stark. Stärken wir unseren Wirtschaftsraum, indem wir Abhängigkeiten reduzieren. Von diesem Abkommen profitieren langfristig alle Mitgliedsstaaten“, so Jandura abschließend.
 

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news-3660Fri, 22 Nov 2024 09:00:15 +0000Großhandel meldet SOShttps://bga.de/presse/pressemitteilung/grosshandel-meldet-sos/Lage schlechter als zu Corona„Die Lage im Großhandel ist aktuell schlechter als noch zu Corona-Zeiten. Auch der Außenhandel bleibt im Vorjahresvergleich erschreckend schwach. Die Nachfrage nach deutschen Produkten bei unseren größten Handelspartnern USA und China sinkt, die Verunsicherung der Unternehmen steigt angesichts der politischen Turbulenzen noch weiter. Wir brauchen dringend ein politisches Signal. Die nächste Bundesregierung muss eine grundlegende Kursänderung in ihrer Wirtschaftspolitik vornehmen“, mahnt BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura.

„Das ist eine echte SOS-Meldung. Als Großhandel sind wir der Frühindikator für Entwicklungen des Industrie-Sektors. Und besonders der Produktionsverbindungshandel schreibt von Quartal zu Quartal schwächere Zahlen. Das gesamte deutsche BIP verzeichnet seit fünf Quartalen einen realen Rückgang. Der ifo-Klimaindikator zeigt bei Geschäftslage und Geschäftserwartungen einen deutlichen Abwärtstrend. Daher rechnen wir auch mit einem Rückgang der realen Großhandelsumsätze von mindestens -1,1% “, so der Unternehmer weiter.

„Von der nächsten Bundesregierung fordere ich eine sofortige Wachstumsinitiative. Diesmal eine echte. Die Stellschrauben für den Mittelstand sind klar: Eine Abschaffung der Berichtspflichten des Lieferkettengesetzes, auf europäischer Ebene die Überarbeitung der dortigen Regulierungsvorhaben, eine Reform der Unternehmenssteuer, mit Absenkung auf europäischen Durchschnitt. Das führt zu deutlich mehr Investitionen und mittelfristig zu Wachstum – ganz ohne staatliche Steuerung.“

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news-3644Thu, 21 Nov 2024 09:56:20 +0000Kommentar: Die Ampel ist aus. https://bga.de/presse/pressemitteilung/kommentar-die-ampel-ist-aus/Was in der Digitalpolitik bleibt und was kommen muss. Was in der Digitalpolitik bleibt und was kommen muss

Die Ampel ist nicht an der Digitalpolitik zerbrochen und auch kommende Regierungskonstellationen werden nicht an ihr scheitern. Was wie ein Silberstreif am Horizont klingt, ist im Grunde eine schlechte Nachricht. Es ist nämlich nicht so, dass sich SPD, Grüne und FDP zum roten Faden in der Digitalpolitik immer einig gewesen wären. Vielmehr war der Faden weder dick genug, noch stramm genug gespannt, um als Koalition darüber stolpern zu können.

Die Euphorie war 2021 groß. Die Fortschrittskoalition schrieb den Wortstamm „digital“ satte 226-mal in den Koalitionsvertrag, was viele Beobachter und Beobachterinnen als positives Zeichen werteten. Zum Vergleich: „Wirtschaft“ schaffte es nur auf 172 Erwähnungen. Es versprühte den Anflug von Konsequenz, wenn man bedenkt, dass der positive Zusammenhang zwischen dem Grad der Digitalisierung einer Volkswirtschaft und ihrem Potenzialwachstum inzwischen messbar ist.  Die Folge waren 334 zum Teil sehr ambitionierte, digitalpolitische Vorhaben. Dann kam der brutale Überfall der Russischen Föderation auf die Ukraine und kurz darauf kratzte das Bundesverfassungsgericht den Kitt aus den Fugen der Koalition. Unter hohem politischem Druck rangen die Koalitionäre öffentlich entweder um die Neuordnung oder (je nach Blickwinkel) um den Erhalt der politischen Prioritäten. Die Erkenntnis bleibt: Digitalpolitik gehört weder zu dem einen noch dem anderen.

Zur Ehrenrettung der Ampel muss man mindestens drei Punkte festhalten:

  1. Der Schock, den der russische Angriffskrieg auf die Ukraine nach sich zog, war immens: So immens, dass er mit wenigen Herausforderungen vergleichbar ist. Inflation, Handelsketten, Embargos oder die Neuorganisation der deutschen Energieversorgung mussten gemeinsam mit der ausklingenden Corona-Politik gemanagt werden. Dies ist weitestgehend gelungen, wenn auch zu einem hohen Preis und auf Kosten anderer politischer Projekte, wie der Digitalisierung.
     
  2. In Brüssel hat die deutsche Digitalpolitik keine schlechte Figur gemacht. Beispiel: AI Act. Das Ergebnis ist ein politischer Kompromiss, der aus der Sicht der Wirtschaft zu viel Potenzial liegen lässt. Aber die deutsche Position (gesteuert aus dem BMDV) war enorm stark, einflussreich und geschickt gesteuert.
     
  3. Laut Bitkom Monitoring sind 98 digitalpolitische Vorhaben bereits umgesetzt, die meisten davon vom BMWK. Das sind mehr als am Ende der letzten Amtszeit von Kanzlerin Merkel zu Buche standen. Das Ziel wurde trotzdem verfehlt, denn geplant waren 334. 200 befinden sich noch in der Umsetzung, wenn auch in unterschiedlichen Stadien, sodass absehbar ist, dass es viele davon nicht über die Ziellinie schaffen werden, genauso wie jene Vorhaben, die auf der Strecke geblieben sind. Darunter wichtige Projekte zur Modernisierung öffentlicher Strukturen und zur Forschungsförderung, die es ohne den frühen Bruch wohl noch durch den Bundestag geschafft hätten.


Nach dem Lob mit Abstrichen folgt der Tadel und der fällt grob aus. Aus Sicht der mittelständischen Wirtschaft betreffen die wichtigsten Digitalprojekte die Erneuerung der Infrastruktur und den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Vom Ausbau von 5G und Breitbandinternet einmal abgesehen, ist das Ergebnis der Ampel hier ernüchternd. Auch hier ein paar Beispiele:

  1. Die Venture-Capital-Standorte Deutschland und Europa sind noch immer nicht konkurrenzfähig. Technologie-Start Ups können kaum über die Seed-Phase hinauswachsen, weil Ihnen das nötige Kapital fehlt. Trotz entsprechender Vorhaben ist eine echte Trendwende nicht in Sicht. Diese wäre aber dringend nötig, denn als technologisch Abhängige drohen wir in dem wachsenden Konflikt zwischen der Technologie-Champions China und den USA zerrieben zu werden.
     
  2. Die Modernisierung des Staates kommt zu langsam voran. Der Grund liegt in der noch immer nicht digitalisierte Kern-Infrastruktur unserer Verwaltungen und der schmerzhaften Verantwortungsdiffusionen in der Politik. Der bereits lange beschlossenen Modernisierung der mehr als 150 Register in Deutschland wurde das Budget gestrichen, der zentralen technologischen Grundlage (NOOTS) fehlt die gesetzliche Grundlage und das OZG 2.0 ist nur noch ein Schatten seiner Idee. Länder, Bund und Kommunen zeigen munter mit dem Finger aufeinander und haben - darin liegt die Ironie – auch irgendwie Recht damit.  Bleibt das so, werden Unternehmen weiterhin Berge von Formularen und Berichten auf Papier produzieren und diese immer und immer wieder an staatliche Institutionen übermitteln, weil Verwaltungen und Behörden nicht automatisiert miteinander kommunizieren können. Diese Verschwendung von Ressourcen muss ein Ende haben. Es braucht einen mutigen Schritt und dieser lautet: Digital Only & Once Only für alle Verwaltungskontakte.
     
  3. Die Schäden durch Cyberangriffe erreichen jährlich inzwischen dreistellige Milliardenwerte. Die NIS-2-Umsetzung soll hier gegensteuern, nimmt – nach der Intervention der Bundesländer – die öffentliche Infrastruktur aber weitgehend aus. Damit zählen Verwaltungen, Teile der Energie- und Wasserversorgung, Abfallentsorgung oder große Teile des Gesundheitssektors für den Gesetzgeber augenscheinlich nicht zur kritischen Infrastruktur. Diese Entscheidung ist nicht vermittelbar. Die Länder argumentieren mit Kosten und Verfassungsbedenken. Gerüchteweise ist der Grund aber, dass man eine Überforderung öffentlicher Institutionen befürchtet. Angesichts der massiven Cyberangriffe auf öffentliche Infrastrukturen ist dies eine völlige Fehlentwicklung. Erkenntnis und Selbsterkenntnis liegen hier weit auseinander.
     
  4. Nach der neusten ICILS Studie aus dem November 2024 enden die digitalen Kompetenzen von 40 Prozent der 8.-Klässlerinnen und 8.-Klässler beim “Klicken und Wischen” (Tendenz: steigend). Die Europäische Kommission stellt wiederum fest, dass mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung nicht einmal über Basiskompetenzen in der Digitalisierung verfügt. Dies als ernstes Problem zu bezeichnen, wäre ein höfliches Understatement. Die Koalition hatte sich vorgenommen, hier einen Anstoß zu geben (!).

Es gibt in Deutschland nicht genug politisches Kapital für die Digitalisierung. Dies hat sich mit der Ampelkoalition nicht geändert. Hierbei mangeltes nicht unbedingt an der Kompetenz handelnder Personen, sondern an fehlenden politischen Verknüpfungen. Wer Wirtschafts- und Handelspolitik nicht mit Digitalpolitik verknüpft, hat nicht verstanden, wie sich Wertschöpfung in den vergangenen 20 Jahren verändert hat. Wer Sicherheitspolitik nicht mit digitaler, öffentlicher Daseinsvorsorge und Verwaltungen verknüpft, hat nicht verstanden, welche Bedeutung die Modernisierung unserer Infrastruktur hat. Wer Bildungsinvestitionen mit der Anschaffung von Tablets verwechselt und ein Digitalministerium einrichtet, das weder Richtungs- noch Durchgriffskompetenzen besitzt, hat im Grunde Digitalisierung nicht verstanden.   

Es ist nicht wahrscheinlich, dass sich SPD und Grüne noch mit der Opposition auf irgendein digitalpolitisches Projekt verständigen werden. Der Wahlkampf lässt dies wohl nicht zu. Mittelfristig ist es ein gutes Zeichen, dass wir zumindest in Europa endlich ernsthaft über die Vereinbarung von Digitalisierung und wirtschaftlicher Konkurrenzfähigkeit sprechen. Und vielleicht ist die inzwischen xte Inszenierung des Klassikers „Bürokratieabbau“ endlich die, der in der kommenden Legislaturperiode der verdiente Durchbruch gelingt. Denn das geht nur durch Effizienzgewinne und die wiederum sind realistisch nur durch die Modernisierung der Verwaltungsinfrastruktur zu erreichen. Man darf träumen.

Das Wichtigste in der Diskussion um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unseres Landes ist, dass folgende Erkenntnis hängen bleibt: Volkswirtschaften mit hohem Digitalisierungsgrad wachsen schneller, sind resilienter gegenüber konjunkturellen Schwankungen und verzeichnen signifikante Produktivitätsgewinne durch die Digitalisierung und Automatisierung öffentlicher Prozesse. Nehmen wir die Digitalisierung wegen ihrer inhärenten Bedeutung politisch endlich ernst - so ernst wie Wirtschaftspolitik oder Innenpolitik – muss sie Chefsache werden. Die kommende Bundesregierung hätte dazu die Chance. Verpassen wir auch diese, könnte es sein, dass wir unserer Wettbewerbsfähigkeit nur noch traurig hinterherwinken können. 

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Im FokusThemenDigitalisierung
news-3636Thu, 21 Nov 2024 09:43:56 +0000Cool White-Projekt erfolgreich in Tansania gestartet https://bga.de/presse/pressemitteilung/cool-white-projekt-erfolgreich-in-tansania-gestartet/Dachtemperatur von Krankenhaus gesenktIm Rahmen des Projekts „Cool White“ von BGA, AWE und PTB wurde ein Krankenhausdach in Daressalam weiß gestrichen. Der Malermeister konnte nach nur einem Anstrich unter der Zwischendecke eine Reduzierung von 7,2 Grad messen. Die Ärzte aus dem Management sind jetzt schon von der Wirkung fasziniert und führen parallel zu den Messungen der Messinstitute ihre eigene Messung durch, um die Ergebnisse dem Ministerium zu präsentieren und damit die weißen Dächer für Krankenhäuser zum Standard zu machen.



Auf der Dachfläche zeigt sich eine Reduzierung von 55,20° auf 37,00° bei voller Sonneneinstrahlung.





Fotocredits: Heiko Herzog
 

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Im FokusThemenInternationalesEntwicklungszusammenarbeit
news-3620Thu, 21 Nov 2024 09:38:44 +0000BGA-AgrarA diskutiert Auswirkungen des Green Dealhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-agrara-diskutiert-auswirkungen-des-green-deal/mit MdEP Norbert LinsBeim letzten BGA-Ausschuss für Agrar- und Ernährungswirtschaft hatten die Teilnehmer Anfang November die Gelegenheit, sich mit Norbert Lins, MdEP und stellvertretender Vorsitzender des AGRI-Ausschusses des Europäischen Parlaments (EP), auszutauschen. Der Abgeordnete erläuterte zunächst, welche Schwerpunkte seine EVP-Fraktion in der kommenden EP-Legislaturperiode im AGRI-Ausschuss setzen will. Er stellte in Aussicht, dass die Themen Ernährungssicherheit und Erschwinglichkeit von Lebensmittelen wieder mehr in den Fokus gerückt werden. Außerdem werde es weniger um neue Initiativen, sondern vermehrt um die Umsetzung bereits vorgeschlagener Projekte gehen. Zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) sagte Lins, dass seine Fraktion eine Verschiebung des Anwendungsbeginns um 24 Monate fordere. Zudem strebe die EVP auch inhaltliche Änderungen an der EUDR an. So brauche es beispielsweise eine no-risk-Kategorie. Für Waren aus entsprechenden Ländern sollten die Anforderungen der Verordnung erleichtert werden. In der anschließenden Diskussion wurde auch über die Themen Lebensmittelkennzeichnung, Klimaschutz und CO²-Reduktion in der Landwirtschaft, Revision der UTP-Richtlinie, neue genomische Züchtungstechniken und Bürokratieabbau beraten.
Zweiter Gast der Sitzung war Jenny Richter. Sie arbeitet im Referat 713, das im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für das Thema Pflanzenschutz zuständig ist. Richter erläuterte den Teilnehmern das Zukunftsprogramm Pflanzenschutz des BMEL vor, das im September vorgestellt wurde. Ziel ist es, Betriebe, die Pflanzen anbauen, auf dem Weg zu einem gezielteren und biodiversitätsschonenden Pflanzenschutz zu unterstützt. Die Verwendung und das Risiko von Pflanzenschutzmitteln sollen bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. Parallel dazu soll der Öko-Landbau in Deutschland auf 30 Prozent ausgebaut werden. Die Landwirtschaft soll sichere und gesunde Nahrungsmittel für alle erzeugen und ökonomisch tragfähig sein. Gleichzeitig sollen die Grundlagen der Landwirtschaft – Artenvielfalt, gesunde Böden, saubere Luft und unbelastetes Wasser – für kommende Generationen erhalten und geschützt werden. Angesichts des vorzeitigen Endes des Ampelkoalition sei aber mehr als fraglich, ob das Programm in dieser Art umgesetzt werde.

Intern berieten die Sitzungsteilnehmer über die Auswirkungen des Green Deal auf den Agrarhandel in Deutschland. Martin Courbier, Geschäftsführer des AGRARHANDELS, stellte dabei Ergebnisse einer von seinem Verband in Auftrag gegebenen Studie vor. Demnach führe die Umsetzung des Green Deal zu signifikanten Produktionsrückgängen bei Getreide und Ölsaaten in Deutschland sowie zu erheblichen Preissteigerungen. Die EU drohe im Bereich Getreide von einem Nettoexporteur zu einem Nettoimporteur zu werden. Neben einem deutlichen Rückgang der Wertschöpfung im Agrarhandel habe dies auch eine erhebliche Preissteigerung auf den Weltmärkten zur Folge.

Weitere Themen, die im Laufe des Treffens erörtert wurden, waren Forderungen des BGA im Bereich Agrar- und Ernährungswirtschaft im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl, neue genomische Techniken, die Pläne der Bundesregierung zur Tierhaltungskennzeichnung sowie die Situation von Großmärkten in Deutschland.
 

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Im FokusThemenAgrar
news-3604Thu, 21 Nov 2024 09:31:09 +0000Bald geht es los - BGA-Konjunkturumfrage https://bga.de/presse/pressemitteilung/bald-geht-es-los-bga-konjunkturumfrage/Zum Jahreswechsel 2024/25Nach dem Aus der Ampel-Koalition stellt sich die politisch bedeutende Frage: Wie geht es künftig weiter? Zugleich hat sich in den vergangenen Monaten die wirtschaftliche Schwäche in Deutschland verfestigt. In diesem Umfeld startet der BGA in der kommenden Woche seine traditionelle Konjunkturumfrage bei den Unternehmen des Groß- und Außenhandels und der B2B-Dienstleister zum Jahreswechsel 2024/25. Im Mittelpunkt der Umfrage wird es nicht nur um die wirtschaftliche Lage und die weitere konjunkturelle Entwicklung gehen, sondern insbesondere auch um die Erwartungen der Unternehmen des Wirtschaftssektor an die politischen Weichenstellungen nach der Bundestagswahl. Angesichts der globalen Herausforderungen, der anhaltenden Wirtschaftsschwäche und den strukturellen Herausforderungen steht Deutschland vor tiefgreifenden Herausforderungen, die ein mutiges und entschlossenes Handeln voraussetzen. Hierzu möchte der BGA die Anforderungen aus Sicht des Wirtschaftssektors auf repräsentativer und breiter Grundlage in die politischen Diskussionen und die künftigen Weichenstellungen einbringen. Der BGA wird die Unternehmen des Groß- und Außenhandels und der B2B-Dienstleister dazu in Kürze einladen, sich an der aktuellen Umfrage aktiv zu beteiligen. Unternehmen, die aus dem Groß- und Außenhandel und den B2B-Dienstleistungen teilnehmen möchten, können den Teilnahmelink gerne bereits heute über die E-Mail michael.alber@bga.de anfordern.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-3596Thu, 21 Nov 2024 09:14:30 +0000GABS 2024https://bga.de/presse/pressemitteilung/gabs-2024/Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität und der globalen Integration durch deutsch-afrikanische WirtschaftspartnerschaftenVom 2 – 4. Dezember 2024 veranstaltet die Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) der 5. German-African Business Summit (GABS) in Nairobi, Kenia. Der GABS ist die wichtigste deutsche Wirtschaftsveranstaltung in Afrika, die alle zwei Jahre stattfindet und als zentrale Plattform führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik aus Deutschland und Afrika zusammenbringt. Unter anderem haben für die Konferenz der Präsident der Republik Kenia William Ruto, Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, der Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Jochen Flasbarth sowie diverse Minister aus afrikanischen Staaten zugesagt.

Im Hauptprogramm der Konferenz organisiert der BGA eine Podiumsdiskussion mit dem Titel: Gowing Growth: Boosting Agricultural Productivity and Global Integration through African-German Partnership. Das Podium wird sich dabei auf die Frage konzentrieren, wie deutsch-afrikanische Wirtschaftspartnerschaften das gegenseitige Wachstum fördern können, so dass afrikanische Agrarunternehmen expandieren und gleichzeitig die Anforderungen der globalen Märkte erfüllen können. Diese Podiumsdiskussion bringt Vordenker, Führungskräfte aus der Wirtschaft und politische Entscheidungsträger aus Afrika und Deutschland zusammen, um das transformative Potenzial des Agrobusiness in Afrika zu erkunden sowie die mögliche Rolle der deutschen Wirtschaft dabei. Mit einem Schwerpunkt auf der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität und der Sicherstellung einer besseren Integration afrikanischer Unternehmen in internationale Lieferketten wird die Diskussion die kritischen Herausforderungen und Chancen erörtern, denen sich die afrikanische Agrarwirtschaft heute gegenübersieht.

Teilnehmer an der Diskussion sind Dejene Tezera, Direktor der Abteilung Agribusiness and Infrastructure Development bei der UN-Organisation UNIDO, Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des Import Promotion Desk (IPD), Benjamin Njenga, CEO, Apollo Agriculture, Dr. Thomas Behrens, Founder & CEO, Global South Holding GmbH sowie Joab Ngai, Geschäftsführer der Kiazi Mfalme Ltd. Moderiert wird das Panel von BGA-Außenhandelsexperte Marcus Schwenke und der Moderatorin Katie Gallus.

Während des GABS wird zudem im Konferenzhotel eine Versuchsanordnung mit zwei Dach-Modellen präsentiert. Eines der Dächer ist dabei mit einer besonderen weißen Farbe gestrichen. Hintergrund ist das Projekt Cool White von BGA, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE). Im Rahmen des Projekts wird mit der PTB die Dach- und Raumtemperatur vor und nach dem Streichen mit weißer Farbe gemessen. Damit wird ein deutlicher Kühlungseffekt von weißen Dächern belegt, der besonders in Afrika positive Folgen für Wohlbefinden, Produktivität und das Klima haben könnte.
Zudem ist von dem IPD ein Side-Event zu zwei aufstrebenden IDP-Partnerunternehmen aus dem Bereich Landwirtschaft und IT-Outsourcing in Nairobi geplant.

Bereits jetzt haben sich schon über 700 Teilnehmer für die Konferenz registriert. Eine Teilnahme ist jedoch noch möglich. Anmeldungen können vorgenommen werden unter: https://gabs2024.com. Für die Konferenzteilnehmer bietet die Lufthansa ermäßigte Flüge nach Nairobi an.
 

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Im FokusThemenInternationales
news-3588Thu, 21 Nov 2024 09:06:56 +0000Mehr Fokus auf Afrika – 5. GABS https://bga.de/presse/pressemitteilung/mehr-fokus-auf-afrika-5-gabs/BGA stark vertreten auf dem 5. GABS in NairobiAlle 2 Jahre organisiert die Subsahara-Afrika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI), deren Träger der BGA ist, den German-African Business Summit (GABS). Der GABS ist die Leitveranstaltung der deutsch-afrikanischen Wirtschaft, auf der führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft zusammenkommen, um über die Zukunft der deutsch-afrikanischen Wirtschaftsbeziehungen zu diskutieren.

Auf der diesjährigen Konferenz, welche vom 2. bis 4. Dezember 2024 in Nairobi, Kenia, stattfand und von der SAFRI in Kooperation mit der AHK Kenia veranstaltet wurde, nahm der BGA eine vielfältige und umfassende Rolle ein.

Marcus Schwenke, Abteilungsleiter Außenhandelspolitik + Importförderung + Entwicklungszusammenarbeit + Projekte beim BGA, moderierte ein hochkarätig besetztes Panel mit Unternehmern und Vertreter von Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit. Diskutiert wurde die Frage, wie deutsch-afrikanische Geschäftsbeziehungen das beidseitige Wachstum fördern können, damit afrikanische Landwirtschaftsunternehmen ihre Produktivität steigern und gleichzeitig den Anforderungen der globalen Märkte gerecht werden. Der Kontinent, der laut Afrikanischer Entwicklungsbank über 50 Prozent der weltweit ungenutzten Ackerflächen verfügt, gibt jährlich 78 Mrd. USD für Lebensmittelimporte aus – trotz eines stark wachsenden Markts, der bis 2030 auf 1 Billion USD anwachsen könnte. Schwache Mechanisierung (1-10 Prozent) und fehlende Investitionen behindern jedoch diese Entwicklung.

Gefordert wurde deshalb im Panel, mehr Investitionen in die Landwirtschaft, eine Modernisierung des Bankenwesens hin zu einem erleichterten Zugang zu kleineren Darlehen, die Verbesserung der Infrastruktur zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten sowie eine stärkere Internationalisierung afrikanischer Agrarunternehmen. Umfangreichere Investitionen in Bildung und die Sensibilisierung für globale Lieferkettenstandards seien ebenso wichtige Wachstumstreiber. Der Import Promotion Desk (IPD) hob hierbei seine Erfolge bei der Integration afrikanischer KMUs in internationale Lieferketten hervor.
Anna Peter, BGA-Beraterin für Entwicklungskooperation, trieb das Klimaschutzprojekt „Cool White“ auf dem GABS voran. Gemeinsam mit internationalen Partnern erforscht der BGA die Kühlwirkung weiß gestrichener Dächer in aktuell Kenia, Tansania, Ruanda und Südafrika. In Tansania senkte ein weiß gestrichenes Krankenhausdach die Raumtemperatur um über 7 °C, in Ruanda spart ein Unternehmer monatlich ca. 100 USD an Energiekosten pro 100 m² Dachfläche und lokale Institutionen, wie das Kenya Bureau of Standards, unterstützen das Projekt durch Messungen und Analysen.

Das große Interesse an Cool White zeigte sich unter anderem darin, dass das BGA-Team die Möglichkeit erhielt, ein Forschungsposter des Projekts Jochen Flasbarth, dem Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vorzustellen. Die Förderung von Cool White leistet damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zu Innovationen sowie Berufsbildung vor Ort. Wesentlichen Informationen zu dem Forschungsposter gibt es hier.  

In Zusammenarbeit mit dem Import Promotion Desk – einem vom BMZ finanzierten und vom BGA initiierten Projekt der Importförderung – organisierte der BGA am Rande des diesjährigen GABS einen Kurztrip zu zwei vom IPD geförderten Unternehmen in der Region Nairobi. Besucht wurden eine frauengeführte Avocado- und Kräuterfarm sowie ein junges IT-Outsourcing-Unternehmen. Bei dem Kurztrip ging es v.a. darum, das IPD als erfolgreiches Projekt an der Schnittstelle zwischen Außenwirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenarbeit unter Entscheidungsträgern aus Politik und Partnerinstitutionen stärker zu positionieren.

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Im FokusInternationales
news-3580Wed, 20 Nov 2024 10:46:00 +0000Verschiebung der EU-Entwaldungsverordnung muss Priorität haben https://bga.de/presse/pressemitteilung/verschiebung-der-eu-entwaldungsverordnung-muss-prioritaet-haben/Schnelle Rechtssicherheit ist wichtig.„Unsere Unternehmen benötigen schnell Rechtssicherheit über den Anwendungsbeginn der EUDR. Die Diskussion über inhaltliche Änderungen darf den Vorschlag über die Verschiebung nicht gefährden, auch wenn wir die Änderungen sehr begrüßen würden. Wir appellieren daher an die Trilog-Parteien, den Fokus klar darauf zu richten. Die Verschiebung muss Priorität haben“, kommentiert BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura die aktuellen Entwicklungen zur EU-Entwaldungsverordnung.

„Ein ungeregelter Start ohne ausreichende Vorbereitung hätte schwerwiegende Folgen: Chaos in der Umsetzung und eine Überforderung der Unternehmen. Besonders das Benchmarkingsystem, das Länder in Risikokategorien einteilt und den Umfang der Sorgfaltspflichten ausmacht, sowie das zentrale EU-IT-System sind weiterhin nicht einsatzbereit und müssen vor einem Anwendungsstart bereitstehen“, so Jandura abschließend.

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Im FokusPressemitteilung
news-3572Fri, 15 Nov 2024 11:09:26 +0000Ausschreibunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/ausschreibung/Langzeitexperte für Bolivien & Peru gesuchtZum 01.12.2024 suchen wir einen Projektmanager (m/w/d) als intermittierenden Langzeitexperten.

Dienstort: Deutschland, Bolivien, Peru (vor Ort & remote)
Umfang: Vollzeit oder Teilzeit
Zeitraum: ab 01.12.2024, befristet bis einschl. Mai 2027 (Projektlaufzeit)

Die vollständige Ausschreibung finden Sie hier.

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Im FokusThemenInternationalesEntwicklungszusammenarbeit
news-3476Thu, 07 Nov 2024 12:46:00 +0000Schiffbruch der Ampel-Regierunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/schiffbruch-der-ampel-regierung/Wir fordern Neuwahlen, so schnell wie möglich.„Deutschland steckt fest, mitten in einem grundlegenden strukturellen Umbruch. Zugleich justieren sich die Pole der Weltwirtschaft zwischen den USA und China neu. Die Welt ist in Bewegung, doch wir bleiben stehen.

Aus der tiefen wirtschaftlichen Krise ist nun mutwillig eine politische Krise gemacht worden. Diese Art von Führung hat niemand bestellt und niemand verdient.

Statt unser Land durch diese schwere See zu lenken, gibt der Bundeskanzler das Steuerrad aus der Hand. Die selbst ernannte Fortschrittskoalition hat Schiffbruch erlitten.

Jeder weitere Tag mit dieser Bundesregierung ist ein verlorener Tag. Wir fordern Neuwahlen und zwar so schnell wie möglich", kommentiert BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura das Ende der Ampelregierung.

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Im FokusPressemitteilung
news-3484Thu, 07 Nov 2024 11:29:00 +0000Export bleibt unter Druckhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/export-bleibt-unter-druck/BGA fordert schnelle Neuwahlen"Erneut sehen wir eine schwache Exportentwicklung. Besonders schwerwiegend ist, dass es vor allem die negative Entwicklung bei den Exporten nach außerhalb der EU waren, die das Gesamtergebnis gedrückt haben. Wir profitieren nicht von den positiven Entwicklungen in anderen Ländern, wir sind als Außenhandelsnation international nicht mehr wettbewerbsfähig", kommentiert BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura die deutsche Exportentwicklung im September dieses Jahres.

"Deutschland braucht eine Wirtschaftswende. Wir müssen das Ruder herumreißen, bevor die Wellen zu hoch werden. Die Lage des Landes erfordert Neuwahlen, ich fordere den Bundeskanzler auf, Verantwortung zu übernehmen. Er muss so schnell wie möglich die Vertrauensfrage stellen und die Wählerinnen und Wähler über die Zukunft des Landes entscheiden lassen“, so Jandura.

„Mit Blick auf den Ausgang der US-Wahlen müssen wir so schnell wie möglich handlungsfähig sein. Wenn Trump mit seiner Ankündigung der Importzölle ernst macht, müssen wir in Europa und international mit einer starken Stimme sprechen können. Das geht nicht, wenn wir uns im Wahlkampf befinden“, so der Unternehmer abschließend.

Im September 2024 sind die deutschen Exporte gegenüber August 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,7 Prozent gesunken und die Importe um 2,1 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, sanken die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2023 um 0,2 Prozent, die Importe stiegen um 1,3 Prozent.

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Im FokusPressemitteilung
news-3460Thu, 07 Nov 2024 11:26:00 +0000weiter gute partner https://bga.de/presse/pressemitteilung/weiter-gute-partner/Trump trägt mit seiner zweiten Amtszeit ein hohes Maß an Verantwortung für die außen- und wirtschaftspolitische Lage der Welt.„Ich gratuliere Donald J. Trump zur gewonnenen Präsidentschaftswahl. Er trägt mit seiner zweiten Amtszeit ein hohes Maß an Verantwortung für die außen- und wirtschaftspolitische Lage der Welt. Ein amerikanischer Präsident kann und darf nie nur und ausschließlich „America first“ sein. Die USA sind Deutschlands wichtigster Handelspartner. Die USA sind auch Deutschlands wichtigster Verbündeter in einer Zeit globaler Umbrüche. Wir brauche die enge und vertrauensvolle transatlantische Partnerschaft“, kommentiert BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura das Ergebnis der US-Wahl. 

Natürlich blicken wir Groß- und Außenhändler mit etwas Anspannung auf die ersten Amtshandlungen des künftigen Präsidenten. Importzölle auf europäische und chinesische Produkte sehen wir kritisch. Die Welt braucht weniger und nicht mehr Handelsbeschränkungen.“ 

„Wir setzen auf eine Fortsetzung der traditionell guten transatlantischen Beziehungen. Unsere gemeinsamen Werte prägen unsere langjährige Beziehung. Wir wünschen uns eine Intensivierung dieser Partnerschaft und mehr wirtschaftliche Kooperation. Beispielsweise über eine Fortsetzung und Aufwertung des EU-US Handels- und Technologierats TTC. Das Scheitern des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP vor wenigen Jahren war ein massiver politischer Fehler. Wir sollten ihn nicht wiederholen“, so der Unternehmer weiter.

Und abschließend: „Nach diesem Wahlausgang appelliere ich an die Bundesregierung, jetzt Verantwortung zu übernehmen und sich zu einigen. Wir haben schon eine Wirtschaftskrise, noch eine politische Krise können wir uns nicht leisten.“
 

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Im FokusPressemitteilung
news-3492Thu, 07 Nov 2024 10:50:37 +0000Mehr Mut zur Modernisierunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/mehr-mut-zur-modernisierung/Herbsttagung des BGA-Ausschusses Steuern und FinanzenDie Schaffung von mehr Dynamik unter Wahrung nachhaltig solider öffentlicher Finanzen stand im Mittelpunkt der Herbsttagung des Ausschusses Steuern und Finanzen des BGA am 24./25. Oktober 2024. Auf Einladung des Ausschussvorsitzenden Thorsten Klindworth fand die Tagung in Wiesbaden in den Tagungsräumen der A. B. S. Global Factoring AG statt. Bereits am Vorabend trafen sich die Ausschussmitglieder mit Klaus-Peter Willsch MdB, Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion und direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Rheingau-Taunus-Limburg. Mehr Mut zur Veränderung lautet der politische Ansatz von Klaus-Peter Willsch, um Deutschland für die vielfältigen Herausforderungen fit zu machen. Der Austausch über die konjunkturelle Talfahrt der deutschen Wirtschaft, die stockenden und unzureichenden politischen Signale der Ampel-Koalition und deren Lösungsansätze waren Schwerpunkt des Gesprächs und den weiteren Beratungen am folgenden Tag.



„Nicht schuldenfinanzierte Staatsfonds, sondern verbesserte Rahmenbedingungen in allen Politikbereichen für die Breite der Unternehmen können nur der geeignete Weg aus der aktuellen konjunkturellen und strukturellen Krise sein“, so Klindworth zum Auftakt der Sitzung des BGA-Beratungsgremiums, die erstmals wieder regional stattfand. Er hob in der Eröffnung hervor, dass die Stimmung gegenüber der Regierung knapp ein Jahr vor der Bundestagswahl sehr kritisch sei. Die Lage bei den Unternehmern sei nach der jüngsten BGA-Konjunkturumfrage so schlecht wie nie zuvor. Die Bundesregierung habe mit ihrem 49 Punkte-Programm zumindest anerkannt, dass es Wachstumsimpulse bedarf, um wieder Fahrt aufzunehmen. Zweifelhaft sei jedoch, ob diese vollständig umgesetzt werden und tatsächlich ausreichen, um die Wirtschaft wieder in Fahrt zu bingen. Vor diesem Hintergrund stand auf der Agenda der Herbsttagung eine volkswirtschaftliche Einschätzung zur weiteren Entwicklung, die Lage der öffentlichen Finanzen sowie wirtschafts- und steuerpolitische Anforderungen.

Mit dem Vorsitzenden des Verbandes Die Familienunternehmen in Hessen Dirk K. Martin diskutierte der Ausschuss die Steuerpolitik als Standortpolitik. Er ging dabei auf die Unternehmensteuerbelastung ein und skizzierte die Handlungsanforderungen von der direkten Besteuerung bei Körperschaftsteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag, über Erbschaft- und Vermögensteuer bis hin zu Rechtsvereinfachungen und Verfahrensbeschleunigungen. Die sinkende Konkurrenzfähigkeit im globalen Wettbewerb fordert eine Modernisierung und Vereinfachung der Unternehmensbesteuerung, so Klindworth in seiner Zusammenfassung. Jüngste Forderungen aus SPD-Reihen, bei Erbschaften und Vermögen stark zuzugreifen, bewertete Klindworth dabei als beschäftigungspolitisch kontraproduktiv und wirtschaftspolitisches Harakiri. Er stellte fest, dass der BGA und der Verband Die Familienunternehmer in der Zielsetzung grundsätzlich weitgehend übereinstimmen und die Auffassung teilen, dass die Unternehmensbesteue­rung auf maximal 25 Prozent begrenzt werden müsse und auch strukturelle Reformen notwendig seien, um die Rahmenbedingungen am Standort Deutschland für Investitionen aller Unternehmen attraktiv zu gestalten.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland diskutierte der Ausschuss mit Marc Schattenberg, Senior Economist Macroeconomics bei der Deutschen Bank Research. Er teilte die Einschät­zung des BGA, dass für das Wirtschaftswachstum in 2024 bestenfalls von einer Stagnation ausgegangen werden könne und sieht für 2025 nur schwache Perspektiven. Im Weiteren ging er auf die strukturellen Ungleichgewichte der wirtschaftlichen Entwicklung und die wirtschaftspolitische Ausrichtung der fiskalischen Maßnahmen der Bundesregierung ein. Er unterstrich dabei die Bedeutung der Industrie für den Standort Deutschland und führte aus, dass die nachlassende Inflation zwar die Realeinkommen stütze, der private Verbrauch sich aber angesichts verunsicherter Konsumenten nur langsam belebe. Zudem zeige sich die Wachstumsschwäche inzwischen auch am Arbeitsmarkt. Mit Blick auf die erwarteten wirtschaftlichen Impulse aus den von der Bundesregierung beschlossenen 49 Maßnahmen wurde das hieraus erwartete Wirtschaftswachstum von +0,6 Prozentpunkten für zu optimistisch gehalten, da die Umsetzung unklar, die Maßnahmen zu kleinteilig seien und bislang zu wenig umgesetzt sei. Vor diesem Hintergrund schlug er mit Blick auf die Handlungsanforderungen vor, die Prioritätensetzung bei den Ausgaben zu überprüfen, Bürokratie abzubauen und durch Digitalisierung und Netzausbau zu beschleunigen, sowie die hohen Energiepreise als einen zentralen strukturellen Wettbewerbsnachteil durch eine geringere Besteuerung zu senken sowie die Netze auszubauen und das Speicherproblem zu lösen. Vorsitzender Klindworth unterstrich, dass diese volkswirtschaftliche Einschätzung deutlich werden lasse, dass eine Verbesserung der Wettbewerbssituation und mehr Dynamik nur durch verbesserte Angebotsbedingungen am Standort Deutschland erreichbar seien und daher mehr Mut zu Reformen erforderlich sei.

Abschließend erläuterte BGA-Geschäftsführer Michael Alber die Eckpunkte zum Bundeshaushalt 2025 mit Blick auf Ausgaben, Einnahmen und die Neuverschuldung. Vor diesem Hintergrund wurde neben den Rekordausgaben für Investitionen vertieft auf die Ausgaben für Verteidigung, Soziales und Zinsen eingegangen, die als Hauptausgabenblöcke inzwischen fast 60 Prozent des gesamten Bundeshaushaltes beanspruchen. Zudem verwies er auf die Entwicklung der Staatsschulden, die allein in den Jahren 2020 bis 2022 um rund 25 Prozent angestiegen sind und auch weiterhin hohe Werte verzeichnen. Auf die BGA-Konjunkturumfrage verweisend, vertrat er die Auffassung, dass das Öffnen der Schuldenbremse keine Lösung für die konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen und auch kein Beitrag zur Generationengerechtigkeit sei, sondern die Prioritäten bei den Ausgaben überprüft und mehr Dynamik geschaffen werden müsse.



Zur Steuerpolitik führte er an, dass trotz abgeschwächter Steuerentwicklung nach den Ergebnissen der Steuerschätzung vom 22. bis 24. Oktober erwartet werde, dass die Einnahmen die Schwelle von 1.000 Milliarden Euro im Jahr 2026 überschreiten werden und es angesichts der Herausforderungen und Belastungen eine Modernisierung und Vereinfachung auch im Steuerrecht bedürfe, anstelle weiter an der Steuer- und Abgabenschraube zu drehen. Vor diesem Hintergrund sei kritisch, dass das sog. Steuerfortentwicklungsgesetz aufgrund koalitionsinterner Unstimmigkeiten von der Agenda des Plenums im Deutschen Bundestag genommen werden musste. Betroffen hiervon sind insbesondere die Anpassung des steuerlichen Existenzminimums und eine „Rechtsverschiebung“ der Eckpunkte des Einkommensteuertarifs für die Veranlagungszeiträume 2025 und 2026 sowie die Investitionsanreize für Unternehmen über verbesserte Abschreibungsbedingungen. Unabhängig hiervon plädierte er dafür, weiter für eine Reduzierung und Vereinfachung der Unternehmensbesteuerung einzutreten und verwies hierzu auf die Positionierung des BGA gemeinsam mit sieben weiteren Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft in der Stellungnahme zum Steuerfortentwicklungsgesetz vom 2. Oktober 2024.

Vorsitzender Klindworth stellte zusammenfassend fest, dass auch bei den besonderen aktuellen Herausforderungen eine auf solide Finanzen ausgerichtete Haushaltspolitik erforderlich sei. Dabei müssen die Prioritäten auf der Ausgabenseite überprüft werden und dürfen die Sozialausgaben nicht ausgenommen werden. Er bekräftigte, dass die Investitionstätigkeit in Industrie und Mittelstand, gestärkt werden müsse, wozu gerade eine Unternehmensteuerreform mit international wettbewerbsfähigen Steuersätzen, attraktiven Abschreibungsregelungen und strukturellen Modernisierungen beitragen könne.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-3508Wed, 06 Nov 2024 10:58:00 +0000Erfolgreiches Webinar zur praktischen Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung https://bga.de/presse/pressemitteilung/erfolgreiches-webinar-zur-praktischen-umsetzung-der-eu-entwaldungsverordnung/Aktuelle Entwicklungen zu EUDRMit rund 160 Teilnehmenden fand unser drittes Webinar zur EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) vergangene Woche großen Zuspruch. Als Expertin führte Frau Dr. Julia Hörnig von der Kanzlei Graf von Westphalen durch das Thema und teilte ihr umfassendes Fachwissen zur EUDR und deren Auswirkungen in der Praxis.

Die Agenda umfasste die aktuellen Entwicklungen zur EUDR, darunter der Stand in Brüssel zur geplanten Verschiebung des Anwendungsbeginns sowie eine Kurzzusammenfassung des kürzlich veröffentlichten Referentenentwurfs zum nationalen Durchführungsgesetz. Frau Dr. Hörnig stellte zudem den Anwendungsbereich der EUDR vor und erklärte anhand zahlreicher Praxisbeispiele den Umfang der Sorgfaltspflichten. Darüber hinaus teilte sie wertvolle Rechtsauffassungen, die eine erste Orientierung für die Rechtsanwender erleichtern. Das Webinar endete mit einer Q&A-Runde, in der die Teilnehmenden ihre Fragen stellen und fachgerechte Antworten erhalten konnten. Hier wurden von den Teilnehmern viele konkrete Anliegen und Fragen beantwortet.
 

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Im FokusThemenEuropaInternationales
news-3324Wed, 06 Nov 2024 09:26:00 +0000BGA Unternehmertag 2024 - die Filmehttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-unternehmertag-2024-der-film/Eine kurze Rückschau zu den Highlights des Unternehmertages

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Im Fokus
news-3468Tue, 05 Nov 2024 08:58:00 +0000US-Wahl verstärkt Druck auf Lieferkettenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/us-wahl-verstaerkt-druck-auf-lieferketten/2. Deutscher Lieferkettentag diskutiert über aktuelle HerausforderungenBerlin, 06. November 2024 | Deutschlands Unternehmen stehen vor nie dagewesenen Herausforderungen, ihre Lieferketten zu sichern und zu diversifizieren: Unabhängig vom Ausgang der Präsidentschaftswahl in den USA werden die Bedrohungsszenarien in den Handelsbeziehungen zunehmend realer. Gleichzeitig suchen die Unternehmen dringend Entlastung mit Blick auf neue Bürokratiepflichten in der Lieferkettenüberwachung. Das ergibt ein Stimmungsbild in der Wirtschaft vor dem Deutschen Lieferkettentag, das der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh), der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und DER MITTELSTANDSVERBUND im Rahmen einer Umfrage erhoben haben. Mit Blick auf die Umfrageergebnisse fordern die Verbände einen neuen Ansatz in der Handelspolitik und Lieferkettenüberwachung, der auf Pragmatismus und Dialog setzt. Von der Politik in Deutschland und der EU erwarte man hierfür endlich eine abgestimmte Strategie. Auf keinen Fall sollten bürokratische Berichtspflichten offenen Handelsbeziehungen im Weg stehen. Auf dem Deutschen Lieferkettentag 2024 wolle man deshalb ins direkte Gespräch mit Politik und Unternehmen gehen, um dringend benötigte Orientierung zu geben.

Spannungen nach US-Wahl erwartet

Nach einer Rangliste der größten Bedrohungen für ihre Lieferketten gefragt, führten die befragten Unternehmen auf Platz 1 ganz klar „geopolitische Konflikte“ (82 Prozent) vor der Gefahr von Cyberkriminalität (8 Prozent) und Naturkatastrophen (6 Prozent) an. Redebedarf gebe es vor allem mit den größten außereuropäischen Handelspartnern USA und China: Mit Blick auf die Zeit nach der US-Präsidentschaftswahl werden unabhängig vom Ausgang zunehmende handelspolitische Spannungen mit Europas wichtigstem Verbündeten erwartet. Fast ein Drittel (31 Prozent) der befragten Unternehmen befürchtet, dass die USA einen Alleingang mit generellen Importzöllen und „America First“-Ansatz beschreiten werden, weitere 59 Prozent halten mehr selektive Handelshemmnisse für wahrscheinlich. Nur 6 Prozent erwarten eine Abkehr vom Protektionismus und nur 4 Prozent glauben an eine Rückbesinnung zu einer kooperativen, multilateralen Handelsordnung.

Klärung suchen die Unternehmen auch mit dem Handelspartner China. Zwei von drei Unternehmen (64 Prozent) geben an, die EU müsse wegen stark subventionierter Exportprodukte selbstbewusster gegenüber der zweitgrößten Volkswirtschaft auftreten. Sich von China abzuwenden, sei dennoch keine Alternative, wie die enorme Verflechtung zeigt: Mit weitem Abstand die meisten befragten Unternehmen (75 Prozent) sagten, China sei aktuell im Vergleich zu anderen Regionen für sie „sehr wichtig“ (44 Prozent) oder „wichtig“ (31 Prozent), gefolgt von Asien ohne China mit 30 Prozent und 36 Prozent Zustimmung. Die USA kommen deutlich dahinter auf Platz 3 mit Werten von 18 Prozent („sehr wichtig“) und 35 Prozent („wichtig“).

An den engen Verbindungen mit China werde sich für die Befragten auch in Zukunft nichts ändern. Zwar wird für die „kommenden Jahre“ erwartet, dass die Bedeutung asiatischer Nachbarn Chinas aufholen werde. Die Volkrepublik wird für die Mehrheit jedoch der wichtigste Handelspartner bleiben.

Lieferkettengesetz braucht Nachbesserungen

Die Bilanz nach nahezu zwei Jahren Lieferkettensorgfaltpflichtengesetz (LkSG) fällt mehr als ernüchternd aus. Nach ihren praktischen Erfahrungen mit der Umsetzung gefragt, geben 62 Prozent der Unternehmen an, dass das LkSG für ihr Unternehmen „eindeutige Nachteile“ (35 Prozent) oder „eher Nachteile“ (27 Prozent) gebracht habe. Nur für 14 Prozent finden, dass sie „eindeutig Vorteile“ (6 Prozent) oder „eher Vorteile“ (8 Prozent) hätten. Als wichtigste Gründe hierfür werden der enorme Bürokratieaufwand (71 Prozent) sowie Wettbewerbsnachteile (10 Prozent) und Compliance-Risiken (7 Prozent) genannt.

Nach den konkreten Folgen durch die Europäische Lieferkettenrichtlinie
(CSDDD) gefragt, antwortete die deutliche Mehrheit (71 Prozent) mit „höheren Kosten für die Umsetzung der Regeln und Dokumentationspflichten“ gefolgt von „unzumutbaren bürokratischen Belastungen“ (59 Prozent) und „Mehraufwand, weil auch andere Dienstleister und Kunden einbezogen werden müssen“ (56 Prozent). Immerhin 25 Prozent sieht „bessere Wettbewerbsbedingungen gegenüber schwarzen Schafen“. Nicht einmal jeder Fünfte (18 Prozent) erwartet „mehr Klarheit über die Geschäftspraktiken von Zulieferern“ zu bekommen.

Große Hoffnung setzen die Unternehmen darin, durch Digitalisierung mehr Transparenz und Sicherheit in den Lieferketten zu schaffen. 18 Prozent haben bereits ein digitales Upgrade ihrer Lieferkettenüberwachung durchgeführt, 12 Prozent sind derzeit in der Umsetzung und 28 Prozent haben es sich perspektivisch vorgenommen. Nur 21 Prozent kommen auch ohne digitale Werkzeuge aus.

Über die Umfrage
Die Umfrage wurde vom 18. September bis 25. Oktober unter den angemeldeten Teilnehmern des Deutschen Lieferkettentags, Mitgliedern der vier Verbände BGA, bevh, BME und DER MITTELSTANDSVERBUND und weiteren Unternehmen sowie Verbänden durchgeführt. Rund 32 Prozent der Teilnehmer waren Großunternehmen ab 1000 Beschäftigte, 24 Prozent Kleinunternehmen mit weniger als 49 Beschäftigten. 44 Prozent der befragten Unternehmen lagen dazwischen.

Über den BGA
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. (BGA) vertritt als einer der führenden Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft die allgemeinen berufsständischen, wirtschaftspolitischen und sozialpolitischen Interessen seiner Mitgliedsverbände und -unternehmen aus den Branchenzweigen des Produktionsverbindungshandels, des Konsumgütergroßhandels und des baunahen Großhandels. Mit seinen 139.000 Unternehmen ist der Groß- und Außenhandel das Bindeglied zwischen Industrie und Landwirtschaft, Handwerk und Einzelhandel. Auch Gastronomie und Hotellerie werden von den rund zwei Millionen Beschäftigten und 50.000 Auszubildenden versorgt. So erwirtschaftet er in Deutschland, Europa und weltweit 1,7 Billionen Euro im Jahr.

Über den bevh
Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) ist die Branchenvereinigung der Interaktiven Händler (d.h. der Online- und Versandhändler). Neben den Versendern sind dem bevh auch namhafte Dienstleister angeschlossen. Nach Fusionen mit dem Bundesverband Lebensmittel-Onlinehandel und dem Bundesverband der Deutschen Versandbuchhändler, repräsentiert der bevh die kleinen und großen Player und rund 90 Prozent des Umsatzes der Branche im Endkundengeschäft. Der bevh vertritt die Brancheninteressen gegenüber dem Gesetzgeber sowie Institutionen aus Politik und Wirtschaft. Darüber hinaus gehören die Information der Mitglieder über aktuelle Entwicklungen und Trends, die Organisation des gegenseitigen Erfahrungsaustausches sowie eine fachliche Beratung zu den Aufgaben des Verbands.
Über den BME:  
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) ist der führende Verband und Netzwerkpartner für über 10.000 Einkaufs-, Supply-Chain- und Logistikverantwortliche in Deutschland und Europa. Alle Branchen und Sektoren, vom Einzelunternehmen über den Mittelstand bis zum Konzern, sind in der BME-Community vertreten. Das Volumen der von den Mitgliedern beschafften Waren und Dienstleistungen beträgt jährlich rund 1,25 Billionen Euro. Das entspricht knapp einem Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Ziele des BME sind der Know-how-Transfer durch Erfahrungsaustausch, die Forschungsförderung sowie die Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fach- und Führungskräften. 1954 gegründet, zählt der BME am Standort Eschborn mehr als 100 Beschäftigte. 

Über DER MITTELSTANDSVERBUND
DER MITTELSTANDSVERBUND – ZGV e.V. vertritt als Spitzenverband der deutschen Wirtschaft in Berlin und Brüssel die Interessen von ca. 230.000 mittelständischen Unternehmen, die in mehr als 300 Verbundgruppen organisiert sind. Die kooperierenden Mittelständler erwirtschaften mit 2,5 Mio. Vollzeitbeschäftigten einen Umsatz von mehr als 507 Mrd. Euro (rund 18 Prozent des BIP) und bieten 430.000 Ausbildungsplätze. Einzelne Verbundgruppen treten unter einer Marke auf, z.B. EDEKA, REWE, INTERSPORT, EP: ELECTRONIC PARTNER, EXPERT und BÄKO. Alle fördern ihre Mitglieder durch eine Vielzahl von Angeboten wie etwa Einkaufsverhandlungen, Logistik, IT, Finanzdienstleistungen, Beratung, Marketing, Ladeneinrichtung und Trendforschung.

 

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Im FokusPressemitteilung
news-3452Mon, 04 Nov 2024 10:32:12 +0000Die Vorschläge von Minister Lindner wären ein Schritt nach vornehttps://bga.de/presse/pressemitteilung/die-vorschlaege-von-minister-lindner-waeren-ein-schritt-nach-vorne/BGA begrüßt Forderungspapier des BMF und fordert Einigung.

„Das Sofortprogramm des BMF wäre für den deutschen Mittelstand ein deutlicher Schritt nach vorne. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen und nicht staatliche Umverteilung. Das ist endlich eine Rückkehr zur Sozialen Marktwirtschaft", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Grosshandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) das von Bundesminister Christian Lindner verfasste Grundsatzpapier für eine neue Wirtschaftspolitik.


„Steuererleichterungen und Entlastungen für alle Unternehmen sind wirksamer als Subventionen für einzelne“, so Jandura. „Für uns Groß- und Außenhändler wären ein Regulierungsmoratorium und Erleichterungen bei den Berichtspflichten eine enorme Hilfe. Die Bürokratielasten sind die größte Wachstumsbremse für die Unternehmen.“

Und anschließend: „In der Krise helfen Unternehmen und Beschäftigten nur Taten. Es ist Zeit zu handeln. Es wäre gut, wenn sich der Bundesfinanzminister und der Bundeswirtschaftsminister zügig auf ein gemeinsames Papier einigen könnten. Vorschläge liegen jetzt genug auf dem Tisch. Wir brauchen jetzt Entscheidungen und Klarheit. Noch mehr Verunsicherung kann sich unser Land nicht leisten!“

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Im FokusPressemitteilung
news-3404Tue, 29 Oct 2024 09:57:43 +0000Schluss mit der Placebo-Politik https://bga.de/presse/pressemitteilung/schluss-mit-der-placebo-politik/Die Rahmenbedingungen für alle Unternehmen müssen endlich verbessert werden!„Wenn 30.000 Arbeitsplätze bei VW in Gefahr sind, gibt es einen Gipfel im Kanzleramt. Wenn 30.000 Arbeitsplätze im Mittelstand verloren gehen, interessiert das niemanden. Die Bundesregierung muss endlich aufhören, staatliche Subventionen an einzelne Unternehmen und Branchen zu verteilen. Das ist der falsche Weg. Viel wichtiger wäre es, endlich die Rahmenbedingungen für alle Unternehmen zu verbessern. Das bringt Deutschland mittel- und langfristig viel mehr Wachstum als diese Placebo-Politik", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute zum Gipfel im Kanzleramt in Berlin.

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Im FokusPressemitteilung
news-3388Thu, 24 Oct 2024 09:08:37 +0000Projektreise in die Eastern und Volta Region Ghanas - Partnerbesuche, Ergebnisse & Workshops.https://bga.de/presse/pressemitteilung/projektreise-in-die-eastern-und-volta-region-ghanas-partnerbesuche-ergebnisse-workshops/Das BGA-PartnerAfrika Projekt baut gemeinsam mit ghanaischen Partnerverbänden die Exportfähigkeit des lokalen Obst- und Gemüsesektors aus. Ghana profitiert von seinem tropischen Klima, das optimale Voraussetzungen für den ganzjährigen Anbau einer Vielzahl von Obst- und Gemüsesorten schafft. Zu den einflussreichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen zählen Ananas, Süßkartoffeln und Mangos. Neben dem Export frischer Produkte gewinnt auch die lokale Verarbeitung dieser und weiterer Erzeugnisse, wie Maniok, Yam oder Erdmandeln zunehmend an Bedeutung für die europäische Lebensmittelindustrie.

Im Rahmen einer einwöchigen Reise nach Ghana wurden wichtige Fortschritte in mehreren zentralen Arbeitspaketen erzielt. Im Fokus standen unter anderem neben der Installation und Inbetriebnahme eines Bewässerungssystems, insbesondere Erkenntnisse zur Reduktion von CO2-Emissionen, der Schutz neuer Geschäftsmodelle und die Digitalisierung von Geschäftsprozessen.

Die Reise umfasste den Besuch von zahlreichen Farmen und Verarbeitungsbetrieben, bei denen innovative Ansätze und Technologien zur Verbesserung der Produktivität und Nachhaltigkeit im Vordergrund standen. Dazu zählten die Optimierung von Packhausprozessen und die Implementierung nachhaltiger Energielösungen wie Solarenergie auf einer der Partnerfarmen. Auch die Herstellung von mehreren Biokohlesorten aus verschiedenen landwirtschaftlichen Abfällen für individuelle und nachhaltige Biodüngermischungen war ein zentrales Thema. Neben den landwirtschaftlichen Aspekten wurde auch über soziale Projekte beraten, wie den Bau eines Farmkindergartens, der die lokalen Arbeiterinnen während ihrer Arbeitszeit von der Kinderbetreuung entlastet.

Ein wesentlicher Teil des Aufenthalts waren intensive Workshops und Meetings, die den Austausch zwischen Agrarproduzenten, Weiterverarbeitern, der Pflanzenschutzabteilung des ghanaischen Landwirtschaftsministeriums und externen Beratern förderten. So wurden an der Accra Technical University digitale Lösungen vorgestellt, die speziell für die lokalen Anforderungen der Partnerverbände von Studierenden entwickelt wurden. Dabei wurden im partnerschaftlichen Verbund der BGA- und AFOS-Projekte die Rolle von digitalisierten Geschäftsprozessen und zentralen Einkaufsmodellen für eine nachhaltige Wertschöpfungskette thematisiert.

Der Besuch unterstrich das enorme Potenzial von innovativen Geschäftsmodellen sowie die starke Motivation der lokalen Partner. Die lokale Expertise ist beeindruckend, jedoch gibt es weiterhin Bedarf an methodischer und strategischer Unterstützung sowie an Anschubinvestitionen, um größere Projekte wie die Weiterentwicklung der Biokohleproduktion mit anderen Rohmassen und einen möglichen Kindergartenbau zu realisieren.

Im weiteren Verlauf des Projekts werden diese Themen gezielt vorangetrieben, um die operativen Abläufe sowie den Erwerb damit verbundener Zertifikate (Global GAP, HACCP, ISO 22001) für einen gesteigerten Export von Ananas, Süßkartoffeln und anderen Produkten zu fördern und gleichzeitig soziale sowie ökologische Standards (GRASP, Carbon-Credits) in Ghana zu verbessern.

Fragen und Anregungen zu diesem und weiteren BGA-Projekten können an Herrn Pawel Pekarev (pawel.pekarev@bga.de) gerichtet werden.
 

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Im FokusThemenProjekteDirekt aus Berlin
news-3380Thu, 24 Oct 2024 09:06:42 +0000BGA und IPD beim Ausschuss wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestageshttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-und-ipd-beim-ausschuss-wirtschaftliche-zusammenarbeit-und-entwicklung-des-deutschen-bundestages/Dass ein von einem Wirtschaftsverband vorgeschlagener Tagesordnungspunkt beim AWZ ins Programm aufgenommen wird, ist äußerst selten und daher als außerordentlicher Erfolg für den BGA sowie das IPD zu verzeichnen.Am 09.10. erhielt das Import Promotion Desk (IPD) durch den BGA einen eigenen Tagesordnungspunkt in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) im Deutschen Bundestag. Dass ein von einem Wirtschaftsverband vorgeschlagener Tagesordnungspunkt beim AWZ ins Programm aufgenommen wird, ist äußerst selten und daher als außerordentlicher Erfolg für den BGA sowie das IPD zu verzeichnen.
Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des IPD, präsentierte das innovative Projekt gemeinsam mit der Parlamentarischen Staatssekretärin des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Bärbel Kofler, und der Leiterin der IPD-Partnerfirma Karakuta Fresh Produce Limited aus Kenia, Grace Ngungi. Marcus Schwenke vom BGA und Judith Emmerling vom IPD nahmen ebenso an der Sitzung teil. In der anschließenden Fragerunde ging es unter anderem um die erzielten Erfolge, die Messung der Wirkungen des Programms sowie die Herausforderungen in Bezug auf das Lieferkettengesetz (LkSG). Über alle Fraktionen hinweg erhielt das IPD starke Fürsprache.

Das Ziel des IPD ist es, kleine und mittelständische Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern in den globalen Handel zu integrieren und so ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Gleichzeitig leistet das Projekt auch einen wesentlichen Beitrag zur Diversifizierung von Lieferketten europäischer Importeure und Reiseanbieter.

Das IPD ist ein gemeinsames Projekt des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA) und der sequa gGmbH und hat sich in den letzten Jahren als Paradebeispiel dafür etabliert, dass Entwicklungszusammenarbeit und Außenwirtschaftsförderung erfolgreich Hand in Hand gehen können. Die kontinuierliche Unterstützung durch den BGA, insbesondere durch dessen Fachbeirat – in dem auch viele Mitgliedsverbände des BGA mitwirken – trägt maßgeblich dazu bei, dass das IPD weiterhin auf Erfolgskurs bleibt.

Der Austausch mit den Abgeordneten hat erneut verdeutlicht, wie wichtig nachhaltige Importförderung ist, um den internationalen Handel fairer und zugänglicher zu gestalten. Damit der außerordentliche Erfolg des IPDs auch in Zukunft garantiert werden kann, ist die politische Flankierung des Projektes von zentralem Wert. Es ist wichtig, dass politische EntscheidungsträgerInnen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit ein derart erfolgreiches Projekt kennen und sich für die Aufrechterhaltung und Ausweitung hiervon einsetzen können: der Austausch im Rahmen des AWZ hat hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet.
 

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Im FokusThemenEntwicklungszusammenarbeitDirekt aus Berlin
news-3372Thu, 24 Oct 2024 09:04:01 +0000Erfolgreicher Auftakt des Lieferantentrainings im südlichen Afrikahttps://bga.de/presse/pressemitteilung/erfolgreicher-auftakt-des-lieferantentrainings-im-suedlichen-afrika/Auffällig war, dass fast die Hälfte der Lieferanten angab, bisher nicht über die relevanten Gesetzesvorhaben informiert gewesen zu sein.Das vom BGA und den „Partners in Transformation“ des BMZ organisierte Lieferantentraining hat kürzlich im südlichen Afrika einen erfolgreichen Start hingelegt. Im Rahmen des ersten Moduls des Trainingsprogramms erhielten die Teilnehmer in einem Webinar einen umfassenden Überblick über die gesetzlichen Sorgfaltspflichten im Bereich Menschenrechte und Umwelt sowie deren Bedeutung für den Export. Ein weiteres Webinar konzentrierte sich auf die strategische Integration von Due Diligence und Risikomanagement.

Insgesamt nahmen rund 160 Teilnehmer an den ersten beiden Veranstaltungen des Moduls 1 teil. Auffällig war, dass fast die Hälfte der Lieferanten angab, bisher nicht über die relevanten Gesetzesvorhaben informiert gewesen zu sein, darunter auch Mitarbeiter von Anwaltskanzleien.
Am 24. Oktober steht ein weiteres Webinar des Moduls 1 auf dem Programm, das sich auf präventive Maßnahmen und Abhilfemaßnahmen in den Unternehmen vor Ort fokussiert. Darüber hinaus haben Produzenten aus dem südlichen Afrika die Möglichkeit, sich für ein vertiefendes Online-Training im November zu bewerben. Dieses Modul 2 des Trainingsprogramms richtet sich an rund 30 ausgewählte KMUs, insbesondere aus den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittel und Kosmetik. Die Unternehmen sollten zusätzlich zu den 10 Stunden Coaching mit bis zu 20 Stunden für die Erstellung eines Aktionsplans und die Entwicklung eines Verhaltenskodex rechnen.
 

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Im FokusThemenEntwicklungszusammenarbeitDirekt aus Berlin
news-3356Thu, 24 Oct 2024 08:56:47 +0000Referentenentwurf für ein Tariftreuegesetzhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/referentenentwurf-fuer-ein-tariftreuegesetz/Mit dem Gesetzentwurf ist auch eine Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes vorgesehen.Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) haben einen gemeinsamen Referentenentwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Tarifautonomie durch die Sicherung von Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Bundes und weitere Maßnahmen (Tariftreuegesetz) vorgelegt. Mit dem Gesetzentwurf ist auch eine Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes (Online-Wahlen; Behinderung von Betriebsratswahlen als Offizialdelikt) vorgesehen. Parallel zur Verbändeanhörung läuft die Ressortabstimmung innerhalb der Bundesregierung.

In einem neuen „Bundestariftreuegesetz“ sind Vorgaben für die Vergabe und Ausführung öffentlicher Liefer-, Bau- und Dienstleistungsaufträge geplant. Dabei soll ein Schwellenwert von 25.000 € geschätztem Auftragsvolumen gelten.

Das BMAS soll durch Rechtsverordnung die für einzelne Branchen maßgeblichen Arbeitsbedingungen festsetzen können, soweit diese Gegenstand eines Tarifvertrages sind, und zwar die Entlohnung (insbesondere vereinbarte Lohngitter sowie tarifvertragliche Regelungen zu Zulagen und Zuschlägen), der bezahlte Mindestjahresurlaub sowie die Höchstarbeitszeiten, Mindestruhezeiten und Ruhepausenzeiten.

Auftragnehmer sind sodann verpflichtet, den bei ihnen zur Leistungserbringung eingesetzten Beschäftigten für die Dauer, in der sie in Ausführung des öffentlichen Auftrags tätig sind, mindestens die durch die einschlägige Rechtsverordnung festgesetzten Arbeitsbedingungen zu gewähren. Gleiches gilt für ggf. eingesetzte Nachunternehmen und Zeitarbeitsunternehmen.

Die Einhaltung dieser Regeln soll stichprobenartig durch den jeweiligen Bundesauftraggeber sowie durch eine neu einzurichtende Prüfstelle Bundestariftreue bei der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See durchgeführt werden. Es ist eine Nachunternehmerhaftung in ähnlicher Weise wie im MiLoG vorgesehen. Verstöße des Auftragnehmers haben neben dem Ausschluss von der Vergabe öffentlicher Aufträge und einer fristlosen Kündigung des laufenden Auftrages auch (zu vereinbarende) Vertragsstrafen zur Folge.

Die Vorschläge zur Tariftreue bringen erhebliche bürokratische Belastungen und Kosten für die Wirtschaft und die öffentliche Hand. Angesichts der bekanntermaßen schwierigen wirtschaftlichen Lage ist dies das vollkommen falsche Signal.
 

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Im FokusArbeit + TarifDirekt aus Berlin
news-3348Thu, 24 Oct 2024 08:54:38 +0000Die konjunkturelle Erholung verzögert sich weiterhinhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/die-konjunkturelle-erholung-verzoegert-sich-weiterhin/Die deutsche Wirtschaft zeigt im dritten Quartal 2024 weiterhin Anzeichen einer Schwächephase.Die deutsche Wirtschaft dürfte sich nach vorliegenden Indikatoren im dritten Quartal 2024 noch nicht aus ihrer Schwächephase gelöst haben,“ lautet zusammenfassend die Bewertung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Oktober 2024.

Die deutsche Wirtschaft, so das BMWK, zeigt im dritten Quartal 2024 weiterhin Anzeichen einer Schwächephase, gekennzeichnet durch eine rückläufige Industrieproduktion und ein sich verschlechterndes Geschäftsklima, insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe. Auch der Dienstleistungssektor spürt diese Abkühlung, obwohl der private Konsum durch eine leichte Erholung der Einzelhandelsumsätze und steigende Kfz-Neuzulassungen eine gewisse Stabilisierung erfährt. Die Bundesregierung erwartet für das dritte Quartal erneut eine schrumpfende Wirtschaftsleistung, was auf eine „technische Rezession“ hinweist. Im kommenden Jahr 2025 wird jedoch mit einer allmählichen Erholung der Wachstumsdynamik gerechnet, die durch eine anziehende Auslandsnachfrage und eine Verbesserung der Investitionen unterstützt werden soll, flankiert von politischen Maßnahmen zur Förderung von Investitionen und Konsum.

Die Konjunkturindikatoren zeigen nach der Einschätzung des BMWK insgesamt noch ein ambivalentes Bild. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe stieg im August um 2,9 Prozent gegenüber dem Vormonat, nachdem der Ausstoß im Juli noch um 2,9 Prozent gesunken war. Sowohl die Bauproduktion als auch die Industrieproduktion stiegen leicht um 2,3 Prozent bzw. 3,4 Prozent. Innerhalb der Industrie entwickelten sich die Wirtschaftszweige jedoch unterschiedlich: Produktionsrückgänge verzeichneten der bedeutsame Maschinenbau (-0,9 Prozent), die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln (-3,8 Prozent), von chemischen Erzeugnissen (-1,8 Prozent) sowie auch der Bereich Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse (-0,9 Prozent). Demgegenüber vermeldeten die Hersteller von Kfz und Kfz-Teilen (+19,3 Prozent), Metallerzeugnissen (+1,3 Prozent), elektrischen Ausrüstungen (+3,2 Prozent) sowie Gummi und Kunststoffwaren (+2,2 Prozent) zum Teil deutliche Anstiege.

Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe waren zuletzt wieder rückläufig, nachdem sie in den beiden Vormonaten auf niedrigem Niveau zugelegt hatten. Sie sind im August gegenüber dem Vormonat um 5,8 Prozent gesunken. Ohne Berücksichtigung der hohen monatlichen Schwankungen durch Großaufträge ergibt sich im Mai ein Minus von 3,4 Prozent. Insbesondere aus dem Inland gibt es weniger Bestellungen zu verzeichnen (-10,9 Prozent) und auch die Ordereingänge aus dem Ausland fielen mit –2,2 Prozent deutlich. Bei den Auftragseingängen war innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes in den einzelnen Bereichen eine unterschiedliche Entwicklung zu beobachten: Während die Bereiche Pharmazeutische Erzeugnisse (+7,3 Prozent), Maschinenbau (+6,9 Prozent) und Metallerzeugung (+3,3 Prozent) merkliche Zuwächse verbuchen konnten, mussten die Bereiche Kfz und Kfz-Teile (-0,5 Prozent), Chemie (-3,2 Prozent), Daten-, elektrische und optische Geräte (-5,0 Prozent), elektrische Ausrüstungen (-6,6 Prozent), Metallerzeugnisse (-14,1 Prozent) und vor allem der stark von Großaufträgen geprägte sonstige Fahrzeugbau (-50,9 Prozent) Odereinbußen hinnehmen.

Die preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel sind im Vorjahresvergleich sowohl im Juli (+1,5 Prozent) als auch im August (+1,6 Prozent) positiv ausgefallen. Gegenüber dem Vorjahresmonat meldete der Einzelhandel im August ein reales Umsatzplus von 2,0 Prozent. Die Stimmung der privaten Haushalte in Deutschland zeigt nach Einschätzung des BMWK nach der enttäuschenden Entwicklung der vergangenen Monate Anzeichen einer Bodenbildung. Die Verbraucherstimmung zeigte sich nach Indizes wie dem GfK-Konsumklimaindex und dem HDE-Konsumbarometer zuletzt uneinheitlich. Positive Effekte hatten laut Institut zuletzt verbesserte Einkommensaussichten, nachdem in den vorherigen Monaten dämpfende Faktoren in Folge der geopolitischen Krisen und einer gestiegener Arbeitsplatzunsicherheit dominierten. Sorgen um Jobsicherheit und geopolitische Krisen stellen allerdings nach wie vor Risikofaktoren für eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas dar.

Die Inflation ist im September auf +1,6 Prozent gefallen, nachdem sie im August +1,9 Prozent betragen hatte. Begünstigt wurde dies durch einen preisdämpfenden Effekt durch billigere Energie. Im September lagen die Energiepreise um -7,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Preise auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen tendieren zwar seit dem Frühjahr im Vormonatsvergleich wieder leicht aufwärts: Die Erzeugerpreise erhöhten sich im August gegenüber Juli leicht um 0,2 Prozent. Im Vorjahresvergleich gingen sie jedoch um 0,8 Prozent zurück. Die Einfuhrpreise nahmen im August im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent ab und lagen mit +0,2 Prozent geringfügig über ihrem Vorjahresniveau. Die Verkaufspreise im Großhandel sanken im August gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1 Prozent.

Die Frühindikatoren deuten auf eine weiterhin gedrückte Stimmung am Arbeitsmarkt hin: Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat sich im September leicht eingetrübt. Die Zahl der bei der BA gemeldeten Stellen ist zwar nur leicht gesunken, das ifo Beschäftigungsbarometer weist jedoch abermals auf eine deutlich abnehmende Einstellungsbereitschaft der Unternehmen, insbesondere in der Industrie und im Handel hin. Die Aussichten auf eine Belebung am Arbeitsmarkt im weiteren Jahresverlauf haben sich damit erneut eingetrübt.

Der BGA bleibt angesichts der schwachen, uneinheitlichen Entwicklung weiterhin verhalten in seiner Einschätzung der aktuellen Lage. Dies unterstreicht auch die BGA-Konjunkturumfrage vom Sommer 2024, die in der aktuell erschienen aktuellen Ausgabe von Trends und Analysen Großhandel detailliert erläutert wird. Eine konjunkturelle und strukturelle Krise zeichnet sich nach Einschätzung des BGA ab. Es bedarf einer politischen Umsteuerung in Richtung Stärkung des Standortes Deutschland durch angebotsorientierte Maßnahmen. Dazu gehören weniger bürokratischer Auflagen und bessere Rahmenbedingungen für Investitionen und Wachstum.

(Quelle: BMWK, Die wirtschaftliche Lage in Deutschland im Oktober 2024, Pressemitteilung vom 14. Oktober 2024)
 

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Im FokusSteuern + FinanzenDirekt aus Berlin
news-3340Thu, 24 Oct 2024 08:43:41 +0000BGA und IPD bei der AG Tourismus der CDU/CSU Fraktionhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-und-ipd-bei-der-ag-tourismus-der-cdu-csu-fraktion/Das Ziel: der Aufbau langfristiger, nachhaltiger Geschäftsbeziehungen.In einem spannenden Austausch mit der tourismuspolitischen Arbeitsgruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion präsentierten Marcus Schwenke und Patrick Federl vom Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) gemeinsam mit Nora Eichkorn vom Import Promotion Desk (IPD) die Erfolge des IPD im Bereich nachhaltiger Tourismusförderung.

Als tourismuspolitische Sprecherin der Fraktion betonte Anja Karliczek die Bedeutung von Auslandstourismus für die soziale Entwicklung in den Zielgebieten. Das IPD unterstützt europäische Reiseveranstalter dabei, Dienstleister aus Entwicklungs- und Schwellenländern – darunter Gästeunterkünfte, Reiseanbieter und Transportunternehmen – in Ecuador, Nepal, Sri Lanka, Tunesien und Usbekistan zu finden. Das Ziel: der Aufbau langfristiger, nachhaltiger Geschäftsbeziehungen, von denen besonders kleinere, gemeindebasierte Projekte in den Partnerländern profitieren.

Seit 2019 hat das IPD den Tourismussektor als ersten Dienstleistungsbereich in sein Förderprogramm aufgenommen und setzt dabei auf gezieltes Capacity Building und Matchmaking. Durch die Teilnahme an internationalen Tourismusmessen wie der ITB in Berlin und der WTM in London konnten die Partnerunternehmen des IPD beeindruckende Erfolge erzielen: durchschnittliche Umsatzsteigerungen von 197 % und einen Zuwachs der lokalen Beschäftigung um 63 %. Dieser Austausch verdeutlichte einmal mehr, dass die Importförderung im Bereich nachhaltiger Tourismus nicht nur einen wichtigen Beitrag für die deutschen Unternehmen leistet, sondern auch wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung beiträgt und daher auch stärker in den Fokus politischer Entscheidungsträger rücken sollte, um langfristige Unterstützung zu sichern.

Alle Beteiligten waren sehr angetan von dem konstruktiven Austausch mit der tourismuspolitischen Arbeitsgruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Solche Dialogformate sind von zentraler Bedeutung, um die Anliegen und Erfolge des IPD in der Förderung nachhaltigen Tourismus sichtbar zu machen. Die Unterstützung und Fürsprache aus der Politik sind unerlässlich, um die Verbindung von Entwicklungszusammenarbeit und Tourismus langfristig zu stärken und den Tourismus als Motor für wirtschaftliche und soziale Entwicklung weiter auszubauen.
 

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Im FokusThemenInternationalesImportförderungDirekt aus Berlin
news-3332Wed, 23 Oct 2024 08:55:11 +0000Richtiges Ziel, falscher Weghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/richtiges-ziel-falscher-weg/Keine neuen Schulden für Subventionen - das geht auch anders.„Es ist höchste Zeit, dass wir in Deutschland eine echte strukturelle Wachstumsdebatte führen. Es ist gut, dass Bundesminister Habeck mit seiner Modernisierungsagenda jetzt diese Diskussion eröffnet. Die heute von ihm vorgelegten Vorschläge sind in einzelnen Teilen richtig und begrüßenswert, wenn sie, wie beim Bürokratieabbau oder beim Datenschutz, falsches staatliches Handeln korrigieren oder neue Impulse für mehr Freihandelsabkommen fordern. Insgesamt aber legt Habeck einmal mehr den Fokus auf eine staatlich gelenkte, sozial-ökologische Wirtschaftspolitik. Doch mehr Geld ersetzt keine Reformen. Die schuldenfinanzierten Milliarden des Deutschlandfonds können eine strukturell falsche Wirtschaftspolitik nicht reparieren. Zudem wäre der Investitionsfonds nur durch eine Aussetzung der Schuldenbremse zu finanzieren und ist damit absehbar nicht mehrheitsfähig", kritisiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute in Berlin den Entwurf eines Modernisierungspapiers des Wirtschaftsministers.

„Ich begrüße ausdrücklich die Forderung, die Datenschutzbestimmungenen in Deutschland zu überarbeiten und zu vereinfachen. Auch die Einführung eines sogenannten Whitelistings, also die Reduzierung oder Aussetzung von Berichtspflichten bei wirtschaftlichen Tätigkeiten in Ländern mit rechtsgleichen Standards ist absolut sinnvoll. Mit Blick auf die weiteren Berichtspflichten und auch die Einführung der CSRD sind mir Habecks Vorschläge aber viel zu zurückhaltend. Hier muss die Bundesregierung konsequent auf ein europäisches Moratorium und eine Revision der Berichtspflichten durch die EU drängen. Mehr Kettensäge, weniger Nagelfeile.", so der Unternehmer.

„Auch die Forderung nach schlankeren, schnell zustimmungsfähigen Freihandelsabkommen sind richtig – angefangen beim MERCOSUR-Abkommen, das jetzt endlich zur Abstimmung gestellt werden muss. Hier muss die Bundesregierung dringend die Führung übernehmen. Richtig ist: Zukünftige Freihandelsabkommen müssen schlanker und kompakter gestaltet werden. Allerdings müssen dann auch die von Habeck gewünschten sozial-ökologischen Standards aus den Verhandlungen zu Handelsabkommen herausgenommen und stattdessen in anderen, separaten Abkommen verankert werden“ fordert Jandura.

Und weiter: „Völlig falsch halte ich Habecks Vorschlag, auf die isolationistischen Tendenzen aus China und den USA mit einer „Europa zuerst“-Strategie zu antworten. Ein Land, das so sehr von der Globalisierung und der Arbeitsteilung profitiert hat wie Deutschland, sollte diese Art der Abschottungspolitik dringend vermeiden – noch dazu gegenüber Deutschlands wichtigsten beiden Handelspartnern. Deutschland ist bei zahlreichen Produkten auf die Zulieferungen aus anderen Regionen der Welt angewiesen, gerade weil wir in Europa aufgrund der viel zu hohen Kosten und bürokratischen Auflagen nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren können.“

„Das Kernstück von Habecks Vorstoß ist der schuldenfinanzierte Deutschland-Fonds. Dabei sind die Ziele richtig, aber der Weg ist der falsche. Für den privaten Sektor wären Bürokratieabbau, eine Unternehmenssteuerreform und wettbewerbsfähige Standortbedingungen hilfreicher als Subventionen. Und das alles wäre auch ohne neue Schulden umsetzbar“, so der Unternehmer weiter. Mehr Abschreibungsmöglichkeiten, mehr Investitionen in die Infrastruktur, in die Bildungseinrichtungen, in die Kinderbetreuung – all das ist nötig. Auch die Senkung der Netzentgelte und der Stromsteuer wären für den Mittelstand dringend erforderlich. Aber warum soll das nur durch zusätzliche Schulden gehen? Warum wurde das nicht im neuen Haushalt, im Wachstumschancengesetz oder in der neuen Wachstumsinitiative verankert? Und wo bleiben die echten strukturellen Reformen?", so Jandura abschließend.

 

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news-3308Thu, 17 Oct 2024 07:35:00 +0000Die USA sind und bleiben unser wichtigster Handelspartnerhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/die-usa-sind-und-bleiben-unser-wichtigster-handelspartner/Auch nach den Wahlen wollen wir vertrauensvoll zusammenarbeiten."Unsere guten und tiefen Handelsbeziehungen zu den USA sind für die deutsche Wirtschaft unverzichtbar. Mit Joe Biden als Präsident sind die USA wieder Deutschlands wichtigster Handelspartner geworden, unsere langjährigen Verbindungen schaffen Wohlstand und Arbeitsplätze, auf beiden Seiten des Ozeans. Ich wünsche mir, dass wir die guten Beziehungen auch nach dem 6. November weiterführen und unsere Regierungen weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten", sagte BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura anlässlich des Besuchs von Präsident Biden in Berlin.

„Wir brauchen die USA in diesen bewegten Zeiten mehr denn je als verlässlichen Partner an unserer Seite. Eine gute Handelspartnerschaft lebt von Kommunikation. Mit den USA teilen wir Werte und Weltanschauung, das schafft Verbundenheit auch in Krisenzeiten. Angesichts der begrenzten Aussichten auf einen neuen Anlauf für ein Freihandelsabkommen hoffen wir, dass der EU-US Handels- und Technologierat TTC künftig stärker als bisher zur Intensivierung der bilateralen Handelsbeziehungen genutzt wird. Wir sollten uns bemühen, die jeweils anderen Perspektiven und Argumente zu verstehen, um folgenschwere Missverständnisse zu vermeiden“ so Jandura abschließend.

Die Bedeutung der Vereinigten Staaten für Deutschlands Exportwirtschaft ist laut des Statistischen Bundesamtes so hoch wie nie zuvor in den letzten 20 Jahren. 2023 exportierte Deutschland Güter im Wert von 157,9 Milliarden Euro. Auch die Bedeutung als Herkunftsland deutscher Importe sowie bei deutschen Direktinvestitionen nimmt zu. So stammen 6.9% aller Importe nach Deutschland aus den USA.

 

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news-3268Thu, 10 Oct 2024 10:01:55 +0000Zeitenwende in der finanziellen Entwicklungszusammenarbeit?https://bga.de/presse/pressemitteilung/zeitenwende-in-der-finanziellen-entwicklungszusammenarbeit/Grund genug für den BGA sich hier zu positionieren. Aktuell nimmt die Debatte um die sogenannte Lieferaufbindung wieder Fahrt auf. Lieferaufbindung meint die Auszahlung von Mitteln in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) ohne diese an Bedingungen, wie Waren oder Dienstleistungen aus dem Geberland beziehen zu müssen, zu knüpfen. Grund genug für den BGA sich hier zu positionieren. So erwartet der BGA, dass die Bundesregierung im Sinne der Zeitenwende Ihre bisherige Haltung und Praxis massiv überarbeitet, gar korrigiert und dafür Sorge trägt, dass sich das Prinzip der Lieferaufbindung stärker zu einem Prinzip der Lieferbindung hin entwickelt. So steige der Wettbewerbsdruck auf den Weltmärkten immer weiter und werde der individuelle Erfolg zunehmend durch attraktive und maßgeschneiderte Finanzierungsangebote entschieden. Eine geschickte Kombination aus EZ und Außenwirtschaftsförderung helfe, mehr konkrete Finanzierungsangebote und Risikoabsicherungen für Geschäfte der deutschen Wirtschaft im globalen Süden zu schaffen. Es sei auch hier Zeit zu handeln, damit deutsche Unternehmen gegenüber ihren Wettbewerbern aus China, Japan, Südkorea, den USA und auch Frankreich, die schon seit geraumer Zeit Lieferbindung betreiben, nicht länger benachteiligt sind.

Das Positionspapier finden Sie hier.
 

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Im FokusThemenInternationalesEntwicklungszusammenarbeitDirekt aus Berlin
news-3260Thu, 10 Oct 2024 09:54:46 +0000Wahl des Präsidenten und Präsidiums im BGAhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/wahl-des-praesidenten-und-praesidiums-im-bga/Einstimmig wiedergewählt wurde BGA-Präsident, Dr. Dirk Jandura, Oskar Böttcher GmbH & Co. KGAm Vortag des Unternehmertags 2024 hat die Mitgliederversammlung getagt, bei der die Wahlen zum Präsidium anstanden. Im Amt des Präsidenten wurde Dr. Dirk Jandura einstimmig für eine zweite Amtszeit bestätigt. Neu ins Engere Präsidium und Präsidium gewählt worden sind:

Neu im Engeren Präsidium

Franziska Scherf (als Schatzmeisterin), HENKA Werkzeuge + Werkzeugmaschinen GmbH
Jan Peter Coblenz, Brangs + Heinrich GmbH
Thorsten Klindworth, A.B.S. Global Factoring AG
Volker Schlinge, METRO Deutschland GmbH

Neu im Präsidium

Anke Blietz-Weidmann , Lowell Financial Services GmbH
Raphael DeVol, Schlee GmbH & Co KG
Andreas Helber, BayWa AG
Frank Jansen, Niederegger GmbH & Co KG
Christian J. Justus, Riensch & Held GmbH & Co.KG
Peter Scharf, WASGAU C+C Großhandel GmbH
Rainer Schuler, BAT Holding GmbH
Wilhelm Schuster, Richter+Frenzel GmbH + Co.
Ulrike Schwarzer, Persorent Berlin Schwarzer GmbH
Markus Stolz, METRO AG
Dr. Dietmar Zühlke, EDEKA Foodservice Handelshof Management GmbH



Das gesamte BGA-Präsidium finden Sie hier

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news-3252Thu, 10 Oct 2024 09:49:47 +00005 Minuten Zeit? Umfrage zu Lieferkettenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/5-minuten-zeit-umfrage-zu-lieferketten/Ergebnisse werden auf dem 2. Lieferkettentag in Berlin präsentiertOb geopolitische Konflikte, Entscheidungswahlen oder wachsende Berichtspflichten: Der globalisierte Handel steht am Scheideweg. Um gemeinsame Botschaften zu setzen und ein differenziertes Lagebild geben zu können, ist uns Ihre Einschätzung wichtig. BGA, bevh, bme und ZGV haben gemeinsam eine Umfrage zusammengestellt, um  für den 2. Lieferkettentag ganz aktuelles Material verwenden zu können. Deshalb möchten wir bitten, an unserer Umfrage zur Lage der Lieferketten teilzunehmen. Das Ausfüllen der Umfrage dauert nur 5-8 Minuten und erfolgt anonym. Die Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 25. Oktober möglich.

Mehr zu den Ergebnissen erfahren Sie dann am 6. November am Deutschen Lieferkettentag in Berlin.
 

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Im FokusDirekt aus Berlin
news-3244Thu, 10 Oct 2024 09:34:52 +0000Wir handeln für Deutschland – die Politik auch?https://bga.de/presse/pressemitteilung/wir-handeln-fuer-deutschland-die-politik-auch/BGA-Unternehmertag 2024Unter dem Motto „wir handeln für deutschland!“ eröffnete der frisch wiedergewählte BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura den BGA-Unternehmertag mit über 350 Gästen. Jandura betonte in seiner Eingangsrede: „Dieser Verband wird sich immer dafür einsetzen, dass unser Land ein Land der Freiheit, der Offenheit, der Toleranz und der Sozialen Marktwirtschaft bleibt.“ Mit Spannung wurden die Auftritte von Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, Bundesfinanzminister Christian Linder sowie Jens Spahn, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, erwartet.



Bundeskanzler Scholz sprach sich in seiner Rede gegen Decoupling und für Freihandel mit mehr Partnern aus mehr Ländern aus. Scholz forderte eine Rückkehr zu den Regeln der WTO. Von der EU-Kommission erwarte der Bundeskanzler eine Neuaufstellung, welche die Wettbewerbsfähigkeit der EU in den Fokus nehme. Berichtspflichten für die Wirtschaft müssten reduziert werden. Zur wirtschaftlichen Lage Deutschlands erklärte der Kanzler, dass Herausforderungen wie der Fachkräftemangel, die unzureichende Infrastruktur und die schleppende Digitalisierung angegangen werden müssten. Die Modernisierung des Wirtschaftsstandorts müsse beschleunigt werden. Abschließend appellierte Scholz: „Machen Sie weiter so, machen wir gemeinsam weiter so. Handeln wir weiter entschlossen für Deutschland“.



Sodann stellte sich Bundeswirtschaftsminister Dr. Habeck den Fragen von Andrea Thilo, die den Unternehmertag moderierte. Habeck sagte zur Wirtschaftswende in Deutschland, dass es nicht um eine völlige Umkehr, sondern darum gehe, sich auf die Kernkompetenzen Deutschlands, Innovation und ständige Erneuerung, zu fokussieren. Er räumte ein, dass die Politik bei Berichtspflichten mit guten Intentionen falsch abgebogen sei. Statt mehr Pflichten zu schaffen, sollten klare Gesetze erlassen und die Eigenverantwortung der Unternehmen gestärkt werden. Für den Mittelstand forderte der Vizekanzler attraktivere Investitionsbedingungen und eine Steuerreform.



In seiner Rede stellte BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura fest, dass ein Grundkonsens zwischen Wirtschaft und Politik über den richtigen Weg für Deutschland fehle. Jandura kritisierte, dass die Politik in den vergangenen Jahren Probleme nur mit mehr Geld und mehr Staat gelöst habe. Dieses Vollkasko-Denken führe aber mit Tempo 180 in die Sackgasse. Es dürfe nicht sein, dass Unternehmen mit Berichtspflichten überzogen werden, die nie Teil des Problems waren. Jandura forderte einen signifikaten Abbau und eine Vereinheitlichung der Berichtspflichten. Es brauche bessere Rahmenbediungen für alle statt Subventionen für einige. Er plädierte für mehr freien Handel, ohne dass die EU souveränen Staaten dabei vorschreibe, was sie zu tun oder lassen haben.

Abschließend blickte der Präsident auf 75 Jahre BGA zurück. Dabei hob er die Bedeutung des Groß- und Außenhandels beim Wiederaufbau Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg hervor. Zudem würdigte er die ehemaligen BGA-Präsidenten Konsul Fritz Dietz, Dr. Michael Fuchs und Anton Börner.

Jens Spahn kritisierte in seiner Rede die Politik der Ampelkoalition scharf. Vor dem Verteilen müsse das Erwirtschaften kommen. In den letzten drei Jahren seien 300 Milliarden Euro Investitionsvolumen aus Deutschland abgeflossen, die Rahmenbedingungen im Land seien schlecht. Wachstum sei die Voraussetzung dafür, in Klimaneutralität zu invesstieren und den Sozialstaat finanzieren zu könne. Seine Verbesserungsvorschläge lauteten: Die Unternehmenssteuer zu senken, Bürokratie abzubauen, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und das Arbeitszeitgesetz abzuschaffen.



Spahn stieg dann bei der Podiumsdiskussion mit der Unternehmerin Tijen Onaran, Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel ein. Onaran wünschte sich ein großes Konzept für Deutschland und neues politisches Personal, das Mut ausstrahle und unternehmerische Erfahrungen mitbringe. Sie warb für Vielfalt in der Bevölkerung und mehr politisches Engagement von Unternehmen. Frau Metzger forderte Bürokratieabbau und stabile Förderbedingungen. Unternehmern müsse wieder Spaß an Investitionen vermittelt werden. Spahn bemängelte die aktuell fehlende politische Führung in Deutschland. Durch konkrete Ideen für Deutschland und deren Umsetzung könne Vertrauen in die Politik zurückgewonnen werden. Die Wirtschaft rief er auf, Probleme klarer zu kommunizieren.



Christian Lindner lehnte in seiner anschließenden Rede einen Handelskrieg mit China ab. Er sprach sich für Derisking und gegen Decoupling aus. Bürokratische Lasten müssten abgebaut werden. Weiter müssten die Ursachen steigender und zu hoher Energiekosten angegangen werden. Zudem forderte der Bundesfinanzminister, die Belastung des Unternehmensgewinns zu reduzieren. Schließlich müsse die Qualität der Ausgaben in Deutschland verbessert werden. Lindner mahnte an, dass Wohlstand erst erwirtschaftet werden müsse, bevor er verteilt werde.

Am Vortag des Unternehmertages standen in einer BGA-Sitzung Dr. Emily Haber, deutsche Botschafterin in den USA a.D. sowie Sigmar Gabriel Bundeswirtschaftsminister a.D. und aktuell Vorsitzender der Atlantikbrücke, Moderator Matthias Deiß, ARD Rede und Antwort zum Stand der transatlantischen Beziehungen, der aktuellen und zukünftigen Rolle der USA in der Welt sowie natürlich zum aktuellen Präsidentschaftswahlkampf in den USA.  Beide betonten, dass sich die Vereinigten Staaten zunehmend auf die sich aus ihrer Sicht größte Herausforderung konzentrieren und das ist China und die Region Indo-Pazifik.

Finden Sie hier die Bilderübersicht vom Unternehmertag.

 

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Im FokusDirekt aus Berlin
news-3236Thu, 10 Oct 2024 08:56:16 +0000Wie wird die Schifffahrt nachhaltig?https://bga.de/presse/pressemitteilung/wie-wird-die-schifffahrt-nachhaltig/BGA unterstützt das Positionspapier des Verbandes deutscher Reeder.Deutschland steht vor der Herausforderung, seine Schifffahrt auch in den kommenden Jahren nachhaltig und wettbewerbsfähig zu gestalten. Dies erfordert gemeinsame Anstrengungen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Deswegen setzt sich der BGA gemeinsam mit dem VDR und anderen Verbänden für eine starke und zukunftsfähige Schifffahrt ein, die den Wohlstand unseres Landes sichert und zugleich ökologische Verantwortung übernimmt. Zusammen können wir die Herausforderungen meistern und die deutsche Schifffahrt auf Kurs halten – für eine starke, nachhaltige und wettbewerbsfähige Zukunft unseres Landes!

Das ausführliche Positionspapier finden Sie hier.

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Im FokusThemenVerkehr + LogistikDirekt aus Berlin
news-3228Thu, 10 Oct 2024 08:51:24 +0000Eines der Kernthemen: Klimafreundliche Transportlösungen https://bga.de/presse/pressemitteilung/einer-der-kernthemen-klimafreundliche-transportloesungen/4. BME-VDV-Gleisanschluss-Konferenz am 7. und 8. Oktober 2024 in WolfsburgDer BGA hat gemeinsam mit 56 weiteren Verbänden aus Industrie, Handel, Logistik, Entsorgung und öffentlichen Institutionen im Jahr 2024 eine neue Gleisanschluss-Charta veröffentlicht. Sie enthält 97 Maßnahmenvorschläge, die nur mit Hilfe von Bund, Ländern und Kommunen umgesetzt werden können. Und sie enthält 13 Eigenmaßnahmen, die die Mitzeichner der Charta ohne Unterstützung umsetzen werden.

Nun geht es darum, mit der Umsetzung der insgesamt 110 Vorschläge zu beginnen. Ein wesentlicher Baustein dafür ist auch die Gleisanschluss-Konferenz, mit der, der BGA einen aktiven Beitrag zur Stärkung von Gleisanschlüssen und multimodalen Verladestellen leisten möchten. Die Konferenz fand 2024 am 7. und 8. Oktober in Wolfsburg statt.

Im Zentrum der Konferenz standen besonders die Themen: Bedeutung von Gleisanschlüssen und kundennahe Zugangsstellen, klimafreundliche Transportlösungen, Anforderungen für Schienentransporte aus Kundensicht sowie Chancen für Wagengruppentransporte im kombinierten Verkehr und Wagenladungsverkehr.

Moderiert wurde die Konferenz von Dr. Agnes Eiband, Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Erfa Gleisanschluss. An der Konferenz waren ca. 250 Teilnehmer.
 

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Im FokusThemenVerkehr + LogistikDirekt aus Berlin
news-3212Thu, 10 Oct 2024 08:48:13 +0000Weniger Gesetzesvorschläge in neuer Legislaturperiode geplanthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/weniger-gesetzesvorschlaege-in-neuer-legislaturperiode-geplant/Dr. Robert Gampfer stellt Pläne der EU-Kommission im BGA-Umweltausschuss vorDer BGA Umwelt- und Energieausschuss hat sich erneut mit einem breiten Themenspektrum auseinandergesetzt. Besonders im Fokus standen dabei die Pläne der EU-Kommission für die neue Legislaturperiode, die von Dr. Robert Gampfer, Vertreter der EU-Kommission in Deutschland, präsentiert wurden. Die Kernbotschaft: Nach dem intensiven Aufbau eines neuen Rechtsrahmens in den vergangenen Jahren wird es jetzt um die entscheidende Phase der Umsetzung gehen. Überraschungen in Form zahlreicher neuer Gesetzesvorschläge sind daher nicht zu erwarten – die EU will sich stattdessen auf bereits gesetzte Prioritäten konzentrieren.

Noch vieles offen sei beim „Clean Industrial Deal“, ein Schlüsselprojekt der neuen Legislaturperiode. Diskutiert werden jedoch zentrale Aspekte wie „grüne Leitmärkte“, nachhaltige öffentliche Beschaffung, die Beschleunigung von Planungsprozessen und die dringend notwendige Qualifizierung von Fachkräften.

Auch die Energiekosten-Debatte werde weiterhin geführt. Hier komme insbesondere die Übergangsphase in den Blick, bis erneuerbare Energien in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.

Das Thema Lieferkette stehe ebenfalls oben auf der politischen Agenda. Dabei gehe es vor allem um die Frage, wie sich die Resilienz von Lieferketten stärken und ggf. eine mögliche Rückverlagerung nach Europa gestalten lässt. Die Corona-Pandemie und geopolitische Spannungen haben die Schwächen globaler Lieferstrukturen offengelegt, und hier bahne sich ein Paradigmenwechsel an.

Die Ankündigung von weniger neuen Vorschriften wurde von den Teilnehmern begrüßt und mit verschiedenen Beispielen – von der Entwaldungsverordnung bis zur Lieferkettenrichtlinie – untermauert. Gampfer betonte, dass die EU-Kommission erkannt habe, dass die wachsende Bürokratie – oft durch überlappende Berichtspflichten und unkoordinierte Regelungen – die Wirtschaft bremse. Ein grundlegendes Verständnis erreiche jedoch erst langsam auch die technischen Abteilungen der Direktionen.

Im Anschluss daran wurde über das geplante KMU-Tool zur Nachhaltigkeitsberichterstattung diskutiert, bevor am Abend Dr. Tatjana Ruhl von der Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) das neue Energieeffizienzgesetz vorstellte und einen Ausblick auf die nächsten Jahre wagte.
 

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Im FokusThemenEnergie + UmweltDirekt aus Berlin
news-3204Thu, 10 Oct 2024 08:43:33 +0000EU-Kommission fordert Verschiebung des EUDR-Starts https://bga.de/presse/pressemitteilung/eu-kommission-fordert-verschiebung-des-eudr-starts/Informationen zur Richtlinie zur Entwaldungsfreien Richtlinie (EUDR)Der BGA und zahlreiche andere Wirtschaftsvertreter, Mitgliedstaaten der EU und Drittstaaten haben in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach darauf hingewiesen haben, dass eine Anwendung der EUDR zum 30. Dezember 2024 aufgrund fehlender Informationen seitens der EU-Kommission nicht möglich sein wird. Darauf hat die EU-Kommission in der vergangenen Woche reagiert und eine Verschiebung des Anwendungsbeginns der EUDR um 12 Monate vorgeschlagen. Diesem Vorschlag müssen der Rat der EU und das Europäische Parlament noch zustimmen.
Die EU-Kommission hat nun auch die lang erwartete "Guidance" zur EUDR veröffentlicht, die hier abgerufen werden kann.

Die Guidance behandelt insgesamt elf Themen. Unter anderem erfolgen unter "7. Product Scope" Klarstellungen im Hinblick auf Verpackungen und Verpackungsmaterial.

Weiterhin wurde eine überarbeitete Version der FAQs zur EUDR veröffentlicht, die Sie hier finden.

Unter 2.5. und 2.6. wird in den neuen FAQs (Fassung von Oktober 2024) auf Fragen zu Verpackungsmaterial eingegangen. Unter 2.10. wird auf die Frage des "Eigenverbrauchs" eingegangen.

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Im FokusThemenAgrarDirekt aus Berlin
news-3196Thu, 10 Oct 2024 08:40:23 +0000ForveG ruft dotierten Preis für Nachwuchsforschung ins Lebenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/forveg-ruft-dotierten-preis-fuer-nachwuchsforschung-ins-leben/Mitgliederversammlung der Forschungsvereinigung GroßhandelIm Vorfeld des BGA Unternehmertags trafen sich die Mitglieder der Forschungsvereinigung Großhandel zur inzwischen 10. Ordentlichen Mitgliederversammlung. Unter der Leitung des Vorsitzenden Till Blässinger beschlossen die Anwesenden die Strategie für 2025. Gastredner war Jahannes Diebel, Geschäftsführer des renommierten Forschungskuratoriums Textil, der den Anwesenden Einblicke in die Praxis der Forschung über Industrietextilen ermöglichte. Ergänzend zu den zwei Forschungsprojekten, die sich bereits in Vorbereitung befinden, brachte die Mitgliederversammlung einen Förderpreis für innovative Forschung im Großhandel auf den Weg, der 2025 erstmals verliehen wird.



Dazu Till Blässinger: „Der Mittelstand muss seine eigene Innovation selbst in die Hand nehmen. Deswegen forschen wir und deswegen fördern wir den wissenschaftlichen Nachwuchs. Der Mittelstand profitiert am meisten von exzellenter, praxisnaher Forschung. Aus diesem Grund werden wir auch herausragenden, berufsbegleitenden Masterarbeiten oder Promotionsprojekten zu mehr Sichtbarkeit verhelfen, die im akademischen Kontext zu häufig untergehen“. Blässinger weiter: “Die Themen des Großhandels sind vielfältig und reichen von Automatisierung, KI und Logistik über die Erforschung neuer Geschäftsmodelle und Markdynamiken bis hin zu New Work und der Aktivierung ungenutzter Potenziale im Arbeitsmarkt. Arbeiten, die in diesen und weiteren Feldern innovative Erkenntnisse hervorbringen, laden wir herzlich ein, sich für den Forschungspreis zu bewerben. Der Call for Papers wird noch in diesem Jahr erfolgen“.

Trotz der großen Bedeutung des Großhandels für das deutsche BIP (Jahresumsatz 2023: 1,7 Billionen Euro) ist der Anteil öffentlicher und privater Forschungsmittel, die in den „Handelsstandort Deutschland“ fließen noch immer zu gering. Zu wenige Einrichtungen und Lehrstühle sind auf das Geschäftsmodell und die technologischen Anforderungen des Großhandels spezialisiert. Unter den mehr als 100 Forschungsvereinigungen in Deutschland ist die ForveG die erste, die dies ändern möchte. 
 

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Im FokusDirekt aus Berlin
news-3188Wed, 09 Oct 2024 08:48:07 +0000Atempause beim Export https://bga.de/presse/pressemitteilung/atempause-beim-export/Unser Exportwachstum bleibt weiter hinter der globalen Dynamik zurück. „Zum zweiten Mal in Folge sehen wir ein leichtes Plus bei den Exporten. Das mag beruhigen, darf es aber nicht. Denn unser Exportwachstum bleibt weiter hinter der globalen Dynamik zurück. Der gefährliche Mix aus konjunktureller, struktureller und administrativer Krise hat den deutschen Export immer noch fest im Griff. Die Auftragseingänge sind weiterhin niedrig und die Stimmung branchenübergreifend schlecht. Der BGA-Klimaindikator für den Produktionsverbindungshandel belegt dies mit historisch niedrigen 76 Punkten eindeutig. Das erklärt auch die erneut stark gefallenen Importe, die überwiegend aus Vorleistungsgütern für unsere Industrie bestehen. Die Stellschrauben, um unser Modell der international verflochtenen Handelsnation zu retten, liegen dabei klar auf der Hand: Wir brauchen weniger Bürokratie, mehr Vertrauen, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, mehr Binnenmarkt und vor allem weniger Belastung“, fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), die neuesten Ex- und Importzahlen.

„Nach wie vor leidet der deutsche Außenhandel unter der fortschreitenden geoökonomischen Fragmentierung, hohen Standortkosten sowie niedrigen Produktivitätsfortschritten und hartem internationalem Wettbewerb. Die Zahlen lügen nicht. Es ist „fünf vor zwölf“ und es muss nun gehandelt werden. Ich erwarte von der Bundesregierung, konkret von Kanzler Scholz, dass er den auf dem BGA-Unternehmertag am 2. Oktober gemachten Ankündigungen nun umgehend Taten folgen lässt. Nur so kann das Vertrauen zurückkehren“, so Jandura.
Daher fordert der Außenhandelspräsident weiter: „Es braucht klare deutsche Ansagen in Brüssel zu mehr Freihandel. Die deutsche Forderung nach einem EU-Only-Teil in Handelsabkommen geht dabei in die richtige Richtung. Sie muss aber auch unmissverständlich vorgebracht werden. Ein Disput mit europäischen Partnern, wie mit Frankreich, rund um die finalen Verhandlungen zum MERCOSUR-Abkommen darf kein Tabu sein.“ 

„Wir Groß- und Außenhändler halten das Land am Laufen. Aber wir können nicht mehr: Berichtspflichten ohne Ende, veraltete Infrastruktur, eine Europäische Union, die im globalen Wettbewerb nicht mithalten kann. Wir wollen Handeln für Deutschland – dafür brauchen wir die Freiheit, es auch tun zu können“, appelliert Jandura abschließend.

Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind die deutschen Exporte im August 2024 gegenüber Juli 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,3 Prozent gestiegen und die Importe um 3,4 Prozent gesunken. Damit stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2023 um 0,1 Prozent, die Importe sanken um 3,1 Prozent.
 

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Im FokusPressemitteilung
news-3180Wed, 02 Oct 2024 09:32:07 +0000Der Handel braucht Freiheit https://bga.de/presse/pressemitteilung/der-handel-braucht-freiheit/Regierungsspitze zu Gast auf dem Unternehmertag des BGA„Wir Groß- und Außenhändler brauchen endlich weniger Regulierung. Wir brauchen Freiheit. Die Rahmenbedingungen in diesem Land verhindern einen fairen globalen Wettbewerb“ mahnte Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute in Berlin auf dem Unternehmertag des Verbandes vor knapp 400 Gästen aus Politik und Verbandswelt, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck sowie Finanzminister Christian Lindner. Der Bundesverband feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen.

„Die Globalisierung gibt es, weil es den Handel gibt“, betonte der Groß- und Außenhandelspräsident die Rolle der Wirtschaftsstufe für die deutsche Wirtschaft. „Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer beliefern das Land mit allem, was tagtäglich gebraucht wird. Sie sind die Lebensadern der deutschen Wirtschaft. Und an ihrer Seite steht seit 75 Jahren der BGA mit einer starken Stimme in Berlin und Brüssel.“

„Wir Händler halten das Land am Laufen. Aber wir können nicht mehr: Berichtspflichten ohne Ende, veraltete Infrastruktur, eine Europäische Union, die im globalen Wettbewerb nicht mithalten kann. Wir wollen Handeln für Deutschland – dafür brauchen wir die Freiheit, es auch tun zu können“.

Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte dem Verband und hob die Bedeutung der mittelständisch geprägten Handelsunternehmen hervor: „Um Deutschland in diesen vergangenen 75 Jahren zu einem erfolgreichen, international geachteten und wohlhabenden Land zu machen, brauchte es neben einer guten Verfassung zugleich auch die Millionen Männer und Frauen, die angepackt und unser Land aufgebaut haben. Dafür brauchte es Verbände wie den BGA, der ebenfalls sein 75. Bestehen in diesem Jahr feiert. Verbände, die die Interessen ihrer Mitglieder mit Nachdruck gegenüber der Politik vertreten. So ist Deutschland erfolgreich geworden – und so gehört uns auch die Zukunft.“

„Dem Groß- und Außenhandel sowie den unternehmensnahen Dienstleistern kommt eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung resilienter Lieferketten zu. Die Branche hat sich angesichts der Herausforderungen der letzten Jahre äußerst anpassungsfähig gezeigt und erhebliche Kraftanstrengungen erbracht, um eine reibungslose Versorgung mit Waren und Dienstleistungen zu gewährleisten, von der Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen profitieren“, betonte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck die Rolle der drittgrößten deutschen Wirtschaftsstufe.
Bundesfinanzminister Christian Lindner stellte sich den Fragen der anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer. „Das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg dieses Landes legt seit 75 Jahren vor allem unser Mittelstand. Der Groß- und Außenhandel gewährleistet mit unternehmerischer Freiheit und Flexibilität die Versorgung unseres Landes. Diesen Unternehmen gebührt Respekt für ihre Überzeugung, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Risiken einzugehen, Innovationen voranzutreiben und in Deutschland zu investieren. Durch strukturelle Reformen und Wachstumsimpulse arbeitet die Bundesregierung konsequent daran, den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder an die Weltspitze führen“, erklärte er auf die Frage, ob Deutschland noch eine funktionierende soziale Marktwirtschaft hätte.

 „Den Wirtschaftsstandort wieder wettbewerbsfähig für die Zukunft machen – nur so bleiben wir eine starke Handels- und Exportnation. Dabei muss es heißen: es braucht bessere Rahmenbedingungen für alle, anstatt einige Förderungen für wenige. Gleichzeitig hat sich das außenwirtschaftliche Umfeld verändert. Wir müssen die Wirtschaftspolitik an mehr Souveränität für Deutschland und Europa ausrichten“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jens Spahn während einer Podiumsdiskussion mit unter anderem Tijen Onaran, Unternehmerin und TV-Löwin.
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e. V. (BGA) vertritt seit 75 Jahren als Spitzenverband der deutschen Wirtschaft rund 139.000 Unternehmen aus dem Großhandel, Außenhandel und dem B2B-Dienstleistungssektor. Rund zwei Millionen Beschäftigte und 50.000 Auszubildende erwirtschaften in Deutschland, Europa und weltweit 1,7 Billionen Euro im Jahr. Die Branche ist das Bindeglied zwischen Landwirtschaft, Handwerk, Gastronomie und Einzelhandel. Wir bündeln das Know-how von 38 Branchen- und 22 Landes-und Regionalverbänden (unsere Mitglieder) und sind die allgemeine berufsständische, wirtschafts- und sozialpolitische Interessenvertretung. Branchen: z. B. Pharma-, Elektro-, Blumen-, Schrauben-, Lebensmittelgroßhandel, Dienstleister: Finanzdienstleistungen, Inkasso, Creditreform, Personaldienstleister.

Der Verband setzt sich für bessere Rahmenbedingungen, Bürokratieabbau und internationale Wettbewerbsfähigkeit ein. Er hat den Finger am Puls der Politik. Er ist die Stimme des Handels, bündelt das Know-how seiner Mitglieder und berät damit die politischen Entscheidungsträger. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich ehrenamtlich, um den wirtschaftlichen Wohlstand Deutschlands zu sichern und bei politischen Entscheidungen zu beraten. Der BGA ist die Plattform für den Austausch und die Vernetzung seiner Mitglieder, informiert über Chancen und Auswirkungen von Gesetzgebungsverfahren und unterstützt bei der Umsetzung.

Präsident ist Dr. Dirk Jandura, Geschäftsführer der Oskar Böttcher GmbH und Co. KG (Obeta). Zu seinen Vorgängern gehören unter anderem die Bundestagsabgeordneten Robert Margulies und Michael Fuchs sowie Staatsminister a. D. Otto Fricke.
 

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news-3172Tue, 01 Oct 2024 13:53:46 +0000Dr. Dirk Jandura als Präsident des BGA wiedergewählthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/dr-dirk-jandura-als-praesident-des-bga-wiedergewaehlt/Der 54-jährige Großhändler wurde einstimmig im Amt bestätigtAuf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute in Berlin wurde Dr. Dirk Jandura einstimmig im Amt des Präsidenten des Bundesverbandes bestätigt. Für den 54-jährigen Unternehmer aus Berlin ist es die zweite Amtszeit.

„Ich freue mich über die Bestätigung und das Vertrauen, das in mich und meine Arbeit gesetzt wird. Eine starke Stimme für die mittelständischen Unternehmen im Groß- und Außenhandel ist notwendiger denn je“, so der Unternehmer nach seiner Wiederwahl. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Sturzflug, wir Mittelständler kämpfen gegen hohe Energiepreise und eine marode Infrastruktur, während uns gleichzeitig mit ständig neuen bürokratischen Auflagen die Luft zum Atmen genommen wird. Wir brauchen einen Kurswechsel.“

Und weiter: „Ich werde mich auch in den nächsten drei Jahren mit ganzer Kraft für die Interessen des Groß- und Außenhandels und seiner Dienstleister engagieren. Berlin und Brüssel müssen verstehen, welche Folgen ihre Entscheidungen für uns in der Praxis haben. Und wie man Herausforderungen gemeinsam mit der Wirtschaft lösen kann und nicht gegen sie.“
 

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Im FokusPressemitteilung
news-3164Mon, 30 Sep 2024 10:21:15 +0000Großhandel blickt pessimistisch in das kommende Jahrhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/grosshandel-blickt-pessimistisch-in-das-kommende-jahr/Die Unternehmen haben das Vertrauen in die Regierung verloren.„Die Unternehmen haben das Vertrauen in die Regierung verloren. Der Großhandel leidet unter den erdrückenden Berichtspflichten und den wirtschaftlich schlechten Rahmenbedingungen am Standort Deutschland. Diese Stimmung spiegelt sich im BGA-Klimaindikator wider: Der hat im Sommer 2024 einen neuen historischen Tiefstand erreicht. Er liegt mit rund 64 Punkten um 3,5 Punkte unter dem Tiefpunkt der Corona-Krise 2020 und über 18 Punkte unter dem Tiefstand in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009. Wir brauchen einen überzeugenden Kurswechsel weg von einem reaktiven Kurs hin zu mehr Entscheidungsfreude und Mut, zu beschleunigten Investitionen in die Modernisierung und Infrastruktur, zu Entlastung bei Steuern, Kosten und Bürokratie“, fasst BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura die aktuelle Konjunkturumfrage bei den Unternehmen des Groß- und Außenhandels zusammen.

Der deutsche Großhandel stemmt sich mit großer Kraftanstrengung gegen die schwächelnde Konjunktur, doch das Wachstum hat an Fahrt verloren. Hierfür gibt es viele Gründe. Regulierung und Vorgaben überfordern uns, die Infrastruktur leidet unter Abnutzung. Außenwirtschaftlich droht „Made in Germany“ den Anschluss im Wettbewerb zu verlieren. Und den Konsumenten geht angesichts des zunehmenden Verschleißes das Vertrauen in die Politik verloren“, so der Großhandelspräsident.
„Die Ursachen sind klar: Die Wettbewerbsfähigkeit schwindet und politische Impulse bleiben aus oder sind zu gering, wie z. B. beim Bürokratieentlastungsgesetz. Für 2024 rechnen wir daher auch nur noch mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 1.665 Milliarden Euro nach 1.700 Milliarden im vergangenen Jahr“, prognostiziert Jandura.

„Für den Produktionsverbindungshandel verharrt der BGA-Klimaindikator als Indikator für die industrielle Entwicklung und den Export mit 76 Punkten deutlich im negativen Bereich, der Klimaindikator für den baunahen Großhandel liegt historisch tief bei nur noch 45 Punkten, wobei Werte über 100 eine positive Einschätzung, Werte darunter eine negative Bewertung zum Ausdruck bringen. Fast drei von vier Unternehmern halten die Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit für unzureichend oder in die falsche Richtung gehend. Die Großhändler erwarten mehrheitlich (55 Prozent) Signale für spürbare finanzielle Entlastungen und weniger Bürokratie“, so Jandura abschließend.
 

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ThemenSteuern + FinanzenPressemitteilung
news-3148Thu, 26 Sep 2024 08:20:52 +0000WAA berät über Fragen des Außenhandels und Chinahttps://bga.de/presse/pressemitteilung/waa-beraet-ueber-fragen-des-aussenhandels-und-china/256. Sitzung des Wirtschaftsausschusses für AußenhandelsfragenDer Wirtschaftsausschuss für Außenhandelsfragen (WAA) beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am 11. September 2024 zum 256. Mal getagt. Dabei stellte sich zunächst Dr. Oliver Mellenthin vor, der seit September das für den WAA zuständige Referat 621 im BMEL leitet. Sein Vorgänger, Sebastian Graf von Keyserlingk, leitet inzwischen die Unterabteilung 62 im BMEL.

Inhaltlich tauschten sich die WAA-Mitglieder dann in drei Arbeitsgruppen zur übergeordneten Frage aus, was gelungener Außenhandel ist. Auf diesem Wege sollten Themen und Fragestellungen identifiziert werden, über die der Ausschuss diskutieren soll, um so seiner Beratungsfunktion gegenüber dem BMEL nachzukommen. Dabei befasste sich die erste Gruppe mit dem Themenfeld „Regelbasierter Handel – Freihandelsabkommen und WTO“. In der zweiten Gruppe wurde der Fokus auf das Thema Versorgungssicherung gelegt. Die dritte Gruppe diskutierte über Herausforderungen des Agrarhandels im Kontext von Nachhaltigkeitsaspekten (Umwelt, Wirtschaft und Soziales).  Anschließend wurden die Ergebnisse der drei Gruppen vorgestellt. Der Arbeitskreis des WAA wird die Ergebnisse nun sichten und daraus eine Agenda für die kommenden WAA-Sitzungen ableiten.

Der zweite Schwerpunkt der Sitzung lag auf China. Svenja Fuhrmann, China-Länderreferentin im BMEL, stellte zunächst die China-Aktivitäten des BMEL vor. Sie hob die Bedeutung Chinas als Handelspartner sowie als Partner zur Lösung globaler Probleme hervor. Gleichzeitig sei China aber auch ein systemischer Rivale.  Die Zusammenarbeit mit China solle, wo immer möglich, fortgeführt werden, wobei die eigenen Interessen an einem fairen Wettbewerb berücksichtig werden müssten. In der anschließenden Diskussion wurde betont, dass auf China als Handelspartner nicht verzichtet werden könne. Dies sei auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Weiter wurde unter anderem erörtert, inwieweit ökologische Lösungen in China eine Rolle spielten und ob die Bemühungen der EU um mehr Nachhaltigkeit durch China konterkariert würden.

Abschließend wurde über aktuelle agrarpolitische Fragen informiert. In diesem Zusammenhang wurde über die letzte Sitzung des allgemeinen Rates der WTO Ende Juli berichtet. Ebenfalls wurde jeweils über den aktuellen Stand der Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen zwischen der EU und Indonesien, Chile, Kenia und den Mercosur-Staaten berichtet.

Die nächste Sitzung des WAA wird am 24. Januar 2025 stattfinden.
 

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Im FokusThemenAgrar
news-3140Thu, 26 Sep 2024 08:15:25 +0000Ampel-Koalition will Bürokratieentlastung fortführenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/ampel-koalition-will-buerokratieentlastung-fortfuehren/Fraktionen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP zum Regierungsentwurf
Heute, am 26. September 2024, berät der Deutsche Bundestag abschließend über das Bürokratieentlastungsgesetz IV (BEG IV, Bundestagsdrucksache 20/11306). Begleitend hat die Ampel-Koalition einen Entschließungsantrag zum BEG IV zur Beschlussfassung durch den Deutschen Bundestag vorgelegt. Darin kündigen die Fraktionen weitere Anstrengungen zum Bürokratieabbau an und fordern die Bundesregierung auf, verschiedene weitere Vorhaben in Angriff zu nehmen beziehungsweise zu prüfen. Der Entschließungsantrag beinhaltet aus Sicht des BGA zwei wichtige Ansätze. Und der Entschließungsantrag ist auch deshalb ein wichtiges Signal, da nach der jüngsten BGA-Konjunkturumfrage vom Sommer 2024 drei von vier Unternehmen dafür plädieren, durch Rechtsvereinfachung und Bürokratieabbau den Standort Deutschland voranzubringen.

Zum einen ist eine Aufforderung des Deutschen Bundestags an die Bundesregierung Teil des Entschließungsantrags, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel überflüssige Berichtspflichten zu identifizieren und abzuschaffen, Praxischecks als Instrument in allen Ressorts einzuführen, anzuwenden und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Zudem sollen Statistikpflichten geprüft und vereinfacht werden und bei Berichts- und Statistikpflichten aus europäischen Vorgaben umgesetzt werden, ohne darüberhinausgehenden Erfüllungsaufwand und bürokratische Belastungen zu generieren.

Diese Aufforderungen im Rahmen des Entschließungsantrags sind aus der Sicht des BGA zu begrüßen, da sich die Ampel-Koalition nicht nur für eine Reduzierung der übermäßigen Bürokratie bei den Berichtspflichten ausspricht, sondern sie auch die bisher gängige überschießende Umsetzung europäischer Gesetzgebung in Deutschland - sog. Gold-Plating, - thematisiert. Dass die vorrangig vom BMWK durchgeführten Praxischecks von Gesetzgebung zur Bekämpfung von Bürokratie auch auf die anderen Häuser ausgedehnt werden sollen, unterstützt der BGA ebenso.

Zum anderen wurde eine langjährige Forderung des BGA zur Stärkung des Standortes Deutschland als wichtiger Punkt aufgenommen. Danach sollen mit Blick auf eine Optimierung des Erhebungsverfahrens bei der Einfuhrumsatzteuer und des damit zusammenhängenden Vorsteuerabzugs gemeinsam mit den Ländern schnellstmöglich sämtliche erforderlichen Schritte und Gesetzesanpassungen ermittelt werden, um mit den Arbeiten zur Einführung eines Verrechnungsmodells zeitnah beginnen zu können. Der BGA begrüßt dieses Bekenntnis der Ampelkoalition und baut darauf, dass die Erörterungen von Bund und Ländern nach dem Beschluss der Finanzministerkonferenz vom 11. April 2024 nun zeitnah fortgeführt werden.
 

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Im FokusThemenRecht + Wettbewerb
news-3132Thu, 26 Sep 2024 08:13:25 +0000Konjunkturelle Schwächephase hält weiter an!https://bga.de/presse/pressemitteilung/konjunkturelle-schwaechephase-haelt-weiter-an/BMWK Bewertung der wirtschaftlichen LageDie deutsche Wirtschaft befindet sich zu Beginn des dritten Quartals weiterhin in einer Stagnation. Dies ist zusammenfassend die Bewertung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMW) zur wirtschaftlichen Lage im September 2024 in Deutschland. Rückläufige Auftragsbestände und eine tendenziell weiter schwache Auftragslage dämpfen die exportorientierte Industrie. Auch bei den konsumnahen Dienstleistungsbereichen Handel, Verkehr, Gastgewerbe wird die Lage weiter ungünstig beurteilt. Trotz der rückläufigen Inflation und der deutlich gestiegenen Kaufkraft im Zuge der höheren Reallöhne hat sich die Stimmung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern eingetrübt. Eine konjunkturelle Erholung dürfte wohl erst gegen Jahresende eintreten.

Zu Beginn des dritten Quartals ist die Produktion wieder gesunken, während die Auftragseingänge zum zweiten Mal in Folge expandierten. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe wurde im um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gedrosselt. Im Dreimonatsvergleich lag sie damit um 2,7 Prozent im Minus. Auch wenn die Auftragseingänge zu Beginn des dritten Quartals im Plus lagen, ging die Bestelltätigkeit ohne die stark schwankenden Großaufträge um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück.

Aktuelle Stimmungs- und Frühindikatoren deuten keine kurzfristige konjunkturelle Erholung an. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im August zum dritten Mal in Folge gefallen, die Unternehmen bewerteten zuletzt sowohl die aktuelle Lage als auch die Geschäftserwartungen pessimistischer. Im Verarbeitenden Gewerbe gab der Index besonders deutlich nach, was zum Teil auf die erwartete Wachstumsverlangsamung in wichtigen Absatzmärkten, insbesondere den USA und China, zurückzuführen sein dürfte. Das BMWK geht davon aus, dass sich die sich die industrielle Schwächephase zunächst fortsetzen und die exportorientierte deutsche Industrie dämpfen dürfte. Die meisten Wirtschaftsforschungsinstitute würden daher in ihren Herbstprognosen von einer fortgesetzten wirtschaftlichen Stagnation in der zweiten Jahreshälfte und einer konjunkturellen Belebung erst im Verlauf des kommenden Jahres ausgehen.

Die Stimmung der privaten Haushalte in Deutschland hat sich zuletzt wieder eingetrübt. Das HDE-Konsumbarometer ging im September weiter zurück, nachdem es im August vorübergehend stagniert hatte. Auch für das GfK-Konsumklima wird ein Rückgang für September prognostiziert. Insgesamt machen die Frühindikatoren aktuell wenig Hoffnung auf ein spürbares Anziehen der Verbraucherausgaben in Deutschland. Selbst merkliche reale Lohnsteigerungen können die Verbraucherstimmung angesichts gestiegener Sorgen um den Arbeitsplatz offenbar nicht heben, so die Einschätzung des BMWK. Erfreulich ist, dass die Inflationsrate im August mit +1,9 Prozent erstmals seit März 2021 wieder unter der Zielmarke von 2 Prozent liegt. Zwar hat sich der Preisdruck bei Nahrungsmitteln mit 1,5 Prozent leicht erhöht, aber er war weiterhin unterdurchschnittlich. Gleichzeitig haben sich die preisdämpfenden Effekte durch billigere Energie spürbar verstärkt. So gingen die Energiepreise im Vorjahresvergleich um 5,1 Prozent zurück. Die Inflation dürfte nach Einschätzung des BMWK im weiteren Jahresverlauf moderat bleiben.

Die schwache Konjunktur zeigt sich zunehmend am Arbeitsmarkt. Sie lässt die Arbeitslosigkeit weiter steigen und bremst den Zuwachs bei der Erwerbstätigkeit zunehmend ab: Die registrierte Arbeitslosigkeit nahm im August saisonbereinigt um 2.000 Personen zu. Die konjunkturelle Kurzarbeit ist im Juni auf 232 Tausend Personen gestiegen, die Anzeigen von Kurzarbeit bei der Bundesagentur für Arbeit legten im Juli gegenüber dem Vormonat weiter um 5.000 Personen zu. Die Frühindikatoren deuten auf keine baldige Trendwende hin, so dass derzeit von keiner Belebung am Arbeitsmarkt in der zweiten Jahreshälfte auszugehen ist.

Die kritische Einschätzung des BMWK zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland wird vom BGA geteilt. Nach der jüngsten BGA-Konjunkturumfrage hat sich die Stimmung im Großhandel weiter eingetrübt. Auch entwickeln sich die Umsätze unter dem vom BGA für 2024 erwarteten Wachstumspfad. Während sich die Stimmung im Produktionsverbindungshandel als Indikator für die Industrieproduktion und den Export auf schwachem Niveau stabilisiert, ist die Stimmung im baunahen Großhandel weiter abgesackt und - wie auch vom BMWK ausgeführt - zeichnet sich auch im Konsumgütergroßhandel eine Stimmungseintrübung ab. Der BGA sieht sich durch die ausbleibende konjunkturelle Erholung in seinen Forderungen nach Impulsen für mehr Dynamik durch Verbesserung der Angebotsbedingungen bestätigt. Die Konjunkturanalyse des BGA in den Trends und Analysen Großhandel wird in Kürze veröffentlicht.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-3124Thu, 26 Sep 2024 08:10:38 +0000KI-basierte Vertriebsoptimierung: Use Case für Artificial Intelligence im Großhandel https://bga.de/presse/pressemitteilung/ki-basierte-vertriebsoptimierung-use-case-fuer-artificial-intelligence-im-grosshandel/Sitzung des AK-DigitalisierungSeit dem Beginn des Hypes um KI stellen sich mindestens zwei Fragen: Welche KI-Anwendungen bedeuten Mehrwerte für Unternehmen? Und welche KI-Software wird nach dem Ende der Goldgräberstimmung wieder verschwinden? Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass der Einsatz von KI-Tools nur dann produktivitätssteigerndes Potenzial bedeutet, wenn die eigene Organisation entsprechend in den Aufbau von Knowhow investiert, um für das eigene ERP-Setup die beste Use Cases und die besten Lösungen am Markt zu identifizieren.

Vor diesem Hintergrund hat sich der BGA-AK Digitalisierung am 17. September intensiv mit Sales-Prozessen als Use Case von KI-Tools im Großhandel beschäftigt. In einer Onlinesitzung diskutierten fast 60 Teilnehmende den Impulsvortrag von Benedikt Nolte und Matthias Heinrich Morales, Geschäftsführer des KI-Startups „Plato“ (DM Technologies GmbH). Das Unternehmen wird unter anderem von dem erfolgreichen Technologie VC Cherry Ventures unterstützt und hat sich mit seiner KI-Plattform auf Großhandelsunternehmen sowie deren Vertriebsprozesse spezialisiert und bereits einen entsprechenden Kundenstamm aufbauen können.  

Im Zentrum des Impulses und der anschließenden Diskussion stand deshalb die Frage, welche Voraussetzungen insbesondere mittelständische Großhandelsunternehmen mitbringen müssen, um KI-Tools effektiv einsetzen zu können. Nach Einschätzung von Morales und Nolte bieten die marktüblichen ERP-Systeme grundsätzlich alle Voraussetzungen für ihres und andere KI-Systeme, da sie auf die bereits vorhandenen Produktstammdaten, Marktdynamiken und Vergleichsanalysen von Kunden setzen und damit eine Absatzsteigerung im Wert von 3-15 Prozent erreichen können. Dies sei hinreichend belegt; unter anderem durch eine  Studie von McKinsey (2023).

Jan Peter Coblenz, Vorsitzender des AK Digitalisierung und Geschäftsführer der Brangs+Heinrich GmbH: „Wir sehen derzeit, dass sich KI-Startups zunehmend für den Großhandelssektor interessieren. Das Volumen und die Datenheterogenität im Großhandel sind um ein Vielfaches größer als in den meisten Branchen. Das macht unsere Wirtschaftsstufe hochgradig interessant für den KI-Sektor, dem es in Deutschland und Europa systemisch an Trainingsdaten fehlt. Für den Großhandel wiederum bietet dies viele Chancen mit unterschiedlicher Technologie zu experimentieren und Produktivitätsgewinne durch bessere Analysen ihrer Daten zu erhalten. Ein Durchschnittlicher B2B-Vertrieb ohne KI-Support verbringt nur 35 Prozent seiner Zeit mit dem aktiven Verkaufen. Der Rest wird durch zwar wichtige aber zeitaufwändige Pre- und Aftersales-Prozesse sowie Analysen gebraucht. Die Analyse von McKinsey zeigt, dass ein Vertrieb mit einem wirksamen KI-Tool die Zeit ‚am Kunden‘ auf deutlich über 50 Prozent steigern kann, mit positiven Auswirkungen auf Umsatz und Kundenbindung.“

Und Coblenz weiter: „Die vielen Fragen und kritischen Anmerkungen unserer Mitglieder zeigen auch, wie groß der Forschungsbedarf um KI-basierte Prozesse und Geschäftsmodelle ist. Aus diesem Grund ist künstliche Intelligenz ein Schwerpunkt der neu gegründeten Forschungsvereinigung Großhandel (ForveG). Trotz seiner enormen, volkswirtschaftlichen Bedeutung ist der Großhandel, insbesondere in der Technologieforschung sträflich unterrepräsentiert. Das müssen wir ändern.“
 

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Im FokusThemenDigitalisierung
news-3116Thu, 26 Sep 2024 08:08:35 +0000Verbändeallianz gegen politische Vorgaben an Mindestlohnkommissionhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/verbaendeallianz-gegen-politische-vorgaben-an-mindestlohnkommission/Gemeinsamer Brief an Minister HeilAngesichts der jüngsten Forderung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil nach einer deutlichen Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns warnen der BGA und 21 weitere Wirtschaftsverbände vor einer Einmischung in die Tarifautonomie. In einem Brief der Verbände an Heil kritisierten sie die Äußerungen des Arbeitsministers als „Einmischung in die Arbeit der unabhängigen Kommission durch ein Organ der Exekutive“. Das „dürfte ein einmaliger und zugleich bedauernswerter Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik sein“.

Die Verbände machen unmissverständlich klar: „Wir wollen keinen politisch festgesetzten Mindestlohn. Das öffnet Willkür und Populismus Tür und Tor.“

Heil hatte jüngst erklärt, der gesetzliche Mindestlohn müsse 2026 auf bis zu 15 Euro steigen und das mit der EU-Richtlinie zu Mindestlöhnen begründet. Die Wirtschaftsverbände betonen dagegen die gesetzlich garantierte Unabhängigkeit der Kommission als einen zentralen Pfeiler des deutschen Mindestlohnrechts. Die Mitglieder der Mindestlohnkommission unterliegen bei der Wahrnehmung ihrer Tätigkeit keinen Weisungen.

Den ganzen Brief lesen Sie hier.
 

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Im FokusThemenArbeit + Tarif
news-3108Thu, 26 Sep 2024 08:05:43 +0000EU: Herausforderungen bei Wettbewerbsfähigkeithttps://bga.de/presse/pressemitteilung/eu-herausforderungen-bei-wettbewerbsfaehigkeit/BGA-Europaausschuss tagteVor welchen Herausforderungen steht die EU im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit? Wann wird die Kommission wieder arbeitsfähig sein? Welche Gesetzgebungen stehen auf von der Leyens 100-Tage-Liste?

Diese und viele weitere Fragen wurden am 10. September in der Europaausschusssitzung unter der Leitung von BGA-Vizepräsidenten und Ausschussvorsitzendem Till Blässinger beantwortet. Neben einem Ausblick zu der kommenden Gesetzgebung gab es auch einen Rückblick auf die zuletzt beschlossenen Richtlinien und Verordnungen
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Im Anschluss stellte BGA-Abteilungsleiter für Digitalisierung Michael Nitsche die Ergebnisse einer internen Umfrage zum Thema Bürokratiebelastung in Unternehmen vor. Daran anknüpfend wird derzeit ein konkreter Vorschlag für ein sogenanntes "Single Digital Reporting Tool" erarbeitet, um eine Lösung für die hohe Belastung durch Berichtspflichten anzubieten. 

Herr Gunther Krichbaum, europapolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag nahm als Gast am Europaausschuss teil. Er gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen und ordnete die Veränderungen im Europäischen Parlament und Kommission ein.

Ein besonderer Fokus der Diskussion mit Herrn Krichbaum lag auf dem kürzlich veröffentlichten Bericht von Mario Draghi zur Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union. Der Bericht wurde generell positiv bewertet, es ist längst an der Zeit die Wettbewerbsfähigkeit zur obersten Priorität zu machen. Der BGA machte darauf aufmerksam, dass aber vor allem die Belastung durch Berichtspflichten einen der größten Standortnachteile darstellt. Daher müssen die von Ursula von der Leyen angekündigten 25 Prozent Bürokratieentlastung unbedingt die Überprüfung der bestehenden Pflichten der neuen Gesetzgebungen wie CSDDD, CBAM, PPWR und EUDR umfassen.
 

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Im FokusThemenEuropa
news-3028Thu, 12 Sep 2024 08:04:28 +0000Update Russlandsanktionenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/update-russlandsanktionen/Umgehungsgeschäfte Thema in BrüsselAktuell wird in Brüssel die Auflage eines 15. Sanktionspaketes diskutiert. Mit Blick darauf, aber auch um die bisherigen Erfahrungen abzugleichen, nahm der BGA an einer erneuten Verbändeaustauschrunde mit Ministerien teil. Dabei wurde rasch klar, dass die Umsetzung der bisherigen Auflagen alle Unternehmen weiterhin stark fordern. Insbesondere Overcompliance von Geschäftspartnern, Vertragsanpassungen, vielfach unbestimmte Rechtsbegriffe sowie Übersetzungsfehler in den Verordnungstexten, um nur die wesentlichsten Aspekte zu nehmen, wurden thematisiert.

Großen Raum nahm auch das Thema Handling von Umgehungsgeschäften durch/in Drittstaaten ein. Der Dialog wird fortgesetzt und der BGA wird sich mit Unterstützung seiner Mitgliedsverbände, insbesondere dem BDEx, weiterhin aktiv einbringen.
 

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Im FokusThemenEuropaInternationales
news-3020Thu, 12 Sep 2024 07:57:21 +0000Fortschritt bei Freihandelsabkommen?https://bga.de/presse/pressemitteilung/fortschritt-bei-freihandelsabkommen/Herbstsitzung des BGA-Außenwirtschaftsausschuss Traditionell erfolgte die Herbstsitzung des Außenwirtschaftsausschusses in Präsenz im Verbändehaus. Am letzten Mittwoch, den 4. September, standen denn auch unter Vorsitz von Stefan Dircks, Terramar GmbH, Hamburg, hochaktuelle Themen auf der Tagesordnung. Den Auftakt machte ein umfassendes Briefing zur aktuellen EU-Handelspolitik und ihrer Perspektiven. Sprecher - live zugeschaltet aus Brüssel - war Bernd Lange, MdEP und Vorsitzender des Handelsausschusses im Europäischen Parlament. Und er machte Mut. So sei klare Absicht Europas, den aktuell 44 Abkommen mit 70 Ländern weitere hinzuzufügen. Sein prominentestes Beispiel war dabei ein Kurzbericht über den Stand der Gespräche zwischen der EU und Indonesien. Diese verliefen mit hoher Dynamik und in exzellenter Atmosphäre. Auch mit Blick auf die aktuelle Verhandlungsrunde zum EU-MERCOSUR-Abkommen zeigte er sich optimistisch. Gleichzeitig räumte er aber ein, dass die Gespräche und Abstimmungen komplex seien. Insbesondere Argrarfragen sowie die sich aktuell im Hochlauf befindliche Entwaldungsverordnung seien harte Nüsse, die es jeweils partnerschaftlich zu knacken gelte. Er setze auf Pragmatismus auf beiden Seiten des Tisches. Die Mitglieder dankten ihm für seinen Vortag und sein Engagement. Eine Fortsetzung des Austausches wurde verabredet.

Im Folgenden schilderte dann Andreas Schäfer, Investment and Technology Promotion Expert der United Nations Industrial Development Organization (UNIDO), wie Außenhändler an den Aktivitäten, insbesondere den Projekten und Ausschreibungen der UNIDO partizipieren können. Sehr praxisnah und anschaulich hob er folgende Felder der Zusammenarbeit hervor: PPP-Projekte, Innovationen, offizielle Partnerschaften sowie die Beteiligung an Ausschreibungen. Besonders empfahl er das UN-Beschaffungsportal im Blick zu halten:  Procurement opportunities | UNIDO und sich dort zu registrieren, was weniger aufwändig sei, als oftmals angenommen. Anschließend stellte Anna Peter, Beraterin für die Entwicklungskooperation, das BGA-Partnerprojekt "Lieferantentraining" vor. Damit leiste der BGA einen wichtigen Beitrag, um die zunehmende Komplexität im internationalen Handel besser meistern zu können. So handele es sich hierbei um ein konkretes, niedrigschwelliges Trainingsangebot für Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern. Ziel sei, dass Partner aus diesen Ländern mit EU-Vorgaben wie CSDDD, CBAM oder auch der Entwaldungsverordnung (EUDR) besser umgehen können.

Daran anschließend stellte Nicolas Bontikous, Senior Manager Financial Advisory - Turnaround & Restructuring, Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, exklusiv die Erkenntnisse aus der aktuellen LKSG-Umfrage von BGA und Deloitte vor. Dazu gab er aufgrund der Ergebnisse u.a. folgende Handlungsempfehlungen: a) frühzeitige Kundenansprache und Identifikation der tatsächlichen kundenspezifischen LkSG-Anforderungen. Das erlaubt proaktive und zielgerichtete Umsetzung, b) Intensive und gezielte Auseinandersetzung mit dem Gesetz. Sie erlaubt die Ableitung spezifischer Anforderungen und Umsetzungsschritte; c) die Umsetzung ausgewählter LkSG-Anforderungen (insb. Risikomanagement, Grundsatzerklärung und Beschwerdeverfahren) können - auch für vom LKSG nur indirekt betroffene Unternehmen -einen Wettbewerbsvorteil erhalten.
 

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Im FokusThemenInternationalesExportImport
news-3012Thu, 12 Sep 2024 07:48:07 +0000BGA-Vorschläge zum Bürokratieabbau https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-vorschlaege-zum-buerokratieabbau/Roundtable im Bundesministerium der FinanzenDer BGA hat in einem Schreiben diese Woche an das Bundesministerium der Finanzen Vorschläge aus seiner Mitgliedschaft zusammengestellt, die konkrete Beispiele für den Abbau von Bürokratie und die Vermeidung des Aufbaus neuer Bürokratie zeigen. Nach der BGA-Konjunkturumfrage vom Sommer 2024 sind drei von vier Unternehmen des Groß- und Außenhandels der Auffassung, dass gerade bei Rechtsvereinfachung und Bürokratieabbau angesetzt werden muss, um den Standort Deutschland voranzubringen. Der BGA unterstützt die Zielsetzung der Bundesregierung, durch eine Wachstumsinitiative der deutschen Wirtschaft Impulse für mehr Dynamik zu geben. Der Abbau von Bürokratie kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Der BGA hat dazu einige konkrete Vorschläge vorgelegt, die zu einer umgehenden Reduktion des Bürokratieaufwands führen würden.
Bei den Aufzeichnungspflichten von Sachzuwendungen an Geschäftskunden sollte der Weg des Wachstumschancengesetzes weitergeführt und die bestehende empfängerbezogene Freigrenze für den Betriebsausgabenabzug in eine objektbezogene Freigrenze digitalisierungstauglich und praktikabel umgewandelt werden. In einem ersten, kurzfristigen Schritt sollte hierzu die Streuwerbeartikel-Grenze deutlich angehoben werden. Auch die Besteuerung der Wiederverwendung von recycelten Auto-Altteilen könnte ersatzlos und umgehend gestrichen werden. Eine Vereinfachung würde auch die Erhöhung der GWG-Grenze bedeuten, ein Vorschlag, den auch die Expertenkommission “Bürgernahe Einkommensteuer“ vorgebracht hat. Die Bundesregierung muss sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, die EU-rechtlichen Vorgaben in Bezug auf das Steueroasenabwehrgesetz abzuschaffen, zumindest das Goldplating im nationalen Recht auf ein Mindestmaß zurückzuführen. Auch im Bereich des Factoring sollte Goldplating vermieden werden, indem Limits im Factoring als eigenkapitalunterlegungspflichtige Zusagen im Sinne der CRR III einzustufen sind, so dass sie dem sog. „Bucket 5“ und damit einem Faktor von max. 10 Prozent unterliegen. Andere Regelungen würden dazu führen, dass Factoring in der jetzigen Form künftig derart eigenkapitalintensiv wird, dass das Factoringangebot und damit die Finanzierungsmöglichkeiten gerade für Unternehmen des Mittelstands erheblich negativ beeinflusst würde.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-3004Thu, 12 Sep 2024 07:45:43 +0000Exportnation in der Krise https://bga.de/presse/pressemitteilung/exportnation-in-der-krise-1/Pressekonferenz Außenhandel mit Ergebnissen der BGA-UnternehmensbefragungBGA-Präsident Dr. Dirk Jandura stellte am 4. September auf der BGA-Pressekonferenz Außenhandel die Ergebnisse der aktuellen BGA-Unternehmensumfrage vor, präsentierte erstmalig den BGA-Außenwirtschafts-Klimaindex und kommentierte die derzeitige Lage im Außenhandel.

"Der deutsche Außenhandel steht vor einer Rezession. Wir stecken in einem Schraubstock zwischen globaler wirtschaftlicher Schwäche auf der einen und heimischer Schwäche auf der anderen Seite. Unser Wirtschaftsmodell steht massiv unter Druck. Sorge bereiten uns die Wachstumsschwäche im EU-Binnenmarkt, die anhaltend schlechten Zahlen aus China und natürlich der ungewisse Ausgang der US-Wahl im November“, so das besorgniserregende Fazit von Dr. Dirk Jandura.

2024 war für den deutschen Außenhandel herausfordernd. Die schleppende Entwicklung der Weltkonjunktur, hohe Inflation, ein hohes Zinsniveau und die geopolitischen Risiken haben den Groß- und Außenhandel auch in diesem Jahr weiter gefordert. Die Globalisierung hat in den vergangenen Jahren - gelinde gesagt - keinen leichten Stand: Zu heftig waren die Rückschläge durch die geopolitischen Entwicklungen, zu schwach hat sich der Welthandel entwickelt.

Jandura ist skeptisch, dass er deutsche Export nach der schlechten Halbjahresbilanz in der zweiten Jahreshälfte an Wachstumstempo zulegen kann. Zu schlecht sind zudem die Prognosen der wichtigsten Exportgüterindustrien, deren Auftragseingänge betreffend.
Die schlechte Stimmung spiegeln auch die aktuelle Unternehmerumfrage und der Klimaindikator wider, die der Außenhandelspräsident vorstellte. „Die bereits schlechte Stimmung ist seit dem Jahreswechsel 2022/23 nochmals deutlich gesunken. Besonders erschreckend ist die Einschätzung der zukünftigen Geschäftserwartungen, diese liegen unter der Lagebewertung und damit auf einem extremen Tief“, erläutert Jandura.

„Der Grund dafür liegt nach Ansicht unserer Unternehmer im Versagen der Bundesregierung. 70 Prozent der Befragten sehen den Kurs der Regierung auf einem falschen Weg. Auch an die kürzlichen beschlossenen Instrumente zur Belebung der Wirtschaft haben die Hälfte unserer Unternehmerinnen und Unternehmer keine Erwartungen mehr. Diese Antworten sind erschreckend und sollten die Ampel-Koalition endlich wachrütteln“, so der Präsident weiter. „Ein lauter Weckruf ist auch unsere Prognose für Im- und Exporte im laufenden Jahr 2024. Die Exporte werden weiter sinken, wir rechnen mit einem Negativwachstum von -0,3 Prozent und bei den Importen rechnen wir mit einem Negativwachstum von -2,0 Prozent.“

Auch das Verhältnis zu den größten Handelspartnern USA und China sprach Jandura an. „Die EU muss sich wappnen, egal wer im November in Washington gewinnt. Wir brauchen eine gemeinsame Antwort auf die „America first“-Strategie, die die neue Präsidentin oder der neue Präsident sicherlich fahren werden. Und auch mit China müssen wir uns ehrlich auseinandersetzen. Politisch motivierte Abschottung schadet auch unserer Wirtschaft. Die Bundesregierung und auch die EU müssen gemeinsam mit China einen Weg hin zu einem fairen Handel beschreiten.“

Das wirtschaftliche Umfeld ist und bleibt damit extrem schwierig. Und als wäre das nicht genug: Der freie Zugang zu den internationalen Märkten wird auch immer schwieriger – sei es durch Infrastrukturprobleme, durch neue Berichtspflichten und Auflagen oder durch neue Handelsrestriktionen. Die Probleme schaukeln sich gegenseitig auf.

Doch es gibt Lösungsansätze. Jandura dazu: „Die Stellschrauben, um unser Modell der Exportnation zu retten, liegen klar auf der Hand: Wir brauchen weniger Bürokratie, weniger Belastung und vor allem ein klares Bekenntnis und den Mut zu mehr Freihandel.“

Das vollständige Statement und die Charts finden Sie hier.

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Im FokusThemenInternationalesExportImport
news-2988Mon, 09 Sep 2024 11:36:22 +0000Wettbewerbsfähigkeit ja, Protektionismus neinhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/wettbewerbsfaehigkeit-ja-protektionismus-nein/Bürokratieabbau ist das dringlichste Thema für den Groß- und Außenhandel„Der Draghi-Bericht ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die EU muss ihren Fokus auf den Ausbau ihrer Wettbewerbsfähigkeit legen; das fordern wir schon lange. Aber um wirklich einen Neustart zu erreichen, müssen auch die Bürokratiesünden der letzten fünf Jahre zurückgenommen werden. Wir fordern ein Belastungsmoratorium, bis alle Richtlinien und Gesetze der letzten Jahre auf ihre Wettbewerbsfähigkeit hin überprüft worden sind“, kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, den heute vorgestellten Draghi-Report.

„Die Erkenntnis allein aber hilft uns nicht weiter. Jetzt müssen Taten folgen: Die Kommissionspräsidentin muss ihren Kurs korrigieren und endlich mehr Rücksicht auf die nehmen, die das Rückgrat der europäischen Wirtschaft bilden, nämlich kleine und mittlere Unternehmen. Die vorgeschlagene Reduktion der Bürokratiebelastungen muss jetzt schnell umgesetzt werden“, so der Großhandelspräsident weiter. „Alle Gesetze und Richtlinien müssen dafür auf den Prüfstand, auch die bereits beschlossenen. Nur so entlastet man uns Mittelständler wirklich, nur so schafft man wieder ein Klima, in dem wir in die Zukunft investieren wollen“, so Jandura.

„Ich begrüße ausdrücklich die vorgeschlagene Ausrichtung auf eine neue Außenwirtschaftsstrategie. Eine Debatte darüber ist lange überfällig, aber eine europäische Autarkie kann und darf nicht die Lösung sein. Die USA und China sind unsere wichtigsten Handelspartner. Ein völliges Decoupling ist nicht im Sinne eines funktionierenden Welthandels. Die EU muss abwägen, wie ein fairer, partnerschaftlicher Wettbewerb entwickelt werden kann. Dazu sollte die Wettbewerbsfähigkeit der EU so gestärkt werden, dass wir mit unseren Partnern auf Augenhöhe verhandeln können“, so BGA-Präsident Jandura abschließend.
 

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Im FokusThemenEuropaPressemitteilung
news-2972Fri, 06 Sep 2024 09:25:24 +0000Die Situation der Exporteure ist weiter dramatisch schlechthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/die-situation-der-exporteure-ist-weiter-dramatisch-schlecht/Wir fordern den zügigen Abschluss neuer Freihandelsabkommen„Die Situation des deutschen Exports bleibt dramatisch. Auch wenn der Juli insgesamt mit einem positiven Ergebnis abschließen wird, dürfen wir uns nicht täuschen lassen: Die Exporte in Nicht-EU-Staaten gingen erneut zurück. Und das zum dritten Mal in Folge. Wir fordern von der Regierung dringend den Abschluss neuer Freihandelsabkommen, um unser Wirtschaftsmodell zu stärken. Der Mercosur-Vertrag muss innerhalb der nächsten 12 Monate abgeschlossen werden”, stellt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), mit Blick auf die neuesten Exportzahlen klar.

„Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit weit hinten, ist teilweise sogar Schlusslicht. Die Unternehmen haben den Glauben an Politik und Standort verloren. Sie investieren nicht. Investitionen, vor allem Ausrüstungsinvestitionen, die den technischen Fortschritt in die Produktion übertragen und damit die Produktivität steigern, sind aber entscheidend. Sie erhalten und steigern die Wettbewerbsfähigkeit und beflügeln damit den Export”, erläutert der BGA-Präsident.

„Ich fordere die Bundesregierung auf, jetzt endlich geschlossen und mutig zu handeln. Das Vertrauen muss zurückkehren. Die Stellschrauben, um unser Modell der Exportnation zu retten, liegen dabei klar auf der Hand: Wir brauchen weniger Bürokratie, weniger Belastung und vor allem ein klares Bekenntnis zu mehr Freihandel. Die EU braucht eine klare Strategie, wie sie dringend benötigte Handelsabkommen in Zukunft schneller abschließen kann. Wir erwarten, dass dies heute auch ein zentrales Thema des Treffens zwischen Bundeskanzler Scholz und dem französischen Präsidenten Macron wird. Frankreich muss endlich seine Ablehnung des Mercosur- Abkommens im Sinne der europäischen Wettbewerbsfähigkeit aufgeben“, so der Außenhandelspräsident.

Den Vertrauensverlust spiegeln auch die aktuelle Unternehmerumfrage und der BGA-Klimaindikator wider, die der Außenhandelspräsident in dieser Woche vorstellte. „Die bereits schlechte Stimmung ist seit dem Jahreswechsel 2022/23 erneut deutlich gesunken. Besonders erschreckend ist die Einschätzung der zukünftigen Geschäftserwartungen, diese liegen unter der Lagebewertung und damit auf einem extremen Tief“, erläutert Jandura abschließend.

Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind die deutschen Exporte im Juli insgesamt um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat Juni 2024 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2023 sind sie hingegen um 1,2 Prozent gesunken. Gleiches gilt für den Außenhandel mit Nicht-EU-Staaten. Gegenüber Juni 2024 nahmen die Ausfuhren um 0,2 Prozent ab, gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2023 sogar um 1,6 Prozent.

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Im FokusThemenInternationalesPressemitteilung
news-2957Thu, 05 Sep 2024 06:36:13 +0000Exportnation in der Krise https://bga.de/presse/pressemitteilung/exportnation-in-der-krise/Schlechte Aussichten für den Außenhandel"Der deutsche Außenhandel steht vor einer Rezession.Wir stecken in einem Schraubstock zwischen globaler wirtschaftlicher Schwäche auf der einen und heimischer Schwäche auf der anderen Seite. Unser Wirtschaftsmodell steht massiv unter Druck. Sorge bereiten uns die Wachstumsschwäche im EU-Binnenmarkt, die anhaltend schlechten Zahlen aus China und natürlich der ungewisse Ausgang der US-Wahl im November“, so das besorgniserregende Fazit von Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute auf der BGA-Pressekonferenz Außenhandel, bei der die Ergebnisse der BGA-Unternehmensumfrage vorgestellt wurden.

Die schlechte Stimmung spiegelt auch die aktuelle Unternehmerumfrage und der Klimaindikator wider, die der Außenhandelspräsident vorstellte. „Die bereits schlechte Stimmung ist seit dem Jahreswechsel 2022/23 nochmals deutlich gesunken. Besonders erschreckend ist die Einschätzung der zukünftigen Geschäftserwartungen, diese liegen unter der Lagebewertung und damit auf einem extremen Tief“, erläutert Jandura.
„Der Grund dafür liegt nach Ansicht unserer Unternehmer im Versagen der Bundesregierung. 70 Prozent der Befragten sehen den Kurs der Regierung auf einem falschen Weg. Auch an die kürzlichen beschlossenen Instrumente zur Belebung der Wirtschaft haben die Hälfte unserer Unternehmerinnen und Unternehmer keine Erwartungen mehr. Diese Antworten sind erschreckend und sollten die Ampel-Koalition endlich wachrütteln“, so der Präsident weiter. „Ein lauter Weckruf ist auch unsere Prognose für Im- und Exporte im laufenden Jahr 2024. Die Exporte werden weiter sinken, wir rechnen mit einem Negativwachstum von -0,3 Prozent und bei den Importen rechnen wir mit einem Negativwachstum von -2,0 Prozent.“

Auch das Verhältnis zu den größten Handelspartnern USA und China sprach Jandura an. „Die EU muss sich wappnen, egal wer im November in Washington gewinnt. Wir brauchen eine gemeinsame Antwort auf die „America first“-Strategie, die die neue Präsidentin oder der neue Präsident sicherlich fahren werden. Und auch mit China müssen wir uns ehrlich auseinandersetzen. Politisch motivierte Abschottung schadet auch unserer Wirtschaft. Die Bundesregierung und auch die EU müssen gemeinsam mit China einen Weg hin zu einem fairen Handel beschreiten.“

„Die Stellschrauben, um unser Modell der Exportnation zu retten, liegen klar auf der Hand: Wir brauchen weniger Bürokratie, weniger Belastung und vor allem ein klares Bekenntnis und den Mut zu mehr Freihandel“, so der Außenhandelspräsident abschließend.

Alle Materialien zur Pressekonferenz und zur Umfrage finden Sie hier.
 

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ThemenInternationalesPressemitteilung
news-2918Thu, 29 Aug 2024 08:19:23 +0000Umsetzung von rentenpolitischen Maßnahmenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/umsetzung-von-rentenpolitischen-massnahmen/Wachstumsinitiative der BundesregierungDie Eckpunkte einer Wachstumsinitiative hat die Bundesregierung am 5. Juli 2024 vorgestellt. Ein Element der Wachstumsinitiative ist das Maßnahmepaket mit dem Titel „Arbeitsmöglichkeiten und Anreize zur Beschäftigung Älterer ausweiten“. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen auf die Stärkung der finanziellen Vorteile bei der Aufnahme und Ausweitung von Erwerbsarbeit abzielen und es sollen Arbeitsmöglichkeiten und Anreize zur Beschäftigung Älterer ausgeweitet werden.

Zur Umsetzung der Maßnahmen hat das Bundesarbeitsministerium nun eine Formulierungshilfe vorgelegt, die bereits in der kommenden Woche im Kabinett beschlossen und von den Regierungsfraktionen als Änderungsantrag in ein laufendes Gesetzgebungsverfahren eingebracht werden könnte.

Abschaffung des Vorbeschäftigungsverbots

Geplant ist u. a. die Abschaffung des Vorbeschäftigungsverbots bei der Befristung von Beschäftigten beim selben Arbeitgeber nach Erreichen der Regelaltersgrenze. Hierzu will die Bundesregierung eine Ausnahme vom Vorbeschäftigungsverbot schaffen, wenn der Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine Altersrente hat und die sachgrundlose Befristung die Gesamtdauer von acht Jahren oder die Anzahl von zwölf Vertragsbefristungen nicht übersteigt.

Diese Einschränkung des Vorbeschäftigungsverbots bei der Einstellung von Altersrentnern ist ein positives Signal für mehr Beschäftigung von Älteren.

Rentenaufschubprämie

Bei Nichtinanspruchnahme der Altersrente und Weiterarbeit nach Erreichen der Regelaltersgrenze will die Bundesregierung eine neue Option für die Vergütung zusätzlicher Arbeitsjahre im Rentenalter schaffen, um Arbeiten im Alter attraktiver zu machen:

Neben der Möglichkeit, monatliche Zuschläge auf die künftige Rente für das Aufschieben des Renteneintritts zu bekommen, sollen sich Arbeitnehmer zukünftig auch für eine Rentenaufschubprämie entscheiden können. Dabei erhält der Arbeitnehmer eine Einmalzahlung in Höhe der entgangenen Rentenzahlung. Voraussetzung dafür ist die Weiterarbeit im Rahmen einer mehr als geringfügigen Beschäftigung über die Dauer von mindestens einem Jahr. Die Dauer der anspruchsbegründenden Nichtinanspruchnahme der Altersrente ist auf 36 Kalendermonate begrenzt. Darüber hinaus erhält der Arbeitnehmer auch den seitens der Rentenversicherung eingesparten Beitrag zur Krankenversicherung. Diese Rentenaufschubprämie soll zudem sozialabgabenfrei sein.

Um negative Auswirkungen zu verhindern, müsste die Rentenaufschubprämie zwingend versicherungsmathematisch korrekt berechnet und so ausgestaltet werden, dass sie ausgabenneutral erfolgt. Ebenfalls müsste sichergestellt werden, dass die Auszahlung nicht zu Lasten der Allgemeinheit erfolgt, indem Personen mit geringen Rentenanwartschaften, die voraussichtlich auf Grundsicherung im Alter angewiesen sein werden, eine Prämie erhalten anstatt ihre Altersrente dauerhaft zu erhöhen.

Auszahlung der Arbeitgeberbeiträge an beschäftigte Rentner

Um die Anreize für die Erwerbstätigkeit von Personen nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiter zu erhöhen, will die Bundesregierung zudem für die Betroffenen den Arbeitgeberbeitrag

a. zur Arbeitslosenversicherung streichen und an den Arbeitnehmer auszahlen lassen und

b. zur Rentenversicherung streichen und an den Arbeitnehmer auszahlen lassen, falls der Arbeitnehmer sich gegen freiwillige Beiträge in die Rentenversicherung entscheidet.

Anstatt Arbeitgeberbeiträge zur Arbeitsförderung und Rentenversicherung zusätzlich zum Arbeitslohn monatlich an die Beschäftigten auszuzahlen, sollte vielmehr das Äquivalenzprinzip wiederhergestellt werden. Beiträge sollten demnach nur gezahlt werden müssen, wenn ihnen auch Leistungen in den Sozialversicherungen gegenüberstehen. In der Arbeitslosenversicherung sollte die Beschäftigung von Rentenempfängern deshalb vollständig beitragsfrei sein und in der Rentenversicherung sollte die Beschäftigung von Rentenempfängern nach Erreichen der Regelaltersgrenze beitragsfrei sein.

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Im FokusThemenArbeit + TarifDirekt aus Berlin
news-2910Thu, 29 Aug 2024 08:16:48 +0000Leitfaden zur Kreislaufwirtschaft im Handelhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/leitfaden-zur-kreislaufwirtschaft-im-handel/Bei BGA-Energieeffizienzkampagne entwickelt Im Rahmen der BGA-Energieeffizienzkampagne (EEK) wurde ein Leitfaden zur Kreislaufwirtschaft im Handel entwickelt. Dieser stellt fest, dass die Umstellung von der traditionellen linearen Wertschöpfung auf eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft unerlässlich ist, um den zukünftigen Rohstoffbedarf zu sichern.

Der Leitfaden betont, dass die Kreislaufwirtschaft alle Phasen des Produktlebenszyklus umfasst und sie Unternehmen ermöglicht, Kosten zu sparen und sich unabhängiger von Rohstoffimporten zu machen. Deutschland fokussierte sich in den letzten Jahren vor allem auf die Abfallwirtschaft. Ein wichtiger Fortschrittsindikator ist in diesem Fall der eingesetzte Anteil aufbereiteter/recycelter Abfälle (Sekundärrohstoffe) zur Deckung des gesamten Rohstoffbedarfs. Diese Zirkularitätsrate (eng. circular material use rate) liegt in Deutschland aktuell bei nur 13 Prozent, obwohl EU-weit bis 2030 23,6 Prozent angestrebt werden. Der Leitfaden zeigt praxisnahe Ansätze wie modulares Produktdesign, Kreislauflogistik und die Nutzung von Materialdatenbanken auf, um die Transformation zu erleichtern.

Besonders der Handelssektor, als Schnittstelle zwischen Produzenten und Konsumenten, ist für diese Entwicklung von großer Bedeutung. Unternehmen können auf verschiedene Förderprogramme zurückgreifen, um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu bewältigen. Das richtige Programm finden Sie im Wegweiser Fördermittel der BGA-EEK. Der gesamte Leitfaden befindet sich hier.
 

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Im FokusThemenEnergie + UmweltDirekt aus Berlin
news-2902Thu, 29 Aug 2024 08:14:06 +0000Modernisierung der Besteuerung muss auf Politikagenda!https://bga.de/presse/pressemitteilung/modernisierung-der-besteuerung-muss-auf-politikagenda/Deutschland hinkt hinterherDie Komplexität des deutschen Steuerrechts hat in den vergangenen Jahren nicht zuletzt bei Umsetzung internationaler und europäischer Vorgaben deutlich zugenommen. Zudem verliert Deutschland steuerlich an Wettbewerbsfähigkeit. Anders als Deutschland bleiben andere Staaten nicht stehen und modernisieren ihr Steuerrecht. Die steuerliche Belastung für Kapitalgesellschaften liegt in Deutschland immer noch bei knapp 30 Prozent, während sie auf internationaler Ebene in Richtung 21 Prozent gehen. Der BGA hält daher eine grundlegende Modernisierung der Besteuerung in Deutschland für dringend notwendig. Er sieht sich darin auch durch die jüngste Umfrage bei den Unternehmen des Groß- und Außenhandels vom Sommer 2024 bestätigt, nach der 53 Prozent eine Senkung der Steuerbelastung und sogar 89 Prozent den Abbau von Bürokratie und Kostenbelastungen für Topthemen der politischen Agenda für den Standort Deutschland halten.

Der BGA-Ausschuss Steuern und Finanzen hat sich vor diesem Hintergrund in seiner virtuellen Sitzung am 21. August 2024 mit den Berichten der Expertenkommissionen des Bundesministeriums der Finanzen zu einer „bürgernahen Einkommensteuer“ und zu einer „vereinfachten Unternehmensteuer“ befasst. Vorsitzender Thorsten Klindworth, Mitglied des BGA-Präsidiums, unterstrich in seiner Eröffnung, dass angesichts der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung und des internationalen Wettbewerbs eine grundlegende Modernisierung und Vereinfachung des Steuerrechts erforderlich ist. Die vorliegenden Vorschläge im Rahmen der anstehenden Gesetzgebungsverfahren gehen diesbezüglich nicht weit genug. In den vorgelegten Maßnahmen sahen die Teilnehmer einen ersten Aufschlag für eine Diskussion über Maßnahmen, die eine Reform der Unternehmensbesteuerung voranbringen können. Plädiert wurde jedoch einen ganzheitlichen Ansatz anzustreben, der auch Tariffragen umfasst und auch verstärkt Hinweise und Einschätzungen aus der betrieblichen Praxis berücksichtigt.

Dem Ausschuss war wichtig, dass die steuerlichen Reformmaßnahmen nicht rein fiskalisch betrachtet werden dürfen, sondern auch unter dem Gesichtspunkt der Dynamisierung der wirtschaftlichen Entwicklung. Deshalb dürfen einzelne Maßnahmen daher nicht tabuisiert werden. Zu einem ganzheitlichen Ansatz, der auf Wachstumsimpulse für mehr Investitionen und Sicherung einer hohen Beschäftigung ausgerichtet ist, gehöre auch, Maßnahmen und Regelungen nicht nur im Steuerrecht auf den Prüfstand zu stellen, sondern auch in anderen, vor allem konsumptiven Bereichen des Haushaltes Potenziale durch Reformen zu heben, so Klindworth abschließend.
 

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Im FokusThemenSteuern + FinanzenDirekt aus Berlin
news-2870Wed, 21 Aug 2024 06:54:46 +0000Austausch zu Late-Payments mit dem ungarischen Botschafter https://bga.de/presse/pressemitteilung/austausch-zum-verordnungsentwurf-late-payments-mit-dem-ungarischen-botschafter/Am 13. August traf Dr. Jandura den ungarischen Botschafter zu einem Gespräch über die Prioritäten der Ratspräsidentschaft.Der Entwurf der Europäischen Kommission für eine Verordnung über den Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr war Thema eines Austausches von BGA-Präsident Dr. Jandura mit dem Botschafter von Ungarn in Deutschland, Dr. Györkös. Hintergrund ist die aktuelle Ratspräsidentschaft Ungarns, während der die Diskussionen in der Ratsarbeitsgruppe von Ungarn geleitet werden. Dr. Jandura machte deutlich, dass die geplante pauschale Verkürzung der Zahlungsfristen auf maximal 30 Tage bei vielen Großhändlern übliche Geschäfts- und Zahlungsmodelle unmöglich machen würde. Derzeit üblich sind Zahlungsfristen von bis zu 180 Tagen. Der geplante Eingriff in die Vertragsfreiheit würde sich vor allem auf kleine und mittelständische Unternehmen als Kunden des Großhandels negativ auswirken, die bei ihrer Geschäftstätigkeit oft Warenkredite ihrer Großhandelslieferanten erhalten und bei Banken und Finanzinstituten keine oder nur erheblich teurere Finanzierungsinstrumente nutzen könnten. Zudem verwies Dr. Jandura auf den geplanten Zwang zur Erhebung von Verzugszinsen und zur Anzeige des eigenen Kunden bei dessen Zahlungsverzug, der massiv in die Kundenbeziehungen eingreife und diese gefährde.

Der ungarische Botschafter Dr. Györkös erläuterte, dass die Bedenken gegen den Vorschlag auch von der ungarischen Regierung geteilt würden. So sehe man die Beschränkungen der Vertragsfreiheit ebenso kritisch wie die beabsichtigte Erweiterung der Administration durch neue Aufsichtsbehörden. Mit der Position Ungarns als Ratspräsidentschaft sei dieses Dossier jedoch eine Aufgabe. Es habe sich allerdings bei der letzten Sitzung der Ratsarbeitsgruppe eine klare Mehrheit der Mitgliedstaaten gegen den Entwurf  gezeigt. Dr. Györkös sagte zu, die Bedenken des BGA an das zuständige ungarische Ministerium weiterzugeben.

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Im FokusThemenRecht + WettbewerbEuropa
news-2855Wed, 07 Aug 2024 07:26:27 +0000Deutschland verliert den Anschlusshttps://bga.de/presse/pressemitteilung/deutschland-verliert-den-anschluss/Wann wacht Berlin endlich auf?"Erneut erleben wir einen massiven Einbruch beim Export. Die schwache Weltnachfrage und die mangelhafte eigene Wettbewerbsfähigkeit haben den deutschen Außenhandel weiter fest im Griff. Es muss Schluss sein mit dem Prinzip Hoffnung. Das Geschäftsmodell Deutschland muss auf breiter Front gestärkt werden: Von mutigerer Handelspolitik über die Entwicklung digitaler Handelslösungen bis hin zu einer stärkeren Diversifizierung der Exportstrategie. Deutschlands Position im globalen Handel gerät zunehmend ins Hintertreffen. Wann wacht Berlin endlich auf?“, fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

„Wir brauchen wieder ein Klima der Unternehmerfreundlichkeit. Diese Regierung hat vieles getan, um denen das Leben schwer zu machen, die das Rückgrat von Wohlstand und Wachstum sind: unserem Mittelstand. Angesichts der Herausforderungen durch die digitale und grüne Transformation ist es essenziell, dass Deutschland ein attraktives Innovations- und Investitionsumfeld schafft. Dazu gehört eine konsequente Politik, die nachhaltige Technologien und digitale Infrastruktur fördert, die international Maßstäbe setzen. Zudem müssen bürokratische Hürden abgebaut und der Zugang zu internationalem Kapital erleichtert werden, um Unternehmen in ihrer Transformation zu unterstützen. So bekommt ‘Made in Germany‘ wieder den Stellenwert, dem es gebührt. Nur so können sich sowohl der Export als auch der Import langfristig erholen“, betont Jandura.

„Das Bürokratieentlastungsgesetz IV und die Wachstumsinitiative waren zu kleinteilig und angesichts der historischen Herausforderungen, vor denen dieses Land steht, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir brauchen jetzt grundlegende strukturelle Veränderungen, um nicht gänzlich den Anschluss zu verpassen“, so der Außenhandelspräsident abschließend.

Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind die deutschen Exporte im Juni gegenüber Mai 2024 kalender- und saisonbereinigt um 3,4 Prozent gesunken. Die Importe hingegen sind leicht um 0,3 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2023 nahmen die Exporte um 4,4 Prozent ab, während die Importe um 6,4 Prozent sanken.
 

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Im FokusThemenInternationales
news-2839Thu, 01 Aug 2024 08:19:02 +0000BGA-Klimadialoghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-klimadialog/Informationen für UnternehmenDer BGA-Klimadialog ging in die nächste Runde. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer informierten sich über Energieaudit und Energiemanagement. Mit Innocenco Caria war ein ausgewiesener Experte vom TÜV mit an Bord.

Waren bislang nur Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern oder einem Jahresumsatz über 50 Mio. Euro verpflichtet, ein Audit durchzuführen, wurde der Kreis nun deutlich erweitert. Jedes Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtenergieverbrauch von mehr als 2,5 GWh muss nun alle vier Jahre auditieren und konkrete Umsetzungspläne für Energieeinsparmaßnahmen vorlegen. Dabei müssen verschiedene Informationen vorgelegt, Abwärme auf einer neuen Plattform erfasst und mögliche Maßnahmen nach ihrer Wirtschaftlichkeit bewertet werden.

Zum Gesamtenergieverbrauch zählt u.a. Gas, Öl, Strom und auch Brennstoffe für Firmenfahrzeuge (ohne Brennstoffe für privat genutzte Fahrten). Als Unternehmen wird immer die kleinste rechtliche Einheit betrachtet und dabei auch verschiedene Standorte und Filialen einbezogen.

Unternehmen mit einem Gesamtenergieverbrauch über 7,5 GWh müssen ein Energie- oder Umweltmanagementsystem (EMAS) einführen. Das Verfahren gliedert sich in ein Voraudit, eine Dokumentationsprüfung durch einen Auditor, ein zweistufiger Zertifikataudit, die Zertifikatserteilung, ein jährliches Überwachungsaudit und eine Re-Zertifizierung alle drei Jahre. Auch muss eine Governance-Struktur in dem Firmen aufgebaut werden. Die Zertifizierer/Auditoren führen dabei durch das Verfahren.

Die BGA-Energieeffizienzkampagne bietet u.a. einen Fördermittelwegweiser auf http://bga.energie.de. Viele Maßnahmen, auch Beratungen, sind förderfähig. Außerdem gibt es seit vielen Jahren eine Kooperation zwischen dem BGA und dem TÜV, die Unternehmen aus der BGA-Familie vergünstigte Konditionen beim EMAS bieten. Informationen unter energieffizienz@bga.de.
 

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Im FokusThemenEnergie + Umwelt
news-2831Thu, 01 Aug 2024 07:05:22 +0000LGAD-Personalforum in Münchenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/lgad-personalforum-in-muenchen/Fachkräftesicherung und Sicherheit der AuszubildendenDas Personalforum „Vorausschauende Fachkräftesicherung: Zukunftssicher starten – Auszubildende gewinnen, halten und sicher begleiten“ am 23. Juli in München bot spannende Einblicke in die Bemühungen um Sicherheit der Auszubildenden sowie Impulse zu den Themen der Fachkräftesicherung und der betrieblichen Ausbildung.

Im ersten Teil der Veranstaltung ging es um die TikTok-Kampagne „komm gut an“, die junge Menschen über Verkehrssicherheit auf den Wegen von, zur und während der Arbeit sorgen und über mögliche und tatsächliche Gefahren auf täglichen Strecken aufklären möchte.


(Foto: Stefan Obermeier)

Dr. John Bötticher, Initiator der Kampagne und Mitglied im BGHW-Vorstand sowie im BGA-Präsidium, erklärte in seinem Beitrag sehr anschaulich, welche Bedeutung Berufsgenossenschaften gerade heute haben.
Tanja Nagel vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) e.V. stellte die Kampagne näher vor, und erläuterte die Bedeutung der zielgruppengerechten Ko0mmunikatzion, gerade bei ernsten Themen wie der Sicherheit.
Ulrike Scharf, Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales und Wilfried Hüntelmann, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Bundesagentur für Arbeit in München, sprachen über die aktuellen Herausforderungen und Chancen im Ausbildungssystem. In den nachfolgenden Diskussionen ging es dann um Lösungsansätze für eine erfolgreiche betriebliche Ausbildung.


(Foto: Stefan Obermeier)

Insgesamt bot das Personalforum interessante und inspirierende Einblicke in das wichtige Thema der Ausbildungsförderung und ließ auch Raum zum Netzwerken.

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Im FokusThemenBerufsbildung
news-2823Wed, 31 Jul 2024 12:05:33 +0000IT-Dienstleister aus Tunesienhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/it-dienstleister-aus-tunesien/Das IPD auf Fact-Finding-Mission // Umfrage zu PartnerunternehmenGemeinsam mit dem IPD war der BGA Mitte Juli auf einer Fact Finding Mission für den neuen IPD Sektor IT-Outsourcing in Tunesien unterwegs. Ziel der Mission war es, das IT-Ökosystem in Tunesien kennenzulernen und das Potenzial dieses Landes als IT-Sourcing-Standort für europäische Unternehmen zu bewerten.

Das IPD ist seit Beginn des Jahres im IT-Sektor aktiv. Es gilt hier, sorgfältig geprüfte Dienstleister aus Entwicklungs- und Schwellenländern mit europäischen KMU zu verknüpfen. Die Vorauswahl des IPD garantiert den hier ansässigen Unternehmen den Zugang zu hochwertigen, sicheren und wirtschaftlichen IT-Lösungen. Die Unternehmen, mit denen das IPD in den Partnerländern zusammenarbeitet sind mit den Anforderungen – insbesondere bzgl. Datenschutzbestimmungen – des EU-Marktes vertraut.
Während Tunesien in frankophonen Ländern schon seit einigen Jahren für seine Expertise und hochwertige Dienstleistungen im IT-Sektor bekannt ist, bleibt das Land in Deutschland und anderen EU-Ländern als IT-Dienstleister noch relativ unbekannt. Dank der Aktivitäten des IPD in Zusammenarbeit mit dem BGA soll dieser Markt nun auch anderen europäischen Kunden zugänglicher gemacht werden.



Tunesien erfüllt die wichtigsten Kriterien, um den Anforderungen europäischer Unternehmen gerecht zu werden. Das Land verfügt über eine beträchtliche Anzahl von hochqualifizierten und innovativen Unternehmen mit international anerkannten Zertifizierungen; eine Regierung, die den Sektor aktiv vorantreibt; eine effiziente und funktionierende Infrastruktur und globale Konnektivität; sowie eine lebendige Startup-Community und einen ständig wachsenden Pool an exzellent ausgebildeten und hochmotivierten Fachkräften.

Darüber hinaus sticht das Land auch durch folgende Besonderheiten hervor:

  • Der IT-Sektor in Tunesien schafft Perspektiven für die lokale Jugend. Tunesien kämpft mit der Abwanderung von Fachkräften und einem Trend zur Abwanderung nach Europa. Die Unternehmen, die besucht wurden, bieten den einheimischen Absolventen echte Perspektiven und eine zukunftsorientierte Karriere.
  • Tunesien ist als IT-Anbieter für frankophone Länder bereits gut etabliert. Unternehmen haben also schon Erfahrung in der Zusammenarbeit mit ausländischen Kunden. Es fehlen hier vor allem Kontakte zu neuen Geschäftspartnern aus anderen Zielmärkten.
  • Die Arbeitsbedingungen in der IT-Branche in Tunesien sind vergleichsweise gut. Die Unternehmen legen großen Wert auf das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter, was in diesem Sektor im internationalen Vergleich nicht selbstverständlich ist.
  • Die Frauenquote in der tunesischen IT-Branche ist beeindruckend. Fast jedes Unternehmen, das besucht wurde, hatte zwischen 40 und 50 % weibliche Beschäftigte, andere wurden von Frauen geführt.

Der BGA freut sich darüber, dass mit Tunesien nun nach Kenia und Sri Lanka ein weiteres Land in das IPD-Portfolio der Partnerländer für den IT-Sektor mitaufgenommen wurde. Mit Blick auf den Fachkräftemangel in Europa sowie dem zunehmenden Digitalisierungstrend im europäischen Mittelstand sind alternative Optionen zur Beschaffung von IT-Dienstleistungen im Ausland eine willkommene Lösung.



Um die Auswahl der Partnerunternehmen so gut wie möglich an die Nachfrage in Deutschland anzupassen, führt der BGA derzeit eine Umfrage unter seinen Mitgliedern durch. Wir würden uns über eine rege Umfragebeteiligung freuen.
 

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Im FokusThemenInternationalesImportförderung
news-2799Wed, 31 Jul 2024 11:30:47 +0000Schluss mit „Weiter so“https://bga.de/presse/pressemitteilung/schluss-mit-weiter-so/Das ist ein Weckruf für die Bundesregierung.„Das ist jetzt der allerletzte Weckruf, die Bundesregierung muss jetzt endlich handeln. Wir Wirtschaftsverbände warnen seit langem vor dieser Entwicklung, ein ‚Weiter so‘ darf es nicht mehr geben. Die Ampel-Koalition verspielt Deutschlands Wohlstand", kommentierte Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) die jüngst veröffentlichten Zahlen zu Inflation und Wirtschaftswachstum in Deutschland.  

„Die Anzeichen waren schon lange erkennbar, jetzt haben wir es schwarz auf weiß. Deutschland ist im europäischen Vergleich abgehängt. Die hohen Strompreise und Steuerlasten für unsere Mittelständler im Groß- und Außenhandel sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Hier muss dringend Entlastung geschaffen werden und zwar nicht erst im nächsten Jahr, sondern sofort!“, fordert der Großhandelspräsident.

Und weiter: „Wir brauchen wieder ein Klima der Unternehmerfreundlichkeit. Diese Regierung hat alles getan, denen das Leben schwer zu machen, die das Rückgrat von Wohlstand und Wachstum bedeuten, unserem Mittelstand. Statt versprochenem Bürokratieabbau landen immer mehr Vorschriften und Fragebögen auf unseren Schreibtischen, ob aus Berlin oder aus Brüssel. Das überfordert und verunsichert und schafft ganz sicher keinen Anreiz, in diesen Standort zu investieren.“
„Ich fordere die Bundesregierung auf, jetzt endlich geschlossen und mutig zu handeln. Das BEG IV und die Wachstumsinitiative waren zu kleinteilig und angesichts der historischen Herausforderungen, vor denen dieses Land steht, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir brauchen jetzt grundlegende strukturelle  Veränderungen, um nicht gänzlich den Anschluss zu verlieren“, so der Unternehmer abschließend.

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Im FokusThemenSteuern + FinanzenPressemitteilung
news-2791Wed, 31 Jul 2024 11:27:17 +0000EUDR: Offener Brief an Kommissionhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/eudr-offener-brief-an-kommission/EuroCommerce bittet um VerschiebungEuroCommerce, der europäische Dachverband des BGA, der den Einzel- und Großhandel innerhalb der EU vertritt, hat am vergangenen Donnerstag einen offenen Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, mit der Bitte um Verschiebung des Anwendungsbeginns verschickt.

Der Brief weist auf die Besonderheiten und Herausforderungen der Einzel- und Großhandelssektoren hin, die sich durch eine breite Produktpalette und eine Vielzahl von Lieferanten kennzeichnen. In diesem Zusammenhang wird auf die zahlreichen von der Kommission unbeantworteten Fragen aus den Mitgliederkreisen sowie auf das Fehlen bzw. die Nichtverfügbarkeit wichtiger technischer Voraussetzungen wie des Informationssystems (IS) und der Programmierschnittstelle (API) hingewiesen, die für die Sektoren mit seinem großen Lieferantennetz unerlässlich sind.

Der Brief warnt vor den unerwünschten Folgen dieser Situation, wie die unzureichende Vorbereitung, die Gefahr von Lieferunterbrechungen, der Ausschluss von KMU in Lieferketten aufgrund mangelnder Vorbereitung und die Fehlleitung erforderlicher Investitionen. Es wird daher um eine Verlängerung der Übergangsfrist um sechs Monate gebeten, nachdem die notwendigen Voraussetzungen geschaffen wurden. Die offizielle Pressemitteilung finden Sie hier

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Im FokusThemenEuropa
news-2807Tue, 30 Jul 2024 11:39:00 +000021. Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/21-verordnung-zur-aenderung-der-aussenwirtschaftsverordnung/Unternehmen sollten neue Regelungen überprüfenIn der vergangenen Woche ist die 21. Änderungsverordnung der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) in Kraft getreten. Die Neuregelungen umfassen unter anderem Anpassungen der Ausfuhrliste (Anlage 1 zur AWV), Änderungen bei den Ausnahmeregelungen in § 76 AWV und neue Ordnungswidrigkeiten bei Verstößen gegen Russlandsanktionen.

Die Änderungen der Ausfuhrliste sehen zum einen eine Erweiterung des Teil I Abschnitt B um acht neue Kategorien im Bereich „Emerging Technologies“  vor. Zum anderen wird für die neuen Güter ein einheitliches Nummerierungssystem vorgesehen, welches sich an Anhang I der Verordnung (EU) 2021/821 (Dual-Use-Verordnung) orientiert und zukünftig sechs anstatt fünf Stellen umfasst, indem eine „1“ vorangestellt wird. Außerdem erfolgt eine Einarbeitung der Änderungen des internationalen Wassenaar-Abkommens für konventionelle Rüstungsgüter aus dem Jahr 2023 in Teil I Abschnitt A der Ausfuhrliste.

Für Unternehmen empfiehlt es sich jetzt, die neuen Regelungen zu überprüfen und insbesondere in Bezug auf die Änderungen der Ausfuhrliste die internen Systeme entsprechend anzupassen. Der neue Gesetzestext findet sich hier.

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Im FokusThemenInternationalesExport
news-2847Tue, 30 Jul 2024 08:25:00 +0000KFW-Unternehmensbefragunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/kfw-unternehmensbefragung/Finanzierungsklima eingetrübt – Nachhaltigkeit mit steigender BedeutungDas Finanzierungsumfeld für Unternehmen hat sich in den vergangenen zwei Jahren spürbar eingetrübt, nachdem sich das Finanzierungsklima bis Anfang 2022 vom Corona-Schock erholt hatte. Dies zeigen die Ergebnisse der Unternehmensbefragung 2024, die KfW Research gemeinsam mit dem BGA und weiteren 16 Spitzen-, Fach- und Regionalverbänden der deutschen Wirtschaft im Frühjahr 2024 durchgeführt hat. Durch die gleichzeitig schwierige konjunkturelle Lage ließ in einigen Teilen des Unternehmenssektors auch die Kreditnachfrage nach. Trotz der Herausforderungen stabilisierte sich aber die Eigenkapitalsituation der Unternehmen.

Beurteilten in der Befragung im Frühjahr 2022 noch 43 Prozent der Unternehmen den Kreditzugang als leicht, waren es aktuell nur knapp 35 Prozent. Vor allem im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor war das Finanzierungsklima in diesem Frühjahr angespannt. Durch die im Juni 2024 eingeleitete Zinswende könnte sich das Finanzierungsklima in der kommenden Zeit wieder etwas erholen. Dies wird jedoch stark davon abhängen, wie die Entwicklung der Inflation aber auch die Entwicklung der konjunkturellen Lage weitergeht.

Die Stabilisierung der Eigenkapitalsituation der Unternehmen nach dem Corona-Schock setzte sich im vergangenen Jahr fort. Rund 37 Prozent der befragten Unternehmen meldeten im Frühjahr 2024, dass ihre Eigenkapitalquote innerhalb der zurückliegenden zwölf Monate gestiegen sei. Lediglich 24 Prozent berichteten von einer Verschlechterung. In der Vorerhebung lagen diese Anteile noch bei jeweils rund 34 Prozent. Die aktuelle Befragung bestätigt, dass die Innenfinanzierung weiterhin die mit Abstand wichtigste Rolle in der Unternehmensfinanzierung spielt. Daneben kommt auch Bankkrediten sowie Darlehen und Einlagen von Gesellschaftern und Familienangehörigen eine hohe Bedeutung zu. Andere Finanzierungsformen sind dagegen von untergeordneter Relevanz.

Weiterer Schwerpunkt der Unternehmensbefragung stellt das Thema Nachhaltigkeit dar. Nach der Umfrage rückt dieses auch bei den Unternehmen weiter stärker in den Fokus. Für mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen hat das Thema aktuell einen (sehr) hohen Stellenwert. Als wichtigste Gründe, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit intensiver auseinanderzusetzen, nannten jeweils rund 70 Prozent aller befragten Unternehmen Kundenanforderungen sowie gesellschaftliche Verantwortung. Auch gesetzliche Vorgaben (60 Prozent) und die Senkung von Betriebskosten (56 Prozent) sind für die Mehrheit der Unternehmen wichtige Motive sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Das Thema spielt insbesondere bei Kreditverhandlungen eine immer größere Rolle. Mehr als jedes vierte Unternehmen (27 Prozent), das in den zwölf Monaten vor der Befragung Kreditverhandlungen geführt hat, gab an, dass in den Verhandlungen das Thema Nachhaltigkeit adressiert wurde. Dabei ging es sich am häufigsten um Daten zu Treibhausgasemissionen sowie zum Energieverbrauch, aber teilweise auch um die Vorlage eines ESG-Ratings oder einer Zertifizierung. In der letzten Erhebung im Jahr 2022 war die Adressierung nur für rund 18 Prozent der Unternehmen der Fall. Vergleichsweise häufig spielten Nachhaltigkeitsaspekte bei Kreditverhandlungen von größeren Unternehmen eine Rolle.

Viele Unternehmen rechnen damit, dass sie zukünftig im Rahmen von Kreditverhandlungen voraussichtlich häufiger auf das Thema Nachhaltigkeit angesprochen werden. Vier von zehn befragten Unternehmen gehen davon aus, dass die Transparenzanforderungen zur Nachhaltigkeit im Zuge von Kreditverhandlungen künftig zunehmen werden. Derzeit sieht sich aber nur jedes dritte Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeitskennzahlen gut oder sehr gut aufgestellt bzw. vorbereitet. Insbesondere im Segment der größeren Unternehmen zeigen sich ausgeprägte Lücken zwischen erwarteter Relevanz des Themas und Vorbereitungsstand.

Die KFW-Umfrage zeigt mit Blick auf die betrachteten Wirtschaftssektoren, dass sich die Unternehmen des Groß- und Außenhandels in dem schwierigen Umfeld im Vergleich gut behaupten konnten. 44 Prozent der Groß- und Außenhändler gaben an, dass das Finanzierungsumfeld leicht ist, und bei nur 12 Prozent ist diese schwierig. Damit liegt der Groß- und Außenhandel deutlich über dem Durchschnitt und schneidet auch deutlich besser als alle anderen Branchen ab. Dies gilt auch für die Entwicklung der Eigenkapitalquote. 50 Prozent der Groß- und Außenhändler gaben an, dass sich ihre Eigenkapitalquote verbessert hat, während sie sich bei 19 Prozent verschlechterte. Wichtigste Finanzierungsquelle für die Groß- und Außenhändler ist die Innenfinanzierung (88 Prozent). Im Vergleich mit den anderen Wirtschaftssektoren ist auch die Bedeutung des kurz- und mittelfristigen Kredits (52 Prozent), von Darlehen und Einlagen von Familie und Gesellschaftern (48 Prozent) sowie der Lieferantenkredit (29 Prozent) bedeutend. Zudem erfährt auch das Factoring mit 11 Prozent im Groß- und Außenhandel einen hohen Zuspruch, nur vom verarbeitenden Gewerbe wird dieses Finanzierungsinstrument noch etwas stärker genutzt (14 Prozent).

Das Thema Nachhaltigkeit hat dagegen im Groß- und Außenhandel im Moment noch vergleichsweise unterdurchschnittliche Bedeutung. Perspektivisch holen die Unternehmen im Groß- und Außenhandel auf. In den kommenden drei bis fünf Jahren sehen sie am stärksten einen steigenden Stellenwert der Thematik. Sie reagieren damit auf Anforderungen der Kunden (73 Prozent), gesellschaftliche Verantwortung (70 Prozent) und gesetzliche Vorgaben (68 Prozent). Aktuelles Haupthindernis, sich mit dem Thema zu befassen, sind mit Abstand mangelnde personelle Ressourcen (66 Prozent). Allerdings wurde bei den Groß- und Außenhändlern auch überdurchschnittlich häufig in Kreditverhandlungen das Thema Nachhaltigkeit adressiert (35 Prozent).
Kurz zusammengefasst steht der Groß- und Außenhandel damit im aktuell schwierigen Umfeld finanziell gut da, eine sichere Finanzierung mit den besonderen Anforderungen an kurz- und mittelfristige Finanzierungen hat für die Unternehmen hohen Stellenwert. Auch stellen sich die Unternehmen im Groß- und Außenhandel den Anforderungen aus der steigenden Bedeutung von Nachhaltigkeitsanforderungen von Gesellschaft, Wirtschaft und Banken. Der BGA begleitet dabei die Unternehmen der Wirtschaftsstufe mit politischen Initiativen sowie Veranstaltungen und Informationen zu den Nachhaltigkeitsthemen von Lieferkettensorgfaltspflichten über Nachhaltigkeitsberichterstattung bis hin zu C02-Grenzausgleichsmechanismen, Verpackungsverordnung und EU-Entwaldungsverordnung.

Weitere, vertiefende Informationen zur Unternehmensbefragung zur Unternehmensfinanzierung 2024 können unter https://www.kfw.de/ProzentC3Prozent9Cber-die-KfW/KfW-Research/Unternehmensbefragung.html abgerufen werden.
 

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news-2815Mon, 29 Jul 2024 11:42:00 +0000BGA-Konjunkturumfrage 2024https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-konjunkturumfrage-2024/Teilnahme noch für kurze Zeit möglichNeben der konjunkturellen Lage und den weiteren Perspektiven im Großhandel und im Außenhandel stehen die finanz-, wirtschafts- und sozialpolitischen Herausforderungen an den Standort Deutschland im Mittelpunkt der traditionellen Konjunkturumfrage des BGA. Um eine Einschätzung des Stimmungsbilds im Groß- und Außenhandel einzuholen und die Anforderungen an die Gestaltung von Politik aus Sicht der Groß- und Außenhändler gegenüber Politik und Öffentlichkeit deutlich zu machen, brauchen wir eine breite Unterstützung durch eine Mitwirkung der Unternehmerschaft an der Umfrage.

An einer Teilnahme an der Konjunkturumfrage interessierte Großhändler, Außenhändler und B2B-Dienstleister können noch bis einschließlich Freitag, 02. August 2024, über den Link
https://www.surveymonkey.de/r/BGA_Umfrage_Sommer_2024
ihre Einschätzung zur aktuellen Lage, den weiteren Erwartungen sowie aktuellen finanz-, wirtschafts- und sozialpolitischen Themen einbringen.
 

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news-2775Thu, 18 Jul 2024 12:26:38 +0000zweite chance für ein leistungsstarkes europahttps://bga.de/presse/pressemitteilung/zweite-chance-fuer-ein-leistungsstarkes-europa/Es warten viele Baustellen. „Ich gratuliere der Kommissionspräsidentin zu Ihrer Wiederwahl. Die schnelle Einigung der EU-Parlamentarier ist ein gutes und wichtiges Zeichen für Stabilität auf europäischer Ebene. Jetzt kann und muss die Kommission an die Arbeit gehen, es warten viele Baustellen. Das ist eine zweite Chance für Frau von der Leyen und für ein leistungsstarkes Europa", kommentierte Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) die heutige Wahl in Brüssel.

„Für viele mittelständische Unternehmen war die vorherige Amtszeit von Frau von der Leyen eine Enttäuschung. Das dogmatische Festhalten am Green Deal hat zu einer Flut an Regulierungen und Berichtspflichten geführt. Dieses Abwälzen von Verantwortung vom Staat auf die Unternehmen schadet dem Standort. Die vielen Vorschriften sorgen nicht für mehr Nachhaltigkeit, sondern für weniger Wettbewerbsfähigkeit“, so der Großhandelspräsident weiter. "Europas Unternehmen brauchen dringend mehr Marktwirtschaft und weniger kleinteilige Vorschriften."

„Für die nächste Legislaturperiode muss auch der Abschluss von Freihandelsabkommen im Vordergrund stehen. Angesichts der Unsicherheiten mit unseren Haupthandelspartnern sind wir Unternehmerinnen und Unternehmer darauf angewiesen, unsere Lieferketten resilienter zu gestalten. Die Welt bewegt sich auf immer mehr Handelsbarrieren und Abschottung zu. Wir müssen dringend dagegenhalten. Freihandel ist gerade für Deutschland lebenswichtig. Und dafür müssen wir Möglichkeiten in neuen Märkten wie Südamerika, Asien oder Afrika schaffen“, so Jandura abschließend.
 

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news-2767Thu, 18 Jul 2024 07:24:20 +0000Konjunktur in Deutschlandhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/konjunktur-in-deutschland-1/Weiterhin verhalten.„Konjunkturelle Erholung verzögert sich weiter“ – so lautet zusammenfassend die Bewertung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Juli 2024. Das BMWK prognostiziert, dass die Fußball-Europameisterschaft die konjunkturelle Schwächephase aufgrund geringer Auslandsnachfrage in der Industrie zumindest kurzfristig kompensieren kann. Positive Einflüsse werden von steigenden Realeinkommen, einem Anstieg der Beschäftigungszahlen und Impulsen von der Außenwirtschaft erwartet. Die Produktion im Bau ist dagegen genauso wie die Industrieproduktion im Mai im Vergleich zum Vormonat gesunken. Während sich die Stimmung in der Weltwirtschaft stetig verbessert, hatte sich die die Stimmung bei privaten Verbrauchern wieder etwas eingetrübt.

Die Konjunkturindikatoren zeigen nach der Einschätzung des BMWK insgesamt noch ein ambivalentes Bild. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe sank im Mai um 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Nachdem diese noch zu Beginn des Jahres gestiegen und im April stagnierte, bewegen sich die Veränderungsraten nun im negativen Bereich. Sowohl die Bauproduktion als auch die Industrieproduktion wurden um 3,3 Prozent bzw. 2,9 Prozent zurückgefahren. Innerhalb der Industrie entwickelten sich die Wirtschaftszweige jedoch unterschiedlich: Produktionsausweitungen konnten die Hersteller von chemischen Erzeugnissen (+2,4 Prozent) sowie Nahrungs- und Futtermitteln (+1,4 Prozent) verzeichnen. Hingegen wurde die Produktion in gewichtigen Bereichen wie Kfz/Kfz-Teile (-5,2 Prozent) sowie in den Wirtschaftszweigen elektrische Ausrüstungen (-7,2 Prozent) und von pharmazeutischen Erzeugnissen (-5,4 Prozent) gedrosselt, ebenso im bedeutsamen Maschinenbau (-5,9 Prozent).
Der Warenhandel tendierte zuletzt unter monatlichen Schwankungen tendenziell positiv. Im April hat der weltweite Warenhandel saisonbereinigt um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat zugenommen, nachdem er zuvor um 1,1 Prozent gefallen war. Aktuelle Frühindikatoren weisen nach Ausführung des BMWK auf eine weitere Belebung hin. Der RWI/ISL- Containerumschlag-Index ist im Mai saisonbereinigt von 129,1 auf 129,9 Punkte gestiegen. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sind dagegen zum vierten Mal infolge gesunken und liegen preis-, kalender- und saisonbereinigt 1,6 Prozent unter dem Vormonat. Ohne Berücksichtigung der hohen monatlichen Schwankungen durch Großaufträge ergibt sich im Mai ein Minus von 2,2 Prozent. Aus dem Inland gab es zwar 0,5 Prozent mehr Bestellungen zu verzeichnen, aber die Ordereingänge aus dem Ausland fielen mit –2,8 Prozent deutlich. Dabei fiel insbesondere ein Orderminus aus dem Nicht-Euroraum (-4,6 Prozent) ins Gewicht.

Auch bei den Auftragseingängen war innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes im Februar in den einzelnen Bereichen eine unterschiedliche Entwicklung zu beobachten: Die größten Rückgänge wurden bei Herstellern von Sonstigen Fahrzeugen (-19,2 Prozent) verzeichnet. Auch die bedeutende Kfz-Industrie (-2,9 Prozent) und der Maschinenbau (-1,9 Prozent) meldeten eine Abnahme bei den Bestellungen. Im Gegensatz dazu konnten in der Metallerzeugung (+3,8 Prozent) und bei Daten-, elektrischen und optischen Geräten (+11,2 Prozent) Steigerung verbuchen werden. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe wurden in den vergangenen Monaten häufig von Großaufträgen beeinflusst und zeigten starke Schwankungen. Insgesamt ist der Trend jedoch weiterhin rückläufig, so das BMWK.

Aktuelle Umsatzzahlen des Einzelhandels des Statistischen Bundesamtes liegen noch nicht vor. Im April sind die realen Umsätze im Vorjahresvergleich aber zum zweiten Mal positiv ausgefallen und stiegen um +0,3 Prozent. Die realen Umsätze im Einzelhandel sind allerdings im April im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gesunken, nachdem sie im Vormonat leicht gestiegen waren. Die Stimmung der privaten Haushalte in Deutschland zeigt nach Einschätzung des BMWK Anzeichen einer Stabilisierung. Allerdings haben sich der GfK-Konsumklimaindex und das HDE-Konsumbarometer zuletzt eingetrübt. Die Reallöhne wiesen im ersten Quartal 2024 mit einem Zuwachs von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal den vierten Anstieg in Folge und das stärkste Reallohnwachstum im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe 2008 auf. Vor allem für Geringverdiener war der Lohnanstieg deutlich überproportional. Dies dürfte zu einer Stabilisierung des Konsums beitragen.
Die Inflation ist im Juni leicht auf + 2,2 Prozent gefallen, nachdem sie noch im Mai +2,4 Prozent betrug. Damit liegt sie wieder auf dem Niveau von März und April. Die Energiepreise waren im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat mit -2,1 % wieder stärker rückläufig als im Mai, als sie sich um 1,1 Prozent verringert hatten. Auch auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen ist eine weiter nachlassende Preisdynamik zu beobachten. Die Erzeugerpreise lagen im Mai um 2,2 Prozent und die Einfuhrpreise um 0,4 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Die Großhandelspreise lagen im Mai im Vorjahresvergleich um 0,7 Prozent ebenfalls unter Vorjahr.

Verschiedene stimmungsbasierte Frühindikatoren haben sich eingetrübt, so das BMWK weiter. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hat laut ifo Beschäftigungsbarometer im Juni wieder leicht abgenommen. Und die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihrer Frühjahresgemeinschaftsdiagnose zunächst noch von einer wirtschaftlichen Stagnation aus, bevor es im weiteren Jahresverlauf im Zuge rückläufiger Inflation, steigender Löhne und Einkommen, einer anhaltend stabilen Arbeitsmarktentwicklung und zunehmenden Impulsen von der Außenwirtschaft zu einer spürbaren konjunkturellen Belebung kommen soll.

Der BGA bleibt angesichts der schwachen, uneinheitlichen Entwicklung weiterhin verhalten in seiner Einschätzung der aktuellen Lage. So lag das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2024 um 0,9 Prozent niedriger als im Vorjahr. Eine nachhaltige Trendwende hin zu einem dynamischeren Wachstum ist nach Einschätzung des BGA weiterhin nicht zu erkennen und würde aus Sicht des BGA mutige und entschlossene Schritte erfordern. Mit der Verständigung auf den Bundeshaushalt 2025 und auf eine Wachstumsinitiative mit 49 geplanten Maßnahmen hat die Bundesregierung nun einen Aufschlag gemacht. Die Ausgestaltung und Umsetzung in den parlamentarischen Beratungen muss nun rasch erfolgen und eine Aushöhlung wie beim Wachstumschancengesetz unterbleiben. Der BGA begrüßt dabei insbesondere die einstweilen geplante Aussetzung des nationalen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes. Nur wenn die Maßnahmen ernsthaft umgesetzt und nicht durch andere Maßnahmen konterkariert werden, können sie zu einer Stimmungsaufhellung in der Wirtschaft und mehr Dynamik führen.
 

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news-2751Thu, 18 Jul 2024 07:20:05 +0000Entwicklungspolitik mit nachhaltiger Wirkunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/entwicklungspolitik-mit-nachhaltiger-wirkung/Interview mit Judith Emmerling, IPDZusammenarbeit mit der Wirtschaft

Ein wesentliches Erfolgskriterium der Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ist der Nutzen für die Wirtschaftspartner – sowohl in den Entwicklungs- und Schwellenländern als auch in Deutschland und Europa. Denn nur wenn beide Seiten von der gemeinsamen Handelsbeziehung profitieren, ist eine langfristige Partnerschaft möglich. Diese Win-Win-Situation legt die Basis für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in den IPD-Partnerländern.
Neben der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit berücksichtigt das IPD zugleich auch die anderen beiden Säulen der Nachhaltigkeit – soziale und ökologische Aspekte – bei der Auswahl und der Förderung der Unternehmen im IPD-Programm:
Es ist das Ziel des IPD, die unterschiedlichen Facetten, wirtschaftliches Wachstum, Schutz der natürlichen Ressourcen und Stärkung der ländlichen Strukturen sowie Unterstützung der Menschen in den meist ländlich geprägten Regionen – insbesondere von Frauen und Familien, miteinander in Einklang zu bringen.

Im Interview stellt Judith Emmerling, Teamleiterin der Abteilung Sourcing und Märkte beim IPD in Berlin, den Nachhaltigkeitsansatz des IPD vor. Sie erläutert die Bedeutung der Nachhaltigkeit in den globalen Wirtschaftsbeziehungen, wie das IPD die Produzenten auf die Anforderungen des europäischen Marktes vorbereitet und wie schließlich Importeure vom Direkthandel mit IPD-Unternehmen auch mit Blick auf transparente Lieferketten profitieren können.



Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit in der Arbeit des IPD?
Judith Emmerling: Nachhaltigkeit spielt beim IPD schon seit vielen Jahren eine wichtige Rolle. Und angesichts der steigenden globalen Herausforderungen und regulatorischen Anforderungen nimmt auch die Bedeutung beim IPD zu. Denn das IPD arbeitet nachfrageorientiert. Getrieben durch das geänderte Kaufverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie gesetzliche Vorgaben ist Nachhaltigkeit für die Nachfrageseite eines der zentralen Themen unserer Zeit. Entsprechend richten wir unser Handeln danach aus. In den vergangenen Jahren haben wir unser Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit stetig weiterentwickelt.
Es beginnt bereits mit der Nachhaltigkeit unserer Arbeit. Wir setzen auf eine längerfristige Unterstützung der Unternehmen aus den Projektländern. Sie sind drei Jahre im IPD-Programm. So können sie stabile Verbindungen zu Marktakteuren aufbauen. Unser Ziel ist es, nachhaltige Lieferbeziehungen aufzubauen und die Unternehmen in die europäischen Lieferketten zu integrieren. Zusätzlich arbeiten wir eng mit BSOs, also Business Support Organisations, in den Partnerländern zusammen. Auch hier unterstützen wir die Exportförderorganisationen und Fachverbände dabei, langfristig Dienstleistungen und Strukturen für den Außenhandel aufzubauen.

Welche Bedingungen müssen Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit und Environmental, Social, Governance(ESG) erfüllen, um in das IPD-Programm aufgenommen zu werden?
Judith Emmerling: Wir wollen die IPD-Unternehmen in unseren Partnerländern dazu befähigen, den Anforderungen des EU-Marktes gerecht zu werden. Sie sollen sich im Bereich Nachhaltigkeit breiter aufstellen und weiterentwickeln. Dabei unterstützen wir sie.
Beim Sourcing prüfen wir die Ausgangsbedingungen. Selbstverständlich sind Zertifizierungen wie das Bio-Siegel und die Beschäftigung mit ESG-Kriterien gut, aber sie sind keine Voraussetzung für die Aufnahme in das IPD-Programm. Vielmehr geht es darum, dass die Unternehmen die Bereitschaft haben, sich für ökologische und soziale Themen einzusetzen und Veränderungen im eigenen Unternehmen anzustoßen.
In unserer Arbeit erleben wir viele Unternehmen, denen das Wissen über die aktuellen Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit fehlt. Sie müssen erst die Notwendigkeit sowie die möglichen positiven Auswirkungen auf ihr Unternehmen erkennen. Aber es gibt auch zahlreiche Firmen, die sich der Anforderungen der internationalen Märkte bewusst sind. Sie benötigen oftmals Unterstützung bei der Umsetzung. Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Produzenten im IPD-Programm für ESG als wesentliche Voraussetzung für den EU-Markteintritt zu sensibilisieren und sie dann zu begleiten, entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Welche Schwerpunkte legt das IPD bei ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien?
Judith Emmerling: Die IPD-Schwerpunkte variieren, weil wir uns an den Anforderungen der Branchen orientieren. Manche Branchen setzen bestimmte Nachhaltigkeitszertifizierungen voraus. Im Obst- und Gemüsesektor zum Bespiel sind Zertifizierungen und Sozialaudits bereits seit einigen Jahren mehr oder weniger Pflicht. Und Zertifizierungen zum nachhaltigen Umgang mit Wasser gewinnen gerade an Bedeutung. In anderen Branchen sind Zertifizierungen weniger verbreitet. Dort geht es eher um konkrete Schritte, wie den Einsatz von alternativen Energiequellen und nachhaltiges Ressourcenmanagement. Wir haben also für unsere Sektoren unterschiedliche Kriterienkataloge: Für den Sektor nachhaltiger Tourismus haben wir zum Beispiel eine eigene IPD „Sustainability Scorecard“ entwickelt, mit der wir Firmen auf die Anforderung von offiziellen Nachhaltigkeits-Zertifizierungen vorbereiten.
Grundsätzlich zeigt es sich, dass Zertifizierungen auf dem europäischen Markt eine immer wichtigere Rolle spielen. Ein weiteres gutes Beispiel aus den Sektoren Natürliche Zutaten und Frisches Obst & Gemüse ist die Bio-Zertifizierung: Mit Blick auf den gesamten Lebensmittelbereich ist „Bio“ weiterhin ein Nischenangebot, aber in bestimmten Produktgruppen wird das Bio-Siegel vorausgesetzt bzw. Bio-Produkte werden deutlich stärker nachgefragt als konventionelle Erzeugnisse. Wir weisen unsere Unternehmen in den Partnerländern auf dieses Potenzial hin und begleiten sie beim Zertifizierungsprozess.
Auch der Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit in internationalen Handelsbeziehungen ist ein wichtiges Thema, dessen Bedeutung zunimmt. Dies sehen wir bereits an neuen Vorgaben wie zum Beispiel dem Lieferkettengesetz. Wir ermutigen die Produzenten ihre eigenen länder-, produkt- und unternehmensspezifischen Risiken zu identifizieren und daraus Handlungen abzuleiten.
Darüber hinaus ist es für uns als entwicklungspolitisches Projekt wichtig, dass der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens bei den Menschen vor Ort ankommt. So sind zum Beispiel die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Qualifizierung der Arbeitskräfte, Förderung von Frauen, die faire Zusammenarbeit mit Kleinbauern und das soziale Engagement in den Regionen weitere soziale Faktoren, auf die wir achten.

Wie unterstützt das IPD die Unternehmen im IPD-Programm dabei, den Nachhaltigkeitsanforderungen des EU-Markts gerecht werden?
Judith Emmerling: Bereits seit einigen Jahren haben wir ESG-Trainings eingeführt. Unser Ansatz ist es hierbei, die grundsätzliche Bedeutung von verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln aufzuzeigen und ein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit zu vermitteln. Für viele Firmen ist ESG bereits ein Teil ihrer Kultur – unsere Trainings unterstützen sie bei der strategischen Verankerung im Unternehmen.
In den Trainings informieren wir die Unternehmen zudem sehr konkret über die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Marktanforderungen mit Blick auf Umwelt- und Sozialstandards. Die Einhaltung von sozialen Mindeststandards in der Lieferkette, wie Arbeitnehmerrechte, Arbeitsschutz und Mitbestimmung, ist zum Beispiel ein Thema. Zudem gehen wir im Detail auf branchen- und länderspezifische Umstände ein, die Einfluss auf nachhaltiges Verhalten haben können. Durch unsere Webinare und individuellen Coachings lernen die Unternehmen, die wichtigsten Ansatzpunkte in ihren Wertschöpfungsketten zu identifizieren. Am Ende der Trainings entsteht ein ESG-Action Plan, der individuell auf das Unternehmen zugeschnitten ist.
Die Erfahrung zeigt, aufgrund der intensiven Beschäftigung mit Nachhaltigkeitsthemen können die IPD-Unternehmen ihren Handelspartner glaubhaft und nachvollziehbar vermitteln, dass sie die relevanten ESG-Aspekte verstanden haben. Das schafft Vertrauen und minimiert zugleich das Risiko für europäische Unternehmen in der Lieferkette.
Wir sehen, der Bedarf an unseren ESG-Trainings ist groß. Wir arbeiten eng mit den BSOs in unseren Partnerländern zusammen und schulen sie, damit sie als Multiplikatoren das ESG-Wissen an ihre Mitgliedsunternehmen weitergeben können.

Wie profitieren Importeure vom Nachhaltigkeitsansatz des IPD?
Judith Emmerling: Importeure stehen vor großen Herausforderungen. Die steigenden gesetzlichen Anforderungen auf verschiedenen Ebenen setzen auch europäische Importeure immer mehr unter Zugzwang, ihre Lieferkette bezüglich Nachhaltigkeit zu überprüfen. Zugleich realisieren sie, dass ihre Lieferketten volatil werden. Also: Nachhaltigkeit und Stabilität sind gefragt.
IPD-Unternehmen haben den großen Vorteil, dass sie die Nachhaltigkeitsanforderungen kennen und meist bereits den internen Prozess gestartet haben. Sie sind also bereit, die Herausforderungen, die mit den Nachhaltigkeitskriterien verbunden sind, gemeinsam mit ihrem europäischen Geschäftspartner anzugehen.
Der Direkthandel mit IPD-Unternehmen bietet daher eine große Chance für europäische Unternehmen. Gemeinsam können die Partner nachhaltige Lieferketten entwickeln. Durch den Austausch, die Verständigung auf Prioritäten und die Berücksichtigung von individuellen Kriterien bauen die Partner vertrauensvolle Handelsbeziehungen auf. Sie schaffen eine Grundlage für nachhaltigen Handel und wirtschaftliche Stabilität – für beide Seiten.
 

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news-2743Thu, 18 Jul 2024 07:18:10 +0000Berufsvalidierung kommt https://bga.de/presse/pressemitteilung/berufsvalidierung-kommt/Stärkung der BerufsperspektivenDer Bundesrat hat in seiner Plenarsitzung am 5. Juli 2024 dem Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) zugestimmt. Mit dem Gesetz sollen Kompetenzen, Fähigkeiten und Erfahrungen, die auch ohne vorherige Ausbildung im Berufsleben gesammelt wurden, formal festgestellt und bescheinigt werden. Ziel dieser Validierung ist es, Kompetenzen sichtbar und verwertbar zu machen und berufliche Lebensläufe zu honorieren. Langjährig Beschäftigten ohne Berufsausbildung sowie Quereinsteigern soll damit die Möglichkeit eingeräumt werden, sich ihre erworbenen Berufserfahrungen anerkennen zu lassen und ihnen damit eine bessere Berufsperspektive im bestehenden System der beruflichen Bildung zu eröffnen.

Die Validierung setzt voraus, dass Berufserfahrungen über einen Zeitraum gesammelt wurden, der dem Eineinhalbfachen der Ausbildungszeit im jeweiligen Beruf entspricht. Teilnehmer am Validierungsverfahren müssen mindestens 25 Jahre alt sein. Mit dieser Anforderung hat sich der Bundesrat im Gesetzgebungsverfahren durchgesetzt. Zuvor gab es die Sorge, eine Berufsvalidierung ohne Altersgrenze könnte junge Menschen animieren, statt einer dualen Ausbildung den Weg einer Berufsvalidierung zu wählen, was zu Lasten der betrieblichen Ausbildung ginge.

Des Weiteren soll mit dem Gesetz die Digitalisierung der beruflichen Bildung vorangetrieben werden, indem konsequent digitale Dokumente und medienbruchfreie digitale Abläufe in der Verwaltung ermöglicht werden.
Ein wesentliches Element ist der Wegfall des Schriftformerfordernisses beim Ausbildungsvertrag und ihn ändernden Vereinbarungen (§ 11 BBiG). Die Schriftform wird durch Textform ersetzt. Der Ausbildende muss jedoch den Empfang der „Vertragsabfassung“ (ehemals „Vertragsniederschrift“) durch den Auszubildenden nachweisen und diesen Empfangsnachweis bis drei Jahre nach Ende des Ausbildungsverhältnisses aufbewahren.

In einer begleitenden Entschließung begrüßt der Bundesrat, dass der Bundestag seiner Anregung zur unteren Altersgrenze von 25 Jahren gefolgt ist. Er kritisiert jedoch, dass sein Vorschlag, Berufserfahrung in Höhe des Zweieinhalbfachen der Ausbildungszeit zu verlangen, nicht aufgegriffen wurde. Die Länderkammer bekräftigt ihre Forderung, die Schaffung des Anspruchs auf ein Feststellungsverfahren auf den 1. Januar 2026 zu verschieben. Nur so sei die rechtssichere Durchführung von Validierungsverfahren sicherzustellen, zumal die zuständigen Stellen bisher keine Erfahrung mit solchen Validierungen hätten und eine ausreichende Vorbereitungszeit bräuchten.

Der BGA hat das neue bürokratische und teure Validierungsverfahren grundsätzlich kritisiert, u.a. weil damit eine Konkurrenz zur klassischen dualen Berufsausbildung geschaffen wird. Der Vorrang der beruflichen Ausbildung und die Sicherung der Qualität der dualen Ausbildung müssen aber weiterhin oberste Priorität haben. Positiv ist insoweit die Einführung eines Mindestalters von 25 Jahren zu bewerten. Die übrigen Elemente, insbesondere zur Digitalisierung und Entbürokratisierung, begrüßen wir.

Nach Ausfertigung und Verkündung kann das Gesetz zum überwiegenden Teil am 1. August 2024 in Kraft treten.
Link zum Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG): https://dip.bundestag.de/vorgang/berufsbildungsvalidierungs-und-digitalisierungsgesetz-bvadig/308708
 

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Im FokusThemenBerufsbildung
news-2728Fri, 12 Jul 2024 12:35:35 +0000endlich ein Schritt vorwärtshttps://bga.de/presse/pressemitteilung/endlich-ein-schritt-vorwaerts/Eine wettbewerbsfähige Unternehmensbesteuerung ist lange überfällig. „Die Ergebnisse der beiden Expertenkommissionen sind ein Schritt vorwärts in Richtung zukunftsfähiges, verständliches und leicht nachvollziehbares Steuerrecht. Das wäre jetzt eine Chance für die Bundesregierung, den Wirtschaftsstandort zu stärken. Eine wettbewerbsfähige Unternehmensbesteuerung ist lange überfällig. Die Vorschläge zur Vereinfachung und stärkeren Digitalisierung begrüßen wir ausdrücklich.“ Dies erklärte Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) anlässlich der heutigen Vorstellung der Ergebnisse der beiden Expertenkommissionen „vereinfachte Unternehmensteuer“ und „bürgernahe Einkommensteuer“ des Bundesministeriums der Finanzen.

„Die Unternehmensteuerkommission hat die richtigen Maßnahmen vorgelegt, die wir seit Jahren für unsere Unternehmen im Groß- und Außenhandel fordern: Die Entschlackung der Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer sowie die Vermeidung von Doppelbesteuerungen und Mehrbelastungen im internationalen Steuerrecht würden Unternehmerinnen und Unternehmer in dieser herausfordernden Zeit entlasten“, so der Großhandelspräsident. „Jetzt kann die Regierung beweisen, dass sie mit einer Stimme spricht und sich auch für Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Deutschland einsetzt. Den Empfehlungen sollten Taten folgen, nicht nur lobende Worte.“

Und weiter: „Der Steuerkurs der vergangenen Jahre hat zu anhaltender wirtschaftlicher Schwäche, Abwanderung von Unternehmen und Verlagerung oder Aufschiebung von Investitionen geführt. Wir brauchen in die Zukunft investierende Unternehmen und motivierte, leistungsorientierte Beschäftigte. Nur so können wir die konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen durch mehr Wachstum bewältigen. Die Koalition muss eine Modernisierung des Unternehmensteuerrechts auf den Weg bringen, die die Belastung rechtsformunabhängig unter Verzicht auf den Solidaritätszuschlag auf das international vergleichbare Niveau von 25 Prozent senkt.“

„Wir begrüßen zudem ausdrücklich das Once-Only-Prinzip der Einkommensteuerkommission. Mehr Digitalisierung macht das Leben einfacher, damit sollte nicht bei den Unternehmen Halt gemacht werden. Auch hier würde eine Vereinfachung der Datenverfügbarkeit zu einer deutlichen Entlastung der Unternehmen führen“, so Jandura abschließend.
 

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Im FokusPressemitteilung
news-2700Mon, 08 Jul 2024 08:30:28 +0000Schwäche des Exports ist hausgemachthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/schwaeche-des-exports-ist-hausgemacht/Wir dürfen uns nicht abschotten."Wir sehen aktuell einen dramatischen Einbruch, ex- wie importseitig. Die Schwäche des Außenhandels ist dabei zu großen Teilen hausgemacht. Regulierungen und Berichtspflichten sind Deutschlands Regierung nach wie vor wichtiger als die Exportförderung. Es rächt sich, dass es der EU nach zwanzig Jahren voller Verhandlungen immer noch nicht gelingt, große Abkommen wie mit den MERCOSUR-Staaten abzuschließen. Die neue EU-Kommission muss den Ausbau der Freihandelsabkommen zu einer Priorität machen. Wenn Deutschland bei diesem Thema keine Führungsrolle übernimmt, wird hier auch zukünftig nichts passieren“, fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

"Zudem droht mit den Ausgleichszöllen gegenüber China ein Hochschaukeln von Sanktionen. Das ist weder im deutschen noch im europäischen Interesse. Wir müssen den internationalen Wettbewerb annehmen und uns nicht von ihm abschotten. Und wir sollten andere Wege finden, um China zum Einhalten der Wettbewerbsregeln zu bewegen", betont Jandura weiter.

„Verbesserten noch im April die Exporte in die USA und China die Zahlen, war der Mai von einem starken Rückgang der Exporte geprägt. Aktuelle Prognosen senden positive Signale zum Auslandsgeschäft in den wichtigsten deutschen Exportbranchen. Die Dynamik bleibt aber insgesamt verhalten und hohe geo- und handelspolitische Risiken bestehen fort“, so Jandura abschließend.

Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind die deutschen Exporte im Mai gegenüber April 2024 kalender- und saisonbereinigt um 3,6 Prozent und die Importe um 6,6 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2023 nahmen die Exporte um 1,6 Prozent ab, während die Importe um 8,7 Prozent sanken.
 

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news-2696Fri, 05 Jul 2024 10:27:40 +0000Gut, aber noch nicht gut genughttps://bga.de/presse/pressemitteilung/gut-aber-noch-nicht-gut-genug/BGA begrüßt Haushaltsentwurf"Ich begrüße die Einigung auf einen verfassungsgemäßen Bundeshaushalt ausdrücklich. Dass die Einhaltung der Schuldenbremse bestätigt wurde, ist notwendig", kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen den von der Bundesregierung vorgestellten Haushaltsentwurf.

"Die Wachstumsinitiative ist gut, aber noch nicht gut genug, um aus der Krise zu kommen. Für den mittelständisch geprägten Handel sind die geplanten Infrastrukturausgaben wichtig. Die Ausweitung der degressiven AfA und die Entlastung bei der kalten Progression sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine enorme Hilfe. Die Entlastungen müssten angesichts der strukturellen wirtschaftlichen Krise aber deutlich höher ausfallen. Die Abschaffung des Solidaritätszuschlags wäre eine solche Maßnahme", ergänzt Jandura.

"Ausdrücklich befürworte ich die Anreize bei der Fachkräfteeinwanderung und die verbesserten Möglichkeiten für die Anwerbung von Arbeitskräften über die Zeitarbeit. Das ist endlich ein mutiger Schritt in diesem Bereich“, so Jandura weiter.

„Die drastische Reduzierung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ist vollkommen richtig und eine gute Nachricht für alle Unternehmen. Die Fragebogenflut in der Lieferkette bleibt aber immer noch ungelöst. Hier liegen konkrete Vorschläge zur Verbesserung auf dem Tisch, die hoffentlich Eingang in das endgültige Paket finden", so der Großhandelspräsident.

Und abschließend: "Wichtig ist, dass die Bundesregierung jetzt endlich wieder in Tritt kommt und klare Prioritäten bei den Aufgaben und Ausgaben setzt. Dazu zählen aus Sicht des BGA die innere und äußere Sicherheit, die Verbesserung der Infrastruktur, Fortschritte bei der Digitalisierung und die Entlastung der Unternehmen.
Die wichtigste Maßnahme kostet überhaupt kein Geld: Der Mittelstand muss endlich von der Lawine an Berichtspflichten befreit werden. "

 

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news-2684Thu, 04 Jul 2024 12:00:00 +0000Strafzölle auf chinesische Elektroautos https://bga.de/presse/pressemitteilung/starfzoelle-auf-chinesische-elektroautos/Konflikt erreicht nächste StufeDie Europäische Kommission hat angekündigt, ab dem 5 Juli 2024 vorläufige Ausgleichzölle auf Elektroautos mit Ursprung China zu verhängen. Diese liegen je nach chinesischem Hersteller (und ggf. europäischen Joint-Venture Partner) zwischen 17,4 und 38,1 Prozent. Ob die EU diese zusätzlichen Zölle am Ende tatsächlich einbehält, wird davon abhängen, ob in den nächsten Monaten mit der Regierung in Peking noch eine andere Lösung gefunden werden kann. Die Frist für eine Entscheidung hinsichtlich „endgültiger“ Ausgleichszölle läuft spätestens im November ab.

Beide Seiten haben es bedauerlicherweise verpasst, den Konflikt noch vor der Verhängung der ersten handelspolitischen Maßnahme zu entschärfen. Nun drohen Retorsionsmaßnahmen Chinas, die auch unbeteiligte Branchen treffen können. Dennoch gilt es, Ruhe zu bewahren. Zwistigkeiten über den Einsatz von Handelsschutzinstrumenten gehören schon seit langer Zeit zum Grundrauschen in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und China. Die Untersuchung ist eine von 15 derzeit laufenden Antidumping- oder Antisubventionsuntersuchungen der EU gegen Waren mit Ursprung China. Weitere Hintergrundinformationen finden Sie hier.

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news-2692Thu, 04 Jul 2024 10:16:37 +0000Frieden und Sicherheit in Europahttps://bga.de/presse/pressemitteilung/frieden-und-sicherheit-in-europa/Enquetekommission der CDU/CSU-FraktionVergangene Woche lud die Fraktion der CDU/CSU im Deutschen Bundestag zur Auftaktveranstaltung Ihrer neu eingerichteten Enquetekommission „Frieden und Sicherheit in Europa“ ein. Diese, bestehend aus Fraktionsmitgliedern und externen Experten, soll innerhalb eines Jahres Vorschläge und Handlungsempfehlungen für die Fraktion erarbeiten. Der Gastredner Prof. Dr. Niall Ferguson, renommierter Historiker aus dem Vereinigten Königreich, setzte dabei, kenntnisreich und gut aus der Geschichte begründet, den Ton: Deutschland müsse endlich mehr Führungsverantwortung in der EU übernehmen, um nicht die Zeitenwende zu verschlafen. Gleichzeitig müsse Deutschland massiv aufrüsten. Vielen klingt sicher noch sein Appell „Germany, rearm!“ in den Ohren. Diesen verknüpfte er mit der Aussage, dass die Geschichte beweise, dass Investitionen in die Rüstungsindustrie stets die Innovationskraft sowie die Konjunktur von Staaten gestärkt hätten. Themen, die gerade vor dem Hintergrund der nötigen Stärkung des Standortes Deutschland bei allen Parteien intensiv diskutiert werden.

Der BGA verfolgt das Thema mit Blick auf den Außenhandel intensiv, geht es doch um die Sicherung der Position Deutschlands als international verflochtene Handelsnation bzw. der EU in einer von „Stapelkrisen“ geprägten Welt. Breiten Raum soll es daher auch im Rahmen des 2. Deutschen Lieferkettentages am 6. November im Verbändehaus, Berlin bekommen.
 

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news-2688Thu, 04 Jul 2024 10:10:34 +0000BGA-Konjunkturumfrage zur Jahresmitte 2024 https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-konjunkturumfrage-zur-jahresmitte-2024/Teilnahmemöglichkeit beginnt in Kürze!Steht Deutschland vor einem wirtschaftlichen Aufbruch oder bremsen die globalen Unsicherheiten und strukturellen Herausforderungen die wirtschaftliche Dynamik aus? Brauchen wir wirtschaftspolitische Impulse oder kann sich die deutsche Wirtschaft selbst aus dem aktuellen Stimmungstief herausarbeiten? Mit Blick auf diese Schwerpunkte wird der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung (BGA) in Kürze wieder seine traditionelle Konjunkturumfrage zur wirtschaftlichen Lage und den weiteren Perspektiven im Großhandel gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden starten. Neu ist, dass die Konjunkturumfrage über die binnenwirtschaftlichen Einschätzungen der Großhändler erstmals auf die Einschätzung des außenwirtschaftlichen Umfeldes der Außenhändler ausgeweitet wird.

Um für den Groß- und Außenhandel angesichts der vielfältigen Herausforderungen Position beziehen zu können, lädt der BGA die Unternehmen der Wirtschaftsstufe ein, sich an der aktuellen Konjunkturumfrage im Großhandel und den B2B-Dienstleistungen sowie dem Außenhandel zur Jahresmitte 2024 aktiv zu beteiligen. Unternehmen, die teilnehmen möchten, können den Teilnahmelink über die E-Mail Erreichbarkeit michael.alber@bga.de anfordern.
 

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news-2680Thu, 04 Jul 2024 07:54:05 +0000PSVaG-Mitgliederversammlung am 18. Juni 2024https://bga.de/presse/pressemitteilung/2-aktuelle-schadensentwicklung-und-beitragsprognose-2024/PSVaG-Mitgliederversammlung am 18. Juni 2024Am 18. Juni 2024 fand die Mitgliederversammlung des Pensions-Sicherungs-Vereins (PSVaG) unter der Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Ingo Kramer in Köln statt. Der BGA nahm stellvertretend für die ihn bevollmächtigenden Mitglieder teil. Die Mitgliederversammlung hat den Vorstand und den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2023 einstimmig entlastet.

1. Geschäftsjahr 2023 mit stabilem Beitragssatz

Im Geschäftsjahr 2023 ist das Insolvenzgeschehen in Deutschland gestiegen. So stieg auch die Anzahl der Insolvenzen, für die der PSVaG eintrittspflichtig geworden ist, auf 417 Sicherungsfälle. Gegenüber dem sehr niedrigen Niveau des Vorjahres mit 275 Sicherungsfällen bedeutet dies einen Anstieg um 52 Prozent. Die Anzahl der neu zu sichernden Versorgungsberechtigten vervierfachte sich gegenüber dem Vorjahr und stieg von 14.200 auf 61.900 Renten und Anwartschaften. Aufgrund des hohen Anteils von Pensionskassenzusagen mit insgesamt relativ geringem Leistungsaufwand blieb das Schadenvolumen trotzdem relativ stabil. Insgesamt handelte es sich um kein schadensreiches, sondern - gemessen an den letzten Jahrzehnten - um ein Jahr mit einem durchschnittlichen Schadenvolumen.

In den Kapitalanlagen des PSVaG konnten 2023 deutliche Marktwertzuwächse erzielt werden. Ein großer Teil der Abschreibungen auf Fonds und Direktbestände aus dem Jahr 2022 wurde wiedergutgemacht.
Im November 2023 konnte der PSVaG den Beitragssatz für das Jahr 2023 auf 1,9 Promille festsetzen, 0,1 Promille mehr als 2022. Der erforderliche Beitrag für 2023 betrug 740 Mio. Euro.
Ende 2023 waren beim PSVaG rund 101.850 (Vorjahr 101.300) Arbeitgeber mit insolvenzsicherungspflichtiger betrieblicher Altersversorgung gemeldet. Insgesamt standen über 14 Mio. Versorgungsberechtigte unter Insolvenzschutz. Dabei handelte es sich um 4,7 Mio. Rentner und 9,4 Mio. Arbeitnehmer mit unverfallbaren Anwartschaften.

2. Aktuelle Schadensentwicklung und Beitragsprognose 2024

Das Insolvenzgeschehen liegt bislang deutlich über dem des Vorjahres. Hierbei sind allerdings keine besonderen Schadensereignisse zu verzeichnen, sondern ein Anstieg über viele Branchen. Beim Leistungsaufwand ergab sich bislang eine Steigerung um rd. 50 Prozent. Für die nächsten Monate wird mit einem weiter steigenden Insolvenzgeschehen gerechnet.

Im Jahr 2024 wird der festzusetzende Beitragssatz maßgeblich von der zur Verfügung stehenden Rückstellung für Beitragsrückerstattung geprägt. Im Jahresabschluss 2023 konnte eine Rückstellung für Beitragsrückerstattung in Höhe von 630 Mio. Euro gebildet werden, die den erforderlichen Beitragssatz für 2024 um 1,6 Promillepunkte verringert. Nach aktuellem Kenntnisstand wird daher der im November festzusetzende Beitragssatz für 2024 voraussichtlich den Vorjahreswert von 1,9 Promille nicht überschreiten.
 

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Im FokusThemenArbeit + Tarif
news-2676Thu, 04 Jul 2024 07:51:36 +0000Personalwechsel im Bereich Projektehttps://bga.de/presse/pressemitteilung/personalwechsel-im-bereich-projekte/Pawel Pekarev verstärkt BGASeit dem 1. Juli 2024 ist Pawel Pekarev in der Fachabteilung Projekte des BGA tätig. Er wird die Aufgaben von Maike Land nach ihrem Ausscheiden, insbesondere im Bereich der Kammer- und Verbandspartnerschaften (KVP) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) übernehmen. Pekarev absolvierte zunächst ein duales Bachelorstudium in Kooperation mit der Deutschen Telekom AG, bei welchem er in den Bereichen interne Strategie sowie Vertriebsunterstützung eingesetzt wurde. Anschließend studierte er Global Trade Management im Master und sammelte währenddessen weitere Praxis-/ und Auslandserfahrung bei der Deutsch-Irischen Auslandshandelskammer in Dublin. Nach seinem erfolgreichen Masterabschluss war Pekarev zuletzt als Referent für Außenwirtschaft und Exportförderung beim Industrieverband SPECTARIS beschäftigt.
 

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Im FokusThemenInternationalesProjekte
news-2672Thu, 04 Jul 2024 07:47:39 +0000CSRD-Berichterstattung soll vereinfacht werdenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/csrd-berichterstattung-soll-vereinfacht-werden/Halbzeit beim Dialogprozess MittelstandDer Dialogprozess „Mittelstand, Klimaschutz und Transformation“ ist in der zweiten Halbzeit angekommen. Seit zwei Jahren diskutieren in dieser Plattform Verbände mit Staatssekretär Michael Kellner über den Weg zu einer klimafreundlichen Transformation der Wirtschaft.

In den bisherigen Sitzungen waren jeweils mehr als 50 Verbände involviert, auch der BGA. Am Ende wird unter anderem eine schriftliche Bilanz der Gespräche stehen. Die vorgelegte Zwischenbilanz wurde durchaus unterschiedlich bewertet. Dabei adressierte auch der BGA die hohen Energiepreise für das nicht-produzierende Gewerbe, die Fachkräfteproblematik und die enormen bürokratischen Belastungen, die immer weiter ausufern. Dies auch durch die EU getrieben, meist mit deutscher Zustimmung. Themen, die zwar in der Zwischenbilanz angesprochen werden, aber noch immer unzureichend gelöst bleiben.

Umso mehr begrüßten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Aussagen des Ministeriums, dass der Bürokratieabbau eines der wirtschaftspolitischen Top-Themen der Regierung sei. Die „umfangreicheren Berichts- und Dokumentationspflichten werden zu Recht kritisiert“, so Kellner. Fraglich bleibt dabei für die Wirtschaft, ob sich diese Erkenntnis einerseits ressortübergreifend durchsetzt, anderseits sich tatsächlich im politischen Alltag verfängt.

Mit einer Überraschung startete die Stellvertretende Vorsitzende des Rats für Nachhaltige Entwicklung, Gunda Röstel. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex soll zu einem digitalen Unterstützungsinstrument für die Berichterstattung nach der CSRD weiterentwickelt werden. Dabei soll es ein einfach zu handhabendes Modul für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) geben, das auf dem VSME-Standard (Voluntary SME-Standard) basiert. Verbunden werden soll dies u. a. mit Schulungsangeboten und Leitfäden. Auch soll der DNK wird die Berichterstattung an Banken und andere Unternehmen genutzt werden können und damit zu einer zentralen Berichtseingabe führen. Das Projekt wird vom BMWK gefördert und soll für Unternehmen kostenlos sein.

Dennoch wird die Debatte um einen KMU-freundlichen Standard auf EU-Ebene weitergehen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die CSRD bei weitem nicht die einzige Regelung ist und in den letzten Monaten noch mehr „Bürokratiemonster“ beschlossen worden sind.
 

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Im FokusThemenEuropa
news-2668Thu, 04 Jul 2024 07:38:33 +0000CBAM: Digitaler Austausch mit der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt)https://bga.de/presse/pressemitteilung/cbam-digitaler-austausch-mit-der-deutschen-emissionshandelsstelle-dehst/BGA-Mitgliedsverbände diskutieren mit DEHSt.Der Leiter der DEHSt, Dr. Jürgen Landgrebe, mit seiner Fachkollegin Alexandra Zirkel, hat sich am 1. Juli einer intensiven Diskussion auf fachlich hohem Niveau mit Vertreterinnen und Vertretern der BGA-Mitgliedsverbände unter Moderation des BGA gestellt.

Nach umfassender Einführung standen vor allem Fragen nach der aktiven Unterstützung der DEHSt bei der weiteren Implementierung mit Blick auf fehlende Daten ausländischer Lieferanten im Mittelpunkt. Konkrete Vorschläge wurden dankbar aufgegriffen und ernsthafte Prüfung zugesagt. Schlagworte waren: Fristverlängerungen, konkrete Handlungsleitfäden, ausdifferenzierte Produktbetrachtung sowie höhere Bagatellgrenzen für zukünftige Berichte.
Auch bei der Implementierung und dem Handling des sich im Laufe des Jahres 2025 konkretisierenden Emissionszertifikatehandels wurde zudem Hilfe und Begleitung in Aussicht gestellt, ist es doch für viele Außenhändler ein völlig neues Thema, welches künftig zusätzlich zu bewältigen sein wird. Der BGA dankt der DEHSt für diesen dringend nötigen Austausch und hofft, dass sich deren Ressourcenlage bald im Sinne des Standortes Deutschland verbessert. Als Vorbild kann Österreich dienen.

 

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Im FokusThemenInternationalesExport
news-2656Thu, 04 Jul 2024 07:27:52 +0000Verbändeanhörung zur 21. AWV-Änderungsverordnunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/verbaendeanhoerung-zur-21-awv-aenderungsverordnung/Sorge vor unübersichtlichen RegelungsflickenteppichsKürzlich nahm der BGA an einer Verbändeanhörung beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur 21. Änderungsverordnung der Außenwirtschaftsverordnung (AWV) teil. Die AWV, gemeinsam mit dem Außenwirtschaftsgesetz (AWG), regelt das deutsche Außenwirtschaftsrecht. Der aktuelle Referentenentwurf zur Änderung der AWV zielt darauf ab, die Verordnung an den technologischen Fortschritt anzupassen.

Hierfür sieht der Referentenentwurf unter anderem eine Erweiterung der nationalen Ausfuhrliste um Dual-Use-Technologien, d.h. Technologien, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können, vor (insbesondere in den Bereichen Quantencomputer und Künstliche Intelligenz). Zudem ist eine Anpassung des zugrunde liegenden Nummerierungssystems in der Ausfuhrliste sowie eine Änderung der Bußgeldregelungen bei Verstößen gegen europäische Sanktionen geplant.

Obwohl wir das Ziel, die Sicherheit und Kontrolle im Außenwirtschaftsverkehr zu stärken, begrüßen, bergen die geplanten Änderungen das Risiko eines unübersichtlichen Regelungsflickenteppichs in der Exportkontrolle auf europäischer Ebene, was deutsche Exporteure benachteiligen könnte. Eine gemeinsame europäische Lösung ist notwendig, um die Effektivität des Binnenmarkts zu stärken und ein Forum Shopping zu verhindern. Außerdem führen die neuen Regelungen insgesamt zu einem personellen und finanziellen Aufwand, der insbesondere mittelständische Unternehmen nicht überfordern darf. Eine möglichst geringe Belastung und eine ausreichende Übergangsfrist sind daher essenziell.
 

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Im FokusThemenInternationalesExport
news-2652Thu, 04 Jul 2024 07:26:34 +0000BGA-Rechtsausschuss wählt Thomas Porstner zum Vorsitzendenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-rechtsausschuss-waehlt-thomas-porstner-zum-vorsitzenden/Und diskutiert über Late Payment Regelung.Im Rahmen der hybriden Sommersitzung des BGA-Rechtsausschusses wurde Thomas Porstner, Justitiar und Geschäftsführer des PHAGRO (Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels) am 26. Juni zum neuen Vorsitzenden des Ausschusses für Recht und Wettbewerb gewählt. Porstner ist bereits seit 2011 Mitglied des Ausschusses. Er wird als Vorsitzender diese langjährige Erfahrung, aber auch viele neue Impulse und eine größere Nähe zu Mitgliedsunternehmen in die Arbeit des Rechtsausschusses einbringen.

Zum umstrittenen Verordnungsvorschlag der EU-Kommission zur Bekämpfung des Zahlungsverzugs im Geschäftsverkehr (Late Payments) berichtete Harald Schoen, Leiter des Referats für das Recht der Handelsgeschäfte und Transportrecht beim Bundesministerium der Justiz über das laufende Gesetzgebungsverfahren auf europäischer Ebene. Er machte insbesondere die erheblichen Vorbehalte der Mitgliedstaaten gegen das Gesetzgebungsvorhaben deutlich, die bei den Verhandlungen im Rat zutage treten. Beim darauffolgenden Austausch erläuterten mehrere Mitglieder des Rechtsausschusses anhand von Beispielen die große Bedeutung der gegenwärtigen Vertragsfreiheit bei den Zahlungsfristen. Sie hoben hervor, dass die von der Kommission vorgeschlagenen verkürzten Zahlungsfristen von maximal 30 Tagen bei vielen Großhandelsbranchen gängige Geschäfts- und Zahlungsmodelle unmöglich machen würden.

Die im Dezember 2024 in Kraft tretende neue EU-Produktsicherheitsverordnung stellte Rechtsanwalt Dr. Jens Nusser den Teilnehmern vor. Dr. Nusser, der u. a. auf Produktsicherheits- und Produktumweltrecht spezialisiert ist, ging dabei insbesondere auf die bevorstehenden Änderungen durch die Verordnung und auf die neuen Pflichten für Hersteller, Importeure und Händler ein.

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Im FokusThemenRecht + Wettbewerb
news-2644Tue, 02 Jul 2024 13:12:20 +0000Vertagung des BEG IVhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-praesident-dr-dirk-jandura-zur-vertagung-des-beg-iv/Die Verschiebung des Bürokratieentlastungsgesetzes ist enttäuschend. "Die Verschiebung des Bürokratieentlastungsgesetzes ist enttäuschend. Aber vielleicht hilft es, das Gesetz besser zu machen. Ohne eine konkrete Entlastung von den Berichtspflichten ist das BEG IV für den Mittelstand nur eine leere Hülle", so Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

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Im FokusPressemitteilung
news-2535Mon, 01 Jul 2024 09:54:00 +0000Ausgleichszölle sind keine Lösung https://bga.de/presse/pressemitteilung/ausgleichszoelle-keine-loesung/Wir brauchen mehr Transparenz„Politisch motivierte Entscheidungen mit dem Ziel, den EU-Markt gegen unliebsamen Wettbewerb abzuschotten, lehnen wir ab. Das beschädigt die regelbasierte Handelsordnung und hätte auch vor den internationalen Schiedsgerichten keinen Bestand. Eine Verhängung vorläufiger Ausgleichszölle auf Elektroautos mit Ursprung China durch die EU wird auf der anderen Seite Gegenmaßnahmen auslösen, die auch an dem Konflikt unbeteiligte Unternehmen treffen kann“, sagt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zur Entscheidung zu den EU-Zöllen auf chinesische E-Autos.

„Bewusste strategische Wettbewerbsverstöße im Außenhandel dürfen nicht folgenlos bleiben. Damit zukünftig sichergestellt ist, dass die EU-Kommission bei der Anwendung von Handelsschutzinstrumenten angemessene Entscheidungen trifft, brauchen wir in den Verfahren noch mehr Transparenz und Vorhersehbarkeit. Am Ende muss eine ernsthafte Prüfung stehen, ob zusätzliche Zölle auch im Interesse der gesamten Europäischen Union sind, oder nur ein protektionistisches Partikularinteresse bedienen“, betont Jandura.

„Umso wichtiger ist es, sich für den Abschluss und die Ratifizierung neuer Freihandelsabkommen einzusetzen. Dass wir noch immer kein MERCOSUR-Abkommen haben, ist eine Farce. Mit dem Abschluss dieses und dem Vorantreiben anderer Freihandelsabkommen, wie z. B. Indien, vereinfachen wir den Handel und schützen uns vor den zunehmend protektionistischen Entwicklungen weltweit“, so der Präsident abschließend.

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Im FokusPressemitteilung
news-2616Thu, 20 Jun 2024 11:38:58 +0000Neue Änderungen in der Außenwirtschaftsverordnunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/neue-aenderungen-in-der-aussenwirtschaftsverordnung/Die Außenwirtschaftsverordnung (AWV) ist die Verordnung zur Durchführung des deutschen Außenwirtschaftsgesetzes. Sie enthält die Genehmigungs-, Verfahrens- und Meldebestimmungen sowie die dazugehörigen Straf- und Bußgeldvorschriften und ist damit eine wichtige Säule außenwirtschaftlichen Handelns.

Aktuell läuft eine erneute Aktualisierungsrunde, die BGA und BDEx aufmerksam verfolgen. Besagte Runde berührt insbesondere zwei Felder: das des Bürokratieabbaus und das der Ausweitung der nationalen Güterausfuhrliste. In Sachen Bürokratieabbau ist zwar löblich, dass der Verordnungsgeber auch hier versucht Erleichterungen zu schaffen, nur sind die vorgelegten Ansätze alles andere als der große Wurf. Sie zielen im Wesentlichen auf die Anhebung von Schwellenwerten für Meldungen an die Deutsche Bundesbank in Sachen Auslandszahlungsverkehr ab. Ein Themenkomplex, der eher die Kreditwirtschaft als den mittelständischen Außenhändler betrifft und in der Praxis kaum spürbar sein dürfte. Dies kritisieren wir und werden das im Rahmen unserer Stellungnahme zum Bürokratieentlastungsgesetz kritisch anmerken.

Im anderen Feld werden vor allem Exporteure und Anwender von sogenannten „emerging technologies“ Auswirkungen spüren. Stichworte sind hier Quantencomputing sowie Halbleitertechnologie. BGA und BDEx begrüßen zwar die Zielsetzung des Verordnungsgebers die Sicherheit und Kontrolle im Außenwirtschaftsverkehr zu erhöhen, kritisieren aber den Ansatz. Statt der nun vorgeschlagenen nationalen Reglungen fordern wir, dass auf europäischer Ebene gehandelt wird, um europaweit einheitliche Regelungen zu schaffen und um die Effektivität des Binnenmarktes zu gewährleisten. Schließlich befürchten wir, dass diese Maßnahme die ohnehin schon langen Bearbeitungsmaßnahmen beim BAFA weiter verlängern wird und wiederholen unser Mantra, die Genehmigungsverfahren zu verkürzen.

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Im FokusThemenInternationalesExportImport
news-2608Thu, 20 Jun 2024 10:33:38 +0000Ab 1. Juli: Maut für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen https://bga.de/presse/pressemitteilung/maut-fuer-fahrzeuge-ueber-35-tonnen-ab-01-juli-2024/Handwerksfahrzeuge unter bestimmten Voraussetzungen von Mautpflicht befreitDie LKW- Maut gilt ab dem 01. Juli 2024 nun auf Autobahnen und Bundesstraßen für Fahrzeuge mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse (tzGm) von über 3,5 Tonnen und weniger als 7,5 Tonnen. Voraussetzung ist, dass die Fahrzeuge für den Güterverkehr bestimmt oder dafür genutzt werden.

Handwerksfahrzeuge sind unter bestimmten Voraussetzungen von der Mautpflicht befreit.
Die Handwerkerausnahme gilt nur für Fahrzeuge mit einer technisch zulässigen Gesamtmasse (tzGm) von mehr als 3,5 und weniger als 7,5 Tonnen, die von einem Handwerksbetrieb eingesetzt werden.

Für Fahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen mit einer tzGm von 7,5 Tonnen oder mehr gibt es keine Handwerkerausnahme.

Die Handwerkerausnahme gilt, wenn das Fahrzeug von einer oder einem Mitarbeitenden des Handwerksbetriebs gefahren wird und dabei

  • Material, Ausrüstungen oder Maschinen transportiert werden, die zur Ausführung der Dienst- und Werkleistungen notwendig sind, einschließlich Werkzeuge, Arbeitsmittel, Ersatzteile, Baustoffe, Kabel, Geräte oder Zubehör, und/oder
     
  • handwerklich gefertigte Güter transportiert werden, die im eigenen Handwerksbetrieb hergestellt, weiterverarbeitet oder repariert werden.
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Im FokusVerkehr + LogistikDirekt aus Berlin
news-2600Thu, 20 Jun 2024 10:29:11 +0000Formulierungshilfe zum BEG IVhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bundeskabinett-beschliesst-formulierungshilfe-zum-beg-iv/Vom Bundeskabinett Mitte Juni beschlossen. Das Bundeskabinett hat in seiner Sitzung am 19. Juni 2024 eine Formulierungshilfe zum Vierten Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV) beschlossen. Mit der Formulierungshilfe wird unter anderem die Koalitionsankündigung zur Einführung der Textform im Nachweisgesetz umgesetzt und die Textform bei der Befristung auf die Regelaltersgrenze in Arbeitsverträgen ermöglicht.

Im Vergleich zum Gesetzentwurf sieht die Formulierungshilfe folgende Änderungen vor:
Nachweisgesetz:

  • Es bleibt nach § 2 Abs. 1 S. 1 beim Grundsatz, dass der Nachweis der wesentlichen Vertragsbedingungen schriftlich erfolgen soll.
  • Arbeitgeber können den Nachweis unter den näheren Voraussetzungen des § 2 Abs. 1 S. 2 in Textform (§ 126b BGB) erbringen.
  • Arbeitnehmer können vom Arbeitgeber den Nachweis der wesentlichen Vertragsbedingungen in Schriftform (§ 126 BGB) verlangen.
  • Im neuen Satz 5 in § 2 Abs. 1 wurde eine Verjährungsregelung aufgenommen, nach der Ansprüche des Arbeitnehmers auf Erteilung eines Nachweises in Schriftform mit dem Schluss des Jahres zu verjähren beginnen, in dem das Arbeitsverhältnis endet.

Altersrente und Ende des Arbeitsverhältnisses:

  • § 41 Abs. 2 SGB VI: Die Vereinbarung einer Regelaltersrentenbefristung ist künftig auch in Textform möglich.
  • § 14 Abs. 4 TzBfG findet keine Anwendung.

Arbeitnehmerüberlassungsgesetz:

  • Der Vertrag zwischen Verleiher und dem Entleiher ist künftig auch in Textform möglich (§ 12 Abs. 1 S. 1).
  • § 14 Abs. 3 S. 2 (Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte) wird dahingehend angepasst, dass der Entleiher dem Betriebsrat die Erklärung auch in Textform vorlegen kann.

Rentenübersichtsgesetz:

  • Umfassendere Definition der erreichbaren Altersvorsorgeansprüche (§ 2 Nr. 5).
  • Es wird eine gesetzliche Grundlage für die statistische Erfassung und Auswertung der Nutzung der Digitalen Rentenübersicht geschaffen (§ 3 Abs. 5).
  • § 8 wird dahingehend ergänzt, dass die Digitale Rentenübersicht eine originäre Aufgabe der Deutschen Rentenversicherung Bund ist.

Die Textform im Nachweisgesetz erleichtert, ebenso wie die Textform bei der Vereinbarung einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Erreichen der Regelaltersgrenze, künftig die betriebliche Personalarbeit erheblich. Beide Präzisierungen könnten weiter gehen. Sie sind aber ein deutlicher Schritt nach vorn. Ebenso ist die Einführung der Textform für den Überlassungsvertrag im AÜG positiv zu bewerten.

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Im FokusArbeit + TarifDirekt aus Berlin
news-2592Thu, 20 Jun 2024 08:06:11 +0000Digitalpolitik hinkt hinterherhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/digitalpolitik-hinkt-hinterher/Rahmenbedingen verbessernDer Standort Deutschland gehört zu den größten Volkswirtschaften der Welt, doch er lebt von seinen abschmelzenden Reserven. Wenige Aspekte sind so ausschlaggebend für die zukünftige Konkurrenzfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes wie die digitalpolitischen Rahmenbedingungen. Und es ist genau Aspekt, in dem Deutschland Jahrzehnte hinterherhinkt.   

Der Verlust der Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandortes ist hinlänglich belegt; zuletzt in dieser Woche durch den World Competitiveness Report der renommierten IMD in Lausanne, der Deutschland kontinuierlich herabstuft und inzwischen nur noch auf Platz 24 sieht. Wesentlicher Grund: mangelnde, digitalpolitische Rahmenbedingungen.   

Aus diesem Grund hat der BGA in dieser Woche ein digitalpolitisches Grundsatzpapier veröffentlicht, das das White Paper Digitalisierung aus dem vergangenen Jahr in politische Forderungen übersetzt und die aus unserer Sicht wichtigsten Baustellen zusammenfasst. Das Papier listet die entscheidenden Punkte nicht nur auf; im weitaus größeren Teil analysieren wir wichtigsten Argumente mit Blick auf die Wettbewerbsbedingungen für den Groß- und Außenhandel.

Zum Papier gelangen Sie hier.
 

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Im FokusThemenDigitalisierung
news-2584Thu, 20 Jun 2024 08:04:32 +0000Konjunktur in Deutschlandhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/konjunktur-in-deutschland/Weiterhin verhaltenes Bild„Konjunkturelle Erholung auf holprigem Pfad“ ist zusammenfassend die Bewertung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Juni 2024. Das BMWK prognostiziert einer Verstetigung der konjunkturellen Erholung trotz Produktionsstörungen in Bayern und Baden-Württemberg aufgrund des Hochwassers. Zudem erhofft es sich Impulse bei konsumnahen Dienstleistungen im Zuge der Fußball-Europameisterschaft. Während die Produktion im Bau zurückging, konnte die Ausbringung der Industrie ein leichtes Plus verzeichnen. Die Stimmung in der Weltwirtschaft und bei den privaten Verbrauchern verbessern sich. Das BMWK konstatiert allerdings auch eine schwankende außenwirtschaftliche Nachfrage und eine schwache Konjunkturdynamik.

Die Konjunkturindikatoren zeigen nach der Einschätzung des BMWK insgesamt noch ein ambivalentes Bild. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe stagnierte im April mit -0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Damit ist der Anstieg, der sich zu Beginn des Jahres andeutete, abgebremst. Der Ausstoß der Industrie konnte ein leichtes Plus von 0,2 Prozent verzeichnen. Das Baugewerbe fiel dagegen um 2,1 Prozent, nachdem es in den beiden vorherigen Monaten positives Wachstum aufgewiesen hatte. Innerhalb der Industrie entwickelten sich die Wirtschaftszweige jedoch unterschiedlich: Produktionsausweitungen konnten einzig im gewichtigen Bereich Kfz/Kfz-Teile (+4,2 Prozent) verzeichnet werden. Hingegen wurde die Produktion in den Wirtschaftszweigen chemische Erzeugnisse (-1,8 Prozent) sowie bei elektrischen Ausrüstungen (-0,8 Prozent), Metallerzeugnissen (-1,0 Prozent) und von pharmazeutischen Erzeugnissen (-1,6 Prozent) gedrosselt, ebenso im bedeutsamen Maschinenbau (-0,5 Prozent).

Der Warenhandel entwickelte sich zuletzt unter monatlichen Schwankungen tendenziell positiv. Im April hat der weltweite Warenhandel um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat zugenommen. Aktuelle Frühindikatoren weisen auf eine weitere Belebung hin. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index hat im Februar seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und liegt bei 128,8 Punkten. Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe sinken dagegen zum dritten Mal infolge. Ohne Berücksichtigung der hohen monatlichen Schwankungen durch Großaufträge ergibt sich im April ein Plus von 2,9 Prozent. Aus dem Inland gab es 0,3 Prozent Bestellungen weniger zu verzeichnen und die Ordereingänge aus dem Ausland stagnierten bei - 0,1 Prozent. Ein kräftiges Plus schlug hier aus dem Euroraum zu Buche (+10,6 Prozent). Dabei stand einem Orderminus aus dem Euro-Raum (-1,4 Prozent) ein Orderplus aus dem Nicht-Euroraum (+0,6 Prozent) gegenüber.
Auch bei den Auftragseingängen war innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes in den einzelnen Bereichen eine unterschiedliche Entwicklung zu beobachten: Die größten Rückgänge wurden bei Herstellern von Sonstigen Fahrzeugen (-15,4 Prozent) verzeichnet. Im Gegensatz dazu konnten Produzenten von Textilien (+10,9 Prozent) und dem Bereich der Metallerzeugung (+3,3 Prozent) Steigerungsraten verbuchen. Auch die bedeutende Kfz-Industrie meldete eine Zunahme der Bestellungen (+4,1 Prozent). Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe wurden in den vergangenen Monaten häufig von Großaufträgen beeinflusst und zeigten starke Schwankungen. Insgesamt ist der Trend jedoch weiterhin rückläufig, so das BMWK.
Der Einzelhandel weist nach Einschätzung des BMWK eine positive Entwicklung auf. Die realen Umsätze im Vorjahresvergleich sind zum zweiten Mal positiv ausgefallen und belaufen sich auf +0,3 Prozent. Die preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel allerdings sind im April im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gesunken, nachdem sie im vorherigen Monat leicht gestiegen waren. Die Stimmung der privaten Haushalte in Deutschland zeigt nach Einschätzung des BMWK Anzeichen einer Stabilisierung. Die Stimmung beim privaten Verbrauch, gemessen an dem ifo-Geschäftsklima im Handel, dem GfK-Konsumklima sowie dem HDE-Konsumbarometer, hellte sich bis zuletzt stetig auf. Die Reallöhne wiesen im ersten Quartal 2024 mit einem Zuwachs von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal den vierten Anstieg in Folge und das stärkste Reallohnwachstum im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe 2008 auf. Vor allem für Geringverdiener war der Lohnanstieg deutlich überproportional.

Die Inflation stieg im Mai 2024 leicht auf 2,4 Prozent. Damit lag sie etwas höher als im März und April, als sie 2,2 Prozent betrug. Die Energiepreise sind erneut gesunken, zuletzt um 1,1 Prozent. Auch auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen ist eine weiter nachlassende Preisdynamik zu beobachten. Die Erzeugerpreise lagen im April um 3,3 Prozent und die Einfuhrpreise um 1,7 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Die Großhandelspreise lagen im April im Vorjahresvergleich um 1,8 Prozent unter Vorjahr.

Stimmungsbasierte Frühindikatoren deuten eine konjunkturelle Erholung an, so das BMWK. Die Geschäftserwartungen in den Unternehmen haben sich laut ifo-Geschäftsklima im April aufgehellt. Und die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihrer Gemeinschaftsdiagnose vom Frühjahr zunächst noch von einer wirtschaftlichen Stagnation aus, bevor es im weiteren Jahresverlauf im Zuge rückläufiger Inflation, steigender Löhne und Einkommen, einer anhaltend stabilen Arbeitsmarktentwicklung und zunehmenden Impulsen von der Außenwirtschaft zu einer spürbaren konjunkturellen Belebung kommt.

Der BGA bleibt angesichts der schwachen, uneinheitlichen Entwicklung weiterhin verhalten in seiner Einschätzung der aktuellen Lage. Im Vorjahresvergleich lag das BIP im ersten Quartal 2024 immer noch um 0,9 Prozent niedriger. Eine nachhaltige Trendwende hin zu einem dynamischeren Wachstum erfordert aus Sicht des BGA mutige und entschlossene Schritte. Der BGA hält schnelle und spürbare Wachstumsimpulse, die über die Maßnahmen des Wachstumschancengesetzes hinausgehen und zu effektiveren Ergebnissen führen für dringend erforderlich. Dazu sind umfassendere, rechtliche Vereinfachungen als im Entwurf des Bürokratieentlastungsgesetz IV vorgesehen und steuerliche Reformen im Unternehmensbereich notwendig. Wirtschaftliche Impulse können verstärkt werden, ohne die Schuldenbremse zu lockern.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-2568Thu, 20 Jun 2024 07:57:21 +0000Die Ladezone kommthttps://bga.de/presse/pressemitteilung/die-ladezone-kommt/Bundesrat beschließt neues Verkehrsschild Der Bundesrat hat am 14.06.2024 die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes zugestimmt. Damit ist der Weg frei für das neue Verkehrszeichen „Ladezone“, welches die Be- und Entladesituation für Lieferverkehre deutlich verbessern wird.
Der BGA hat sich durch die Initiative Lieferzone des Bundesverbandes Paket & Express Logistik (BPEX) aktiv dafür eingesetzt, dass das neue Verkehrszeichen eingeführt wird. Denn die Unternehmen des Groß und Außenhandels sichern Tag für Tag die Warenversorgung. Das muss funktionieren, jederzeit, an jedem Ort – auch beim Be- und Entladen. Ausgewiesene Ladezonen stellen sicher, dass der Verkehrsfluss nicht gestört wird und erhöht somit die Effektivität aller Verkehre.
Die Notwendigkeit des Verkehrszeichens „Ladezone“ für Lieferverkehre ergibt sich u.a ausfolgenden Gründen:

  • Es erhöht die Verkehrssicherheit.
  • Es reduziert Schadstoffemissionen.
  • Es geht sparsam mit öffentlichem Raum um.
  • Lieferungen kommen schneller an.

Die Kommunen können nun das Verkehrszeichen entweder selbst anordnen oder den Erlass entsprechender Anordnungen z. B. beim Landkreis beantragen.
 

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Im FokusThemenVerkehr + Logistik
news-2560Thu, 20 Jun 2024 07:52:23 +0000Einführung der obligatorischen elektronischen Rechnunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/einfuehrung-der-obligatorischen-elektronischen-rechnung/Mehr zum Anwendungsschreiben Ab 1. Januar 2025 müssen Unternehmen mit B2B-Umsätzen E-Rechnungen empfangen können und spätestens nach Auslaufen der Übergangsregelungen ab 1. Januar 2028 auch E-Rechnungen erstellen können. Ausgenommen sind Rechnungen über Leistungen, die steuerfrei sind, sowie Rechnungen über Kleinbeträge bis 250 Euro und Fahrausweise. Damit stehen Unternehmen vor eheblichen Herausforderungen sich einerseits steuerlich auf die E-Rechnung vorzubereiten und ggf. auch Verknüpfungen mit anderen Bereichen wie Buchführung, Warenwirtschaftsbereichen usw. zu optimieren.

Das Bundesministerium der Finanzen hat nun den Entwurf eines BMF-Schreibens vorgelegt und zu diesem die Möglichkeit der Stellungnahe eingeräumt. Das geplante BMF-Schreiben richtet sich zwar in erster Linie an die Finanzverwaltung von Bund und Ländern, es kann aber auch Unternehmen Hilfestellung bei der Einführung und Umsetzung der E-Rechnung geben. Das finale Schreiben soll im 4. Quartal 2024 veröffentlicht werden. Über die Erläuterungen des BMF-Schreibens hinaus ist zudem eine Anpassung der Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff vorgesehen.

Der Entwurf beinhaltet neben der Ausführung zur aktuellen und künftigen Rechtslage Erläuterungen der Rechnungsarten ab dem 1. Januar 2025, der Verpflichtung zur Ausstellung von Rechnungen, zu den zulässigen Formaten der E-Rechnung, besondere Fragen von Umfang, Übermittlung und Empfang von E-Rechnungen, Verträge als Rechnungen und Berichtigungen, zum Zusammenhang von E-Rechnung und Vorsteuerabzug sowie zu Fragen der Aufbewahrung, Übergangs- und Anwendungsregelungen. Mitgliedsverbände und -unternehmen können Fragen und Hinweise zu klärungsbedürftigen Sachverhalten gerne bis Anfang Juli 2024 an den BGA richten.

Auf Grund des großen Interesses an der Thematik wird der BGA in bewährter Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Deloitte GmbH nochmals ein Seminar anbieten. Dieses wird am Dienstag, 9. Juli 2024, von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr virtuell stattfinden. Interessierte können sich wegen einer Teilnahme vorab an den BGA unter michael.alber@bga.de wenden.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-2552Wed, 19 Jun 2024 09:10:05 +0000Erster wegweisender Tarifabschluss im Groß- und Außenhandel in Bayernhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/erster-wegweisender-tarifabschluss-im-gross-und-aussenhandel-in-bayern/Tarifabschluss ist ein schmerzhafter KompromissIn der Nacht vom 18. auf den 19. Juni 2024 haben Arbeitgeber und die Gewerkschaft ver.di in der 11. Verhandlungsrunde in Bayern einen ersten wegweisenden Tarifabschluss für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel erzielt. Das Tarifergebnis sieht bei einer 36-monatigen Laufzeit eine dreistufige Erhöhung um 5,1 Prozent rückwirkend ab Oktober 2023, anschließend um 5,0 Prozent ab Mai 2024 und weitere 2,0 Prozent ab Mai 2025 vor. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.000 EUR. Außerdem haben sich die Tarifpartner auf einen neuen arbeitgeberfinanzierten jährlichen Baustein zur Altersvorsorge in Höhe von 480 EUR beginnend ab Mai 2025 verständigt.

Dazu erklärt Volker Schlinge, Vorsitzender des Tarif- und Sozialpolitischen Ausschusses des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA): „Der Tarifabschluss ist ein schmerzhafter Kompromiss, mit dem wir als Arbeitgeber nach ungewöhnlich langen und äußerst schwierigen Verhandlungen an die Grenze des Machbaren gegangen sind. Die Tarifrunde war durch ungewöhnlich intensive Arbeitskämpfe geprägt, die zahlreiche Betriebe und deren Kunden in Mitleidenschaft gezogen haben. Angesichts der sich immer weiter eintrübenden Konjunktur haben sich eine Reihe von Unternehmen sehr schwergetan, dieses Ergebnis mitzutragen. Wir hatten auf mehr Entgegenkommen der Gewerkschaftsseite gehofft. Der Abschluss wird die Unternehmen stark belasten.“

Für die Arbeitgeber war es letztlich entscheidend, mit dem Abschluss ihrer sozialen Verantwortung für die Beschäftigten und für die Tarifpartnerschaft nachzukommen. „Die Tarifparteien haben unter außergewöhnlichen Bedingungen erneut ihre Handlungsfähigkeit bewiesen. Die erstmals erzielte dreijährige Laufzeit gibt den Unternehmen das Maß an Planungssicherheit, das in wirtschaftlich fordernden Zeiten besonders wertvoll ist. Mit dem neuen Baustein zur Altersvorsorge wollen die Tarifpartner versuchen, gemeinsam einen neuen Weg zu beschreiten, um den Groß- und Außenhandel als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Dieses Element des Abschlusses muss noch ausgestaltet werden. Hier liegt noch viel gemeinsame Arbeit vor uns“, so Schlinge.

Es ist davon auszugehen, dass dieses Ergebnis Grundlage für weitere Abschlüsse in den anderen Tarifgebieten sein wird.
 

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Im FokusThemenArbeit + TarifPressemitteilung
news-2479Sun, 09 Jun 2024 09:20:00 +0000Wählerauftrag lautet Wettbewerbsfähigkeit stärkenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/waehlerauftrag-lautet-wettbewerbsfaehigkeit-staerken/ Die Ergebnisse sind ein Stoppzeichen für Bürokraten.„Die Wählerinnen und Wähler in Europa haben gesprochen. Die Ergebnisse der Europawahlen sind eindeutig. Sie sind ein Stoppzeichen für Bürokraten und zugleich ein Signal des Aufbruchs für eine wirtschaftliche Reformagenda in Europa. Der Wählerauftrag lautet: Schluss mit der ewigen Regulierung, ja zu mehr Freiheit und Wettbewerb“, kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

„Die Europäische Union ist eine großartige Idee und sie hat viele historische Erfolge erzielt. Der Binnenmarkt, die Freizügigkeit und der Euro sind nur einige davon. Dabei war sie immer dann stark, wenn sie sich auf ihre Kernwerte konzentriert hat. Und diese liegen in der wirtschaftlichen Stärke des Kontinents. In den letzten Jahren wurde dieser klare Kurs aber leichtsinnig aufgegeben; Bürokratie und Regelungswut, moralische Überheblichkeit und politische Erziehung haben die Oberhand gewonnen. Heute wird Europa von anderen Wirtschaftsräumen abgehängt – und das selbst verschuldet. Das muss ein Ende haben. Das haben die Europäerinnen und Europäer dem Parlament und der neuen Kommission gestern ins Stammbuch geschrieben. Von Portugal bis Finnland, von Dublin bis Athen, hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass unser Wohlstand, unser Frieden und die Freiheit seiner Menschen von wirtschaftlicher Stärke und attraktiven Standortbedingungen abhängen und nicht von kleinteiliger Regulierung und staatlich verordneten Berichtspflichten“, mahnt der Großhandelspräsident eindringlich.
 

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Im FokusPressemitteilung
news-2471Fri, 07 Jun 2024 09:20:25 +0000Export entwickelt sich positivhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/export-entwickelt-sich-positiv/Es ist noch zu früh, um von einem nachhaltigen Aufschwung im Außenhandel zu sprechen. „Der deutsche Export zeigt sich widerstandsfähig. Trotz eines immer schwieriger werdenden Marktumfeldes konnten sich unsere Unternehmen behaupten und den Frühjahrsaufschwung nutzen. Die positive Entwicklung im Exportgeschäft geht in erster Linie auf die Nachfrage in den USA und China sowie im Vereinigten Königreich zurück“, erläutert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

Der Außenhandelspräsident analysiert: „Das weltwirtschaftliche sowie geopolitische Umfeld bleibt aber fragil. Insofern ist es noch zu früh, von einem nachhaltigen Aufschwung im Außenhandel zu sprechen. Es handelt sich eher um eine Seitwärtsbewegung. Umfragen zeigen, dass die Erwartung besser ist als die aktuelle Nachfrage. Es fehlt also noch an Substanz. Die Politik ist daher weiterhin gefordert, die die Wirtschaft belastenden Faktoren energisch anzugehen. Nur wenn sich die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen deutlich verbessert, kann sich mittelfristig ein robustes Exportwachstum einstellen. Ein Vorschlag wäre, endlich mit einer Direktverrechnung der Einfuhrumsatzsteuer die Liquidität importierender Unternehmen dauerhaft zu stärken. Vor allem aber würde dies zu einem rechtlichen Gleichklang von Einfuhrumsatzbesteuerung und Vorsteuerabzug führen.“

„Deutsche Unternehmen brauchen bei der Einfuhr von Gütern aus Drittstaaten zumindest die gleichen attraktiven Bedingungen, wie sie bereits europäische Wettbewerber in den Niederlanden oder in Österreich vorfinden. Nach dem Evaluierungsbericht der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Optimierung der Erhebungsverfahren ist eine solche Lösung auch in Deutschland möglich. Dazu muss die Bundesregierung nun die entsprechenden rechtlichen und technischen Voraussetzungen schaffen“, sagt Jandura abschließend.

Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind die deutschen Exporte im April 2024 gegenüber März 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,6 Prozent und die Importe um 2,0 Prozent gestiegen.
 

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Pressemitteilung
news-2463Thu, 06 Jun 2024 11:56:00 +0000EZB-Leitzinssenkung nur ein Anfang https://bga.de/presse/pressemitteilung/ezb-leitzinssenkung-nur-ein-anfang/ Investitionen und Wirtschaftswachstum weiter unterstützten!„Die Senkung des Leitzinses ist ein positives und richtiges Signal für die wirtschaftliche Entwicklung. Gleichzeitig ist klar, dass es bei der Inflationseindämmung noch keine Entwarnung gibt. Die Leitzinssenkung ist nur ein Anfang. Wir brauchen wieder eine Politik, die Investitionen und Wirtschaftswachstum unterstützt“, sagt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zur heutigen Entscheidung der Europäischen Zentralbank zur Senkung der Leitzinsen.

„Wichtig bleibt, dass die Politik die Entscheidung der EZB weiter mit einer soliden Finanz- und Wirtschaftspolitik flankiert. Denn ein niedriger Zins allein entscheidet noch nicht, ob Unternehmen wieder mehr investieren. Dafür braucht es ein attraktives wirtschaftliches Umfeld, in dem sich die Investitionen auch langfristig rechnen. Angesichts der weiterhin mauen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland müssen dazu Kosten und Bürokratie für Unternehmen dringlich und wirkungsvoll abgebaut werden. Ich setze darauf, dass das angekündigte Wachstumsdynamisierungspaket seinem Namen gerecht wird. Es braucht endlich wieder eine Beschleunigung und Erleichterung von Investitionen am Standort Deutschland“, fordert der Großhandelspräsident.

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Pressemitteilung
news-2439Thu, 06 Jun 2024 06:54:52 +0000Erfolgreiches Treffen mit Namibias Handelsministerin in Berlinhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/erfolgreiches-treffen-mit-namibias-handelsministerin-in-berlin/IPD sieht großes Potential in NamibiaEin bedeutendes Treffen mit der Ministerin für Handel und Industrialisierung der Republik Namibia, Frau Hon. Lucia Iipumbu, fand am 27. Mai in der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin statt. Die Veranstaltung wurde von hochrangigen Vertretern verschiedener Organisationen besucht, darunter der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK Berlin) sowie der Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft. Seitens des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA) und des Import Promotion Desks (IPD) nahm Patrick Federl, Referent für Importförderung, an dem Treffen teil.

Deutschland und Namibia teilen eine lange und vielfältige Geschichte. Diese historischen Verbindungen haben eine solide Basis für die Entwicklung starker wirtschaftlicher Beziehungen geschaffen. Heute steht Namibia als verlässlicher und wachsender Wirtschaftspartner im Fokus deutscher Unternehmen.

Das Treffen konzentrierte sich auf die Positionierung Namibias als attraktiven Wirtschaftspartner für Deutschland. Es wurden mehrere Bereiche identifiziert, in denen großes Potenzial für Zusammenarbeit besteht:

  • Natürliche Zutaten: Namibia ist reich an natürlichen Ressourcen, die für die Herstellung verschiedener Produkte – besonders bei der Kosmetikproduktion – genutzt werden können.
  • Nachhaltiger Tourismus: Das Land bietet einzigartige touristische Attraktionen, die nachhaltig entwickelt und vermarktet werden können.
  • Nachhaltige Fischerei und Aquakultur: Namibias Küstengewässer sind reich an Fischbeständen, die auf nachhaltige Weise genutzt werden können.

Zusätzlich setzt die namibische Regierung einen starken Schwerpunkt auf Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) sowie kreative Industrien, um die Wirtschaft des Landes weiter zu diversifizieren und zu modernisieren.

Gespräche wie das Treffen in Berlin sind von entscheidender Bedeutung für die Förderung und Vertiefung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Namibia. Der BGA, als Träger der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI), betonte sein Interesse an einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Namibia. Auch das Import Promotion Desk sieht großes Potenzial in Namibia als Beschaffungsmarkt für europäische Unternehmen.

Die Begegnung mit Ministerin Hon. Lucia Iipumbu hat einmal mehr die vielfältigen Chancen unterstrichen, die eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Namibia bietet. Mit einem Fokus auf nachhaltige Entwicklung und innovative Industrien sind beide Länder gut positioniert, um ihre Partnerschaft in den kommenden Jahren weiter auszubauen und zu stärken.
 

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Im FokusThemenInternationalesRegionalinitiativen
news-2455Thu, 06 Jun 2024 06:54:52 +0000BGA sensibilisiert für e-Rechnunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-sensibilisiert-fuer-erechnung/Webinare zur verpflichtendenden Einführung Rund 300 Teilnehmer aus Unternehmen und Verbänden haben an den drei Webinaren zur eRechnung teilgenommen. Sie wurden vom BGA in Kooperation mit der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte durchgeführt. Für den BGA moderierte der für Steuerfragen zuständige Geschäftsführer Michael Alber. Er begrüßte als Experten zum Thema eRechnung Senior Manager Indirect Tax Dr. Diana-C Kurtz sowie Senior Manager Robert Lederer bzw. Bernd Duscha zu den technischen Fragen.

Anlass für die Webinare war, dass der Gesetzgeber mit dem Wachstumschancengesetz die verpflichtende Einführung der eRechnung verabschiedet hat. Unternehmen müssen ab 1. Januar 2025 eRechnung empfangen können. Spätestens zum 1. Januar 2028 müssen dann alle Unternehmen in der Lage sein, umgekehrt auch eRechnungen nach einem strukturierten Format bei B2B-Umsätzen im Inland zu versenden.

Im Mittelpunkt des Webinars standen nicht nur die steuerrechtlichen Regelungen, sondern auch die Anforderungen und Chancen aus der Digitalisierung der Rechnungsstellung. Aufgezeigt wurde vor dem Hintergrund der europarechtlichen Überlegungen zur Umsatzbesteuerung im digitalen Zeitalter („VIDA“) das Gesetzgebungsverfahren und die zeitlichen Aspekte zur Einführung der verpflichtenden eRechnung. Die Experten informierten über die Definition der eRechnung und deren Abgrenzung von sonstigen Rechnungen wie Papierrechnungen oder PDF-Rechnungen. Unterstrichen wurde dabei, dass die Regelungen nur auf inländische B2B-Umsätze beschränkt ist. Ein wichtiger Aspekt war die Betroffenheit der Unternehmen. Neben den steuerlichen Herausforderungen ging es auch um die Chancen durch Effizienzsteigerungen durch die Automatisierung, höhere Genauigkeit von steuerlichen Daten, Compliance, Aufbewahrungsvorschriften und Datenqualität. Die Auswirkungen der eRechnung auf den Rechnungseingangsprozess und den Rechnungserstellungsprozess wurden erläutert. Auch auf die administrativen Fragen und Chancen mit Blick auf Buchhaltung, Ein- und Verkauf, Besteuerung, IT-Anforderungen wurde eingegangen.

Zusammenfassend wurde deutlich, dass sich Unternehmen unabhängig ob groß, mittel oder klein - frühzeitig mit den Regelungen zur Einführung der verpflichtenden eRechnung in Deutschland befassen müssen. Um Rechnungsprozesse zu optimieren, sollten auch relevante Stakeholder aus anderen Unternehmensbereichen wie IT, Besteuerung, Warenwirtschaft und ihre externen Dienstleister einbezogen werden. Zugleich wurde deutlich, dass Unternehmen mit Umsätzen in anderen EU-Staaten bzw. grenzüberschreitenden Umsätzen sich auf die dortigen Regelungen einstellen müssen. Im Blick behalten sollte man dabei die Diskussion der EU zu VIDA und damit zur Einführung einer digitalen Berichterstattung in nahezu Echtzeit auf Grundlage einer strukturierten elektronischen Rechnungsstellung auch für grenzüberschreitende Umsätze.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-2431Thu, 06 Jun 2024 06:50:33 +0000KI in der Zollabwicklung auf dem Vormarschhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/ki-in-der-zollabwicklung-auf-dem-vormarsch/Gut besuchtes Webinar von BDEx und BGAUnter dem Titel „KI in der Zollabwicklung. Risiken reduzieren und Automatisierung steigern“ fand das vom BGA in Zusammenarbeit mit dem BDEx organisierte Webinar statt. Der Vortrag von Dr. Ulrich Lison (AEB SE) sowie die anschließende Q&A-Runde stießen bei den rund 70 Teilnehmern auf großen Anklang.  Deutlich wurde, dass das Thema längst nicht mehr nur die Medienwelt, sondern auch die einzelnen Unternehmen in der Praxis beschäftigt.

Im Fokus des Webinars standen die Hauptanwendungsfälle von Künstlicher Intelligenz (KI) im Zollwesen sowie ihre praktische Umsetzung. Demnach können KI-Lösungen besonders in der Tarifierung und bei der Vorbereitung von Zollanmeldungen erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse ermöglichen. Durch das Anlernen der KI mit unternehmensspezifischen, qualitativ hochwertigen Datensätzen und klaren Vorgaben kann diese sich kontinuierlich optimieren und schon jetzt zum Einsatz kommen. Auch im Bereich "Legal AI" und bei der Übertragung von Daten an Zollbehörden oder externen Dienstleistern weist KI große Potenziale auf.

Diskutiert wurde außerdem, wie die Zollbehörden zukünftig auf den verstärkten Einsatz von KI reagieren werden und ob sich Anwender in der Zollpraxis rechtssicher auf KI-Lösungen verlassen können. Der BGA verfolgt die Entwicklungen auf diesem Gebiet kontinuierlich und hält Sie auf dem Laufenden.
 

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Im FokusThemenInternationalesExport
news-2407Thu, 06 Jun 2024 06:43:57 +0000US-Präsidentschaftswahlen im Novemberhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/us-praesidentschaftswahlen-im-november/TBI veranstaltet P(r)ep-Talk Unter dem Titel „P(r)ep-Talk“ fand am 28. Mai zum ersten Mal das Diskussionsforum der Transatlantic Business Initiative (TBI) in Berlin statt. Im Zentrum der Veranstaltung standen dabei folgende Fragen: Auf welche Szenarien muss sich die deutsche Wirtschaft nach den US-Wahlen am 5. November 2024 einstellen? Wie gut ist sie auf diese Szenarien vorbereitet? Wie bewerten US-Unternehmen derzeit den Standort Deutschland und wie blicken sie auf die Zukunft der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen nach den Wahlen?



Nach Impulsen des TBI-Vorsitzenden Prof. Siegfried Russwurm und des Hauptgeschäftsführers des Bankenverbands, Gastgeber Hainer Herkenhoff, wurden diese Fragen mit Experten aus Berlin, Brüssel und Washington diskutiert. Der BGA verantwortete dabei einen Programmpunkt, bei dem der ehemalige Wirtschaftsberater von Donald Trump, Clete Willems, und Stacy Ettinger, die ehemalige Beraterin von Chuck Schumer, vormals Mehrheitsführers im US-Senat, dem Publikum die Wahlprogramme der Republikaner und der Demokraten vorstellten. Dabei wurde deutlich, dass sich die Pläne beider großen Parteien in vielen Punkten stark ähneln. Die Präsidentschaftskandidaten beider Partien setzen beispielsweise weiterhin verstärkt auf Protektionismus.



Fazit der Veranstaltung war: Auf manche Eventualitäten kann man sich vorbereiten, jedoch nicht auf alle. Ein erneuter Präsident Trump wird impulsiv und unberechenbar bleiben. Die Vorschläge enger Berater des Kandidaten Trumps sollte man ernst nehmen, aber nicht wörtlich. Auch bei einer Wiederwahl Bidens werden die USA weiter auf mehr US-Exporte und US-Arbeitsplätze setzen. Die Abgrenzung zu China bleibt in beiden Fällen außenpolitische Priorität Nummer Eins für die USA. Die beste Vorbereitung – egal, wer im November zum US-Präsidenten gewählt wird – ist ein starkes und robustes Europa. Die EU und Deutschland müssen endlich ins Handeln kommen und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, um als internationaler (Wirtschaft-)Partner attraktiver zu werden – nicht nur für die USA, sondern auch für andere Länder. Das bedeutet unter anderem: endlich pragmatische Verhandlungen zu Freihandelsabkommen führen (MERCOSUR), Rohstoffquellen diversifizieren, Bürokratie abbauen, Digitalisierung voranbringen, den Binnenmarkt weiter vertiefen.
 

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Im FokusThemenInternationalesImport
news-2399Thu, 06 Jun 2024 06:41:38 +0000Bundeskabinett verabschiedet umstrittenes neues Rentenpakethttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bundeskabinett-verabschiedet-umstrittenes-neues-rentenpaket/BGA sieht viele ProblemeDer Entwurf des Gesetzes zur Stabilisierung des Rentenniveaus und zum Aufbau eines Generationenkapitals für die gesetzliche Rentenversicherung (Rentenniveaustabilisierungs- und Generationenkapitalgesetz) soll das bereits im Herbst letzten Jahres bekannt gewordene Grundkonzept zur damals sog. Aktienrücklage - heute Generationenkapital - und die dauerhafte Fortschreibung des Mindestrentenniveaus auf 48 Prozent umsetzen. Beide Vorhaben waren bereits im Koalitionsvertrag vereinbart.
Wesentliche Regelungen des Gesetzentwurfs:

  • Fortschreibung des Mindestrentenniveaus auf 48 Prozent bis 2039.
  • Gründung des sogenannten Generationenkapitals in Form einer Stiftung. Aus den Erträgen des Generationenkapitals sollen langfristig Zuführungen an die gesetzliche Rentenversicherung generiert werden. Ab dem Jahr 2024 sollen dem Generationenkapital 12 Milliarden Euro in Form von Darlehen zugeführt, dieser Betrag wird in den Folgejahren jährlich um 3 Prozent erhöht. Außerdem sollen weitere Vermögenswerte des Bundes als Eigenkapital in die Stiftung eingebracht werden. Bis zum Jahr 2036 soll das Generationenkapital ein Volumen von 200 Mrd. Euro erreicht haben. Erträge aus diesem Kapitalstock sollen ab Mitte der 2030er Jahre in die Rentenversicherung fließen und deren Finanzen sowie die Beiträge stabilisieren. Kalkuliert wird mit Erträgen von 10 Mrd. Euro jährlich.
  • Die Mindestrücklage in der gesetzlichen Rentenversicherung wird auf 0,3 Monatsausgaben angehoben.
  • Die Beitragssatzuntergrenze wird verlängert. Der Beitragssatz in der allgemeinen Rentenversicherung ist über das Jahr 2025 hinaus bis zum Jahr 2036 auf mindestens 18,6 Prozent festzusetzen.

Das Rentenpaket II wäre das teuerste Sozialgesetz dieses Jahrhunderts. Der Gesetzentwurf verhindert die gewollte und gesetzlich bislang vorgesehene Dämpfung des Rentenniveaus durch die Verschiebung des Rentnerquotienten (Nachhaltigkeitsfaktor). Bereits 2035 lägen die zusätzlichen Rentenausgaben um rund 30 Mrd. Euro höher als nach geltendem Recht zulässig. Der Beitragssatz würde im gleichen Zeitraum von derzeit 18,6 Prozent auf dann 22,3 Prozent ansteigen. In den nächsten 20 Jahren lägen die Mehrausgaben bei einer halben Billion Euro. Es wäre zukunftsvergessen, jetzt trotz des bevorstehenden gewaltigen Alterungsschubs und der ohnehin hohen und weiterwachsenden Sozialbeitragsbelastung für eine solche Mehrbelastung zu sorgen. Die Beitragssätze würden dadurch künftig noch schneller und noch stärker steigen. Selbst im besten Fall kann das Generationenkapital den Beitragssatz nur marginal entlasten.
Der BGA fordert, die gesetzliche Rentenversicherung zukunftsfähig aufzustellen. Eine Aktienrente ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Doch das wird nicht reichen. Statt an Frühverrentungsanreizen festzuhalten, muss die Politik erkennen, dass wir um eine längere Arbeitszeit nicht herumkommen werden.
Folgender Zeitplan ist aktuell vorgesehen:

  • Die erste Lesung im Bundestag findet voraussichtlich im Juni statt.
  • Das Gesetzgebungsverfahren wird voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
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Im FokusThemenArbeit + Tarif
news-2343Tue, 28 May 2024 12:05:19 +0000Vereinte Streitkräfte für Europahttps://bga.de/presse/pressemitteilung/vereinte-streitkraefte-fuer-europa/Wir brauchen eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur.„Wir brauchen eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur und vereinte Streitkräfte für Europa. Nur so werden wir den Frieden in Europa sichern. Es geht aber neben der Sicherung unserer Außengrenzen auch darum, unsere Handelsrouten zu schützen. Denn Europa ist auf die Verfügbarkeit von Waren und Rohstoffen angewiesen“, so Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, mit Blick auf die Forderungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gestern in Dresden.

Anknüpfend an Macrons Appell zu Wachstum und Wohlstand in Europa sagt Jandura: „Die EU muss sich dramatisch verändern, sonst werden wir im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsräumen der Welt abgehängt. Sie muss besser werden, dynamischer und mutiger. Diese Ziele lassen sich nicht mit mehr staatlichem Eingriff und mehr Regeln erreichen, sondern nur mit mehr Freiheit für die Wirtschaft und die Menschen.“ Jandura weiter: „Bessere und einfachere Gesetzgebungen sowie eine Politik, die den Standort EU stärkt, sollten nach den Wahlen für Europa Priorität haben. Hilfreich bei der Standortstärkung wäre es übrigens, wenn Frankreich seine Blockade bei dem EU-Mercosur-Abkommen aufgibt und es endlich zu einem Abschluss kommt. Das Abkommen mit den südamerikanischen Staaten ist für unsere Wettbewerbsfähigkeit von großer Bedeutung.“
 

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ThemenEuropaPressemitteilung
news-2295Thu, 23 May 2024 08:02:46 +0000Bundeswirtschaftsministerium sieht Trendwende https://bga.de/presse/pressemitteilung/bundeswirtschaftsministerium-sieht-trendwende/Auch Konsum steigt wieder

Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal 2024 um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Damit wurde die Wachstumsflaute der letzten drei Quartalszahlen mit negativen Wachstumsraten überwunden, was auf eine Trendwende hindeutet. Dies ist zusammenfassend die Einschätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im Mai 2024. Das BMWK prognostiziert eine Verstetigung der konjunkturellen Erholung. Günstige Witterungsbedingungen und Nachholeffekte zum Jahresende 2023 begünstigten die Produktion in der Industrie und im Bau. Die Stimmung in der Industrie und bei den privaten Verbrauchern habe sich seit Jahresbeginn deutlich aufgehellt. Das BMWK räumt allerdings auch ein, dass die Risiken angesichts der nach wie vor schwachen Auftragslage und der anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten hoch seien.  
 

Die Konjunkturindikatoren zeigen nach der Einschätzung des BMWK insgesamt noch ein gemischtes Bild. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe ist März um 0,4 Prozent zurückgegangen. Damit ist der Anstieg der beiden vorherigen Monate abgebremst. Auch der Ausstoß der Industrie hat Einbußen zu verzeichnen (-0,4 Prozent). Das Baugewerbe zog mit +1,0 Prozent weiterhin an, nachdem schon im Februar ein Plus von 7,9 Prozent erzielt worden war. Innerhalb der Industrie entwickelten sich die Wirtschaftszweige jedoch unterschiedlich: Produktionsausweitungen konnten in den Wirtschaftszweigen Chemische Erzeugnisse (+ 2,0 Prozent) sowie bei elektrischen Ausrüstungen (+0,6 Prozent) und Metallerzeugnissen (+0,3 Prozent) und im gewichtigen Bereich Kfz/Kfz-Teile (+0,6 Prozent) verzeichnet werden. Hingegen wurde die Produktion im ebenfalls bedeutsamen Maschinenbau (-1,0 Prozent) gedrosselt, ebenso bei Pharmazeutischen Erzeugnisse (-0,3 Prozent). 
 

Der Warenhandel tendierte zuletzt unter monatlichen Schwankungen tendenziell positiv. Im Februar hatte der weltweite Warenhandel um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat zugenommen. Aktuelle Frühindikatoren weisen auf eine weitere Belebung hin. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index hat im Februar seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und liegt nun bei 114,9 Punkten. Gleichzeitig bleiben die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe – ohne Berücksichtigung der hohen monatlichen Schwankungen durch Großaufträge – in der Tendenz weiter abwärtsgerichtet und verringern die Auftragsbestände in den Unternehmen. Die Auftragseingänge sind im März um 0,4 Prozent gesunken, nachdem bereits im Februar ein Rückgang verzeichnet wurde (revidiert: -0,8 Prozent). Aus dem Inland gab es zwar 3,6 Prozent Bestellungen weniger zu verzeichnen, aber dafür stiegen die Ordereingänge aus dem Ausland um 2,0 Prozent. Hier schlug ein kräftiges Plus aus dem Euroraum zu Buche (+10,6 Prozent). Aus dem Nicht-Euroraum kam es zu einem Orderminus von 2,6 Prozent.  

Auch bei den Auftragseingängen war innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes im Februar in den einzelnen Bereichen eine unterschiedliche Entwicklung zu beobachten: Die größten Rückgänge wurden bei Herstellern von Metallerzeugnissen (-4,5 Prozent), im Bereich der Metallerzeugung (-3,5 Prozent) und bei Sonstigen Fahrzeugen (-2,3 Prozent) verzeichnet. Im Gegensatz dazu konnten Produzenten von Bekleidung (+7,0 Prozent) und elektrischer Ausrüstung (+5,9 Prozent) deutliche Steigerungsraten verbuchen. Auch die bedeutende Kfz-Industrie meldete eine Zunahme der Bestellungen (+1,1 Prozent). Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe wurden in den vergangenen Monaten häufig von Großaufträgen beeinflusst und zeigten starke Schwankungen. Insgesamt ist der Trend jedoch weiterhin rückläufig, so das BMWK. 
 

Der Einzelhandel weist eine positive Entwicklung auf. Die realen Umsätze im Vorjahresvergleich, zuletzt noch im Februar um 2,3 Prozent gesunken, sind im März 2024 wieder positiv ausgefallen (+0,3 Prozent). Die preisbereinigten Umsätze im Einzelhandel sind im März im Vergleich zum Vormonat spürbar um 1,8 Prozent gestiegen, nachdem sie in den vorangegangen vier Monaten rückläufig waren. Die Stimmung der privaten Haushalte in Deutschland zeigt nach Einschätzung des BMWK Anzeichen einer Stabilisierung. Das HDE-Konsumbarometer stieg im Mai zum vierten Mal in Folge und erreichte den höchsten Wert seit Ende 2021. Auch das GfK-Konsumklimaindex verzeichnete im April einen leichten Anstieg. Die positive Tendenz der Frühindikatoren weist nach Auffassung des BMWK auf eine schrittweise Erholung des privaten Verbrauchs unterstützt durch steigende Löhne und eine rückläufige Inflation hin. 
 

Die Inflation weist seit März 2023 im Trend einen rückläufigen Trend aus. Sie sank im März auf 2,2 Prozent und bleibt im April unverändert. Das ist der niedrigste Wert seit April 2021. Die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat für Nahrungsmittel stiegen um 0,5 Prozent. Die Energiepreise sind dagegen erneut gesunken, zuletzt um 1,2 Prozent. Auch auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen ist eine weiter nachlassende Preisdynamik zu beobachten. Die Erzeugerpreise lagen im März gegenüber um 2,9 Prozent und die Einfuhrpreise um 3,6 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Die Großhandelspreise sind im März im Vorjahresvergleich nur leicht um 0,2 Prozent gestiegen. 

Stimmungsbasierte Frühindikatoren deuten, so das BMWK, eine konjunkturelle Erholung an. Die Geschäftserwartungen in den Unternehmen haben sich laut ifo Geschäftsklima im April weiterhin aufgehellt. Und die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihrer Frühjahresgemeinschaftsdiagnose zunächst noch von einer wirtschaftlichen Stagnation aus, bevor es im weiteren Jahresverlauf im Zuge rückläufiger Inflation, steigender Löhne und Einkommen, einer anhaltend stabilen Arbeitsmarktentwicklung und zunehmenden Impulsen von der Außenwirtschaft zu einer spürbaren konjunkturellen Belebung kommt.  
 

Der BGA blickt jedoch nach wie vor verhalten auf die aktuelle Lage. Zwar mag das BIP gegenüber dem Vormonat leicht gestiegen sein, im relevanten Vorjahresvergleich liegt es jedoch um 0,9 Prozent unter Vorjahresniveau. Von einer erwarteten Trendwende hin zu einer dynamischen Entwicklung ist es somit noch ein ordentlicher Weg, der ohne ein kräftiges Zutun der Politik länger dauern dürfte, als es nötig wäre. Der BGA unterstützt daher die Zielsetzung, Wachstumsimpulse rasch zu setzen, die anders als beim Wachstumschancengesetz auch zu wirksamen Impulsen führt. Dazu sind mutige und entschlossene Maßnahmen erforderlich und damit auch überzeugendere Vereinfachungen als die bescheidenen Maßnahmen im Bürokratieentlastungsgesetz IV. Mehr wirtschaftliche Impulse lassen sich auch erreichen, ohne an der Schuldenbremse zu drehen.  

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-2287Thu, 23 May 2024 07:59:02 +0000Nachhaltiger Handel mit Entwicklungs- und Schwellenländern https://bga.de/presse/pressemitteilung/nachhaltiger-handel-mit-entwicklungs-und-schwellenlaendern/Interview mit Dr. Julia Bellinghausen

Das Import Promotion Desk (IPD) eröffnet kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in ausgewählten Entwicklungs- und Schwellenländern den Zugang zum EU-Markt. Es unterstützt Exportunternehmen auf der sogenannten „letzten Meile“, begleitet Produzenten und Service-Anbieter auf den europäischen Markt und vermittelt Kontakte mit potenziellen Geschäftspartnern. 
 

Gleichzeitig hilft das IPD deutschen und europäischen Importeuren beim internationalen Sourcing von Produkten, Rohstoffen oder Dienstleistungen, damit sie ihr Beschaffungsmanagement diversifizieren können.   


Im Interview erläutert Dr. Julia Bellinghausen, Leiterin des IPD, welche Bedeutung der Außenhandel in der Entwicklungszusammenarbeit für die deutsche Importwirtschaft hat, welches Potenzial in Entwicklungs- und Schwellenländern steckt und wie das IPD Handelspartner zusammenbringt, damit sie nachhaltig zusammenarbeiten. 
 

Welche Rolle spielt das IPD in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Partnern aus Entwicklungs- und Schwellenländern?  

Dr. Julia Bellinghausen: Das IPD arbeitet an der Schnittstelle von Entwicklungszusammenarbeit und Außenwirtschaft. Unser Ziel ist es, Entwicklungsländer besser in den globalen Handel zu integrieren und damit einen substanziellen Beitrag zur nachhaltigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung in diesen Ländern zu leisten.  

Gleichzeitig unterstützen wir als Initiative zur Importförderung deutsche und europäische Unternehmen dabei, neue Beschaffungsmärkte in den Partnerländern zu finden, ihr Portfolio zu erweitern und langfristige Geschäftskontakte aufzubauen. 

Als Teil des entwicklungspolitischen Netzwerks „Partners in Transformation – Business & Development Network“ entwickeln wir diese beiden Säulen – Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel – weiter. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bündelt in diesem Netzwerk seine Programme für Wirtschaftsakteure. Gemeinsam mit anderen Wirtschaftsprogrammen wollen wir die sozial-ökologische und feministische Wirtschaftstransformation in den Entwicklungs- und Schwellenländern vorantreiben. 

Unsere Erfahrungen aus den vergangenen Jahren zeigen, dass unser Konzept der entwicklungsorientierten Importförderung aufgeht. Wir konnten bereits viele europäische Unternehmen, die ihr wirtschaftliches Engagement nachhaltig gestalten wollen, bei ihrem Beschaffungsprozess unterstützen. Und wir eröffnen KMU aus unseren Partnerländern langfristig den Zugang zum EU-Markt.  

Das zeigt Wirkung in den IPD-Partnerländern: Unser Engagement bekämpft Armut, schafft produktive Beschäftigung und gibt Familien Zukunftsperspektiven im ländlichen Raum.  

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung in den Partnerländern fördert die Einbindung der Unternehmen in den globalen Handel auch soziale und ökologische Aspekte. So werden die ländlichen Strukturen gestärkt, Frauen gefördert und auch der Schutz der natürlichen Ressourcen ausgebaut.
 

Wie können Sie den Erfolg Ihrer Arbeit messen? 

Dr. Julia Bellinghausen: Das IPD hat ein sehr breit angelegtes Monitoring aufgesetzt, das sich auf wirtschaftliche Daten fokussiert, wie den Exportumsatz der IPD-Unternehmen, ihre Investitionen und die Zahl der Beschäftigten. Eine wichtige Kennzahl ist die Anzahl der Geschäftsabschlüsse. Jedes „Match“ zählt, denn es hat Auswirkungen auf das Unternehmen, seine Beschäftigten, die Region.  

Unser Monitoring zeigt, dass der wirtschaftliche Erfolg des einzelnen Unternehmens den Menschen in den Regionen zugutekommt. Die Unternehmen erweitern ihre Anbauflächen und Produktion, sie nehmen mehr Kleinbauern unter Vertrag und stellen weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. 

Zudem investieren sie in Qualitätsstandards und Zertifizierungen, wie das Bio-Siegel. Damit einher geht eine Professionalisierung in der Produktion, die auch die Kleinbauern umfasst. So kommen die Impulse des EU-Markts auch in den ländlichen Regionen an. 

Zwei Beispiele belegen die Entwicklung eindrücklich: Im Durchschnitt haben die Unternehmen im IPD-Programm ihren Exportumsatz nach Europa bislang um 99,7 Prozent gesteigert und die Zahl ihrer Beschäftigten um 52 Prozent erhöht. 

Zukünftig werden wir zudem unsere Anstrengungen zur Steigerung des Anteils an frauengeführten Unternehmen im IPD-Programm evaluieren und auch die Zahl der Arbeitsplätze getrennt nach Geschlechtern erfassen.
 

Was ist das Erfolgsrezept des IPD? 

Dr. Julia Bellinghausen: Unser Erfolgsrezept ist die Nachfrageorientierung. Wir fördern gezielt den Export von Produkten und Dienstleistungen, für die es auf dem deutschen und europäischen Markt eine hohe Nachfrage gibt. Welche Produkte und Services das sind, prüfen wir auf Basis von Marktanalysen und in Zusammenarbeit mit Branchenverbänden, mit denen wir in einem kontinuierlichen Austausch stehen. Denn nur wenn in Europa ein Produktinteresse besteht, können sich langfristige Geschäftsbeziehungen etablieren.  

Beim Sourcing achten wir zudem darauf, dass die Unternehmen im IPD-Programm die EU-Standards erfüllen, seien es rechtliche Normen, Einfuhrbestimmungen oder Zertifizierungen. Wir bieten den Firmen maßgeschneiderte Informationsangebote und Trainings und beraten sie im gesamten Prozess des Qualitätsmanagements. So sind sie optimal auf den Markt in Europa vorbereitet.   

Und diese Vorauswahl und Vorbereitung der Unternehmen zahlen sich aus: Wir können so europäischen Unternehmen marktrelevante Produkte und zuverlässige Unternehmen vermitteln. Dieses sogenannte „Matchmaking“ erfolgt im Rahmen von Fachmessen, Beschaffungsreisen und B2B-Meetings, bei denen wir unsere Firmen vorstellen. 

Für europäische Unternehmen hat der Direkthandel viele Vorteile. Wenn sie direkt von den Produzenten einkaufen und nicht über Zwischenhändler gehen, bedeutet das für sie mehr Transparenz in der Lieferkette und gleichzeitig können sie mit den Produzenten direkt ihre Anforderungen und Wünsche verhandeln. 

Von einem Geschäftsabschluss profitieren dann beide Partner gleichermaßen: Unsere Unternehmen gewinnen neue Absatzmärkte in der EU und Importeure erweitern ihr Beschaffungsmanagement – also eine Win-Win-Situation für beide. Sie schafft die Grundlage für langfristige Handelsbeziehungen.  
 

In welchen Bereichen ist das IPD aktiv? 

Dr. Julia Bellinghausen: Ein Schwerpunkt des IPD liegt in der Forst- und Landwirtschaft. Dazu zählen die Sektoren natürliche Zutaten für Lebensmittel, Pharmazie und Kosmetik, frisches Obst und Gemüse, Schnittblumen und nachhaltiger Fisch und Meeresfrüchte. 

Viele Entwicklungsländer verfügen über wertvolle Rohstoffe. Wenn diese Rohprodukte vor Ort weiterverarbeitet werden, entstehen ganz neue Wertschöpfungsketten. Zudem bietet die Bio-Zertifizierung große Chancen. Wir informieren daher die Produzenten über die erhöhte Nachfrage von Bio-Produkten auf dem EU-Markt.  

Zudem ist das IPD in zwei Dienstleistungsbranchen aktiv: Nachhaltiger Tourismus und IT-Outsourcing. Der Tourismus-Sektor ist eine beschäftigungsintensive Branche und leistet in vielen Ländern einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung.  

Der Sektor Outsourcing von IT-Dienstleistungen ist durch eine hohe Nachfrage geprägt. Bei uns steigt der Bedarf an digitalen Anwendungen, aber in Europa fehlen die Fachkräfte. Dagegen stehen in den IPD-Partnerländern, vor allem in den afrikanischen Ländern, junge Fachleute – darunter viele Frauen – zur Verfügung. Hier wollen wir als IPD ansetzen – ganz im Sinne unseres Konzepts der Nachfrageorientierung. 
 

Wie stellen Sie sicher, dass die Unternehmen im IPD-Programm den wachsenden Anforderungen an ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit gerecht werden?  

Dr. Julia Bellinghausen: Die Förderung eines nachhaltigen Angebots aus Entwicklungs- und Schwellenländern ist ein zentrales Thema des IPD. Die bereits skizzierte Nachfrageorientierung und damit verbunden langfristige Absatzmöglichkeiten der Exporteure auf dem EU-Markt sind eine wesentliche Voraussetzung für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Effekt in unseren Partnerländern.  

Neben der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit berücksichtigen wir auch ökologische und soziale Aspekte. Bereits bei der Festlegung unserer Sektoren, in denen wir uns engagieren, und beim Sourcing spielen u.a. die ressourcenschonende Produktion, die Steigerung und Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse sowie die Förderung der weiblichen Beschäftigten eine Rolle.  

Darüber hinaus bereiten wir die Unternehmen in CSR-Trainings (Corporate Social Responsibility) auf die aktuellen Marktanforderungen mit Blick auf Umwelt- und Sozialstandards vor. Neben den gesteigerten Ansprüchen der Verbraucherinnen und Verbraucher sind es gesetzliche Bestimmungen, die es zu beachten gilt, wie z.B. in Deutschland das Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten. In den Trainings informieren wir die IPD-Unternehmen zu den aktuellen gesetzlichen Anforderungen sowie der grundsätzlichen Bedeutung von verantwortungsvollem unternehmerischem Handeln und unterstützen sie bei der strategischen Verankerung von CSR in ihrer Unternehmenskultur.  

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Im FokusThemenInternationalesImportförderung
news-2279Thu, 23 May 2024 07:30:41 +0000Reform und Verhandlungsstand des Unionszollkodex https://bga.de/presse/pressemitteilung/reform-und-verhandlungsstand-des-unionszollkodex/BMWK zeigt sich offen

Schwerpunktthema des letzten BGA Arbeitskreis Zoll (AK Zoll) war die Reform des Unionszollkodex. Zwei spannende Gastvorträge von Dr. Anke Raloff und Malte Harders (Referat V A 5 - Spezielle Handelspolitik (EU/WTO), Zollpolitik, Handelspolitische Instrumente, BMWK) sowie Dr. Ulrich Lison (Mitglied der Geschäftsleitung, AEB SE) führten in das komplexe Thema ein.  
 

Inhalt sowie die technische und auch praktische Seite der Reform und der aktuelle Verhandlungsstand standen im Vordergrund. Auf die Vorträge hin folgten zwischen den Mitgliedern und Vortragenden aufschlussreiche Diskussionen über für die Unternehmen in der Praxis relevanten Punkte. Kritisiert wurde einerseits die durch die Zollrechtsreform vorgesehene Delegation der Verantwortung auf den zukünftigen „Trust & Check“-Händler zur Selbstveranlagung, der zusätzlich auch stärker in die Haftung genommen werden kann. Zur Äußerung kam außerdem die sogenannte Gefahr „of no return“, da es angesichts des Verhandlungsfortschritts und der aufgewendeten Ressourcen kaum noch ein Zurück gibt, obwohl sich die Mitgliedstaaten erst einmal über das „Ob“ einer Reform einig sein sollten. Zudem kam die Kritik der Verzettelung durch die artikelweise Besprechung der aktuellen belgischen Ratspräsidentschaft der Reform in den aktuellen Verhandlungen und dem unzureichenden Austausch mit der Generalzolldirektion zu Sprache. Schließlich ging es angesichts der neuen und umfangreicheren Meldepflichten um die Themen Transparenz und Datenschutz. In Zeiten von Hackerangriffen und im Hinblick auf zukünftige Zugriffsmöglichkeiten durch Dritte im Rahmen der EU-Zolldatenplattform ein besonders für Händler kritischer Punkt.  
 

Nicht nur die Diskussionen, sondern auch ein konkreter Hinweis des BMWK haben gezeigt: Jetzt ist die Zeit des aktiven Gestaltens. Der Reformvorschlag wird vorangetrieben und kommt, in der einen oder der anderen Weise, zur Umsetzung. Um diesen Prozess positiv mitbeeinflussen zu können, müssen sich die Unternehmen und ihre Vertreter so früh wie möglich einbringen.  Das BMWK gab hierzu die klare Handlungsempfehlung, durch die Gründung von Bündnissen eindeutige Leitlinien auszuarbeiten und mit diesen geschlossen vor ihm sowie der Kommission aufzutreten. Das BMWK zeigte sich bereit, diese in ihren Stellungnahmen angemessen zu berücksichtigen. Unternehmen sollten daher nun ihre Positionen überdenken und ausarbeiten. Der BGA nimmt diesen Ball auf und plant weitere Diskussionsrunden zur Positionsbestimmung in der nahen Zukunft. 

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Im FokusThemenInternationalesExport
news-2261Thu, 16 May 2024 11:56:00 +0000Höchste Zeit für Wirtschaftswachstumhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/hoechste-zeit-fuer-wirtschaftswachstum/Unternehmensteuern senken„Es ist höchste Zeit, endlich neue Anreize für Wirtschaftswachstum und Aufschwung zu setzen. Die Bundesregierung muss aufhören, über Wahlgeschenke bei Mindestlohn und Rente zu parlieren, sondern endlich wirtschaftlichen Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein für den Standort, seine Unternehmen und die Arbeitsplätze in Deutschland zeigen. Ein längst überfälliger Schritt ist, die Unternehmensteuern auf das europäische Niveau von 25 Prozent zu senken und so private Investitionen zu mobilisieren“, mahnt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) mit Blick auf die heute veröffentlichte Steuerschätzung.

„2023 nahmen Bund, Länder und Gemeinden 916 Milliarden Euro an Steuern ein. Vor 20 Jahren waren es gerade einmal 442 Milliarden Euro. Damit haben sich die Steuern mehr als verdoppelt. Und sie eilen der Entwicklung des nominalen Bruttoinlandsproduktes davon. Dieses wuchs im gleichen Zeitraum gerade einmal um 86 Prozent. Im internationalen Vergleich sehen sich die Steuerzahler mit ihren hohen Lasten zunehmend unter Wettbewerbsdruck bei Investitionen und Beschäftigung. Hinzu kommen immer mehr Regulierung und Bürokratie“, konstatiert der Großhandelspräsident ernüchtert.

„Ich vermisse in immer mehr Debatten, die die Koalition ja zur Genüge führt, die klare Erkenntnis, dass wir in einer Rezession stecken. Unsere Wirtschaft ist die einzige in der EU und unter den G7-Staaten, die nicht wirklich wächst. Das macht mir Sorgen. Deutschland wirtschaftet mit seinen aktuell niedrigen Wachstumsraten unter seinen Möglichkeiten. Mehr ist möglich. Und das sollte auch den Bundeskanzler und seine Minister umtreiben. Denn Sozialleistungen müssen von Unternehmen erwirtschaftet und von den Beschäftigten erarbeitet werden. Erst dann kann die Regierung das Geld ausgeben. Ich bin Kaufmann und das Aufschieben von erforderlichen Entscheidungen wirklich leid. Nur scheint der Bundeskanzler den Ernst der Lage nicht sehen zu wollen. Er ist derjenige, der eine Nebelkerze nach der anderen zündet“, sagt der BGA-Präsident abschließend.


 

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Im FokusPressemitteilung
news-2224Tue, 14 May 2024 11:56:16 +0000Forderung nach 15 Euro ist eine Frechheithttps://bga.de/presse/pressemitteilung/forderung-nach-15-euro-ist-eine-frechheit/Der Bundeskanzler missachtet die Mindestlohnkommission„Dass sich der Bundeskanzler jetzt mit der Forderung nach 15 Euro in die Mindestlohndebatte einmischt, ist eine Frechheit. Kritik an der Mindestlohnkommission ist unangebracht. Hier verhandeln die Tarifpartner und die Politik sitzt aus gutem Grund nicht mit am Tisch. Den Mindestlohn nun zum wiederholten Mal zu Wahlkampfzwecken zu missbrauchen, ist schäbig. Denn etwas anderes als vorgezogener Wahlkampf sind die Aussagen der SPD gerade nicht“, zeigt sich Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) irritiert.

„Wenn Scholz jetzt 15 Euro fordert, lässt er das Lohnabstandsgebot völlig außer Acht. Auch den Arbeitgebern vorzuwerfen, die Gewerkschaftsforderung nicht akzeptiert zu haben, verkennt die Idee einer Kompromissfindung. Es zeigt eine erschreckend einseitige Sichtweise des Kanzlers auf die Arbeitswelt. Mit der Realität hat das wenig zu tun“, konstatiert der Großhandelspräsident.

„Das Agieren der Bundesregierung schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland schon eine Weile. Der Versuch der Politik, nun aktiv in die Lohnfindung einzugreifen, ist der Höhepunkt einer verfehlten und praxisfernen Wirtschaftspolitik. So wird Deutschland den Anschluss in Europa und der Welt verlieren. Die Bundesregierung schadet wider besseres Wissen dem Land, seinen Unternehmen und vor allem den Menschen“, so der BGA-Präsident abschließend.

 

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Im FokusPressemitteilung
news-2218Wed, 08 May 2024 08:15:15 +0000Save the Date: 2. Deut­scher Lie­fer­ket­ten­taghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/save-the-date-2-deutscher-lieferkettentag/6. November in BerlinMit der Sicherung, Ausgestaltung und Diversifizierung der Lieferketten stehen erneut Topthemen der deutschen Wirtschaft auf dem Programm des Deutschen Lieferkettentages 2024. Berichtspflichten, eine zunehmende Defragmentierung der globalisierten Welt sowie sicherheitspolitische Herausforderungen zwingen Unternehmen in einen permanenten Anpassungsprozess. Wir wollen auf dem Deutschen Lieferkettentag Orientierung bieten, Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und Antworten geben.

Merken Sie sich daher schon jetzt vor:
Mittwoch, den 6. November 2024
von 10:30 bis 16:30 Uhr
Verbändehaus Handel, Dienstleistung, Tourismus
Am Weidendamm 1 a in 10117 Berlin.

Freuen Sie sich auch in diesem Jahr auf Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Wieder wird der intensive Dialog mit dem Publikum im Zentrum der Panels stehen.
Unter dem Motto Globalisierung unter Druck? Lieferketten sichern und diversifizieren laden BGA, bevh, BME und MITTELSTANDSVERBUND nach Berlin ein. In diesem Jahr stehen folgende Themen auf der Agenda:

·    Sicherung der Handelswege. Deutschlands Rolle in EU und Nato
·    Eine Wirkungsanalyse. Praktische Erfahrungen mit dem Lieferkettengesetz
·    US-Wahlergebnis. Eine Einordnung
·    Digitalisierung. Lösungen in der Lieferkette

Eine Einladung mit Programm erhalten Sie per E-Mail. Weitere Informationen gibt es hier.
 

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Im FokusThemenEuropaInternationales
news-2206Wed, 08 May 2024 08:09:14 +0000Umwelt- und Energieausschuss diskutiert über Strompreisehttps://bga.de/presse/pressemitteilung/umwelt-und-energieausschuss-diskutiert-ueber-strompreise/Ein Maximum an Pragmatismus ist notwendig Zusammen mit Dr. Lukas Köhler MdB ging der Umwelt- und Energieausschuss der Frage nach, wie sich die Energiekosten auf die Wirtschaft auswirken und wie die deutschen Unternehmen im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig sein können. Der stv. Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion analysierte dabei die aktuellen Preise und wagte einen Ausblick auf die kommenden Jahre. So habe unter anderem der Wegfall der EEG-Umlage eine deutliche Entlastung gebracht, für das produzierende Gewerbe auch die Senkung der Stromsteuer. Allerdings sei erst in rund zehn Jahren mit einer deutlichen Senkung der Netzentgelte zu rechnen, da der Ausbau gerade massiv vorangetrieben werde. So seien im letzten Jahr mehr Genehmigungen erteilt worden als in zehn Jahren zuvor. Dabei würden aktuell verstärkt die Verteilnetze in den Blick genommen. Auch für die Ladeinfrastruktur für E-Pkw sei dies unerlässlich. Die Ausschussmitglieder gaben zu bedenken, dass bei der Vorhaltepflicht von Ladepunkten auf Kundenparkplätzen, die in der EU-Gebäuderichtlinie vorgesehen sind, auch ein Netz vorhanden sein müsse, das den Strom liefern kann.

Hiermit war auch die Frage des EU-Strommarktdesigns tangiert. Es bedürfe eines marktwirtschaftlichen Ausbaus, auch über privates Risikokapital. Die Mitgliedsstaaten bedürften in diesem Zusammenhang mehr Flexibilität statt der starren EU-Regeln. „Wir machen etwas falsch, wenn Bürokratie den Weg zu einer klimaneutralen kostengünstigen Energie behindert“, mahnte der Abgeordnete. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Bedingungen in den Mitgliedsstaaten sei es nicht zielführend, wenn die Regulatorik faktisch einseitig Technologien bevorzuge und Debatten über Nebenschauplätze geführt würden. Denn auch wenn Erneuerbare Energien das Gros der Energieversorgung ausmachen, brauche es einen „Kapazitätsmarkt, der funktioniert“. Bei der Umsetzung des neuen Strommarktdesign müsse das „Maximum an Pragmatismus“ erreicht werden.
 

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Im FokusThemenEnergie + Umwelt
news-2200Wed, 08 May 2024 08:06:36 +0000Umsetzung der CSRD in Deutschlandhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/umsetzung-der-csrd-in-deutschland/BMJ veröffentlicht ReferentenentwurfDas Bundesministerium der Justiz (BMJ) hat im März 2024 den Referentenentwurf zur deutschen Umsetzung der neuen europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattung für große und börsennotierte Unternehmen veröffentlicht. Die darin enthaltenen Regelungen sollen nach Ausführungen des BMJ im Wesentlichen einer Eins-zu-eins-Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) entsprechen.

Bereits jetzt sind bestimmte Unternehmen, z. B. Banken, zur Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung über grundlegende Nachhaltigkeitsinformationen verpflichtet. Im Zuge der Umsetzung der CSRD soll diese Erklärung durch die Pflicht zur Erweiterung des (Konzern-)Lageberichts um einen Nachhaltigkeitsbericht ersetzt werden  und der Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen deutlich ausgeweitet werden. Nach § 289b HGB-E hat eine Kapitalgesellschaft ihren Lagebericht um einen Nachhaltigkeitsbericht zu erweitern, wenn die Kapitalgesellschaft groß oder kapitalmarktorientiert ist. Groß ist eine Kapitalgesellschaft, wenn diese zwei der drei folgenden Merkmale überschreitet: Bilanzsumme: 25 Millionen Euro, Umsatzerlöse: 50 Millionen Euro, Arbeitnehmer: 250 im Jahresdurchschnitt. Die Vorschriften sind auch auf bestimmte offene Handelsgesellschaften und Kommanditgesellschaften anzuwenden.

Der Erfüllungsaufwand für die Wirtschaft ist erheblich. Nach dem derzeitigen Stand schätzt das BMJ einen einmaligen Erfüllungsaufwand in Höhe von 748 Millionen Euro sowie einen laufenden Erfüllungsaufwand von jährlich ca. 1,4 Milliarden Euro. Ärgerlich ist aus Sicht des BGA dabei, das die Umsetzung der europäischen Vorgaben nicht der „One in, one out“-Regelung unterliegt. Es wird auf eine 1:1 Umsetzung von EU-Recht verwiesen. Der Gesetzentwurf umfasst insgesamt 181 Seiten.

Als Teil des (Konzern-)Lageberichts soll der Nachhaltigkeitsbericht zukünftig Gegenstand einer inhaltlichen Prüfung werden. Die Prüfung soll dabei nur durch einen Wirtschaftsprüfer oder eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft möglich sein, wobei auch der Abschlussprüfer des Jahres- bzw. Konzernabschlusses als Prüfer des Nachhaltigkeitsberichts ausgewählt werden kann. Unabhängige Erbringer von Bestätigungsunterlagen sollen nicht als Prüfer zugelassen werden. Eine Verschärfung der bestehenden Sanktionen bei Verstößen gegen Berichtspflichten sieht der Referentenentwurf für die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht vor.

Wenn Unternehmen unter die CSRD fallen und dazu verpflichtet sind, ihren Lagebericht um einen Nachhaltigkeitsbericht zu erweitern, „kann“ dieser Nachhaltigkeitsbericht den Bericht aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ersetzen. Die Regelung soll der Vermeidung doppelter bzw. gleichgelagerter Berichtspflichten dienen.

Für das erste Geschäftsjahr 2024 gilt die Nachhaltigkeitsberichterstattung (Art. 2 des Entwurfs) nur für große kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Arbeitnehmern. In den nachfolgenden Geschäftsjahren werden bis 2024 stufenweise weitere Gruppen von Unternehmen einbezogen. Der größte Zuwachs ist für das Geschäftsjahr 2025 zu erwarten, wenn erstmals auch nicht kapitalmarktorientierte aber bilanzrechtlich große Unternehmen einbezogen werden. Nach den Ausführungen im Referentenentwurf schätzt das BMJ die Zahl der betroffenen Unternehmen auf 13.000, insbesondere Kapitalgesellschaften, haftungsbeschränkte Personenhandelsgesellschaften und Genossenschaften. Der BGA geht davon aus, dass hiervon auch Unternehmen des Groß- und Außenhandels sowie der B2B-Dienstleister betroffen sein werden.

Die Umsetzung der europäischen Vorgaben durch die CSRD muss nach Ausführungen des Entwurfs bis zum 6. Juli 2024 erfolgt sein.
 

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Im FokusRecht + Wettbewerb
news-2194Wed, 08 May 2024 08:01:34 +0000China im Fokus des BGA-Außenwirtschaftsausschusseshttps://bga.de/presse/pressemitteilung/china-im-fokus-des-bga-aussenwirtschaftsausschusses/Auch die Aussenwirtschaftsförderung wurde besprochenDer Schwerpunkt des BGA-Außenwirtschaftsausschuss lag sowohl - anlässlich der zu dem Zeitpunkt stattfindenden China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz - auf den deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen, als auch auf dem Thema Außenwirtschaftsförderung in Zeiten der Transformation. Die Sitzung fand am 16. April unter der Leitung seines Vorsitzenden Stefan W. Dircks statt.

Zum Thema China aus Peking zugeschaltet berichtete die Leiterin des Bereichs Government Affairs & Advocacy der AHK Greater China. Sie schilderte den Teilnehmern ihre Eindrücke vom Kanzler-Besuch und gab einen Überblick über den aktuellen Stand der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen. Dabei ging sie insbesondere auf den spürbar gestiegenen Wettbewerb der deutschen Unternehmen mit lokalen Unternehmen ein. Diese würden immer besser werden und technologisch schnell aufholen. Infolge der schwächeren konjunkturellen Lage spiele der Preisdruck auch eine immer wichtigere Rolle. Die Frage der gleichen Wettbewerbsbedingungen für deutsche Unternehmen sei deshalb auch ein zentrales Wirtschaftsanliegen der deutschen Delegation gewesen (Marktzugang, Zugang zur Regierung, zu Lizenzen, Subventionen etc.). Mehr und mehr chinesische Unternehmen würden aufgrund des sich zuspitzenden Wettbewerbes vor Ort auch ins Ausland drängen.

Die Impulse zum Thema Außenwirtschaftsförderung in Zeiten der Transformation wurden von drei Gastreferenten aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgetragen. Eingangs vermittelte der stellvertretende Leiter des Referats Außenwirtschaftsförderung im BMWK, einen grundsätzlichen Überblick über die Außenwirtschaftsförderinstrumente des Bundes. Zusammen mit einem weiteren Kollegen aus dem Referat ging er insbesondere auf das Netz und die Aufgaben der Deutschen Auslandshandelskammern, die GTAI, das Auslandsmesse-Programm, das Markterschließungs-Programm (MEP), die verschiedenen Exportinitiativen, das "Partnering in Business with Germany"- Programm, Investitions-Garantien des Bundes sowie das Wirtschafts-Netzwerk Afrika ein. Da man die Diversifizierung von Lieferketten unterstützen möchte, ständen aktuell die Ausrichtung auf neue Märkte, insbesondere in Subsahara-Afrika und Asien, sowie der Ausbau grüner Wertschöpfungsketten im Mittelpunkt. Zudem sei ein neuerlicher Versuch unternommen worden, die Entwicklungszusammenarbeit und die Außenwirtschaftsförderung enger zu verzahnen. Eine Vertreterin des Referats für Exportfinanzierung und Exportkreditgarantien ergänzte mit Ausführungen zum Förderinstrumentarium der Exportkredit-Garantien des Bundes. Dabei ging sie insbesondere auf neue Entwicklungen wie die Forfaitierungsgarantie sowie aktuelle Preisreduktionen und die Wirkung der eingeführten Klimastrategie im Bereich der Außenhandelsfinanzierung ein.

Am Ende der Sitzung berichtete Lisa-Marie Brehmer, Europareferentin in BGA, über die Ergebnisse der Trilog-Verhandlungen bei der europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) und der geplanten Verordnung über ein Verbot von in Zwangsarbeit hergestellten Produkten auf dem Unionsmarkt. Zudem berichtete Alexander Kolodzik, Geschäftsführer beim Schraubengroßhandelsverband FDS, über die Erfahrungen, die sein Verband und seine Mitgliedsunternehmen bislang mit der Umsetzung des CO2-Grenzausgleichsmechanismus gemacht haben.
 

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Im FokusThemenInternationalesExportImport
news-2182Wed, 08 May 2024 07:27:24 +0000 EU muss sich auf ihre Kernkompetenzen besinnenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/eu-muss-sich-auf-ihre-kernkompetenzen-besinnen/Mittelstandsverbände starten gemeinsamen Wahlaufruf zur EuropawahlBerlin, 08. Mai 2024 – Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.

Mit dem Wahlaufruf will die Arbeitsgemeinschaft in den eigenen Mitgliedsunternehmen und -organisationen sowie in der Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Europäischen Union (EU) für die Zukunft der mittelständischen Wirtschaft aufmerksam machen und zur Wahl motivieren. Mit der Stimmabgabe entscheide jede und jeder mit darüber, in welche Richtung sich Europa weiterentwickelt und in welchem Umfeld künftig wirtschaftliche Tätigkeit stattfinden kann.

Eine starke und einige EU ist wichtiger denn je. Angesichts einer sich wandelnden Weltordnung werden die Herausforderungen immer komplexer und vielfältiger. Gemeinsam gilt es, jetzt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft Europas zu stellen. Es geht um Stabilität, Freiheit, Frieden, Demokratie sowie gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wohlstand –und damit um das Fundament für einen zukunftsorientierten, erfolgreichen Mittelstand in Deutschland“, heißt es in dem Aufruf.

Gleichzeitig fordern die mittelständischen Verbände eine Europäische Union, „die ihren Fokus auf die großen Aufgaben legt und sich auf ihre Stärken und Kernkompetenzen unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips im Sinne des europäischen Gedankens der Einheit in Vielfalt besinnt.“

Wie das konkret aussehen soll, hat die Arbeitsgemeinschaft in einem 5-Punkte-Programm formuliert. Hierzu gehören beispielsweise, den EU-Binnenmarkt durch den Abbau noch immer vorhandener Hürden zu stärken sowie das Prinzip der Subsidiarität zu beachten. Weitere Punkte sind die zukunftsgerechte Aufstellung der Unternehmensfinanzierung im Rahmen der Weiterentwicklung der Banken- und Kapitalmarktunion und mehr Augenmaß bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Außerdem dringen die Verbände darauf, weitere EU-Handelsabkommen mit einer mittelstandsfreundlichen Ausgestaltung abzuschließen und stringent Bürokratie abzubauen und auf kleinteilige Regulierungen zu verzichten.
Den Wahlaufruf und die Forderungen der AG Mittelstand finden Sie unter www.arbeitsgemeinschaft-mittelstand.de.

Über die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand: Der Mittelstand in Deutschland repräsentiert die rund 3,5 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen aus Handel, Handwerk, dem Dienstleistungssektor, Gastronomie und Hotellerie, den Freien Berufen und der Industrie sowie, als wichtigste Finanzierungspartner der kleinen und mittleren Unternehmen, die Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Diese Unternehmen beschäftigen sechs von zehn sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern (mehr als 19 Millionen), bilden sieben von zehn der insgesamt mehr als 1,1 Millionen Auszubildenden aus und zählen zu den Innovationstreibern in Europa (Quelle: IfM Bonn).
 

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Im FokusPressemitteilung
news-2170Tue, 07 May 2024 08:26:12 +0000Außenhandel stabilisiert sichhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/aussenhandel-stabilisiert-sich/Es muss zeitnah gelingen, ein zweites Wachstumschancenpaket auf den Weg zu bringen.„Die Talsohle im Export scheint erreicht. Der März zeigt, was Frühindikatoren schon angedeutet hatten: eine Erholung des Exportgeschäfts. Es bleiben aber die strukturellen Probleme. Die stark gesunkene Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschlandland, der anhaltende Protektionismus sowie die hohe Regulierungsdichte in Deutschland machen unseren Exporteuren und Außenhändlern nach wie vor das Leben schwer.", erläutert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

„Ich hoffe, dass die aktuelle Innovations- und Transformationsdynamik unserer Wirtschaft anhält und damit das größte Standortdefizit, die hohen Erzeugerpreise, sukzessive überkompensiert. Das ist aber nicht mit einer Atempause für die Politik zu verwechseln. Diese ist weiterhin gefordert, vor allem die im internationalen Vergleich viel zu hohen Energiekosten abzusenken, aber auch insgesamt die Standortbedingungen wirksam zu verbessern. Vorschläge dazu liegen reichlich auf dem Tisch“, so Jandura weiter. „Es muss zeitnah gelingen, ein zweites Wachstumschancenpaket auf den Weg zu bringen sowie die Wirtschaft von Bürokratie zu entlasten. Denn die Regulierungsintensität in Deutschland ist zu hoch. Überraschenderweise gerade bei der Abwicklung von Exportgeschäften. Was gerade das Geschäftsmodell unserer außenhandelsorientierten deutschen Volkswirtschaft behindert. Fallen diese Barrieren, kann der Aufschwung im Export deutlich beflügelt werden und wieder zur Lokomotive der deutschen Wirtschaft werden.“

Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge sind die deutschen Exporte im März 2024 gegenüber Februar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 0,9 Prozent und die Importe um 0,3 Prozent gestiegen. Damit stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2023 um 1,2 Prozent, während die Importe um 3,0 Prozent sanken.

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Pressemitteilung
news-2164Thu, 02 May 2024 10:53:34 +0000Finger weg! Mindestlohn nicht für Wahlversprechen missbrauchenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/finger-weg-mindestlohn-nicht-fuer-wahlversprechen-missbrauchen/Wir erleben gerade einen Überbietungswettbewerb.„Dass SPD und Grüne den Mindestlohn erneut für Wahlversprechen missbrauchen, erschüttert mich. Die Soziale Marktwirtschaft wird ständig durch neue staatliche Wohltaten immer weiter ausgehebelt. Wenn der Staat nun erneut versucht, auch noch die Löhne zu bestimmen, gerät das Gleichgewicht von Ökonomie und Sozialem ins Wanken. Für den Mindestlohn ist die dafür eingesetzte Kommission zuständig, die aus gutem Grund von politischer Einflussnahme unabhängig arbeitet. Der Politik sage ich: Finger weg!“, so Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

Der Großhandelspräsident mahnt zur Zurückhaltung: „Wir erleben gerade einen Überbietungswettbewerb. Weder die erneute Einmischung der Politik in den Mindestlohn noch das kategorische Ausschließen einer Erhöhung des Rentenalters helfen weiter. Zusammen mit der Diskussion um eine Vier-Tage-Woche und den Rufen der Gewerkschaften nach überzogenen Gehaltssteigerungen sind das alles Inflationstreiber. Wenn wir nicht aufpassen, werden sie zu Wohlstandskillern.“ Und Jandura fügt hinzu: „Ich frage mich, ob das Anstandsargument des Bundeskanzlers auch mit Blick auf zukünftige Generationen gilt. Auf Kosten unserer Kinder heute Wahlversprechen zu machen, empfinde ich als unfair.“

„Wir müssen aufhören, über immer weitere Kostentreiber die Inflation permanent anzuheizen. Die Wohltaten für die einen durch Belastungen der anderen zu finanzieren, geht nicht auf. Am Ende der Spirale verlieren alle: die Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit und die Beschäftigten an Arbeitsplatzsicherheit und realem Einkommen. Wohlstand muss erwirtschaftet werden, nur dann sind die Arbeitsplätze dauerhaft sicher und auch unsere sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest“, so der BGA-Präsident abschließend.
 

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Im FokusPressemitteilung
news-2138Thu, 25 Apr 2024 12:04:15 +0000Buschmanns 10-Punkte-Plan verspricht dringend benötigte Entlastunghttps://bga.de/presse/pressemitteilung/buschmanns-10-punkte-plan-verspricht-dringend-benoetigte-entlastung/Die Unternehmen in Deutschland ächzen unter der bürokratischen Belastung.„Die Unternehmen in Deutschland ächzen unter der bürokratischen Belastung und den ausgeuferten Berichtspflichten, von denen immer mehr aus Brüssel kommen. Der Kosten- und Zeitaufwand ist vor allem für Mittelständler schon lange nicht mehr wirtschaftlich zu vertreten. Buschmanns 10-Punkte-Plan ist daher unbedingt zu begrüßen. Jede Reduktion neuer und bestehender Auflagen, Berichten und Verordnungen verspricht eine dringend benötigte Entlastung und ist in der aktuellen Wirtschaftskrise das richtige Zeichen“, so Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).

„Mir ist es gleich, ob es zu einem Belastungsmoratorium kommt, Verordnungen ein Ablaufdatum erhalten, das one-in-two-out-Prinzip konsequenter angewendet wird oder die Berichtspflichten engagierter zurückgefahren werden. Die Hauptsache ist, dass die Idee einer wirtschaftsfreundlichen Politik als Grundlage für Wachstum und Wohlstand wieder Primat der europäischen Politik wird. Natürlich wäre es am besten, wenn alle Punkte, die der Justizminister vorschlägt, umgesetzt werden“, so der Großhandelspräsident weiter.

„Bürokratieentlastung kostet keine Steuergelder, es entlastet sogar die Verwaltung. Damit bietet es Einsparpotenzial für Unternehmen und die öffentliche Hand zugleich. Es fehlt nur der Wille in Europa, aber auch auf nationaler Ebene. Die Ideen liegen auf dem Tisch, nun müssen die Verantwortlichen auch den Mut finden, Vorschriften ersatzlos zu streichen und wieder den Kräften des Marktes vertrauen lernen“, so der BGA-Präsident abschließend.
 

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Pressemitteilung
news-2040Thu, 25 Apr 2024 10:57:00 +0000Projekt Cool White: Delegationsreise mit Malu Dreyerhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/projekt-cool-white-delegationsreise-mit-malu-dreyer/Die Reaktionen der Delegation waren positiv.„Ganz definitiv liegt auch manchmal das Gute in den einfachen Dingen- und gerade, wenn wir über die Verstädterung in Afrika reden – und die Prognosen sagen, dass sich die Verstädterung mindestens um 50 Prozent in den nächsten 20 Jahren erhöhen wird – ist das eine der Fragen, die uns beschäftigen muss, wie wir die Städte bauen, auch mit der Erwärmung der Innenstadt zurechtkommen – und deswegen ist das hier ein schönes kleines, aber sehr praktisches Beispiel.“
 
Das sagte Thorsten Schäfer-Gümbel, Vorstandssprecher der GIZ in einem Interview mit 1730-Sat1Live. Er besuchte gemeinsam mit Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, ein Dach in Kigali, das im Rahmen unseres Projektes Cool White weiß gestrichen worden war.
 
Die Delegation konnte neben dem Besuch des Innenraums auch ihre Hände auf das Dach legen und so den Temperaturunterschied unmittelbar spüren.
 
Die Reaktionen der Delegation waren positiv. Malu Dreyer regte spontan an, dass alle neuen Dächer, die im Rahmen der Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda gebaut werden, mit weißen Dächern ausgestattet werden. Das Gleiche sollte auch für Dächer gelten, die saniert werden.
 
Cool White ist ein Projekt des Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB). Es geht darum, zu zeigen, wie mit einfachen Mitteln die Herausforderung von Hitze in Gebäuden in Entwicklungs- und Schwellenländern bewältigen können.
 

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Im FokusThemenInternationalesEntwicklungszusammenarbeitProjekteDirekt aus Berlin
news-2126Thu, 25 Apr 2024 09:02:43 +0000BGA-Umfrage zu den Lieferkettensorgfaltspflichten gestartethttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-umfrage-zu-den-lieferkettensorgfaltspflichten-gestartet/Teilnahme für Mitgliedsunternehmen ab jetzt möglichDer Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) führt gemeinsam mit der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft eine Umfrage zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz durch.

Der Gesetzgeber in Deutschland hatte im Vorgriff auf die nun beschlossene europäische Lieferkettensorgfaltspflichten-Richtlinie (CSDDD) nationale Vorschriften im LkSG beschlossen, die seit dem 1. Januar 2023 in Kraft sind. Der BGA möchte nun gemeinsam mit Deloitte eine Einschätzung der Unternehmen im Groß- und Außenhandel und der B2B-Dienstleister zu den Herausforderungen und deren Umsetzung aus den Pflichten des LkSG einholen. Ziel ist, zum einen Politik und Öffentlichkeit die konkreten Auswirkungen des LKSG auf die Unternehmen aufzuzeigen. Zum anderen sollen Unternehmen auf Grundlage der Umfrage Handlungsempfehlungen gegeben werden.

Im Mittelpunkt stehen neben Fragen zur allgemeinen Einschätzung Aspekte zum Risikomanagement, zu Erklärungen, zu Präventions- und Abwehrmaßnahmen, zum Beschwerdeverfahren, zu Dokumentationspflichten und zum Berichtswesen sowie zur Finanzierung.

 Eine Teilnahme ist für Mitgliedsunternehmen der BGA-Mitglieder bis einschließlich Freitag, 24. Mai 2024, möglich. Die Umfrage wird als online-Befragung durchgeführt und erfolgt anonym. Die Teilnahme erfordert einen Zeitaufwand von zehn bis fünfzehn Minuten.
Hier gelangen Sie direkt zur Umfrage.

Wir würden uns wieder über zahlreiche teilnehmende Unternehmen freuen, um repräsentative und aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Bei Fragen steht Ihnen beim BGA der für Umfragen zuständige Geschäftsführer, Dipl.-Volkswirt Michael Alber, unter 030 / 59 00 99-571 gerne zur Verfügung. Hier erhalten Sie auch ein Musteranschreiben, um Ihre Mitglieder über die Umfrage zu informieren.

 

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Im FokusThemenRecht + WettbewerbSteuern + FinanzenEuropaInternationales
news-2120Thu, 25 Apr 2024 08:55:40 +0000BGA-Verkehrsausschuss bei Firma HABeMA Futtermittelhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-verkehrsausschuss-bei-firma-habema-futtermittel/Unterwegs in HamburgGroße Themenvielfalt bei der letzten Verkehrsausschuss-Sitzung am 10. April in Hamburg. Die bereits in Kraft getretene C02-Bepreisung der LKW-Maut spielt weiterhin eine große Rolle, fraglich ist nach wie vor, warum die Ausnahme für Handwerkerfahrzeuge, die ab Juli 2024 in Kraft tritt, nicht auch für einzelne Branchen gelten kann. Weitere Themen waren das Arbeitszeitengesetz, das insbesondere bei den Arbeitszeiten für LKW-Fahrer flexibel gestaltet werden sollte. Die andauernd hohe Inflation wurde ebenfalls diskutiert.



Abgerundet wurde der Tag mit einer Betriebsführung bei Habema Futtermittel durch den Geschäftsführer Herrn Hansen. Bei der Führung erfuhren die Teilnehmer alles über den Futtermittel-Im- und Export sowie die logistischen Herausforderungen bei Umschlag und Verteilung im eigenen Fuhrpark.

Die nächste Sitzung wird im November 2024 in Berlin stattfinden.

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Im FokusThemenVerkehr + LogistikDirekt aus Berlin
news-2114Thu, 25 Apr 2024 08:53:46 +0000Entwurf eines Jahressteuergesetzes 2024https://bga.de/presse/pressemitteilung/entwurf-eines-jahressteuergesetzes-2024/Auch in diesem Jahr soll ein Jahressteuergesetz 2024 auf den Weg gebracht werden.Zur Regelung von überwiegend steuertechnischen Fragen soll auch in diesem Jahr ein Jahressteuergesetz 2024 auf den Weg gebracht werden. Damit sollen Anpassungen an EU-Recht und EuGH-Rechtsprechung und insbesondere auch fachlich gebotener Gesetzgebungsbedarf bei nationalen Rechtsfragen umgesetzt werden.

Im Bundesfinanzministerium wird hierzu aktuell am Entwurf eines Jahressteuergesetzes 2024 gearbeitet. Dieser befindet sich noch in der regierungsinternen Abstimmung. Die Rechtsänderungen werden mit finanziellen Mehreinnahmen von insgesamt 110 Millionen Euro bei voller Jahreswirkung angegeben. Vorgesehen sind insbesondere folgende Änderungen:

- Umsetzung von BVerfG-Entscheidungen zum Übergang vom Anrechnungsverfahren zum Halbeinkünfteverfahren,
- Ergänzung der Regelungen zur Buchwertfortführung in § 6 Abs 5 S. 4 EStG,
- Verschärfung der Körperschaftsklauseln in § 6 Abs. 5 S. 5 und 6 EStG sowie in § 16 Abs 3 S. 4 EStG (Realteilung),
- Änderungen im Umwandlungssteuerrecht u. a. betreffend die Übermittlung der steuerlichen Schlussbilanz, bei der Behandlung einer Verschmelzung beim Anteilseigner, zur Gewerbesteuerbelastung bei mittelbaren Übertragungen, zur rückwirkenden Besteuerung des Einbringungsgewinns gemäß §§ 22 Abs. 2 S. 5 UmwStG;
- Änderungen bei der Pauschalbesteuerung der gelegentlichen Nutzung von außerdienstlichen Mobilitätsleistungen (z. B. E-Scooter, Car- oder bike-Scharing-Angebote, Fahrtdienstleister),
- Anpassungen in der Gewerbesteuer, Grunderwerbsteuer und der Erschaftsteuer,
- umsatzsteuerliche Änderungen in den Artikeln 20 bis 23:
- Neuregelung der Besteuerung von Kleinunternehmen in §§ 19, 19a UStG in Folge der Umsetzung der EU-Richlinie 2020/285 mit Folgeanpassung des Ausschlusses des Vorsteuerabzugs in § 15 UStG und Anhebung der bisherigen Grenze auf 25.000 Euro für das vorangegangene Kalenderjahr und auf 100.000 Euro für das laufende Kalenderjahr, Einführung eines besonderen Meldeverfahrens mit Kleinunternehmer-Identifikationsnummer zur Nutzung der Kleinunternehmerregelung in anderen Mitgliedstaaten sowie Regelungen zu Rechnungen von Kleinunternehmen (§ 34a UStDV),
- Einführung einer neuen Pflichtangabe „Versteuerung nach vereinnahmten Entgelten“, sofern der leistende Unternehmer die Steuer nach § 20 UStG berechnet (§ 14 Abs. 4 S. 1 Nr. 6a UStG), mit erstmaliger Anwendung auf Rechnungen, die nach dem 31.12.2025 ausgestellt werden
- Steuerbefreiung von Konsortialdienstleistungen in § 4 Nr. 8 UStG-E,
- Abschaffung des Umsatzsteuerlagers in § 4 Nr. 4a UStG.
 

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Im FokusThemenSteuern + FinanzenDirekt aus Berlin
news-2108Thu, 25 Apr 2024 08:51:55 +0000Bundeswirtschaftsministerium erwartet Lösen aus Stagnationhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/bundeswirtschaftsministerium-erwartet-loesen-aus-stagnation/Günstige Witterungsbedingungen und Nachholeffekte zu Jahresende begünstigten die Produktion in der Industrie und im Bau. Jüngste Konjunkturindikatoren deuten eine Trendwende an, auch wenn das Gesamtbild noch uneinheitlich ist, so die optimistische Einschätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Günstige Witterungsbedingungen und Nachholeffekte zu Jahresende begünstigten die Produktion in der Industrie und im Bau. Die Stimmung in der Industrie und bei den privaten Verbrauchern habe sich seit Jahresbeginn deutlich aufgehellt. Dennoch sind die Risiken angesichts der nach wie vor schwachen Auftragslage und der anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten hoch. Dies geht zusammenfassend aus der Einschätzung des BMWK zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im April 2024 hervor.

Die Konjunkturindikatoren zeigen allerdings insgesamt noch ein gemischtes Bild. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe wurde im Februar gegenüber dem Vormonat um 2,1 Prozent ausgeweitet. Damit ist der zweite spürbare Anstieg in Folge zu verzeichnen. Auch der Ausstoß der Industrie erhöhte sich erneut (+1,9 Prozent). Das Baugewerbe zog mit +7,9 Prozent kräftig an, nachdem schon im Januar ein Plus von 2,9 Prozent erzielt worden war. Innerhalb der Industrie entwickelten sich die Wirtschaftszweige jedoch unterschiedlich: Maßgebliche Produktionsausweitungen waren in den Wirtschaftszweigen Chemische Erzeugnisse (+4,6 Prozent), pharmazeutische Erzeugnisse (+6,4 Prozent) und im gewichtigen Bereich Kfz/Kfz-Teile (+5,7 Prozent) zu verzeichnen. Dagegen wurde die Produktion im ebenfalls bedeutsamen Bereich Maschinenbau (-1,0 Prozent) sowie bei elektrischen Ausrüstungen (-2,7 Prozent) und Druckerzeugnissen (-2,6 Prozent) gedrosselt.

Der Warenhandel tendierte zuletzt, unter monatlichen Schwankungen tendenziell positiv. Im Januar hatte der weltweite Warenhandel um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat zugenommen und aktuelle Frühindikatoren weisen auf eine weitere Belebung hin. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index hat im Februar seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und liegt nun bei 129,5 Punkten. Gleichzeitig bleiben die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe – ohne Berücksichtigung der hohen monatlichen Schwankungen durch Großaufträge – in der Tendenz weiter abwärtsgerichtet und verringern die Auftragsbestände in den Unternehmen. Die Auftragseingänge sind im Februar gegenüber dem Vormonat zwar leicht gestiegen (+0,2 Prozent), im Januar hatte es aber nach einem kräftigen Anstieg im Dezember (+12,0 Prozent) einen deutlichen Rücksetzer (-11,4 Prozent) gegeben. Zuletzt war im Inland ein Orderplus zu verzeichnen (+1,5 Prozent), während aus dem Ausland weniger Bestellungen eingingen (-0,7 Prozent). Hier schlug ein kräftiges Minus aus dem Euroraum zu Buche (-13,1 Prozent). Aus dem Nicht-Euroraum kam es zu einem Orderzuwachs von 7,8 Prozent.

Auch bei den Auftragseingängen war innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes im Februar in den einzelnen Bereichen eine unterschiedliche Entwicklung zu beobachten: Deutliche Orderzuwächse meldeten der Maschinenbau (+10,7 Prozent), die pharmazeutischen Erzeugnisse (+6,6 Prozent) und die chemischen Erzeugnisse (+3,1 Prozent). Auftragsrückgänge waren hingegen in den Bereichen elektrische Ausrüstungen (-1,9 Prozent), Metallerzeugnisse (-5,3 Prozent) sowie vor allem im gewichtigen Bereich Kfz und Kfz-Teile (-8,1 Prozent) zu beobachten. Mit den aktuellen Daten verfestigen sich die Anzeichen einer allmählichen industriellen Stabilisierung.

Dagegen bleibt die Entwicklung im Einzelhandel trotz allmählicher Stabilisierung der Kaufkraft und anhaltendem Beschäftigungsaufbau bis zuletzt schwach. Die realen Umsätze sind im Februar gegenüber dem Vormonat deutlich um 1,7 Prozent gesunken, nachdem sie in den vorangegangenen drei Monaten bereits rückläufig waren. Gegenüber Februar 2023 meldete der Einzelhandel ein reales Umsatzminus von 2,6 Prozent. Insgesamt bewegen sich die Frühindikatoren für den privaten Konsum leicht aufwärts, dies jedoch auf niedrigem Niveau. Nach GfK hat das Konsumklima im April erneut leicht zugenommen, wobei eine sinkende Sparneigung sowie verbesserte Erwartungen der Einkommensentwicklung sich nach Einschätzung des BMWK positiv bemerkbar machen.

Die Inflation weist seit März 2023 im Trend einen rückläufigen Trend aus. Diese ging im März auf 2,2 Prozent zurück. Das ist der niedrigste Wert seit April 2021. Die Preise für Nahrungsmittel nahmen mit -0,7 Prozent erstmals seit Februar 2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat ab. Auch die Energiepreise sind gegenüber dem Vorjahresmonat erneut gesunken, zuletzt um 2,7 Prozent. Auch auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen ist eine weiter nachlassende Preisdynamik zu beobachten. Die Erzeugerpreise lagen im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,1 Prozent niedriger. Im Januar hatte die Rate bei -4,4 Prozent gelegen. Die Einfuhrpreise lagen im Februar um 4,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Und die Großhandelspreise sind im Februar im Vorjahresvergleich um 3,0 Prozent gefallen.

Stimmungsbasierte Frühindikatoren deuten – so das BMWK - aktuell eine konjunkturelle Trendwende an: Die Geschäftserwartungen in den Unternehmen haben sich laut ifo Geschäftsklima im März spürbar aufgehellt und auch die aktuelle Geschäftslage verbesserte sich. Vor dem Hintergrund der insgesamt leicht verbesserten Indikatoren gehen die Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrer jüngsten Gemeinschaftsdiagnose für das erste Quartal 2024 von einer wirtschaftlichen Stagnation aus, bevor es im weiteren Jahresverlauf im Zuge rückläufiger Inflation, steigender Löhne und Einkommen, einer anhaltend stabilen Arbeitsmarktentwicklung und zunehmenden Impulsen von der Außenwirtschaft zu einer spürbaren konjunkturellen Belebung kommt.

Der BGA blickt dagegen noch verhalten auf die aktuellen Wirtschaftsindikatoren. Aus der jüngsten Umsatzentwicklung im Großhandel und seiner Teilzweige als Frühindikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung lässt sich aktuell noch keine Trendwende erkennen. Er teilt aber die Einschätzung der Wirtschaftsforschungsinstitute, zunächst von einer stagnativen Entwicklung auszugehen, bevor es im weiteren Jahresverlauf zu einer konjunkturellen Aufwärtsentwicklung kommen kann. Voraussetzung, dass die Konjunkturlokomotive Fahrt aufnimmt, ist jedoch nicht nur eine Stabilisierung des wirtschaftlichen Umfeldes, sondern sind auch deutliche Impulse durch die Politik.

Die angekündigte Verbesserung der Angebotsbedingungen steht aus. Zwar wurde das Wachstumschancengesetz beschlossen, signifikanten Impulse dürften davon nach Einschätzung des BGA jedoch nicht ausgehen, da die steuerlichen Maßnahmen zu kurz greifen. Und auch die erwarte Bürokratieentlastung lässt weiter auf sich warten. Das vorliegende Bürokratieentlastungsgesetz BEG IV ignoriert bislang weitgehend die Anforderung der Wirtschaft und auch des BGA an eine spürbare Entlastung. Stattdessen droht mit der Umsetzung der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) neue milliardenschwere, unverständliche Rechtsbürokratie.
(Quelle: BMWK)
 

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Im FokusThemenSteuern + FinanzenDirekt aus Berlin
news-2102Thu, 25 Apr 2024 08:49:41 +0000Bessere Digitalpolitik in Europa https://bga.de/presse/pressemitteilung/bessere-digitalpolitik-in-europa/Fordert der BGA im Digitalformat „Für Europa handeln“ von MEP Svenja Hahn (FDP).Mit der Europa-Abgeordneten Svenja Hahn haben sich die BGA-Mitgliedsverbände und Unternehmensvertreter und -vertreterinnen zur Digitalpolitik in Europa ausgetauscht. Organisiert vom Arbeitskreis Digitalisierung gab es im Rahmen eines digitalen Lunchtalks Svenja Hahn ein lebhaftes Gespräch.  Hahn versprach Unternehmensstimmen in der Digitalpolitik sichtbarer zu machen.

Hahn ist seit 2019 Mitglied des Europaparlaments und kandidiert auf Listenplatz zwei der FDP für die kommende Legislaturperiode, direkt hinter Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Als Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Internationalen Handel (INTA) hat Hahn intime Einblicke sowohl in digitalpolitische Themen sowie in den europäischen Groß- und Außenhandel.  

Schwerpunkt des Austausches waren die fehlende, legislative Präzision des Digital Services Act und dessen negative Auswirkungen auf den Großhandel, die dringende Notwendigkeit eines Single Digital Reporting Tools für Europäische Berichtspflichten sowie Late Payments. Zudem kritisierten der BGA und dessen Mitglieder die dramatisch wachsenden bürokratischen Anforderungen aus Brüssel, sowie die sinkende Sensibilität der Kommission und des Parlaments für die praktische Umsetzbarkeit europäischer Regulatorik. 
 

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Im FokusThemenDigitalisierungDirekt aus Berlin
news-2090Thu, 25 Apr 2024 08:34:35 +0000Neues zur EP-Wahl und dem Food Security Standard https://bga.de/presse/pressemitteilung/neues-zur-ep-wahl-und-den-food-security-standard/BGA-Agrar-Ausschuss informiert sich über neue Pläne.Als erster Gast schaltete sich Dr. Gero Hocker, Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für Landwirtschaft und Ernährung aus seinem Wahlkreis zu BGA-Ausschuss für Agrar- und Ernährungswirtschaft dazu. Die Sitzung fand am 18. April 2024 in hybrider Form statt.

Dr. Hocker berichtete eingangs über die Pläne seiner Partei im Bereich Landwirtschaft und Ernährung für die kommende Legislaturperiode des Europäischen Parlaments. Dr. Hocker wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele von der EU-Kommission auf den Weg gebrachte Themen aktuell an ihre Grenzen in der Realität stießen. In Deutschland herrschten in der Landwirtschaft schon die höchsten Standards, daher dürfe auf diese nicht noch mehr draufgesattelt werden, es dürfe nicht länger die Quadratur des Kreises von der Agrar- und Ernährungswirtschaft verlangt werden. In der anschließenden Diskussion wurde unter anderem über die Themen Pflanzenschutz, Herkunftskennzeichnung für Fleisch, Bürokratieabbau, Umsetzung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) und neue genomische Techniken beraten. Die Teilnehmenden kamen mit dem Abgeordneten überein, dass gesetzgeberische Vorhaben, die viel Bürokratie nach sich ziehen würden und auf EU-Ebene gescheitert sind nicht über die Hintertür auf nationaler Ebene eingeführt werden dürfen. Anderenfalls drohten Wettbewerbsverzerrungen.

Zweiter Gast der Sitzung war Laura Mack von der Deutschen Welthungerhilfe. Sie stellte den Ausschussmitgliedern den Food Security Standard (FSS) vor. Dieser wurde von der Welthungerhilfe entwickelt und richtet sich primär an Agrarproduzenten aus dem globalen Süden. Durch die Anwendung des FSS soll sichergestellt werden, dass Menschen, die Agrarprodukte für globale Märkte herstellen, stets Zugang zu ausreichender und gesunder Nahrung haben. Wie das in der Praxis umgesetzt und zertifiziert werden kann und welche Zusammenhänge zwischen FSS und der Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten (LkSG, CSDDD) bestehen, stellte Frau Mack ausführlich dar. Anschließend entwickelte sich eine Diskussion, in der es um die Kosten und Finanzierung des FSS, Reaktionen aus Drittstaaten auf den FSS, das Verhältnis des Standards zu anderen Zertifizierungen sowie die Messbarkeit von Fortschritten im Rahmen des FSS ging.

Weitere Themen, die im Rahmen der Sitzung intern unter den Ausschussmitgliedern beraten wurden, waren die Anforderungen aus dem deutschen Lobbyregistergesetz, Überlegungen seitens der Bundesregierung zur Einführung einer Tierwohlabgabe sowie das Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Gesetz (AgrarOLkG).
 

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Im FokusThemenAgrar
news-2084Thu, 25 Apr 2024 08:30:12 +0000Neue Geschäftsmöglichkeiten durch Neuseeland-Freihandelsabkommen https://bga.de/presse/pressemitteilung/neue-geschaeftsmoeglichkeiten-durch-neuseeland-freihandelsabkommen/Gemeinsame Veranstaltung mit neuseeländischer BotschaftNächsten Monat tritt das neue Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Neuseeland in Kraft. Noch bestehende nichttarifäre Handelshemmnisse sollen reduziert und der digitale Handel vereinfacht werden. 91 Prozent des derzeitigen neuseeländischen Handels mit der EU werden durch die Abschaffung von Zöllen und zollfreien Kontingenten vom ersten Tag an zollfrei in die EU gelangen. Wenn das Abkommen nach sieben Jahren vollständig umgesetzt ist, werden 97 Prozent des derzeitigen Handels zollfrei in die EU gelangen. Damit, und mit dem Abbau von nichttarifären Handelshemmnissen, wird Neuseeland als Beschaffungsmarkt für deutsche Unternehmen noch einmal attraktiver.
Das nun anstehende Inkrafttreten des Abkommens hatte der BGA am vergangenen Montag zum Anlass genommen, in Kooperation mit der Botschaft von Neuseeland in Berlin, der Wirtschaftsförderagentur New Zealand Trade and Enterprise und dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. ein Webinar zum Thema „Neuseeland als Beschaffungsmarkt“ zu organisieren.

Nach Grußworten der Hauptgeschäftsführer Antonin Finkelnburg (BGA) und Helena Melnikov (BME) sowie dem neuseeländischen Botschafter Craig Hawke stellte Neuseelands Trade Commissioner in Berlin, Simon Hearsey, die Wirtschaft „Down Under“ vor. In seiner Präsentation ging er insbesondere auf die Sektoren Landwirtschaft und Industriegüter ein. Bei der Beschreibung von Neuseelands Innovationskraft überraschte er mit kaum bekannten Fakten: Beispielsweise fand in Neuseeland der erste Flug mit einem bemannten Fluggerät statt und auch die erste Spaltung eines Atoms. Auch bemerkenswert: Das Land mit rund 5 Millionen Einwohnern produziert jährlich Lebensmittel für einen Verbrauch von 40 Millionen Menschen. Neben den bekannten Produkten wie Kiwis oder Zwiebeln ist Neuseeland auch einer der größten Produzenten von Saatgut weltweit und besitzt eine stark wachsende Hopfen- und Fischproduktion. Im Anschluss beantwortete Mr. Hearsey zusammen mit weiteren Experten konkrete Fragen, beispielsweise zum Import von Manuka Honig oder auch Thunfisch.

Die Verhandlungen waren nicht immer leicht und haben vier Jahre gedauert. Für die EU war das Abkommen mit Neuseeland ein richtiger Lackmus-Test, ob man als europäische Staatengemeinschaft überhaupt noch neue Freihandelsabkommen erfolgreich abschließen kann. Die Bilanz der EU war in den letzten Jahren in diesem Bereich leider eher dürftig. Für die deutsche Wirtschaft jedoch stand die Notwendigkeit eines solchen Abkommens nie in Frage.
 

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Im FokusThemenInternationalesImport
news-2078Thu, 25 Apr 2024 08:26:12 +0000BGA-Ausschuss Steuern und Finanzen berät zu Weichenstellungen in Europa https://bga.de/presse/pressemitteilung/bga-ausschuss-steuern-und-finanzen-beraet-zu-weichenstellungen-in-europa/Andreas Schwab MdEP zu Gast im Ausschuss
Ein Ausblick auf die Europawahl am 9. Juni 2024 und auf anstehende steuerliche Themen standen im Mittelpunkt des virtuellen Austausches des Ausschusses Steuern und Finanzen am 11. April 2024 unter Leitung von Thorsten Klindworth, Mitglied des BGA-Präsidiums. Vorsitzender Klindworth verwies in seiner Eröffnung auf das aktuell schwierige wirtschaftliche Umfeld mit negativen Wachstumsraten des Bruttoinlandsproduktes und schwachen Umsätzen quer durch die verschiedenen Zweige des Großhandels. Zudem belasten multiple Herausforderungen die wirtschaftliche Entwicklung. Hohe Kosten für Energie, bei Steuern und Abgaben und vor allem Bürokratie lassen die Dynamik erlahmen. Als Stichworte nannte er Lieferkettensorgfaltspflichten (CSDDD), Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), den CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) und die Verpackungsverordnung. Er bekräftigte, dass ein „Schönreden“ dieser Sachverhalte nicht weiterhelfe, sondern ein entschlossenes Handeln zur Steigerung der Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit und somit der Abbau von Kostenbelastungen und Bürokratie erforderlich seien.
Zunächst begrüßte Vorsitzender Klindworth als politischen Gast Andreas Schwab, Mitglied des Vorstandes der Europäischen Volkspartei (EVP) und seit 2004 Abgeordneter im Europäischen Parlament. Klindworth betonte, dass in einem konfliktreichen geopolitischen Umfeld eine starke und leistungsfähige Wirtschaft nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa benötigt werde. Eine Überforderung durch nicht zeitgemäße und unpassende Regelungen wäre kontraproduktiv.

Europa: Marktwirtschaft mehr Freiraum geben, Unternehmen nicht überfordern!
Der Handel mit Gütern und Dienstleistungen in Europa hat für die Unternehmen des Groß- und Außenhandels große Bedeutung. Rund 55 Prozent des Außenhandels wickeln Unternehmen aus Deutschland mit Partnern im übrigen Gemeinschaftsgebiet ab. Im Mittelpunkt standen somit Fragen der Unterstützung von ordentlich wirtschaftenden Unternehmen. Im Austausch ging Europaabgeordneter Schwab auf zahlreiche Themen der aktuellen europäischen Gesetzgebung ein, so insbesondere auf die Lieferkettensorgfaltspflichten CSDDD, die Nachhaltigkeitsberichterstattung CSRD und insbesondere die Late Payments Regulation sowie den Customs Code.

Zur Late Payments Regulation merkt er an, dass die EVP sich stark für eine Verschiebung der bevorstehenden Abstimmung am 24. April 2024 einsetzt. Auch nach seiner Einschätzung sind verlängerte Zahlungsziele ein wesentliches Mittel zur Finanzierung von mittelständischen Unternehmen, und die Vorfinanzierungsfunktion stellt einen wesentlichen Bestandteil der Businessmodelle dar. Er geht von einem baldigen Einstellen der Verordnung aus, da der Rat der EU keine Übereinkunft diesbezüglich treffen kann.

Im Hinblick auf die bevorstehende Europawahl erwartet Andreas Schwab von der neuen EU-Kommission und dem Europäischen Parlament, dass in den nächsten fünf Jahre weniger Misstrauen und dafür mehr Freiheit gegenüber der Wirtschaft erfolgen muss. Er nahm die Verärgerung vieler Unternehmer über die Flut an Berichtspflichten und Bürokratiebelastung auf und schlug konkret vor, zu diskutieren, ob die Integration von Informations- und Berichtspflichten aus der CSDDD in den innereuropäischen Zollkodex zu einer Reduzierung von Aufwand und Bürokratie führe. Er lud den BGA ausdrücklich ein, in seinen Gremien sich mit dem Vorschlag zu befassen und den Dialog mit ihm hierzu fortzuführen.

Einfuhrumsatzsteuer: Praxisprobleme und Lösungsweg
Der BGA unterstützt seit vielen Jahren die Beseitigung eines steuerlichen Nachteils für aus Drittstaaten importierende Unternehmen in Deutschland bei der Einfuhrumsatzsteuer. Die Probleme in der betrieblichen Praxis mit der Einfuhrumsatzsteuer, der Zollanmeldung und dem Vorsteuerabzug erläuterte RAin Dr. Nathalie Harksen, Partnerin beim Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft AWB International GmbH mit Sitz in Münster, München, und Hamburg. Die ging dabei auf die Situation in Deutschland, die Veränderungen durch Einführung des sog. Fristenmodells zum 1. Dezember 2020 ein und verglich diese mit einer Direktverrechnungslösung wie sie in anderen EU-Staaten zur Anwendung kommt. Angesichts der Liquiditätsnachteile und des Aufwandes mit der Anforderung an Aufschubkonten für die Fälligkeitslösung plädierte sie für die Umsetzung des Artikel 211 Abs. 2 der Mehrwertsteuersystem-Richtlinie in nationales Recht durch Einführung einer Direktverrechnung von Einfuhrumsatzsteuer und dem entsprechenden Vorsteuerabzug. Übereinstimmend bestand die Erwartung, dass die Finanzministerkonferenz (FMK), die ebenfalls zu dieser Thematik am 11. April 2024 beraten hat, den Weg für eine Fortentwicklung der Fristenlösung zu einem Verrechnungsmodell öffnet.
Nach Informationen des BGA hat die FMK an diesem Tag tatsächlich den Evaluationsbericht zur Fristenlösung bei der Einfuhrumsatzsteuer zur Kenntnis genommen und einvernehmlich beschlossen, das Bundesministerium der Finanzen in Zusammenarbeit mit der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zu bitten, zunächst die erforderlichen Schritte und Gesetzesanpassungen zu benennen, die zur Erarbeitung der Einführung des Verrechnungsmodells erforderlich sind. Nach dem Evaluationsbericht erscheint ein Verrechnungsmodell grundsätzlich möglich, wäre allerdings nach Einschätzung der Bund-Länder-Arbeitsgruppe allenfalls mittel- bis langfristig realisierbar. Der BGA sieht darin ein positives Signal, da nun der Weg für die entsprechenden Weichenstellungen geöffnet wurde. Der BGA wie auch zahlreiche weitere Wirtschaftsverbände erwarten von der Einführung einer Verrechnungslösung der Einfuhrumsatzsteuer und dem entsprechenden Vorsteuerabzug eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland.

Mit Wachstumschancengesetz eRechnung verabschiedet
Geschäftsführer Alber berichtete abschließend über den Beschluss des Ergebnisses des Vermittlungsverfahrens zum Wachstumschancengesetz durch Bundestag und Bundesrat, das sich in Vorbereitung befindende Jahressteuergesetz 2024 und das Bürokratieentlastungsgesetz IV. Er hob hervor, dass lange geforderte Verbesserungen bei der Thesaurierungsbegünstigung und der Körperschaftsteueroption nun umgesetzt wurden, aber auch eine Reihe an Entlastungen u. a. bei der Verlustverrechnung und den Abschreibungen auf der Strecke geblieben sind. Der BGA habe das Gesetz als einen kleinen Schritt hin zu einer Unternehmensteuer begrüßt, auch wenn es unter den Anforderungen blieb. Aus Sicht des BGA muss daher eine strukturelle Unternehmensteuerreform auf der Agenda bleiben.
Beim Jahressteuergesetz bleibe abzuwarten, ob die eher technischen Rechtsänderungen noch mit politischen Forderungen, z. B. den aus dem Wachstumschancengesetz entfallenen, nationalen Meldepflichten von Steuergestaltungen befrachtet werden. Und beim BEG IV sei bedauerlich, dass viele der Vorschläge vom Frühjahr 2023 bislang nicht aufgegriffen wurden. Der BGA habe daher in seiner Stellungnahme weitergehende Schritte angemahnt. Zudem beabsichtige der BGA dem Anliegen des Mittelstandsbeauftragen des SPD-Bundestagsfraktion zu entsprechen und drei Prioritäre steuerliche Maßnahmen erneut vorzubringen. Angeführt wurden die Vereinfachung der Aufzeichnungspflichten für Werbeartikel, die Abschaffung der KFZ-Alteilebesteuerung sowie die Einführung einer Verrechnungslösung bei der Einfuhrumsatzsteuer. Aus Reihen betroffener Mitgliedsverbände wurden dies Schwerpunkte unterstützt.
Als aktuelles Thema von besonderer Bedeutung sprach Alber an, dass mit dem Wachstumschancengesetz die Einführung einer eRechnung ab 1. Januar 2025 verabschiedet worden sei. Hintergrund ist, dass der Vorschlag der EU-Kommission zur „Umsatzsteuer im digitalen Zeitalter“ (ViDA) vom 8. Dezember 2022 die Einführung der eRechnung für grenzüberschreitende Umsatze verbunden mit einer digitalen Meldepflicht ab 2028 verpflichtend vorsieht. Mit Blick auf diese Überlegungen hat die Bundesregierung die Ermächtigung von der EU-Kommission erhalten, auf nationaler Ebene eine eRechnung einzuführen. Die mit dem Gesetz beschlossenen Regelungen sehen die Einführung einer obligatorischen eRechnung ab 1. Januar 2025 mit Übergangsregelungen vor. Zwar müssen Unternehmen ab 2025 digitale Rechnungen nach einem strukturierten Format auf Grundlage einer EU-Norm empfangen können, für die Ausstellung einer eRechung bestehen aber Übergangsregelungen. Diese beinhalten Übergangszeitraums für die Ausstellung sonstiger Rechnungen, u. a. Papierrechnungen, bis zum 31.12.2026, und einen Übergangszeitraum für kleinere Unternehmen (Gesamtumsatz ≤ 800.000 Euro) zum 31.12.2027. Auch das EDI-Verfahren, das nicht der EU-Norm entspricht, kann bis zum 31.12.2027 weiter angewandt werden.

Aus Sicht des BGA bestehe nun Beratungsbedarf in zwei Punkten. Angesichts einer Vielzahl an offenen Fragen aus der betrieblichen Praxis bei der Einführung der eRechnung, die vom BGA und weiteren Verbänden bereits an das Bundesministerium der Finanzen herangetragen wurden, und der verbleibenden kurzen Zeit, unterstützt der BGA-Ausschuss Steuern und Finanzen die Zielsetzung, eine gesetzliche Verschiebung der Einführung zu erreichen. Unabhängig beabsichtigt der BGA gemeinsam mit der Steuerberatungsgesellschaft Deloitte Mitgliedsverbänden und vor allem Mitgliedsunternehmen in einem Workshop zur eRechung am Donnerstag, 16. Mai 2024, die Möglichkeit zu geben, sich über die rechtlichen und technischen Anforderungen zu informieren. Der BGA bleibt mit diesen Aktivitäten am Ball der Steuerpolitik.
 

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Im FokusThemenSteuern + Finanzen
news-2066Mon, 22 Apr 2024 10:03:40 +0000EU-Verordnung bedroht Vertragsfreiheit zwischen Unternehmenhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/eu-verordnung-bedroht-vertragsfreiheit-zwischen-unternehmen/Die Verordnung wäre ein weiterer drastischer Einschnitt in die unternehmerische Freiheit.„Wir brauchen flexible Zahlungsziele – die Late Payments Regulation mit einem verpflichtenden 60-tägigen Zahlungsziel zwischen Unternehmen wäre ein Albtraum aus Sicht des Mittelstands. Für den Groß- und Außenhandel sowie für die unternehmensnahen Dienstleistungen ist die Vertragsfreiheit von immenser Bedeutung. Insbesondere der Großhandel übernimmt meist eine Vorfinanzierungsfunktion für seine Kunden. Kleine Unternehmen haben oft keine Finanzierungsalternativen. Hier springt der Großhandel ein und bietet in etablierten Geschäftsbeziehungen die Vorfinanzierung durch ausreichende Zahlungsziele an“, sagt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) zur morgen geplanten Abstimmung im EU-Parlament.

"Die Verordnung wäre ein weiterer drastischer Einschnitt in die unternehmerische Freiheit. Das darf so nicht verabschiedet werden. Die Vereinbarung von Zahlungszielen in der Lieferkette ist ein entscheidendes Element von Geschäftsverhandlungen über Waren, die über einen längeren Zeitraum bis zum Verkauf vorfinanziert werden. Ein verpflichtendes 60-tägiges Zahlungsziel und konkrete Ausnahmen auf 120 Tage sind hier der falsche Ansatz", so Jandura. Und weiter: „Ein gesetzlich verordnetes Zahlungsziel ist kein geeignetes Mittel zur Bekämpfung von verspäteten Zahlungen. Vertraglich vereinbarte längere Zahlungsziele sind keine verspäteten Zahlungen. Dieser Verordnungsvorschlag führt nicht zu pünktlichen Zahlungen, sondern begünstigt Insolvenzen! Aufgrund der kurzen Frist können Unternehmer in Zahlungsengpässe geraten, bis sie das Geld aus dem Verkauf von ihren Kunden erhalten."

„In der aktuellen Situation ist der Mittelstand auf alternative Finanzierungsmöglichkeiten angewiesen. Längere Zahlungsziele bilden die Grundlage von vielen mittelständischen Geschäftsmodellen. Die Unternehmenslandschaft ist sehr unterschiedlich, viele Branchen sind generell von langen Zahlungszielen abhängig, insbesondere saisonale Güter oder Güter mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Erfüllungsaufwand wie Arzneimittel. Das Zahlungsziel würde nur in der Europäischen Union gelten und einen weiteren Standortnachteil darstellen. Insbesondere im Außenhandel werden sich Kunden nach Alternativen im EU-Ausland umschauen und zwar nach Vertragsfreiheit und flexiblen Zahlungszielen“, erklärt Jandura abschließend.
 

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Im FokusPressemitteilung
news-1980Mon, 15 Apr 2024 09:13:00 +0000Europawahl 2024https://bga.de/presse/pressemitteilung/europawahl-2024/BGA-Flyer und Informationsangebot zur Europawahl 2024Im Juni 2024 wird in Europa ein neues Europäisches Parlament gewählt. Der BGA hat diesbezüglich an Informationsmaterialien und allgemeinen Wahlaufrufen gearbeitet, welche die BGA-Mitgliedsverbände gern verwenden und verbreiten können. 

Zur Vorbereitung auf die kommende Europawahl hat der BGA zwei Versionen erarbeitet. Zum einen finden Sie eine blaue sowie eine weiße Version für einen Wahlaufruf mit Kernbotschaften, mit denen an die Relevanz von Europa appelliert wird.

Zudem haben wir eine zweite Version erarbeitet, welche Hintergrundinformationen, kompakt auf einer Seite zusammenfasst, um die Abläufe und Hintergründe der Europäischen Union verständlicher zu machen. Beispielsweise werden die Vorteile der EU, sowie die Geschichte der EU und der Gesetzgebungsprozess in der EU erläutert.

Denn Wahlaufrufe können zur Wahlbeiteiligung beitragen, zudem die europäische Identität fördern und den Einfluss bzw. die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger auf die EU-Politik sichern. Ein besseres Wissen und Verständnis über die EU fördert darüberhinaus die politische Partizipation, die politische Entscheidungsfindung, das interkulturelle Verständnis und hilft dabei Desinformation zu bekämpfen. 

Diese Flyer und Wahlaufrufe können gern an Mitgliedsverbände und Mitgliedsunternehmen weitergereicht werden. Auch ein Logo der Mitgliedsverbände kann gern ergänzt werden.

Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich gern an Lisa-Marie Brehmer (lisa-marie.brehmer@bga.de). Bei Fragen zum Format und Design gern an Geraldine Lempart (geraldine.lempart@bga.de)
 

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Im FokusEuropa
news-2030Thu, 11 Apr 2024 10:16:32 +0000Update Lobbyregister https://bga.de/presse/pressemitteilung/update-lobbyregister-informationen-aus-den-webinaren-der-bundestagsverwaltung/Informationen aus den Webinaren der BundestagsverwaltungDer Fristablauf für die Aktualisierung des Lobbyregistereintrags rückt mit dem 30. Juni 2024 langsam näher. Seit dem 1. März kann die Aktualisierung des Eintrags – die sogenannte Migration – vorgenommen werden.

Angesichts des Umfangs der neu oder in anderer Form einzutragenden Daten, sollte der Zeitaufwand hierfür nicht unterschätzt und die Migration frühzeitig begonnen werden. Am 1. Juli 2024 werden nämlich Einträge, die noch nicht aktualisiert wurden, automatisch in die Liste früherer Interessenvertreter verschoben.

Erfreulicherweise stellt die Bundestagsverwaltung über die Seite des Lobbyregisters mit wiederholten Webinaren, Leitfäden und einer Neufassung des Handbuchs zum Lobbyregister umfangreiches Material für die betroffenen Interessenvertreter zur Verfügung.
Einige der neuen gesetzlichen Verpflichtungen wurden in einem Spezialwebinar der Bundestagsverwaltung am 9. April beleuchtet, nämlich die Pflicht zur Angabe der Regelungsvorhaben, zu denen Interessenvertretung betrieben wird, und die Pflicht zum Hochladen von Stellungnahmen oder Gutachten zu diesen entsprechenden Regelungsvorhaben.

Wichtig war in diesem Zusammenhang die Information, dass die Informationspflicht nicht nur nationale Regelungsvorhaben betrifft, sondern auch europäische Regelungsvorhaben aufgeführt werden müssen, wenn hierzu z.B. eine Einflussnahme des Interessenvertreters auf die Bundesregierung beabsichtigt ist. Auch muss die Eintragung eines Regelungsvorhabens nach Aussage der Bundestagsverwaltung erfolgen, sobald Interessenvertretung betrieben wird, d.h. ab Kontaktaufnahme mit der Bundesregierung oder dem Bundestag.

Die Pflicht zum Hochladen von grundlegenden schriftlichen Stellungnahmen oder Gutachten gilt nur für solche, die sich einem konkreten Regelungsvorhaben zuordnen lassen und die nicht schon (z.B. im Rahmen einer Verbändeanhörung) innerhalb formalisierter Beteiligungsverfahren veröffentlicht wurden. Dies muss in anonymisierter (ggf. Schwärzungen) und als pdf-Datei, sowie in maschinenlesbarer Form geschehen. Zeitlich muss die Eintragung bis zum Ende des Quartals erfolgen, in dem das Schriftstück abgegeben wurde. 

Die Neufassungen bescheren Interessenvertretern, die im Lobbyregister eingetragen sind, umfangreiche neue Pflichten, die eine regelmäßige Aktualisierung und häufige inhaltliche Ergänzungen der Eintragungen erfordern. Bleibt abzuwarten, ob diesem bürokratischen Mehraufwand auch ein entsprechender gesellschaftlicher Gegenwert an Transparenz in der Interessenvertretung gegenübersteht.
 

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news-2025Thu, 11 Apr 2024 10:06:53 +0000Bürokratieabbau: so wird das nichtshttps://bga.de/presse/pressemitteilung/buerokratieabbau-so-wird-das-nichts/Reichlich Vorschläge haben die Wirtschaft und auch der BGA gemacht. Diese wurden dann aber nur ge- und nicht erhört. Kaum ein Thema beschäftigt die Wirtschaft derzeit so sehr wie Bürokratielasten. Dabei werden nicht nur die Regelungen selbst, sondern auch die dahinterliegenden Prozesse sowie die jeweilige Kostenbelastung – der sogenannte Erfüllungsaufwand – immer wieder diskutiert. Es wird aber nicht nur diskutiert, sondern auch gehandelt: reichlich Vorschläge haben die Wirtschaft und auch der BGA gemacht. Diese wurden dann aber nur ge- und nicht erhört.

Und wenn die Ampelregierung nun von Bürokratieabbau spricht und zeitgleich ein Gesetz auf den Weg bringt, das jährlich 1,4 Milliarden Euro neue Bürokratiekosten verursacht, dann ist das nicht nur ein Affront, sondern geradezu scheinheilig. So beziffert die Bundesregierung, konkret das Bundesministerium der Justiz, in einem aktuellen Referentenentwurf zur Umsetzung der europäischen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, der sogenannten Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), den o.a. Erfüllungsaufwand für die Wirtschaft mit ca. 1,4 Milliarden Euro jährlich. Zudem bestätigt er explizit, dass es sich bei den 1,4 Milliarden Euro jährlich ausschließlich um Bürokratiekosten handelt.

Und die Erfahrung lehrt, dass die Regierung damit wahrscheinlich zu optimistisch rechnet. Als BGA haben wir uns daher klar positioniert: Es zeigt, wie teuer die Brüsseler Überregulierung für die Unternehmen in Deutschland ist und dass wir das vom Bundeskanzler versprochene Belastungsmoratorium nicht erkennen können. Auch fordern wir glasklar: Die Umsetzungspflicht der Nachhaltigkeitsrichtlinie ist beschlossene Sache. Wenn damit also das "Was" nicht mehr zur Disposition steht, dann muss es nun erst recht um das "Wie" gehen. Den Empfehlungen des Normenkontrollrats ist daher genauestens zu folgen: Ermessensspielraum für Verwaltungen einrichten, unbestimmte Rechtsbegriffe vermeiden, Digital- und Praxischecks umgehend starten, Aufwuchs der Ministerialbürokratie vermeiden; aber vor allem ausreichend Zeit- und Raum bei der Gesetzesvorbereitung geben.

Als BGA verfolgen wir den Prozess sehr aufmerksam und werden unsere Mitglieder bestmöglich dabei unterstützen, die gegebenen Auflagen zu erfüllen sowie darüber nachzudenken, das eigene Geschäftsmodell anzupassen.
 

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news-2020Thu, 11 Apr 2024 10:04:21 +0000Trendwende bei Auftragseingängen perspektivisch möglichhttps://bga.de/presse/pressemitteilung/trendwende-bei-produktion-und-auftragseingaengen-perspektivisch-moeglich/Die Produktionsausweitungen und die Stabilisierung der Ordereingänge nach dem Dämpfer im Januar 2024 geben vorsichtigen Anlass zu verhaltenem Optimismus. Im Februar verzeichnete das Produzierende Gewerbe in Deutschland einen Anstieg der Produktion um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auf Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden Anfang April 2024 berichtet. Dies ist der zweite spürbare Anstieg in Folge. Die Herstellung in der Industrie stieg um 1,9 Prozent, während das Baugewerbe einen kräftigen Anstieg von 7,9 Prozent verzeichnete. Die Energieproduktion hingegen verringerte sich erneut um 6,5 Prozent. Die Wirtschaftszweige verzeichneten jedoch unterschiedliche Entwicklungen: So konnten in der Produktion die Bereiche chemische Erzeugnisse (+4,6 Prozent), pharmazeutische Erzeugnisse (+6,4 Prozent) und Kfz/Kfz-Teile (+5,7 Prozent) zulegen. Hingegen verzeichnete der Maschinenbau einen leichten Rückgang von 1Prozent. Ebenso nahm die Produktion von elektrischen Ausrüstungen und Druckerzeugnissen mit 2,7 bzw. 2,6 Prozent ab.

Die Auftragseingänge stiegen im Februar leicht um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Inland konnte ein Plus von 1,5 Prozent verzeichnet werden, während aus dem Ausland weniger Bestellungen eingingen (-0,7 Prozent), vor allem aus dem Euroraum (-13,1 Prozent). Bei den Auftragseingängen verzeichneten sektoral der Maschinenbau mit 10,7 Prozent und pharmazeutische Erzeugnisse mit 6,6 Prozent deutliche Zuwächse, während es in anderen Bereichen wie elektrischen Ausrüstungen (-1,9 Prozent) und Kfz/Kfz-Teilen (-8,1 Prozent) Rückgänge gab.

Die Produktionsausweitungen und die Stabilisierung der Ordereingänge nach dem Dämpfer im Januar 2024 geben vorsichtigen Anlass zu verhaltenem Optimismus. Diese Entwicklung kann als Indiz für die im Dezember 2023 prognostizierte Stabilisierung der Industriekonjunktur interpretiert werden. Sie bleibt aber angesichts der uneinheitlichen Entwicklung weiterhin fragil. Bei einer weiteren Festigung kann von ersten Anzeichen einer Erholung der Wirtschaft ausgegangen werden Eine schnellere Trendwende wäre möglich, wenn die Politik die Rahmenbedingungen für Investitionen am Standort Deutschland entschlossener modernisieren und Bürokratie effektiver reduzieren würde, anstelle neue im aktuell schwierigen geopolitischen und strukturellen Umfeld aufzubauen.
 

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