BGA-Unternehmensumfrage: Konjunktur und Stimmung im Trudeln
Die Konjunktur in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2023 auf Talfahrt gegangen. Aus einem verhaltenen Plus wird nach den aktuellen Schätzungen ein Minus. Auch der BGA rechnet mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes. Zum Jahreswechsel 2022/23 ging der BGA noch von einem Wachstum von +0,25 Prozent aus, nun erwartet er einen Rückgang um -0,25 Prozent. Im Großhandel sinken inzwischen die nominalen und die realen Umsätze. Betrugen die Veränderungsraten der Umsätze im Großhandel zu Jahresbeginn noch nominal +9,0 Prozent und real -0,3 Prozent, lagen die Umsätze im Juli um -6,7 Prozent nominal und –5,0 Prozent unter Vorjahr. Eine Trendwende ist nicht zu erkennen. Die Beschäftigung im Großhandel scheint ihren Zenit im November 2022 mit 2,029 Millionen Beschäftigten überschritten zu haben. Aufträge und Auslastung in den Unternehmen sinken. Entsprechend schlecht ist die Stimmung im Großhandel. Dies ist zusammengefasst die konjunkturelle Lage im Großhandel im Sommer 2023, die in der aktuellen Ausgabe von Trends & Analysen Großhandel 2/2023 detailliert dargestellt wird.
Die Lage wird maßgeblich vom schwierigen internationalen Umfeld und den strukturellen Anforderungen aus Dekarbonisierung, Digitalisierung und Demografie geprägt. Während im vergangenen Jahr noch Lieferengpässe die Unternehmen belastet haben, drücken nun die Kosten für Beschaffung, Transport, Energie und Personal. Und die zunehmende Regulierungsdichte von Geschäftsprozessen bremst zudem die wirtschaftliche Dynamik aus. Dementsprechend geht der BGA nun für das aktuelle Jahr von einer rezessiven Entwicklung aus. Für 2023 erwartet der BGA einen Rückgang des Gesamtumsatzes im Großhandel um nominal etwa -1 Prozent auf 1.750 Milliarden Euro und real um etwa -1 ½ Prozent. Dabei ist die rückläufige Inflation ein kleiner Lichtblick. Nach einem Spitzenwert von +10,4 Prozent im Oktober 2022 betrug die Inflation im August noch +6,1 Prozent. Nach vorläufigen Berechnungen liegt sich im September voraussichtlich bei +4,5 Prozent. Der BGA hält einen weiteren Rückgang in Richtung 4 Prozent in 2023 für realistisch. Auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen weist die Preisentwicklung auf nachlassenden Preiserhöhungsdruck. Im Juni lagen die Einfuhrpreise um -11,4 Prozent und die Erzeugerpreise um -6 Prozent unter Vorjahr.
In diesem schwierigen Umfeld hätten sich die Großhändler ein schnelleres und überzeugenderes Gegensteuern der Bundesregierung gewünscht. Nach der BGA-Umfrage ist eine Mehrheit von 53 Prozent der Auffassung, dass die Bundesregierung mit ihrem politischen Handeln weit hinter den wirtschaftlichen Anforderungen zurückbleibt. Und weitere 42 Prozent sind der Überzeugung, dass die Bundesregierung die Probleme kennt, jedoch unzureichend und widersprüchlich handelt. Die Unternehmen machen sich zunehmend Sorgen um ihre Wettbewerbsfähigkeit. Für fast drei Viertel hat sich die Wettbewerbsfähigkeit verschlechtert oder belasten die politischen Entscheidungen die Geschäftstätigkeit erheblich. Der BGA hält verbesserte Standortbedingungen für dringend erforderlich. Bessere und einfachere Gesetze, vor allem eine wirksame und spürbare Entbürokratisierung sowie eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung können Investitionsbremsen lösen und damit auch wieder das Vertrauen in die Bundesregierung stärken.
Die Ausgabe von Trends & Analysen 2/2023 kann beim BGA angefordert werden.
Michael Alber
Geschäftsführer
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 571
michael.alber@bga.de
Schwache Auftragslage und Industrieproduktion
BGA sieht Entwicklung kritisch
mehrBald geht es los - BGA-Konjunkturumfrage
Zum Jahreswechsel 2024/25
mehrMehr Mut zur Modernisierung
Herbsttagung des BGA-Ausschusses Steuern und Finanzen
mehrDie konjunkturelle Erholung verzögert sich weiterhin
Die deutsche Wirtschaft zeigt im dritten Quartal 2024 weiterhin Anzeichen einer Schwächephase.
mehrGroßhandel blickt pessimistisch in das kommende Jahr
Die Unternehmen haben das Vertrauen in die Regierung verloren.
mehrKonjunkturelle Schwächephase hält weiter an!
BMWK Bewertung der wirtschaftlichen Lage
mehrBGA-Vorschläge zum Bürokratieabbau
Roundtable im Bundesministerium der Finanzen
mehrModernisierung der Besteuerung muss auf Politikagenda!
Deutschland hinkt hinterher
mehrSchluss mit „Weiter so“
Das ist ein Weckruf für die Bundesregierung.
mehrKFW-Unternehmensbefragung
Finanzierungsklima eingetrübt – Nachhaltigkeit mit steigender Bedeutung
mehrBGA-Konjunkturumfrage 2024
Teilnahme noch für kurze Zeit möglich
mehrKonjunktur in Deutschland
Weiterhin verhalten.
mehrGut, aber noch nicht gut genug
BGA begrüßt Haushaltsentwurf
mehrBGA-Konjunkturumfrage zur Jahresmitte 2024
Teilnahmemöglichkeit beginnt in Kürze!
mehrKonjunktur in Deutschland
Weiterhin verhaltenes Bild
mehrEinführung der obligatorischen elektronischen Rechnung
Mehr zum Anwendungsschreiben
mehrBGA sensibilisiert für e-Rechnung
Webinare zur verpflichtendenden Einführung
mehrBundeswirtschaftsministerium sieht Trendwende
Auch Konsum steigt wieder
mehrBGA-Umfrage zu den Lieferkettensorgfaltspflichten gestartet
Teilnahme für Mitgliedsunternehmen ab jetzt möglich
mehrEntwurf eines Jahressteuergesetzes 2024
Auch in diesem Jahr soll ein Jahressteuergesetz 2024 auf den Weg gebracht werden.
mehr