Bodenbildung auf niedrigem Niveau im Produzierenden Gewerbe
Im Oktober verzeichnete das Produzierende Gewerbe in Deutschland einen Anstieg der Produktion um 1,8 Prozent, nachdem diese bereits im September um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen war, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) berichtet. Geprägt wurde dies insbesondere durch die positive Entwicklung in der Industrie: die Produktion stieg um 1,9 Prozent, während das Baugewerbe ein leichtes Minus von 0,9 Prozent erzielte. Die Energieproduktion nahm um 1,5 Prozent zu. Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe sind erneut gestiegen und lagen im Oktober im Vergleich zum Vormonat bei einem Plus von 1,5 Prozent. Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres ergibt sich ein Minus von 0,7 Prozent. Auch im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich liegen die Auftragseingänge um 0,5 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor.
Innerhalb der einzelnen Industriezweige waren unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Die Produktion von Kfz- und Kfz-Teilen sank um 1,3 Prozent und auch die Ausbringung von chemischen Erzeugnissen verzeichnet mit -0,3 Prozent ein Minus. Hingegen konnte im wichtigen Maschinenbau die Produktion um 2,8 Prozent ausgeweitet werden. Positive Entwicklungen gab es zudem in den Bereichen von pharmazeutischen Produkten mit 3,3 Prozent und Datenverarbeitungsgeräten und optischen Erzeugnissen mit 3,9 Prozent.
Bei den Auftragseingängen waren innerhalb der einzelnen Wirtschaftszweige ebenfalls unterschiedlichen Entwicklungen festzustellen: In den Bereichen Sonstiger Fahrzeugbau stieg die Nachfrage um 87,1 Prozent und auch die Metallerzeugung nahm mit 11,9 Prozent deutlich zu. Im Gegensatz dazu ging die Nachfrage nach elektrischen Ausrüstungen -16,2 Prozent und im Maschinenbau -2,2 Prozent zurück. In der EDV- und Optik-Branche ergab sich ein Orderminus in Höhe von 3,3 Prozent. Die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen stagnierte.
Die drastische Negativentwicklung in den Monaten Mai bis August scheint überwunden, die Industrieproduktion stabilisiert sich auf niedrigem Niveau. Während die Vormonatsvergleiche einen Positivtrend vermuten lassen, zeigen die Vorjahresmonatsvergleiche, dass die Werte unter dem Vorjahresniveau liegen. Ein entscheidender Grund ist die ausbleibende Dynamik in der deutschen Wirtschaft. Der strukturelle Wandel in Verbindung mit einer überbordenden Bürokratie belastet die Unternehmen nicht nur, sondern überfordert sie in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage.
Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist entsprechend auf den höchsten Stand seit elf Jahren gestiegen. Die Entwicklung der Auftragseingänge bleibt geprägt von handels- und geopolitischen Unsicherheiten, die sich in absehbarer Zeit nicht abmildern dürften. Ein Abbau von Regulierungen sowie der vielen Bericht- und Nachweispflichten könnte zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland beitragen und die Industriekonjunktur wieder beleben. Angebotsorientierte Strukturreformen sind das Gebot der Stunde, um einen nachhaltigen Positivtrend herbeizuführen.


Michael Alber
Geschäftsführer
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 571
michael.alber@bga.de

Bodenbildung auf niedrigem Niveau im Produzierenden Gewerbe
Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe sind erneut gestiegen.
mehr
Umfrage im Groß- und Außenhandel gestartet
Neue Erkenntnisse zur Konjunkturlage
mehr
BGA-Ausschuss Steuern und Finanzen
Für weitere Impulse und strukturelle Reformen in der Unternehmensbesteuerung
mehr
Produktion und Auftragseingänge stabilisieren sich auf niedrigem Niveau
Geprägt wurde dies insbesondere durch die positive Entwicklung in der Industrie.
mehr
Aktuelle Konjukturdaten
Wachstumsschwäche setzt sich im Herbst fort
mehr
Industrieproduktion ist eingebrochen
Die Auftragseingänge sanken bereits zum vierten Mal in Folge.
mehr
Die neue Digitalisierungs- und Innovationsförderung der KfW
Gemeinsames Webinar der KfW und des BGA
mehr
Großhandel: Schlechte Stimmung – schwache Umsatzentwicklung
Die Stimmung im Großhandel hat ein tiefes Tal durchschritten und zeigt erste Signale einer leichten Aufhellung.
mehr
Wirtschaft im freien Taumeln
Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal 2025 fiel stärker aus als zunächst erwartet.
mehr
Bauverbände fordern zinsverbilligte EH55-Förderung
Gemeinsames Positionspapier vorgestellt
mehr
Konjunktur wieder auf Talfahrt
Schwache Entwicklung der Industrieproduktion im zweiten Quartal.
mehr
BGA-Konjunkturumfrage: Teilnahme noch kurze Zeit möglich!
Wir freuen uns über Ihre Mitwirkung
mehr
Keine Belebung im zweiten Quartal
Konjunktur in Deutschland
mehr
Ausschuss Steuern + Finanzen
Beratung zu Investitionsimpulsen und E-Rechnung
mehr
BGA-Konjunkturumfrage
Unternehmensbefragung zur Jahresmitte 2025 startet in Kürze!
mehr
Industriekonjunktur
Bodenbildung erreicht oder zollpolitisch im Abschwung?
mehr
Erwartungen des Mittelstands an die neue Bundesregierung
Schreiben des BGA gemeinsam mit weiteren Spitzenverbänden
mehr
Erste Vereinbarungen im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD zur Steuerpolitik
Die wesentlichen Schwerpunkte im Koalitionsvertrag zur Steuerpolitik aus Sicht des BGA
mehr
Deutsche Wirtschaft steuert durch raue Zeiten
US-Zölle bringen weltweite Unsicherheit.
mehr
Anhaltende Seitwärtsbewegung in produzierendem und verarbeitendem Gewerbe
Rückgang der Produktion gegenüber dem Vormonat
mehr