Großhandel: Schlechte Stimmung – schwache Umsatzentwicklung
Die Stimmung im Großhandel hat ein tiefes Tal durchschritten und zeigt erste Signale einer leichten Aufhellung. Der BGA-Klimaindikator verbesserte sich zwar von 66,0 Punkten zum Jahreswechsel 2024/25 auf 75,7 Punkte im Sommer 2025, allerdings bleibt das Stimmungsbild weiterhin deutlich pessimistisch, da er noch weit von der 100-Punkte-Marke entfernt ist, ab der von einer positiven Grundhaltung gesprochen werden kann. Die trübe Stimmung zeigt sich insbesondere in den einzelnen Zweigen des Großhandels, vor allem im Produktionsverbindungshandel und im baunahen Großhandel. Dies ist die zentrale Botschaft der BGA-Konjunkturumfrage Sommer 2025 zur wirtschaftlichen Lage und den weiteren Perspektiven der Großhandelsunternehmen.
Der BGA geht angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen davon aus, dass es 2025 gesamtwirtschaftlich wie auch im Großhandel bestenfalls zu einer Stagnation kommt. Eine nachhaltige Besserung zeichnet sich wegen der angespannten geopolitischen Lage und struktureller Herausforderungen nicht ab. Entsprechend erwartet der BGA, dass sich die Umsätze im Großhandel nominal nur um +0,5 Prozent, real jedoch kaum verändern. Auch das Bruttoinlandsprodukt stagniert mit einer Wachstumsrate von -0,1 Prozent.
Zwar zeigt sich statistisch eine leicht positive Umsatzentwicklung im Großhandel, doch bleibt sie volatil und ambivalent. Im ersten Halbjahr legten die Umsätze mit einem deutlichen Auf und Ab insgesamt nominal um +0,9 Prozent zu. Das Bild ist jedoch differenziert: Während der Konsumgütergroßhandel weiterhin wächst – im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Umsätze nominal um +4,4 Prozent gegenüber dem schwachen Vorjahr –, verzeichnet der Produktionsverbindungshandel bereits im dritten Jahr in Folge deutliche Rückgänge. Nach -5,6 Prozent im Jahr 2024 gingen die Umsätze im ersten Halbjahr 2025 um weitere -2,0 Prozent zurück. Diese auseinanderdriftende Entwicklung ist geprägt von den Belastungen im geopolitischen Umfeld und den strukturellen Problemen wichtiger Branchen wie Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Chemie und Elektroindustrie, die zentrale Geschäftspartner des Großhandels sind.
Politisch zeigen sich die Unternehmen von der neuen Bundesregierung enttäuscht, halten aber an der Hoffnung fest, dass endlich wirksame Verbesserungen der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen am Standort Deutschland folgen. Erwartet werden Reformen mit Entlastungen bei Kosten, Steuern und Abgaben sowie ein spürbarer Abbau von Bürokratie in allen Rechtsbereichen. Im Gegenzug für mehr wirtschaftliche Dynamik tragen die Groß- und Außenhändler die politische Entscheidung, die Verschuldung für Verteidigung und Infrastruktur massiv auszuweiten, grundsätzlich mit. Sie erwarten jedoch, dass die Mittel tatsächlich in Investitionen fließen und die Steuergelder sparsam und effizient eingesetzt werden.
Die in den „Trends & Analysen Großhandel“ detailliert erläuterten Ergebnisse können per E-Mail bei Michael.Alber@bga.de angefordert werden.


Michael Alber
Geschäftsführer
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 571
michael.alber@bga.de

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