Großhandel


Die Leistungen des Großhandels sind vielfältig: Er liefert nicht nur alles, was die deutsche Wirtschaft braucht, sondern er finanziert dies auch. Die Großhändler tragen dank ihrer Marktkenntnis maßgeblich dazu bei, Angebot und Nachfrage optimal aufeinander abzustimmen und günstige Preise bei hoher Qualität zu erzielen. Mithilfe hoch entwickelter Logistiksysteme garantieren sie die passgenaue An- und Weiterlieferung sämtlicher Waren – Transport- und Lagerungskosten werden so minimiert.

Innovatives Bindeglied

Angesichts neuer Entwicklungen – etwa der kontinuierlichen Globalisierung oder des Wandels hin zur Dienstleistungsgesellschaft – erweitern die Großhändler ihr Angebot beständig. Sie bieten die passgenaue Prozessplanung von Beschaffung und Absatz und beziehen dabei Marketingüberlegungen ein. Neben der Steuerung von Informations- und Warenströmen wird für den Großhandel sogar die Lenkung von Produktionsprozessen wichtig. Beliefern seine Unternehmen einerseits die Hersteller mit allen nötigen Rohstoffen, Materialien und Komponenten für die Erzeugung der Produkte, führen sie andererseits die neu entwickelten Produkte am Markt ein. So sind die Großhändler Mittler zwischen etablierten Produkten und Technologien und der fortschreitenden Modernisierung.

Alleskönner

Der Großhandel steht mit seinen Services und Leistungen in ebenso vielfältigen wie engen Beziehungen zu Herstellern und Kunden. Auf seine Kenntnisse und seine Fähigkeiten ist in der ganzen Wertschöpfungskette Verlass.

So bündelt er Produktsortimente, ist Drehscheibe für die Verteilung von Waren, und organisiert deren Transport. Er lagert die Produkte sicher und garantiert dadurch deren Qualität. Außerdem finanziert er nicht nur Handelsgeschäfte, sondern berät seine Kunden beispielsweise in der Beschaffungs- und Sortimentspolitik und in Sachen Logistik. Auch Marketingexpertise hat ein moderner Großhändler, und es gibt sogar Kunden, die Personalschulungen anfragen oder die Wartung und Installation von Maschinen. Innovation wie die Einführung von neuen Produkten oder das Erschließen neuer Märkte wird im Großhandel groß geschrieben. Last but not least übernimmt er auch Zollformalitäten.

Wachstumsmotor

Seine wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Bedeutung ist kaum zu überschätzen: Gemessen am Umsatz, 2020 immerhin 1.315 Milliarden Euro, ist der Großhandel Deutschlands zweitstärkster Wirtschaftszweig. Fast zwei Millionen Menschen, darunter 60.000 Auszubildende, finden hier ihre berufliche Perspektive. Darin zeigt sich, wie erfolgreich die rund 143.000 Unternehmen des Großhandels am Markt operieren.

Rohstoffe, die knapp werden, sich wandelnde Technologien und Kundenwünsche: Die Unternehmen des Großhandels müssen innovativ voraus denken. So wird der Großhandel zum Frühindikator wirtschaftlicher Entwicklungen und stellt sich konjunkturellen Tendenzen und strukturellem Wandel.


Mit kundiger Beratung und zügiger Lieferung von effizienten Produkten, die den Energieverbrauch reduzieren und intelligent steuern, tragen die Großhändler zur Modernisierung bei – und damit zum Wachstum der deutschen Wirtschaft. Viele Unternehmen konnten so seit vielen Jahren ihre Position festigen und entwickeln, sich sogar unauffällig als Marktführer etablieren. Seit Jahrzehnten stellen sich die Großhändler den jeweiligen Herausforderungen mit Bravour. Sie meistern auch die gegenwärtigen: den zunehmenden Wettbewerb, die ständigen Innovationen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie den fortschreitenden Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft.



 

Dienstleistungen

Der Dienstleistungssektor floriert und hat Zukunft. Deutsche Unternehmen haben den Strukturwandel frühzeitig erkannt und sind auf künftige Entwicklungen gut vorbereitet: Sie sind hoch innovativ, erweitern ihre Angebotspaletten beständig und stehen für hervorragende Qualität.Unternehmensnahe Dienstleister sind Experten auf ihrem Fachgebiet. Insbesondere mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung gewinnt die prosperierende Branche in der arbeitsteiligen Wirtschaft immer mehr Gewicht.

Abläufe, Verfahren und Techniken werden zunehmend komplex und erfordern immer mehr Fachwissen. Handelsunternehmen lagern daher zahlreiche Aufgaben – von Logistik über IT-Diensten bis hin zur Buchhaltung – auf unternehmensnahe Dienstleister aus. So können sich die Händler auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und arbeiten effizienter und kostengünstiger.

Experten auf ihren Gebieten

Das Aufgabenspektrum der unternehmensnahen Dienstleister ist vielfältig. Die Beispiele sind zahlreich:  IT-Unternehmen stellen EDV-Anlagen zur Verfügung und bieten regelmäßige Wartung sowie Hilfestellung bei Fragen und Problemen zur IT an. Finanzdienstleister wie Versicherungen oder Vermögensverwalter entlasten Händler von Verwaltungsaufgaben wie Buchhaltung, Controlling oder Finanzierung. Unternehmen des Facility-Managements übernehmen Wach- und Sicherheitsdienstleistungen, Reinigungsaufgaben oder die Hausverwaltung. Logistikdienstleister haben sich unter anderem auf den sicheren und schnellen Transport oder die Lagerung von Waren spezialisiert. Marketing- und PR-Firmen führen Marktanalysen durch und übernehmen zielgerichtete Marketingdienstleistungen für die Produkte und Leistungen der Händler. Aber Serviceunternehmen bieten darüber hinaus eine Vielzahl weiterer spezialisierter Angebote, darunter Zeitarbeitsvermittlung, Vermietungen, Catering oder Weiterbildungsprogramme.
 

Der Dienstleistungssektor ist ein Gewinner des Strukturwandels. Mit inzwischen fast acht Millionen Beschäftigten sind unternehmensnahe Dienstleistungen der kräftigste Jobmotor in Deutschland. Die Branche ist personalintensiv und bietet insbesondere qualifizierten Arbeitnehmern aussichtsreiche Chancen.

Im Zuge der fortschreitenden Spezialisierung und Digitalisierung entstehen vollkommen neue Ausbildungsberufe und Studiengänge. Ein Beispiel: Kaufmann/-frau im E-Commerce ist seit dem 1. August 2018 ein anerkannter dreijähriger Ausbildungsberuf. Der Sektor wird in den kommenden Jahren weiter kräftig wachsen und tausende neue Jobs generieren.
 

Der BGA kämpft dafür, den Dienstleistungssektor konsequent zu stärken: Dazu gehören zum einen Tarif- und Arbeitszeitregelungen, die den tagtäglichen Erfordernissen der Betriebe entsprechen, zum anderen die gute Ausbildung von immer zahlreicheren Mitarbeitern in einer prosperierenden Branche. Die personalintensive Branche muss von überhöhten Lohnnebenkosten entlastet werden. Arbeitszeitreglungen sollten flexibilisiert werden, damit die Unternehmen ihre Mitarbeiter bedarfsgerecht einsetzten können.

Das Thema Bildung hat höchste Priorität, denn der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern wird immer größer. Außerdem setzt sich der BGA dafür ein, die Qualität im Bildungsbereich auf allen Fortbildungsstufen zu verbessern und die Bildungsstrukturen flexibler zu gestalteten. Auch fordern wir den Abbau bürokratischer Hürden.

 

Außenhandel

Jeder vierte Arbeitsplatz in unserem Land hängt mittlerweile direkt vom Außenhandel ab. Deutschland ist wie kaum ein anderes auf der Welt fest in die globalen Wertschöpfungsketten und Warenströme eingebunden. Im Jahr 2022 wurden von Deutschland Waren im Wert von 1 574,0 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 1 494,4 Milliarden Euro importiert.
 

Parallel zu dieser Entwicklung hat sich der Charakter der Globalisierung verändert. In den vergangenen zwanzig Jahren fand eine umfassende Fragmentierung von Wertschöpfungsketten statt: Über die Hälfte des Waren- und Dienstleistungshandels entfällt mittlerweile auf Vorleistungen. Dies hat zu einer immer stärkeren Abhängigkeit nicht nur bei Rohstoffen, sondern eben auch bei Vorleistungsgütern geführt. Die Importabhängigkeitsquote Deutschlands liegt daher mittlerweile bei deutlich über 35 % (2021).

Die Außenhändler waren Vorreiter dieser Entwicklung. Sie fahren dabei zweigleisig: Immer stärker sind sie die Vertriebsexperten der deutschen Industrie, und gleichzeitig ist die Branche die kundige Beschaffungsorganisation der deutschen Wirtschaft.

Die Firmen des Außenhandels sind Türöffner auch zu schwierigen und kleineren Märkten, in denen sich für viele Hersteller eine eigene Vertriebsabteilung nicht lohnt. Und sie sichern den weltweiten Zugang zu Rohstoffen, Vorleistungsgütern und Investitionsgütern für Industrie, Handwerk, Einzelhandel und Agrarwirtschaft.  
 
Die Importhändler verstehen sich dabei aber auch als Partner der Entwicklungs- und Schwellenländer.
Sie stellen nicht nur die benötigte Technologie, sondern unterstützen mit ihrem bedeutenden Knowhow die Erschließung des deutschen und europäischen Marktes.

Vor diesem Hintergrund wurde auf Initiative des BGA das Import Promotion Desk ins Leben gerufen, das Partner aus Deutschland und Übersee sinnvoll vernetzt.  


 

Rund 70 verschiedene Branchen versorgen Deutschland mit allem, was gebraucht wird.

 



Rund 2 Millionen Beschäftigte in 139.000 Unternehmen arbeiten täglich für Sie.




Die Unternehmen bewegen Güter und Dienstleistungen im Wert von 1,7 Billionen Euro.