Lateinamerika-Konferenz 2025 als zentrale Plattform für Kooperation
Anlässlich der Dienstag, den 4. Februar, stattfindenden Lateinamerika-Konferenz der Deutschen Wirtschaft in Berlin betonen Ingo Kramer, Vorsitzender der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI), und Volker Treier, Außenwirtschafschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die enorme Bedeutung und das hohe Potential, das in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Europa und der großen vielfältigen Wirtschaftsregion Lateinamerika und der Karibik liegt. Auch könne das EU-Mercosur-Abkommen entscheidend dazu beitragen, für wechselseitig bessere Marktzugänge bei Gewährung hoher Nachhaltigkeitsstandards zu sorgen.
Strategische Partnerschaften für eine nachhaltige Zukunft
Ingo Kramer verweist auf die strategische Bedeutung Lateinamerikas für Deutschland: „Lateinamerika und die Karibik sind für die deutsche Wirtschaft nicht nur ein Absatzmarkt, sondern auch eine zentrale Quelle für kritische Rohstoffe, erneuerbare Energien und innovative Technologien. Die Zusammenarbeit mit der Region ist essenziell, um die wirtschaftliche Transformation Deutschlands erfolgreich voranzutreiben – sei es durch den Zugang zu Lithium und anderen Rohstoffen oder durch die Förderung von grünen Wasserstoffprojekten. Das gilt insbesondere für die Staaten des Mercosur, aber auch für das sogenannte Lithium-Dreieck in Argentinien, Bolivien und Chile. Darüber hinaus bieten viele der Länder zwischen Mexiko und Argentinien auch hervorragende Bedingungen für die Ansiedlung innovativer Industrien und Dienstleistungen.“
Kramer hebt außerdem hervor, dass Lateinamerika und die Karibik mit Deutschland durch eine über 100-jährige Partnerschaft verbunden seien: „Diese Partnerschaft basiert auf gegenseitigem Vertrauen und gemeinsamen Werten.
„Gerade in einer Zeit, in der China seine Stellung in der Region stärkt und die USA mit neuen Zollschranken eine Reduzierung internationaler Handelsströme androhen, ist entschlossenes Handeln Europas gefragt. Es gilt, die strategische Zusammenarbeit mit Lateinamerika zu vertiefen, um nicht an Einfluss zu verlieren und gleichzeitig den gemeinsamen Wert wachsender Handelsbeziehungen überzeugend zu demonstrieren.“
„Ein Meilenstein für die deutsche Wirtschaft“
Volker Treier erklärt: „Das EU-Mercosur-Abkommen ist ein großer Schritt für die europäische Handelspolitik und für die deutsche Wirtschaft. Es schafft für unsere stark exportorientierten Unternehmen die dringend benötigte Planungssicherheit und eröffnet Zugang zu einem der wichtigsten Wirtschaftsräume weltweit. Ein schnelles Inkrafttreten ist entscheidend, um von Zollerleichterungen und besseren Marktbedingungen zu profitieren. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten sendet die EU mit diesem Abkommen ein starkes Signal für freien Handel und gegen Protektionismus.“
Die Handelshemmnisse zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay sind nach wie vor erheblich. Rund 85 Prozent der europäischen Exporte in den Mercosur sind derzeit zollpflichtig, was jährliche Kosten von etwa vier Milliarden Euro bedeutet. „Die Abschaffung dieser Zölle durch das Abkommen wäre ein Befreiungsschlag, der es deutschen Unternehmen ermöglicht, ihre Marktanteile in Lateinamerika erheblich auszubauen“, so Treier.
Hintergrund zur Lateinamerika-Konferenz:
Die Lateinamerika-Konferenz der Deutschen Wirtschaft, die heute in Berlin stattfindet und gezielt im Vorfeld der Fruit Logistica angesetzt wurde, bringt hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Diplomatie zusammen, um über die Chancen und Herausforderungen in den Beziehungen zwischen Deutschland und Lateinamerika zu diskutieren. Mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist sie neben dem Lateinamerikatag des Lateinamerika-Vereins die bedeutendste Plattform zur Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Region Lateinamerika/Karibik. Mit zahlreichen Expertenpanels, darunter zu Themen wie Nachhaltigkeit, Handelspotenzialen und strategischen Partnerschaften, steht die Veranstaltung im Zeichen einer vertieften Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen.
Über die Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI):
Die Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LAI) stärkt durch wirtschaftliche Expertise die Beziehungen zwischen Deutschland und Lateinamerika und fördert die transatlantische Zusammenarbeit. Der innovationsorientierte Markt Lateinamerikas, mit 650 Millionen überwiegend jungen Konsumentinnen und Konsumenten, bietet enormes Wachstumspotenzial – insbesondere für deutsche Unternehmen.
Die LAI wird partnerschaftlich von sieben bedeutenden Trägerverbänden unterstützt: der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), dem Bankenverband, dem Lateinamerika Verein e.V. (LAV), der Lateinamerika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (LADW) sowie den deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) in Lateinamerika und der Karibik.
Gemeinsam vertreten sie die Wirtschaftsinteressen Deutschlands in der Region. Als zentrale Anlaufstelle für wirtschafts- und handelspolitische Fragestellungen koordiniert die LAI die Aktivitäten ihrer Trägerverbände und initiiert gezielte Projekte, die die Zusammenarbeit mit den Ländern Lateinamerikas und der Karibik nachhaltig stärken. Vorsitzender der Initiative ist seit Mitte 2021 Ingo Kramer, Ehrenpräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Unternehmer aus Bremerhaven.
Gemeinsame Pressemitteilung von DIHK und Lateinamerika-Initiative (BDI, BGA, LAV, LADW, AHKs)


Marcus Schwenke
Abteilungsleiter Außenhandelspolitik + Importförderung + Entwicklungszusammenarbeit + Projekte
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
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