Ein Jahr der Ernüchterung
„Wenn ich heute zurückblicke, dann war 2025 vor allem ein Jahr der wirtschaftlichen Ernüchterung. Die Stimmung im Groß- und Außenhandel war geprägt davon, dass Probleme erkannt wurden, ihre Lösung aber zu langsam vorankommt. Viele Unternehmen haben sich nicht mehr gefragt, wie sie wachsen können, sondern wie sie durch diese Phase kommen. Das muss die Politik endlich als deutliches Warnsignal erkennen“, fordert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen, im Jahresrückblick.
„Was wir erleben, ist keine vorübergehende Delle, sondern ein strukturelles Problem. Ein Standort kann nicht dauerhaft von der Substanz leben – irgendwann ist sie aufgebraucht. Zu hohe Kosten, eine erdrückende Bürokratie und immer neue regulatorische Anforderungen nehmen den Unternehmen die Luft zum Atmen. Investitionen werden verschoben, Entscheidungen vertagt, weil Planungssicherheit fehlt. Gleichzeitig sollen Unternehmen Transformation stemmen, Arbeitsplätze sichern und international wettbewerbsfähig bleiben. Das passt so nicht zusammen“, so der Großhändler.
Und weiter: „Besonders deutlich wurde in diesem Jahr, wie sehr unser Wohlstand vom offenen Welthandel abhängt – und wie verletzlich dieses System geworden ist. US-amerikanische Zölle, chinesischer Protektionismus und eine hilflos wirkendende, uneinige EU haben unsere bisherigen Handelsbeziehungen erschüttert. Um neue Lieferketten zu etablieren, haben wir Unternehmen auf Freihandelsabkommen gehofft. Und wurden wieder enttäuscht – der erneute Aufschub von MERCOSUR ist ein verheerendes Signal, für den Außenhandel genauso wie für Europa.“
„Der Groß- und Außenhandel hat 2025 dennoch gezeigt, wie resilient er ist. Unternehmen haben sich angepasst, neue Märkte erschlossen, Prozesse optimiert. Aber Resilienz darf kein Dauerzustand werden, der politische Untätigkeit ersetzt. Es reicht nicht, Probleme zu erkennen, wenn die Lösungen bei uns im Mittelstand nicht ankommen. Stromsteuersenkungen für einige wenige Unternehmen sind ein Tropfen auf einen heißen Stein, in einem Land, in dem es einen gewaltigen Regenschauer bräuchte. Ohne echte strukturelle Reformen schaffen wir es nicht aus diesem triefen Tal der Rezession. Wir haben sieben Jahre Stillstand hinter uns. Für 2026 wünsche ich mir von Herzen einen großen Schritt nach vorne“, schließt Jandura.


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