KI-basierte Vertriebsoptimierung: Use Case für Artificial Intelligence im Großhandel
Seit dem Beginn des Hypes um KI stellen sich mindestens zwei Fragen: Welche KI-Anwendungen bedeuten Mehrwerte für Unternehmen? Und welche KI-Software wird nach dem Ende der Goldgräberstimmung wieder verschwinden? Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass der Einsatz von KI-Tools nur dann produktivitätssteigerndes Potenzial bedeutet, wenn die eigene Organisation entsprechend in den Aufbau von Knowhow investiert, um für das eigene ERP-Setup die beste Use Cases und die besten Lösungen am Markt zu identifizieren.
Vor diesem Hintergrund hat sich der BGA-AK Digitalisierung am 17. September intensiv mit Sales-Prozessen als Use Case von KI-Tools im Großhandel beschäftigt. In einer Onlinesitzung diskutierten fast 60 Teilnehmende den Impulsvortrag von Benedikt Nolte und Matthias Heinrich Morales, Geschäftsführer des KI-Startups „Plato“ (DM Technologies GmbH). Das Unternehmen wird unter anderem von dem erfolgreichen Technologie VC Cherry Ventures unterstützt und hat sich mit seiner KI-Plattform auf Großhandelsunternehmen sowie deren Vertriebsprozesse spezialisiert und bereits einen entsprechenden Kundenstamm aufbauen können.
Im Zentrum des Impulses und der anschließenden Diskussion stand deshalb die Frage, welche Voraussetzungen insbesondere mittelständische Großhandelsunternehmen mitbringen müssen, um KI-Tools effektiv einsetzen zu können. Nach Einschätzung von Morales und Nolte bieten die marktüblichen ERP-Systeme grundsätzlich alle Voraussetzungen für ihres und andere KI-Systeme, da sie auf die bereits vorhandenen Produktstammdaten, Marktdynamiken und Vergleichsanalysen von Kunden setzen und damit eine Absatzsteigerung im Wert von 3-15 Prozent erreichen können. Dies sei hinreichend belegt; unter anderem durch eine Studie von McKinsey (2023).
Jan Peter Coblenz, Vorsitzender des AK Digitalisierung und Geschäftsführer der Brangs+Heinrich GmbH: „Wir sehen derzeit, dass sich KI-Startups zunehmend für den Großhandelssektor interessieren. Das Volumen und die Datenheterogenität im Großhandel sind um ein Vielfaches größer als in den meisten Branchen. Das macht unsere Wirtschaftsstufe hochgradig interessant für den KI-Sektor, dem es in Deutschland und Europa systemisch an Trainingsdaten fehlt. Für den Großhandel wiederum bietet dies viele Chancen mit unterschiedlicher Technologie zu experimentieren und Produktivitätsgewinne durch bessere Analysen ihrer Daten zu erhalten. Ein Durchschnittlicher B2B-Vertrieb ohne KI-Support verbringt nur 35 Prozent seiner Zeit mit dem aktiven Verkaufen. Der Rest wird durch zwar wichtige aber zeitaufwändige Pre- und Aftersales-Prozesse sowie Analysen gebraucht. Die Analyse von McKinsey zeigt, dass ein Vertrieb mit einem wirksamen KI-Tool die Zeit ‚am Kunden‘ auf deutlich über 50 Prozent steigern kann, mit positiven Auswirkungen auf Umsatz und Kundenbindung.“
Und Coblenz weiter: „Die vielen Fragen und kritischen Anmerkungen unserer Mitglieder zeigen auch, wie groß der Forschungsbedarf um KI-basierte Prozesse und Geschäftsmodelle ist. Aus diesem Grund ist künstliche Intelligenz ein Schwerpunkt der neu gegründeten Forschungsvereinigung Großhandel (ForveG). Trotz seiner enormen, volkswirtschaftlichen Bedeutung ist der Großhandel, insbesondere in der Technologieforschung sträflich unterrepräsentiert. Das müssen wir ändern.“
Ansprechpartner:
Michael Nitsche
Abteilungsleiter Digitalpolitik
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 582
michael.nitsche@bga.de
KI-basierte Vertriebsoptimierung: Use Case für Artificial Intelligence im Großhandel
Sitzung des AK-Digitalisierung
mehrDigitalpolitik hinkt hinterher
Rahmenbedingen verbessern
mehrWirtschaft zum Mittelpunkt der Digitalpolitik machen.
BGA veröffentlich digitalpolitische Forderungen
mehrBessere Digitalpolitik in Europa
Fordert der BGA im Digitalformat „Für Europa handeln“ von MEP Svenja Hahn (FDP).
mehrVerzögerungen bei NIS-2 Umsetzung
Es ist wahrscheinlich, dass Deutschland die Deadline zur Umsetzung reißen wird.
mehrRückschlag bei Digitalisierung der Verwaltung
OZG 2.0 fällt im Bundesrat durch.
mehrEin bisschen Licht aber noch viel Schatten
Bundestag verabschiedet Verwaltungsdigitalisierung (OZG 2.0.)
mehrBGA unterstützt seine Mitglieder bei NI2-Umsetzung
Und startet Kooperation mit Taylor Wessing.
mehrNIS-2-Umsetzung: BGA veranstaltet Webinare zu neuer Cybersicherheitsgesetzgebung
Die Umsetzung in nationales Recht wird zum 1. Oktober 2024 vollzogen.
mehrBGA beim digitalpolitischen Verbändefrühstück des BMDV
mehrForschungsvereinigung stellt Weichen für Forschung im Groß und Außenhandel
Konkrete Schritte für die kommenden Jahre besprochen.
mehrMichael Nitsche übernimmt Abteilungsleitung für Digitalpolitik
Neuer Geschäftsführer der ForVeG
mehrWhitepaper Digitalisierung vom BGA-Präsidium verabschiedet
Carl-Julius Cronenberg MdB zu Gast beim BGA.
mehrBGA-Präsidium beschließt Whitepaper zu Digitalisierung
Disruptive Entwicklungen erkennen, digitale Innovationen nutzen und Digitalisierungshemmnisse abbauen
mehrNeue BDA-Broschüre
"Künstliche Intelligenz in der unternehmerischen Praxis - Basics für den Start"
mehribi research fragt nach Status quo und Zukunft im B2B-E-Commerce
Digitale Vertriebs- und Kommunikationskanäle werden auch beim Handel mit Geschäfts- und Firmenkunden immer wichtiger.
mehr