Briefaktion zur Europäischen Lieferkettenrichtlinie
Gemeinsam mit neun weiteren Verbänden der AG Mittelstand verfasste der BGA ein Anschreiben, anlässlich der derzeit stattfindenden Trilogverhandlungen zur Europäischen Lieferkettenrichtlinie, Corporate Due Diligence Directive.
Die Positionierungen zur Richtlinie werden seit Anfang Juni zwischen Rat, Parlament und Kommission verhandelt, bis Ende des Jahres soll eine Einigung zwischen den Institutionen erzielt werden. Damit befindet sich die Europäische Lieferkettenrichtlinie in der entscheidenden Phase. Im Februar 2022 wurde der Richtlinienentwurf der EU-Kommission erstmals veröffentlicht, im Dezember 2022 nahm der Rat seine sogenannte Allgemeine Ausrichtung an, gefolgt von der Berichtsabstimmung des Europäischen Parlaments. Ziel der Richtlinie ist die stärkere Berücksichtigung von Menschenrechten und Umweltschutz innerhalb als auch außerhalb der Europäischen Union.
Die aktuellen Positionierungen im Trilog gefährden jedoch die globale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Europa. Der ausgedehnte Anwendungsbereich, die Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette und die zivilrechtliche Haftung wird KMU indirekt betreffen, da die Einhaltung der Vorschriften und der notwendige Mehraufwand an kleinere Zulieferer weitergegeben wird. Daher droht in sehr vielen Fällen ein Ausschluss der KMU aus europäischen sowie internationalen Lieferketten.
Aufgrund dessen appelliert das Verbändepapier nochmals für eine rechtssichere, praktikable und harmonisierte Ausgestaltung der Richtlinie, die insbesondere die Besonderheiten der KMU berücksichtigt. Adressiert wurde das Schreiben an Bundeskanzler Olaf Scholz, Justizminister Marco Buschmann, Wirtschaftsminister Robert Habeck, Arbeitsminister Hubertus Heil und Finanzminister Christian Lindner.
Feststeht, dass die Corporate Sustainability Due Diligence Directive deutlich mehr Unternehmen betreffen und deutlich weitreichenderen Pflichten beinhalten wird, als das deutsche Lieferkettensorgfaltsgesetz. Die Verhandlungspositionen im Trilog liegen dabei zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU weit auseinander. Die kritischsten Punkte hat die AG Mittelstand in den Schreiben noch einmal zusammengefasst:
- Der Anwendungsbereich der Richtlinie sollte so eng wie möglich gefasst werden, um KMU wenigstens nicht direkt einzubeziehen.
- Lieferketten innerhalb der EU und mit den EFTA-Ländern sowie entsprechende Teile von globalen Lieferketten sollten grundsätzlich als risikoarm eingestuft werden.
- Hat ein Unternehmen eine ordnungsgemäße Priorisierung der Risiken vorgenommen, muss eine Enthaftung möglich sein für eventuelle Schäden, die aufgrund von nicht priorisierten Tätigkeiten entstehen.
Der aktuelle Stand im Trilog wird am 5. September ebenfalls Gegenstand der BGA-Europaausschusssitzung sein (10.00-13.00 Uhr). Geladen ist unter anderem Dr. Carsten Stender, Ministerialdirektor beim BMAS.
BGA-Positionspapier: Europäische Lieferkettenrichtlinie
BGA-Bericht zur EP Position CSDDD
Lisa-Marie Brehmer
Büroleiterin + Abteilungsleiterin Europa
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 552
lisa-marie.brehmer@bga.de
Erfolgreiches Webinar zur praktischen Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung
Aktuelle Entwicklungen zu EUDR
mehrEU: Herausforderungen bei Wettbewerbsfähigkeit
BGA-Europaausschuss tagte
mehrUpdate Russlandsanktionen
Umgehungsgeschäfte Thema in Brüssel
mehrWettbewerbsfähigkeit ja, Protektionismus nein
Bürokratieabbau ist das dringlichste Thema für den Groß- und Außenhandel
mehrAustausch zu Late-Payments mit dem ungarischen Botschafter
Am 13. August traf Dr. Jandura den ungarischen Botschafter zu einem Gespräch über die Prioritäten der Ratspräsidentschaft.
mehrEUDR: Offener Brief an Kommission
EuroCommerce bittet um Verschiebung
mehrGut, aber noch nicht gut genug
BGA begrüßt Haushaltsentwurf
mehrCSRD-Berichterstattung soll vereinfacht werden
Halbzeit beim Dialogprozess Mittelstand
mehrVereinte Streitkräfte für Europa
Wir brauchen eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur.
mehrSave the Date: 2. Deutscher Lieferkettentag
6. November in Berlin
mehrBGA-Umfrage zu den Lieferkettensorgfaltspflichten gestartet
Teilnahme für Mitgliedsunternehmen ab jetzt möglich
mehrEuropawahl 2024
BGA-Flyer und Informationsangebot zur Europawahl 2024
mehrEuropaforderungspapier des BGA
Der BGA hat ein europapolitisches Papier zur Europawahl entwickelt.
mehr1,4 Milliarden Euro neue Bürokratiekosten
Dr. Dirk Jandura zur Umsetzung der CSRD
mehrFür Europa handeln:
Austausch mit Vizepräsident Jan-Christoph Oetjen
mehrStrack-Zimmermann zu Gast bei BGA-Präsidiumssitzung
Präsidium berät Europapapier
mehrEin Sieg für die Bürokratie
Die Belastungen des Mittelstands werden damit weiter steigen.
mehrEuropawahlen 2024 im Zentrum des Europa-Ausschusses
Gespräch mit Anna Cavazzini
mehrEinigung bei der Forced Labour Verordnung
Einigung im Trilog um die Forced Labour Verordnung
mehrEuropa-Wahlen im Mittelpunkt des Europaausschuss
Anmeldung noch möglich
mehr