Asien-Pazifik-Ausschuss (APA) kritisiert deutsche Visapraxis in Asien
Mit Abklingen der Coronapandemie und Aufhebung sämtlicher Reiserestriktionen, zuletzt für Einreisen nach China, hat die Reisetätigkeit deutscher Unternehmen wieder stark zugenommen. Leider hält die Visavergabepraxis der deutschen Stellen im Ausland nicht mit - vor allem in China. Der APA kritisiert dies in einem Brief an Bundesaußenministerin Baerbock deutlich und fordert den Abbau vermuteter, struktureller Defizite mit konkreten Vorschlägen. Der BGA ist Mitträger des APA und hat sich entsprechend eingebracht.
In mehreren asiatischen Ländern leiden deutsche Unternehmen und Ihre Partner seit einigen Monaten unter teilweise gravierenden Verzögerungen bei der Antragstellung in den Visastellen der deutschen Auslandsvertretungen. Besonders betroffen ist China. Bei der Visabeantragung bei den deutschen Auslandsvertretungen (vor allem im Großraum Shanghai und in Peking) kommt es zu Verzögerungen, die sich auf mehrere Monate belaufen können. Das ist nicht akzeptabel.
So ist der persönliche Austausch zwischen den Mutterhäusern und ihren Tochterunternehmen in China aufgrund der Zero-Covid-Politik fast vollständig zum Erliegen gekommen. Es besteht daher ein enormer Nachholbedarf an Austausch, Qualifizierung, Projektzusammenarbeit sowie Messebesuchen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden, Partner und Lieferanten. Die beschriebenen Herausforderungen stellen sich aber nicht nur in China, sondern auch in ähnlicher Form in einer Vielzahl asiatischer Länder, zum Beispiel in Indien, dar. Die Folgen für die deutschen Unternehmen sind schwerwiegend: dringend notwendige Führungskräftetreffen, Qualifizierungsmaßnahmen oder Kundenbesuche aus Asien können oft nicht zeitnah durchgeführt werden. Dies stellt für deutsche Unternehmen einen Nachteil gegenüber Unternehmen aus Ländern dar, in denen die Visaerteilung schnell und effizient erfolgt – und dies gilt für fast alle anderen Länder der Europäischen Union.
Zwar zeigt der APA Verständnis, dass die aktuellen Verzögerungen bei Visaverfahren von Post-Covid-Dynamiken beeinflusst sind, deutet aber auch strukturelle Defizite an und wünscht sich
a) eine grundsätzliche personelle Stärkung von Botschaften und Konsulaten in wichtigen Partnerländern in Asien und anderen Wachstumsregionen,
b) die Digitalisierung der Visaverfahren und
c) ein gesondertes Visaverfahren oder zumindest eine Priorisierung der Angestellten deutscher Firmen vor Ort im Visaverfahren.
Wir werden über eine mögliche Antwort berichten.


Alexander Hoeckle
Abteilungsleiter Außenwirtschaft + Zoll
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 565
alexander.hoeckle@bga.de

Grundlegende Einigung zur Beilegung des transatlantischen Zollstreits
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump verkünden einen Durchbruch in den Verhandlungen
mehr
Wirtschaftssicherheit - Dialog mit dem BMWE intensiviert
Kommunikation und Sensibilisierung sind das Gebot der Stunde
mehr
Die Zolleinigung ist ein schmerzhafter Kompromiss
Jedes Prozent Zoll ist ein Prozent zu viel.
mehr
Menschenrechts- und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten
neuer eLearning-Kurs für Produzenten
mehr
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen: EU und Indonesien
Durchbruch nach zehn Jahren.
mehr
Europa muss Lösung auf Augenhöhe suchen
Die Zollankündigung ist keine wirkliche Überraschung.
mehr
Wechsel im Vorsitz des BGA-Außenwirtschaftsausschusses
Stefan W. Dircks nach 20 Jahren verabschiedet
mehr
BGA zu Besuch bei der aktuellen EU-Ratspräsidentschaft
Dr. Dirk Jandura in der Dänischen Botschaft
mehr
Krisenresilienz der Lieferkette
BGA und DELOITTE starten Umfrage
mehr
Vom Aufbau einer Datenbank bis hin zu Qualitätsmanagement
BGA-Afrika-Projekt: Eine Vielfalt von Möglichkeiten
mehr
Ein starkes Signal für mehr Engagement
Norddeutsche Wirtschaftskonferenz Afrika
mehr
Lieferantentrainings starten Anfang Juli
Für Produzenten aus den Ländern des westlichen Balkans
mehr
BMWE Verbändegespräch zu Ausgleichsmaßnahmen gegen universelle US-Zölle
Festigung der deutschen Position
mehr
Weiteres Lieferantentraining startet Ende Juni
Teilnehmer sind Produzenten aus den Ländern des westlichen Balkans
mehr
Indonesische Regierung betrachtet europäische Bürokratie kritisch
Besuch beim Stellvertretenden Botschafter Indonesiens Fajar Wirawan Harijo
mehr
Internationale IT-Kompetenz für den europäischen Markt
Import Promotion Desk auf der Hannover Messe 2025
mehr
Lieferantentraining für Produzenten aus Südamerika
Das Lieferantentraining des BGA und der „Partner in Transformation“ geht am 30. April 2025 in die nächste Runde.
mehr
EU und VAE: Gespräche über Freihandelsabkommen
Strategische Partnerschaft bahnt sich an.
mehr
Empfehlungen der Regionalinitiativen an die neue Bundesregierung
Wie kann Zusammenarbeit intensiviert werden
mehr
Frontalangriff auf den Welthandel
Die EU ist nicht erpressbar
mehr