BGA: Außenhandel stabilisiert sich
Diese Entwicklung steht jedoch auf wackligen Beinen und ist durch verschiedene Risiken, auch hausgemachten, gefährdet. Dringend notwendig wären jetzt vorbereitende Maßnahmen für den Herbst, um eine vierte Welle zu vermeiden. Hierzu ist derweil noch nichts zu sehen. Die Politik macht wieder dieselben Fehler wie im vergangenen Jahr: dass sie es in den Sommermonaten schleifen lässt, anstatt die Zeit zu nutzen.“ Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Außenhandelszahlen für Mai 2021 bekannt gegeben. Demnach wurden Waren im Wert von 109,4 Milliarden Euro exportiert. Damit sind die Exporte im Vorjahresvergleich um 36,4 Prozent gestiegen. Mit einem Warenwert von 97,1 Milliarden Euro sind auch die deutschen Importe gestiegen, im Vorjahresvergleich um 32,6 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss damit mit einem Überschuss von 12,3 Milliarden Euro ab.
„Das derzeitige Chaos im Frachtverkehr, die immens gestiegenen Preise für Container sowie Rohstoffengpässe machen uns große Sorgen. Gleichwohl sind wir davon überzeugt, dass sich der Markt mittel- bis langfristig wieder einpendeln wird. Ein Eingreifen der Politik würde die Situation nur verschlimmbessern. Ganz anders bei der laufenden Fußball-EM: Es ist ungeheuerlich, dass trotz der hohen Inzidenzen EM-Spiele mit 60.000 Zuschauern stattfinden dürfen. Jedem ist klar, wie gefährlich die Delta-Variante ist, und die Politik weiß genau, was zu tun ist. Doch aus Angst vor dem Unmut der Fußball-Fans lässt sie die UEFA gewähren und gefährdet die Bevölkerung eines ganzen Kontinents. Viele Menschen im Klein- und Kunstgewerbe standen im Lockdown über Monate vor dem Nichts, damit wir alle ins normale Leben zurück können. Das alles wird leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Ein weiterer Lockdown würde diesen Menschen komplett den Boden unter den Füßen wegreißen“, so Börner abschließend.
13, Berlin, 8. Juli 2021
Anton F. Börner
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