Krisen dämpfen Welthandel
"In den Außenhandelszahlen zeigt sich die fortgesetzte Schwäche des deutschen Außenhandels. Die weltwirtschaftliche Situation ist geprägt von einem zunehmenden Protektionismus in zahlreichen ausländischen Märkten, einer Erosion der regelbasierten Handelsordnung der WTO, den konfrontativen Beziehungen zwischen den geopolitischen Schwergewichten USA und China sowie Tendenzen zur Entkopplung auf der einen Seite und Diversifizierungsbestrebungen auf der anderen Seite. All diese Faktoren wirken sich natürlich weltweit aus und betreffen auch unsere Absatz- und Beschaffungsmärkte. Insbesondere fällt auf, dass die Unruhe auf den Weltmärkten die deutschen Exporte in Mitleidenschaft gezogen hat. Die deutschen Ausfuhren in die maßgeblichen Absatzmärkte stagnierten in 2023 im Vergleich zum Vorjahr oder nahmen sogar ab. Kritisch sind daher auch die Entwicklungen der Ausfuhrzahlen nach China zu sehen. Auch als viertwichtigstes Abnehmerland ist das Gesamtvolumen der Ausfuhren durchaus beachtlich. Hier sollte die Bundesregierung Ursachenaufklärung betreiben und den Trend nicht zusätzlich verstärken, indem sie durch Exporterschwerungen versucht, den Absatz deutscher Waren nach China zu behindern", erläutert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA).
„Vor dem Hintergrund zunehmender weltpolitischer Spannungen begrüßen wir den Abschluss des Samoa-Abkommens auf europäischer Ebene. Solche Partnerschaften tragen dazu bei, der zunehmenden Fragmentierung der Welt Einhalt zu gebieten. Das Samoa-Abkommen umfasst 80 Länder mit rund 2 Milliarden Menschen und setzt sich unter anderem für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Entwicklung ein. Das Abkommen trägt einen Baustein zur Umstrukturierung der globalen Handelsnetze bei, indem es neue Absatz- und Beschaffungsmärkte schafft und so auch dazu beiträgt, Lieferketten noch weniger störanfällig zu gestalten“, so Jandura weiter.
„Dazu braucht es nicht immer neue Regulierungen und immer mehr Bürokratie. Ohnehin ist deren Nutzen für die angestrebten Ziele mehr als zweifelhaft. Die aktuellen Beispiele der Berichtspflichten im Rahmen des Lieferkettengesetzes und des CO2-Grenzausgleichs (CBAM) zeigen, dass deutsche Behörden an ihren selbst gesteckten Zielen scheitern. Die Bundesregierung muss dringend weitere Belastungen, wie sie auch durch die europäische Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) drohen, verhindern, da sonst die deutsche Wirtschaft nachhaltig und irreparabel geschädigt wird“, mahnt der Außenhandelspräsident eindringlich.
Den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Folge sind die deutschen Exporte gegenüber November 2023 kalender- und saisonbereinigt um 4,6 Prozent und die Importe um 6,7 Prozent gesunken. Die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2022
sanken ebenfalls um 4,6 Prozent und die Importe nahmen um 12,4 Prozent ab. Im Gesamtjahr 2023 sanken die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Importe nach Deutschland deutlich stärker um 9,7 Prozent zurückgingen.


100 Tage Regierung
BGA fordert Herbst des Handelns
mehr
Unsicherheit steigt, Exporte sinken
Die erratische Handelspolitik der USA schlägt sich deutlich im Außenhandel nieder.
mehr
Handel stärken – EUDR vereinfachen
Die EUDR sollte in die Omnibusinitiative aufgenommen werden.
mehr
Längere Arbeitszeit bedeutet soziale Gerechtigkeit
Die Forderung nach einer längeren Lebensarbeitszeit ist richtig und notwendig.
mehr
Die Zolleinigung ist ein schmerzhafter Kompromiss
Jedes Prozent Zoll ist ein Prozent zu viel.
mehr
Grenzkontrollen werden zum Bremsklotz
Es wirkt zunehmend, als würden sie als politisches Druckmittel eingesetzt werden.
mehr
Europa muss Lösung auf Augenhöhe suchen
Die Zollankündigung ist keine wirkliche Überraschung.
mehr
Keinen Deal um jeden Preis
Die Zeit drängt.
mehr
BGA trauert um Peter Spary
Der langjährige Hauptgeschäftsführer verstarb am Mittwoch
mehr
Stromsteuer: Nicht das Vertrauen verspielen
Wir brauchen dringend ein positives Zeichen der Entlastung!
mehr
Mindestlohnkommission hält politischem Druck stand
Der Beschluss ist kein Sieg für die Tarifautonomie.
mehr
Deutschland bremst sich aus
Sitzung des BGA-Ausschusses für Recht und Wettbewerb
mehr
Wirtschaft warnt vor Verwässerung bei EU-Bürokratieabbau
Gemeinsame Verbändeerklärung zu Omnibus-Vorschlägen
mehr
Kein politischer Mindestlohn
Die Kommission soll im Interesse der Arbeitnehmer und Arbeitgeber handeln.
mehr
Ohne die USA geht es nicht
Die EU muss einen gemeinsamen Weg finden
mehr
Einen gemeinsamen Weg suchen
Der Bundeskanzler spricht in Washington für ganz Europa
mehr
Mittelstand vergessen
Der Wachstumsbooster sollte Entlastungen für alle Unternehmen bedeuten
mehr
Falsche Schritte in falsche Richtung
BGA kritisiert Ankündigung zu Stahl-Zölle
mehr
Neuer Omnibus ist nur der Anfang
Neuer Vorschlag der Kommission schlägt richtigen Weg ein
mehr
Wachstum ist der einzige Weg
Regierungserklärung von Bundeskanzler Merz
mehr