21.03.2024

EU setzt Freihandelsgespräche mit den Philippinen fort

Am vergangenen Montag, den 18. März, haben die Europäische Union und die Philippinen bekannt gegeben, dass sie ihre bilateralen Verhandlungen mit dem Ziel des Abschlusses eines Freihandelsabkommens wieder aufgenommen haben. Die Verhandlungen waren 2017 aufgrund der politischen Lage auf den Philippinen unterbrochen worden. Die erste Verhandlungsrunde wird voraussichtlich noch in diesem Jahr stattfinden.

Die Philippinen sind die fünftgrößte Volkswirtschaft der ASEAN-Region und der siebtwichtigste EU-Handelspartner in der Region. Mit der Wiederaufnahme der Verhandlungen entspricht die EU-Kommission auch dem Petitum des BGA, sich handelspolitisch wieder stärker in der indopazifischen Region zu engagieren. Die EU verhandelt derzeit auch schon mit anderen Ländern der Region (Indien, Indonesien und Thailand) über Handelsabkommen. Ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Philippinen würde deutschen und europäischen Unternehmen neue Spielräume für die Diversifizierung von Lieferketten verschaffen und dazu beitragen, kritische Rohstoffe zu sichern. Vor allem Kupfer, Nickel und Chromit. Sowohl die EU als auch die Philippinen erhoffen sich durch den Handelsvertrag eine größere Unabhängigkeit von China.

Die Philippinen gehören zu den am schnellsten wachsenden Schwellenländern der Welt und verzeichneten mit einem BIP-Wachstum von 7,6 % im Jahr 2022 das zweithöchste Wirtschaftswachstum im ASEAN. Bislang hatte Deutschland eine negative Außenhandelsbilanz mit dem Inselstaat. Einfuhren von rund 4,9 Mrd EUR standen im letzten Jahr Ausfuhren in Höhe von rund 1,9 Mrd EUR gegenüber. Die Philippinen profitieren derzeit von Handelspräferenzen im Rahmen des Allgemeinen Präferenzsystems Plus (APS+) der EU, einer als Anreiz konzipierten Sonderregelung für nachhaltige Entwicklung und verantwortungsvolle Staatsführung, mit der für zwei Drittel der Zolltarifpositionen zollfreier Zugang zum EU-Markt gewährt wird. 

Sollten Sie auf den Philippinen auf Marktzugangs-, Zoll- oder andere Handelshemmnisse gestoßen sein, teilen Sie uns dies bitte mit, damit wir die EU-Kommission auf diese Probleme aufmerksam machen können (Kontakt: Marcus Schwenke; marcus.schwenke@bga.de).

Ansprechpartner:

Marcus Schwenke
Abteilungsleiter Außenhandelspolitik, Importförderung und Entwicklungszusammenarbeit
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 594
marcus.schwenke@bga.de