14.03.2024

Für Europa handeln: Verkehrs-Talk mit Thomas Rudner, MdEP

Der BGA veranstaltet rund um die Europawahl ein digitales Veranstaltungsprogramm "Für Europa handeln", um vor der Wahl Mitgliedsverbände, Unternehmerinnen und Unternehmer und deutsche Mitglieder des Europäischen Parlaments zusammenzubringen. Hier wird den  Unternehmen die Möglichkeit gegeben, mit der europäischen Ebene in einen konstruktiven Austausch zu kommen, um so auch das Interesse an der Wahl steigern. 

Thomas Rudner war Gast beim BGA-Talk Verkehr und Logistik, der am 12. März 2024 stattfand. Herr Rudner ist seit 2023 im europäischen Parlament und hier Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Tourismus.
Im kurzen Impulsvortrag von Herrn Rudner ging es um die Zukunft der europäischen Verkehrspolitik. Hier wurde unter anderem die Umsetzung des Green Deals und der Mangel an LKW-Fahrerinnen und Fahrern in der EU angesprochen. Rudner betonte, dass der Mangel dringend angegangen werden müsse. Seiner Meinung nach könne dieser allerdings nicht durch die Führerscheinrichtlinie, welche auch ein LKW-Fahren ab 17 Jahren ermöglichen soll, gelöst werden, weswegen er diese auch ablehne.

Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion mit den Teilnehmern, stand jedoch die Frage „Straße oder Schiene“ und die Gründe, warum die Verkehrsverlagerung der Straße auf die Schiene auch innerhalb der EU nicht vorankommt. Es konnten von den Teilnehmern konkrete Beispiele aus der Wirtschaft genannt werden, in welchen eine Verlagerung nicht funktioniert hat. Hier wurde auch die Einsetzung des Lang LKW/ Gigaliner sowie die Anhebung des Gesamtgewichtes auf 44 t heiß diskutiert. Beide Maßnahmen sind für die Teilnehmer schnelle umsetzbare Möglichkeiten, CO2 sowie Verkehr auf den Straßen einzusparen. Herr Rudner hat sich hier klar gegen die Einsetzung von Gigalinern positioniert, da diese die ohnehin schon marode Infrastruktur weiter beeinträchtigen können. In der offenen und sehr direkten Diskussion konnten die Beteiligten ihre Positionen erklären.

Für die zukünftige Europa-Verkehrspolitik brauchen wir mehr praktische und umsetzbare Lösungen für einen klimafreundlichen Güterverkehr auf der Straße. Um in Zukunft auch im Güterverkehr möglichst klimaneutral unterwegs zu sein, müssen wir Möglichkeiten finden, bei allen Verkehrsträgern ( Straße/Schiene/Schiff/Luft) CO2 einzusparen und nicht darauf warten, das eine Verlagerung der Straße auf die Schiene gelingt. Diese muss dringend innerhalb der EU und grenzenüberscheitend geschehen.

Lena Schlett
Referentin Verkehr + Logistik
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
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