Berlin | 05.06.2019

BGA: Großhandel in Moll-Stimmung

Die Umsatzentwicklung ist von einem ausgeprägten Auf und Ab geprägt. Nach zwei erfreulichen Monaten dank einiger Nachhol- und Sondereffekte hat die wirtschaftliche Entwicklung deutlich Federn gelassen und auch für die nächsten Monate rechnen wir nicht mit einem Wiedererstarken. Die anhaltenden internationalen Handelsstreitigkeiten, der ungelöste Brexit und die anstehenden Weichenstellungen in der Europäischen Union erhöhen die Unsicherheit und dämpfen die wirtschaftliche Dynamik. Damit die Stimmung nicht kippt, muss die Politik mutiger und entschlossener Projekte voranbringen, die den Wirtschaftsstandort stärken und die Bürger entlasten, statt anhaltend Diskussionen über neue soziale Wohltaten zu führen.“ Dies erklärte Dr. Holger Bingmann, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zu der heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Entwicklung der Großhandelsumsätze im ersten Quartal 2019.

Nach den Angaben des statistischen Bundesamtes stiegen die Umsätze im März nominal zwar um 1,8 Prozent, aber real nur um 0,1 Prozent. Im ersten Quartal ergab sich ein nominales Wachstum von durchschnittlich 4,0 Prozent und real von 2,5 Prozent. Sowohl der Produktionsverbindungshandel als Frühindikator für Industrieproduktion und Export als auch der Großhandel mit Konsumgütern bewegen sich dabei nahezu gleichgerichtet. Zugleich ist diese Veränderung von einer moderaten Entwicklung der Großhandelsverkaufspreise begleitet.

„Die Politik in Deutschland muss sich rasch sortieren und klare Signale der Verlässlichkeit und Berechenbarkeit nach innen als auch an die europäischen Partner senden. Von den Regierungsparteien erwarten wir, dass sie endlich stärker die wirtschaftliche Entwicklung beachtet und entsprechend handeln. Dies vermissen nach meiner Einschätzung immer mehr Bürger und Betriebe. Ein Führungsvakuum können wir uns angesichts jetzt notwendiger Impulse, wie etwa eine Unternehmensteuerreform, Bürokratieentlastung, einen beschleunigten Infrakstrukturausbau sowie das Vorantreiben der digitalen Transformation, nicht leisten“, so Bingmann abschließend.

19, Berlin, 5. Juni 2019

 

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Dr. Holger Bingmann