Cool White – Schulleiter fragt nach Jacke
Gemeinsam mit BGA und der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) geht das Business Scout for Development Programm das Problem der hohen Temperaturen in Gebäuden in den Partnerländern Ruanda und Süd-Afrika an. Mit dem entsprechenden handwerklichen Know-how ist es möglich, die Temperaturen in Gebäuden zu reduzieren. Somit kann man dem Verlust an Konzentration, Produktivität und Wohlbefinden bei den Bewohnern der Gebäude entgegenwirken, die durch die Wärme leicht entsteht.
Das Problem, das hier adressiert wird, wird sich in Zukunft noch verschärfen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes werden die globalen Temperaturen bis zum Ende des Jahrhunderts wahrscheinlich um 1 bis 5,5 Grad Celsius steigen. Vor einigen Jahren schlug Steven Chu, Nobelpreisträger und Energieminister unter Barak Obama, vor, alle Dächer weiß zu streichen, um den Klimawandel und die dadurch steigenden Temperaturen einzudämmen.
Malermeister Heiko Herzog hat im Juni gemeinsam mit seinem Team die ersten Dächer in Ruanda weiß gestrichen. Nach einer gründlichen Oberflächenbehandlung strichen Herzog die Dächer einer Berufsschule weiß. Er war überrascht, dass der Effekt unmittelbar zu spüren war. Nach dem Anstrich war es in den Klassenräumen spürbar kühler als in den Klassen, die kein weißes Dach hatten. Als der Schulleiter der Berufsschule aus Nyanza die Klasse mit dem weiß gestrichenen Dach betrat, fragte er nach einer Jacke.
Herzog unternahm erste kleine Messungen und stellte dabei in den Räumen einen Temperaturunterschied von 5-8 Grad Celsius fest verglichen mit den Klassen mit ungestrichenem Dach. Speziell maß Heiko Herzog vor dem Streichen eine Dachtemperatur von 56 Grad Celsius. Nach dem Anstrich hatte das Dach eine Temperatur von 27 Grad Celsius und die Temperatur im Raum betrug 24,7 Grad.
Ein zweiter Versuch wurde bei einer lokalen Firma in Ruanda unternommen, wo das Unternehmensdach weiß gestrichen wurde. Hier ergaben die Messungen vor dem Anstrich mit der Farbe Dachtemperaturen von über 60 Grad Celsius. Nach dem Anstrich hatte es eine Temperatur von rund 30 Grad Celsius.
Die Wissenschaftler der PTB werden die Auswirkungen nun über mehrere Monate beobachten und dann mit den Messwerten von dem ungestrichenen Dach vergleichen, um wissenschaftlich fundierte Aussagen treffen zu können. Bei dem Streichen der Dächer verwendete Herzog drei verschiedene Farben, so dass auch gesehen wird, ob es hier Unterschiede in der Wirkung gibt und ob sich eine Farbe besonders eignet. So besteht eine der Farben unter anderem aus kaputtem Glas. Diese Farbe wird etwas dicker aufgetragen und bietet einen zusätzlichen Schallschutz bei starkem Regen. Eine weitere Farbe besteht aus kleinen Keramikkugeln, die gegebenenfalls einen zusätzlichen Kühlungseffekt erzielen könnten.
Als nächster Projektschritt besuchte der Malermeister eine Berufsschule und eine Technical High School in Springs in Südafrika. Auch hier sollen Dächer weiß gestrichen werden. Bei der Berufsschule in Springs bringen die Wissenschaftler des südafrikanischen Messinstitutes nun Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsmesser an, um die Raumtemperatur und die Dachtemperatur ungestrichen zu messen. In den kommenden Wochen werden die Messgeräte auch bei der Technical High School angebracht. Im November will Herzog mit seinem Team dann die Dächer der Schulen in Südafrika weiß streichen, und zwar mit Farben, die vor Ort verfügbar sind.
Ansprechpartner:
Anna Peter
Beraterin Entwicklungskooperation
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 597
business-scout@bga.de
IPD-Einkäuferreise
Sri Lanka, Anfang Juni 2024
mehrSave the Date: 2. Deutscher Lieferkettentag
6. November in Berlin
mehrChina im Fokus des BGA-Außenwirtschaftsausschusses
Auch die Aussenwirtschaftsförderung wurde besprochen
mehrProjekt Cool White: Delegationsreise mit Malu Dreyer
Die Reaktionen der Delegation waren positiv.
mehrBGA-Umfrage zu den Lieferkettensorgfaltspflichten gestartet
Teilnahme für Mitgliedsunternehmen ab jetzt möglich
mehrNeue Geschäftsmöglichkeiten durch Neuseeland-Freihandelsabkommen
Gemeinsame Veranstaltung mit neuseeländischer Botschaft
mehrCBAM - die unendliche Geschichte
Die Kette an Problemen reißt nicht ab.
mehrEU setzt Freihandelsgespräche mit den Philippinen fort
Europäische Union und Philippinen nehmen bilaterale Verhandlungen wieder auf.
mehrValue Added Export Chains
PartnerAfrika-Projekt stärkt Exportfähigkeit des Obst- und Gemüsesektors
mehrAußenhandel startet schwungvoll
Außereuropäisch waren die USA erneut ein wichtiger Zielmarkt deutscher Exporteure.
mehrEU-Mercosur-Abkommen
Ratifizierung vor den Wahlen zum EU-Parlament immer unwahrscheinlicher
mehrVorhaben Lieferkettenrichtlinie aufgeben!
EU-Lieferkettenrichtlinie in Brüssel verschoben.
mehrKippt die CSDDD?
Enthaltung von deutscher Seite im Rat
mehrCBAM: Weiterhin großer Ärger
Zum Ärger der Betroffenen hat die DEHST ein sehr kompliziertes Verfahren gewählt.
mehrProjekt Cool White
Mit weißen Dächern Auswirkungen des Klimawandels verringern
mehrNeues vom Import Promotion Desk
Das IPD expandiert
mehrPleiten, Pech und Pannen: CBAM
Verwaltungshandeln muss verbessert werden
mehrWeiter Ärger mit CBAM
Am 22. Dezember 2023 wurde die deutsche CBAM-Behörde nun offiziell benannt. Doch das Verfahren der Wahl ist kompliziert und läuft nicht ohne Störungen.
mehrStarke Allianz für Freihandel
23 europäische Spitzenverbände fordern raschen Abschluss der Verhandlungen.
mehrKrise im Suez-Kanal
Safety first: Seewege müssen sicher sein.
mehr