Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024: Wirtschaft im zweiten Jahr in Rezession
Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2024 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,2 Prozent niedriger als im Vorjahr. Damit befand sich Deutschland im zweiten Jahr in der Rezession. Grund dafür seien konjunkturelle und strukturelle Belastungen wie Konkurrenz für die deutsche Exportwirtschaft auf wichtigen Absatzmärkten, hohe Energiekosten, ein nach wie vor erhöhtes Zinsniveau und auch unsichere wirtschaftliche Aussichten. Das BIP lag im Jahr 2024 nur noch 0,3 Prozent höher als vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019.
Die Bruttowertschöpfung sank 2024 um 0,4 Prozent, wobei erhebliche Unterschiede zwischen den Sektoren bestanden. Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete mit -3,0 Prozent einen deutlichen Rückgang, insbesondere im Maschinenbau und der Automobilindustrie. Energieintensive Branchen wie Chemie und Metall blieben auf niedrigem Produktionsniveau. Im Baugewerbe war der Rückgang mit -3,8 Prozent noch stärker, vor allem durch hohe Baupreise und Zinsen, die den Wohnungsbau erheblich belasteten. Die Bruttoanlageinvestitionen fielen insgesamt um 2,8 Prozent, mit deutlichen Einbußen im Wohnungsbau (-3,5 Prozent) und bei Investitionen in Maschinen und Fahrzeuge (-5,5 Prozent).
Der Außenhandel blieb schwach: Die Exporte sanken um 0,8 Prozent, betroffen waren insbesondere Maschinen und Fahrzeuge: die Importe stiegen dagegen leicht um 0,2 Prozent, getrieben durch den Dienstleistungssektor. Die privaten Konsumausgaben stiegen leicht um 0,3 Prozent, was durch Lohnerhöhungen und eine nachlassende Teuerung unterstützt wurde, jedoch keinen starken Konsumanstieg bewirkte.
Die staatlichen Haushalte Deutschlands verzeichneten 2024 ein Finanzierungsdefizit von 113 Milliarden Euro, bedingt durch gestiegene Sozialausgaben, während der Bund sein Defizit durch das Auslaufen der Energiehilfen senken konnte. Damit lag das Defizit nur etwa 5,5 Milliarden Euro höher als im Vorjahr und fiel gemessen am BIP mit 2,6 Prozent genauso hoch aus wie im Vorjahr. Auch wenn die finanzpolitische Lage der öffentlichen Hand in 2024 damit stabil bleibt, besteht in den öffentlichen Haushalten angesichts des hohen Defizits Handlungsbedarf.
Nach Einschätzung des BGA startet die Wirtschaft schwach in das neue Jahr 2025, und vor allem zeigen die sektoralen Entwicklungen deutlich, dass das Wirtschaftsmodell Deutschland nicht rund läuft. Wichtige Sektoren wie Automotive, Maschinen und Anlagen, Chemie leiden unter schwacher Auslastung und sinkenden Aufträgen. Auch die Bauwirtschaft steckt in einem wirtschaftlichen Tief, allein der private Konsum und vor allem der Staatskonsum tragen dazu bei, dass die Bilanz nicht noch schlechter ausfällt. Der BGA hält vor dem Hintergrund eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland durch bessere und attraktivere Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen am Standort Deutschland für zwingend geboten.


Michael Alber
Geschäftsführer
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 571
michael.alber@bga.de

Das Rentenpaket ist ein ungedeckter Scheck
Jetzt braucht es eine echte Reform.
mehr
EUDR-Einigung ist dringend benötigtes Signal
Diese Botschaft ist endlich angekommen.
mehr
29 Verbände fordern: Koalitionsversprechen umsetzen – modernes Arbeitszeitrecht schaffen!
Die Verbände machen deutlich, dass Unternehmen wie auch Beschäftigte angesichts des Wandels der Arbeitswelt mehr Flexibilität brauchen und wünschen.
mehr
Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) tritt BGA bei
Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) tritt zum 1. Januar dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) bei.
mehr
Abstimmung zum Rentenpaket verschieben
Wir müssen uns in Deutschland endlich den Realitäten stellen.
mehr
Reform des Unionszollkodexes
Arbeitskreis Zoll tagte am 17. November
mehr
Wirtschaftliche und sozialpolitische Herausforderungen sind hoch
Tarif- und Sozialpolitischer Ausschuss tagte in Stuttgart
mehr
Umfrage im Groß- und Außenhandel gestartet
Neue Erkenntnisse zur Konjunkturlage
mehr
BGA-Ausschuss Steuern und Finanzen
Für weitere Impulse und strukturelle Reformen in der Unternehmensbesteuerung
mehr
BGA und Deloitte stellen Ergebnisse zur Krisenresilienz im Großhandel vor
Krisenresilienz im Groß- und Außenhandel ist eine strategische Frage für Unternehmen
mehr
EUDR: Schritt in die richtige Richtung
Bürokratie ist immer noch auf Platz 1 der Belastungen der deutschen Unternehmer.
mehr
Update zur EUDR
Wünschenswert: Anwendungsbeginn der EUDR für alle Unternehmen um ein Jahr zu verschieben.
mehr
Wohin steuert der Außenhandel?
Eindrücke aus dem BGA-Außenwirtschaftsausschuss
mehr
BGA-Konjunkturumfrage 2025/2026 startet in Kürze!
Los geht es am 24. November 2025.
mehr
Produktion und Auftragseingänge stabilisieren sich auf niedrigem Niveau
Geprägt wurde dies insbesondere durch die positive Entwicklung in der Industrie.
mehr
Gastredner MdB Henning Rehbaum zu Fachkräftemangel
Gemeinsamer BGA-Verkehrsausschuss & BDB AG
mehr
Seminar „Kartellrechtliche Compliance“ erfolgreich gelaufen
von DAHD und BGA in Frankfurt am Main
mehr
EU-Parlament setzt richtiges Signal für Bürokratieabbau
Es ist enttäuschend, dass keine Mehrheit mit der pro-europäischen Fraktion möglich war.
mehr
Wirtschaft schlägt Alarm: Rentenpaket untragbar
Mit einem dringenden Appell an die Fraktionsvorstände von CDU/CSU und SPD werben mehr als 30 Wirtschaftsverbände für eine Ablehnung des aktuellen Regierungsentwurfs zur Rente.
mehr
BGA mahnt stärkere Wahrung der nationalen Zuständigkeiten an
Wir erwarten von der Politik, dass sie alles für mehr Wettbewerbsfähigkeit tut.
mehr