Konjunktur wieder auf Talfahrt
Im Juni verzeichnete das Produzierende Gewerbe in Deutschland einen Rückgang der Produktion um -1,9 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) berichtet, nachdem bereits im Mai der Ausstoß im Vormonatsvergleich mit -0,1 Prozent leicht im Minus lag. Geprägt wurde dies insbesondere durch die negative Entwicklung in der Industrie: die Produktion fiel dort um -2,8 Prozent, während das Baugewerbe nach vorherigem Rückgang ein leichtes Plus von +0,7 Prozent erzielte. Die Energieproduktion hingegen stieg um +3,1 Prozent an. Die Auftragseingänge sind im Juni 2025 um -1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Im Inland verzeichnete man ein Plus von +2,2 Prozent, Bestellungen aus dem Ausland hingegen fielen um 3,0 Prozent an.
Innerhalb der einzelnen Industriezweige war eine überwiegend rückläufige Entwicklung zu beobachten. Insbesondere in den gewichtigen Bereichen des Maschinenbaus (-5,3 Prozent) sowie Kfz und Kfz-Teile (-0,9 Prozent) nahm das Produktionsvolumen spürbar ab, aber auch die Hersteller von Metallerzeugnissen (-1,6 Prozent) und elektrischen Ausrüstungen (-0,4 Prozent) verzeichneten Rückgänge ihrer Ausbringungsmengen. Die Ausbringung in der Produktion pharmazeutischer Erzeugnisse fiel mit -11,0 Prozent besonders negativ aus. Zuwächse meldeten hingegen die Produzenten von Datenverarbeitungs-Geräten und optischen Erzeugnissen (+2,0 Prozent) sowie chemischen Erzeugnissen (+1,0 Prozent).
Bei den Auftragseingängen kam es innerhalb der einzelnen Wirtschaftszweige zu unterschiedlichen Entwicklungen: Die Hersteller elektrischer Ausrüstungen (+23,5 Prozent) profitieren besonders und auch die Nachfrage nach EDV und optischen Geräten (+7,1 Prozent) sowie chemischen Erzeugnissen (+1,5 Prozent) legte nach deutlichen Rückgängen im Vormonat wieder zu. Spürbar rückläufig entwickelten sich hingegen die Bestellungen in den wichtigen Bereichen der Metallerzeugnisse (-12,9 Prozent), Kfz- und Kfz-Teile (-7,6 Prozent) sowie im Maschinenbau (-3,4 Prozent).
Die schwache Entwicklung der Industrieproduktion im zweiten Quartal dürfte teilweise Ausdruck einer Gegenbewegung zu den Vorzieheffekten aus den angekündigten US-Zollerhöhungen sein, die die wirtschaftliche Entwicklung im exportintensiven produzierenden Gewerbe zu Jahresbeginn beeinflusst hatten. Die Entwicklung der Auftragseingänge ist geprägt von der anhaltend hohen handels- und geopolitischen Unsicherheit, zu der die erratische US-Zollpolitik besonders beiträgt. Die Exporterwartungen der Unternehmen haben sich im Juli zwar etwas aufgehellt, im Lichte der nun wohl dauerhaft höheren Zölle auf Exporte in die USA dürfte die Industriekonjunktur jedoch künftig von einer gedämpften Auslandsnachfrage geprägt sein. Eine erneute Abschwächung der Industriekonjunktur im weiteren Jahresverlauf wird daher wahrscheinlicher.


Michael Alber
Geschäftsführer
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