Mercosur: Handelsteil soll separat ratifiziert werden
Die EU-Kommission wird voraussichtlich das MERCOSUR-Freihandelsabkommen in zwei Teile aufteilen, um eine schnellere Ratifizierung zu ermöglichen, sagte der Europaparlamentarier Bernd Lange (SPD). Dasselbe soll auch mit dem modernisierten Abkommen mit Mexiko geschehen, laut dem Handelsausschuss-Vorsitzenden im EU-Parlament, so wie man es auch bei dem „Modell Chile“ gemacht hat. Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Chile wurde 2023 unterzeichnet, der Handelsteil trat zum Februar dieses Jahres in Kraft.
Der umfangreiche Handelsteil, der etwa 90 Prozent des Abkommens ausmacht, soll separat behandelt und nach der Zustimmung des Europäischen Parlaments (und des Rates) endgültig in Kraft treten, erläutert Lange. Sobald das komplette Abkommen, inklusive des identischen Handelsteils, von allen 27 Mitgliedstaaten ratifiziert wurde, ersetzt es den zuvor in Kraft getretenen Handelsteil.
Dem MERCOSUR-Abkommen kritisch gegenüber stehen derzeit insbesondere Frankreich, Irland, Polen, Österreich und die Niederlande. Deshalb war schon lange vermutet worden, dass die EU-Kommission eine geteilte Abkommensarchitektur befürworten wird. Es ist allerdings noch keine abschließende Entscheidung gefallen.
Lange rechnet damit, dass das MERCOSUR-Abkommen noch in diesem Jahr nach der Sommerpause unterzeichnet wird. Die Abstimmung über die Ratifizierung im Europäischen Parlament erwartet er für das Frühjahr 2026.
Die Bedeutung des Abkommens wird auch von brasilianischer Seite hervorgehoben. Mauro Vieira, der brasilianische Außenminister, betonte während eines Besuchs in Spanien die Wichtigkeit des MERCOSUR-EU-Abkommens, insbesondere angesichts drohender Handelskriege. Er unterstrich die Notwendigkeit, multilaterale Beziehungen zu stärken und den Protektionismus zu bekämpfen.
Die endgültige Umsetzung des Abkommens wird von der Fähigkeit der EU abhängen, interne Differenzen zu überwinden und eine gemeinsame Position zu finden und auch die weiteren politischen Entwicklungen werden hier eine Rolle spielen.


Marcus Schwenke
Abteilungsleiter Außenhandelspolitik + Importförderung + Entwicklungszusammenarbeit + Projekte
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 594
marcus.schwenke@bga.de

Außenhandel fordert harte Gegenmaßnahmen
Wir sind auch weiterhin von der Notwendigkeit einer gemeinsamen Lösung am Handlungstisch überzeugt.
mehr
Chance verpasst
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Solidaritätszuschlag
mehr
Intensiver Austausch im Arbeitskreis Zoll
Der deutsche Zoll gehört dringend modernisiert
mehr
Fruchtbares Gespräch mit dem Botschafter Vietnams in Berlin
Austausch über zukünftige Beziehungen
mehr
„Quo vadis, Großhandel"
Konferenz zu Software-Technologie im Großhandel im BGA
mehr
Weltwirtschaft im Umbruch
Präsidiumssitzung des BGA mit Friedrich Merz
mehr
Keine Schulden ohne mutige Reformen
1.000 Milliarden Euro Schulden sind auch 1.000 Milliarden Euro Verantwortung.
mehr
Wie verändert Künstliche Intelligenz die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland?
Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Berlin vorgestellt
mehr
Abschlussveranstaltung Dialogreihe Faire Lieferketten
Wenig Gehör für kleinere Mittelständler
mehr
BGA-Webinar zu KI-Compliance mit hoher Teilnahme
Aufklärung über Chancen und Risiken
mehr
BGA auf der Fruit Logistica und Biofach
Strategische Gespräche mit führenden Unternehmen und Institutionen
mehr
Start der Kampagne #AppreciateWholesale
Großhandel wertzuschätzen – #AppreciateWholesale
mehr
Deutschland auf gefährlichem Weg
Es braucht strukturelle Reformen.
mehr
BGA begrüßt Absichten zu Freihandelsabkommen mit Indien
Das ist das richtige Zeichen zur richtigen Zeit.
mehr
Trumps Zölle und deren Auswirkungen
Einordnung der Zollvorhaben
mehr
Mercosur: Handelsteil soll separat ratifiziert werden
Ratifizierung im Frühjahr 2026
mehr
Konjunktur in Deutschland: Weiterhin verhaltenes Bild
Wirtschaftliche Belebung noch nicht in Sicht.
mehr
Studie: Lieferkettensorgfaltspflichten im Großhandel
Ergebnisse der Umfrage zur Umsetzung der nationalen Gesetzgebung
mehr
Aus der Rezession zum Wachstum: Welche Wege führen uns aus der Krise?
4. Wahlarena mit Esra Limbacher MdB, SPD
mehr
Digitalisierung: Der Wahlkampf vermeidet die unangenehmen Fragen
Ein Kommentar von Michael Nitsche
mehr