Fehlzeiten und Fluktuation in den Unternehmen steigen an
Nach einem Abflachen der Fehlzeiten im Jahr 2023 stiegen die Fehlzeiten 2024 wieder an. Der durchschnittliche Krankenstand lag 2024 immer noch deutlich über dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Hinzu kommt, dass die Fluktuation kräftig angestiegen ist. Insbesondere die beeinflussbare Fluktuation hat sich deutlich erhöht. Unternehmen haben hier also die Möglichkeit, dem Anstieg entgegenzuwirken. Zu diesen Ergebnissen kommt die 46. Studie Fehlzeiten & Fluktuation, die der AGA Unternehmensverband unter den norddeutschen Händlern und unternehmensnahen Dienstleistern durchgeführt hat.
Im vergangenen Jahr fehlten die Beschäftigten aufgrund von Krankmeldungen an 20,8 Arbeitstagen (2023: 17,4 Arbeitstage). Damit stieg auch der Krankenstand von 7,3 Prozent im Jahr 2023 auf 8,4 Prozent im Jahr 2024. Die gesamte Fehlzeitenquote zeigt an, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der AGA-Mitgliedsunternehmen an 22,0 Prozent der Arbeitstage gefehlt haben (2023: 20,5 Prozent). Neben dem Krankenstand setzt sich diese Quote aus dem Urlaubsstand von 11,1 Prozent (2023: 10,9 Prozent), dem Kinderkrankenstand vom 0,1 Prozent (2023: 0,1 Prozent) und gesetzlichen Bestimmungen wie Freistellungen für Ehrenämter zusammen.
AGA-Hauptgeschäftsführer Volker Tschirch: „Durchschnittlich 21 Krankheitstage sind ein Warnsignal. Psychische Belastungen nehmen zu, der demografische Wandel fordert seinen Tribut, und der Fachkräftemangel verstärkt den Druck auf alle Seiten. Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, Leistung und Gesundheit in Balance zu halten. Dieser Aufgabe stellen sie sich: Die Unternehmen investieren verstärkt in betriebliches Gesundheitsmanagement, setzen auf flexible Arbeitsmodelle und auf eine Führungskultur, die hinschaut. Das ist der richtige Weg – auch wenn sich positive Effekte erst zeitversetzt zeigen.“
Darüber hinaus hat der AGA die Fluktuationsquote der norddeutschen Händler und Dienstleistern untersucht, welche im Jahr 2024 ebenfalls gestiegen ist. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Fluktuationsquote um 3,3 Prozentpunkte auf 18,6 Prozent. Jedoch gab es in den einzelnen Branchen bei der Entwicklung Unterschiede: Im Groß- und Außenhandel stieg die Fluktuationsquote um 4,9 Prozentpunkte auf 17,6 Prozent (2023: 12,7 Prozent). Der Einzelhandel verzeichnete eine ansteigende Fluktuationsquote auf 25,7 Prozent (2023: 23,5 Prozent), während sie in der Industrie um 0,6 Prozentpunkte auf 5 Prozent (2023: 4,4 Prozent) anstieg. Im Dienstleistungssektor konnte hingegen ein Rückgang um 2,7 Prozentpunkte der Fluktuationsquote auf 15,0 Prozent beobachtet werden (2023: 17,7 Prozent).
„Dass 10 Prozent der Beschäftigten freiwillig kündigen, ist ein Weckruf – und doch nicht überraschend. Die Arbeitswelt verändert sich rasant, und mit ihr die Erwartungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie sind heute eher bereit, den Job zu wechseln. Zugleich stärkt der Fachkräftemangel ihre Verhandlungsposition: Wer begehrt ist, hat mehr Optionen – und nutzt sie auch. Für die Unternehmen ist das Herausforderung und Chance zugleich. Dort, wo auf empathische Führung, transparente Kommunikation und gezielte Weiterbildung gesetzt wird, sinkt die Wechselbereitschaft spürbar. Ein starkes Employer Branding ist kein Nice-to-have, sondern ein strategischer Schlüssel, um Fluktuation zu begrenzen und im War for Talents vorne mitzuspielen“, betont Volker Tschirch.
Pressemitteilung des AGA (Auszug) vom 28. April 2025


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