Verzögerungen bei NIS-2 Umsetzung
Mit der NIS-2-Richtlinie soll die Resilienz der kritischen Infrastruktur Europas gegen digitale Angriffe von außen und innen steigen und muss bis zum 17. Oktober 2024 in die nationalen Gesetzgebungen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verankert werden. Der Groß- und Außenhandel sind davon ausdrücklich erfasst, da Lieferketten zukünftig deutlich stärker als Teil der kritischen Infrastruktur gedacht werden. Die Umsetzung in Deutschland stockt nun und es ist wahrscheinlich, dass Deutschland die Deadline zur Umsetzung reißen wird.
Wie zu hören ist, hakt es in der Ressortabstimmung, da Bundesministerium für Justiz (BMJ) und Auswärtige Amt (AA) Bedenken angemeldet haben und die Abstimmung blockieren. Da die NIS-2-Umsetzung auch öffentliche Institutionen (also auch die des Bundes) umfasst, fürchtet das AA offenbar, dass die erhöhten Sicherheitsauflagen zu einer Trennung der Verwaltungseinrichtungen des Bundes in „Innen-“ und „Außenteile“ führen könnten, was man als problematisch identifiziert hat. Gleichsam möchte man auch außenpolitisch relevante Aspekte von Sicherheitsvorfällen stärker berücksichtigen. Das BMJ wiederum besteht auf der Einführung eines effektiven Schwachstellenmanagements. Zudem beharrt es darauf, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – das mit der NIS-2-Umsetzung erheblich mehr Kompetenzen erhalten wird – unabhängiger vom BMI zu machen und verweist dabei auf entsprechende Verabredungen im Koalitionsvertrag. Zudem gibt es wohl noch Einigungsbedarf ob der Kostenverteilung für den in Zukunft deutlich erhöhten Personalbedarf im BSI.
Aufgrund der noch zahlreichen offenen Punkte ist damit zu rechnen, dass sich das Kabinett frühestens im Mai oder Juni mit der NIS-2 Umsetzung beschäftigen wird. Sollte dies der Fall sein, wird sich die Verankerung in nationales Recht wohl mindestens auf das Ende des Jahres verschieben, wodurch die Umsetzungsfrist deutlich überschritten würde. Zu rechnen ist in diesem Zuge auch mit Verzögerungen in der KRITIS-Dachgesetzgebung, die hier von allen Beteiligten zusammen mit NIS-2 behandelt wird.


Michael Nitsche
Abteilungsleiter Digitalpolitik
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 582
michael.nitsche@bga.de

Wirtschaft im Gegenwind: Groß- und Außenhandel fordert Strukturreformen
Wir brauchen sehr viel schnellere und deutlichere Reformen.
mehr
Neue Leitlinien der EU-Kommission zur EUDR veröffentlicht
EU-Konsultation zu Zahlungsverzug
mehr

Rentenpaket bringt ein wenig Licht und viel Schatten
Das Bundeskabinett bringt teure sozialpolitische Wahlgeschenke auf den Weg
mehr
CBAM: Ausweitung droht
EU Kommission startet öffentliche Konsultation zur Ausweitung.
mehr
SPEG jetzt auf LinkedIn
Neue Kommunikationswege im BGA-PartnerAfrika-Projekt
mehr
Konjunktur wieder auf Talfahrt
Schwache Entwicklung der Industrieproduktion im zweiten Quartal.
mehr
100 Tage Regierung
BGA fordert Herbst des Handelns
mehr
Unsicherheit steigt, Exporte sinken
Die erratische Handelspolitik der USA schlägt sich deutlich im Außenhandel nieder.
mehr
Grundlegende Einigung zur Beilegung des transatlantischen Zollstreits
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump verkünden einen Durchbruch in den Verhandlungen
mehr
BGA-Konjunkturumfrage: Teilnahme noch kurze Zeit möglich!
Wir freuen uns über Ihre Mitwirkung
mehr
Wirtschaftssicherheit - Dialog mit dem BMWE intensiviert
Kommunikation und Sensibilisierung sind das Gebot der Stunde
mehr
Änderungen an der DGUV Vorschrift 2
Einsatz von Betriebsärztinnen und Betriebsärzten sowie Fachkräften für Arbeitssicherheit ab 01. Juli 2025 neu geregelt
mehr
BGA als Premiumpartner: Launch des Ökoeffizienz-Siegels der Handelskammer Lima
Das BGA-Projektteam unterstützte den Entwicklungsprozess des Projekts im Auftrag des BMZ
mehr
Handel stärken – EUDR vereinfachen
Die EUDR sollte in die Omnibusinitiative aufgenommen werden.
mehr
Längere Arbeitszeit bedeutet soziale Gerechtigkeit
Die Forderung nach einer längeren Lebensarbeitszeit ist richtig und notwendig.
mehr
Die Zolleinigung ist ein schmerzhafter Kompromiss
Jedes Prozent Zoll ist ein Prozent zu viel.
mehr
Keine Belebung im zweiten Quartal
Konjunktur in Deutschland
mehr
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen: EU und Indonesien
Durchbruch nach zehn Jahren.
mehr
Aktuelle BGA-Konjunkturumfrage nun online
Ihre Einschätzung und Unterstützung ist gefragt!
mehr
Grenzkontrollen werden zum Bremsklotz
Es wirkt zunehmend, als würden sie als politisches Druckmittel eingesetzt werden.
mehr