Wirtschaftspartnerschaftsabkommen: EU und Indonesien
Nach mehr als einem Jahrzehnt intensiver Verhandlungen haben die Europäische Union und Indonesien am 13. Juli 2025 in Brüssel eine politische Einigung über ein umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Comprehensive Economic Partnership Agreement - CEPA) erzielt. Dieser lang ersehnte Durchbruch verspricht, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Partnern erheblich zu stärken und beträchtliches, bisher ungenutztes Handelspotenzial freizusetzen.
Das Abkommen soll voraussichtlich bis September 2025 von EU-Handelskommissar Maroš Šefèoviè und Indonesiens koordinierendem Minister Airlangga Hartarto formell abgeschlossen werden. Damit würde ein wichtiger Meilenstein in den europäisch-asiatischen Handelsbeziehungen erreicht.
Indonesien: Größte Volkswirtschaft Südostasiens mit enormem Potenzial
Indonesien nimmt als eines der zehn Mitglieder des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) eine Schlüsselstellung ein. Mit einem Anteil von 35 Prozent am regionalen Bruttoinlandsprodukt ist das Land die größte Volkswirtschaft Südostasiens. Trotz seines beeindruckenden Marktes mit über 280 Millionen Konsumenten rangiert Indonesien derzeit lediglich als 33. größter Handelspartner der EU – ein Umstand, der das erhebliche Ausbaupotenzial verdeutlicht.
Das kann neben dem Zollabbau vor allem auch durch den Wegfall von nichttarifären Handelshemmnissen und bürokratischen Hürden ausgeschöpft werden. So entspricht beispielsweise die Importprüfung für bestimmte Waren in Indonesien laut einer Weltbank-Studie einer effektiven Zollbelastung von 22 Prozent – mehr als doppelt so hoch wie der regionale Durchschnitt.
Die Handelszahlen aus dem Jahr 2024 zeigen bereits ein solides Fundament für weiteres Wachstum: Der bilaterale Warenhandel zwischen der EU und Indonesien erreichte einen Wert von 27,3 Milliarden Euro, wobei die EU-Ausfuhren 9,7 Milliarden Euro und die EU-Einfuhren 17,5 Milliarden Euro betrugen. Im Dienstleistungssektor belief sich der bilaterale Handel 2023 auf 8,8 Milliarden Euro, mit EU-Ausfuhren von 5,7 Milliarden Euro und Einfuhren von 3,1 Milliarden Euro.
EuroCommerce unterstützte Abkommen aktiv
Unser europäischer Dachverband EuroCommerce hat sich als aktives Mitglied der CEPA-Verbände-Koalition nachdrücklich für das Abkommen eingesetzt. Zuletzt hatte der Verband Kommissar Šefèoviè aufgefordert, das Abkommen rasch zum Abschluss zu bringen – eine Forderung, die nun erfolgreich umgesetzt wurde.


Marcus Schwenke
Abteilungsleiter Außenhandelspolitik + Importförderung + Entwicklungszusammenarbeit + Projekte
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
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marcus.schwenke@bga.de

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