30.03.2023

Produktion im produzierenden Gewerbe

Die Produktion im produzierenden Gewerbe kann nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) deutliche Zuwächse verzeichnen. Insgesamt stieg diese um 3,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auch die Auftragseingänge haben sich verbessert. Im Januar 2023 sind die Auftragseingänge um 1,0 Prozent und damit zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Damit lagen die Bestellungen aber immer noch knapp 11 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Die Industrieproduktion wuchs um 1,9 Prozent, sank aber gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozent. Die Herstellung von elektronischen Ausrüstungen (+7,1%) und chemischen Erzeugnissen (+9,8%) trugen positiv zur Entwicklung der Industrieproduktion bei, während die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 5,2 Prozent und pharmazeutische Erzeugnisse um 12,9 Prozent sanken. Der Energiesektor verzeichnete einen leichten Anstieg um 0,4 Prozent. Das Baugewerbe konnte mit 12,6 Prozent stark expandieren, nachdem die Bauproduktion zum Ende des Jahres 2022 stark zurückgegangen war.

Der Anstieg der Aufträge resultiert insbesondere aus einem Anstieg der Auslandsnachfrage. Diese hat im Januar zu einem Anstieg der Aufträge um 5,5 Prozent geführt. Die Aufträge aus dem Inland sind dagegen rückläufig (-5,3%). Die Auftragseingänge bei Investitionsgütern stiegen um 8,9 Prozent und profitierten dabei vor allem von starken Auftragszuwächsen in der Herstellung von Luft- und Raumfahrzeugbau (+138,5%). Jedoch gingen die Orders bei Konsumgütern um 5,5 Prozent und bei Vorleistungsgütern um 8,9 Prozent zurück.

Wenn diese Entwicklungstendenzen einer wieder anziehenden Produktion und einer Verbesserung der Auftragslage sich weiter fortsetzen würden, wäre dies sehr erfreulich. Hervorzuheben ist zudem, dass auch die Energiewirtschaft wieder leichte Zuwächse verzeichnen konnte. Und auch das Baugewerbe signalisiert wieder eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage.

Die weitere wirtschaftliche Entwicklung bleibt allerdings fragil. Die Entwicklungen bei In- und Auslandsaufträgen als auch in einzelnen Zweigen des verarbeitenden Gewerbes bleiben teilweise gegenläufig. Deshalb sollte die Politik vordringlich die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland verbessern, um die wirtschaftliche Erholung zu stärken.

Michael Alber
Geschäftsführer
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