Vom Aufbau einer Datenbank bis hin zu Qualitätsmanagement
Das zweite BGA-Ghana-Projekt in Ghana ist in seinem 2. Jahr. Inzwischen sind drei Verbände gegründet: SPEG (Ananas), ShePAG (Unternehmerinnenverband) und ASPEG (Süßkartoffel), die Landwirte in Ghana für den Export in den europäischen Markt vorbereiten und unterstützen. Mit dem richtigen Know how um der Anforderungen im dortigen Markt und Importeuren werden die Unternehmer fit gemacht. Iris von Rottenburg, BGA-Abteilungsleiterin Kommunikation, begleitete Christopher Mars, Langzeitexperte des BGA-Ghana-Projektes nach Accra, um das Projekt aus Kommunikationssicht voranzubringen und Kommunikationsmaßnahmen zu entwickeln. Für die Verbände wird derzeit eine Datenbank errichtet, das Thema Biokohle vorangetrieben, Qualitätsmanagement und Unternehmerinnen gefördert und soziale Projekt angestoßen.
Daten sind Gold. Vor diesem Hintergrund hat Mars auf dieser Reise ein zentrales Projekt finalisiert: den Aufbau einer Export-Agrar-Datenbank.Ein 40-Fuß-Container fasst etwa 2.900 Süßkartoffel-6,5KG-Kartons. Gefüllt ist der Container nicht nur mit Süßkartoffeln für den europäischen Markt, sondern auch mit einer Vielzahl von Daten, die für Exporteure von Obst und Gemüse sowie für EU-Importeure von hohem Interesse sind. Dazu gehören detaillierte Angaben zur Farm, Qualität, Rückverfolgbarkeit, Zoll, Zertifikate. Wenn diese Informationen vollständig sind, können Importeure reibungsfrei die Ware ab See- oder Flughafen entgegennehmen und vermarkten.
Häufig werden in Ghana solche Daten bis heute zwar erfasst, aber selten systematisch gebündelt oder ausgewertet. Für das BGA-Partner-Afrika-Projekt in Ghana hat Langzeitexperte Christopher Mars deshalb mit Moses Quaye einen ausgewiesenen Datenexperten gewonnen. Gemeinsam etablieren sie IT-Lösungen, die die Prozesse und Aufgaben für die Verbände SPEG, ShePAG und ASPEG abbilden – zuständig für Ananas, Süßkartoffeln und Maniok-Exporte nach Europa.
Mit ihrer Agrardatenbank legen die Projektbeteiligten den Grundstein Marktchancen auszuweiten und eine moderne Landwirtschaft auf internationaler Augenhöhe – organisiert, transparent und datengestützt- zu betreiben.
Biokohle auf dem Vormarsch – Exportchance für Ghana
Afrikanische Biokohle-Initiativen in Ghana gewinnen stark an Dynamik – auch im BGA-Projekt. Seit 2021 arbeiten Bodenspezialist Dr. Ali Maru und Langzeitexperte Christopher Mars zusammen. Dr. Ali Maru verfügt über 15 Jahre Erfahrung in ökologischer Landwirtschaft. Mit dem Einsatz einer modernen Pyrolyseanlage erzeugt Maru Biokohle von höchster Qualität als Substrat für Biodünger. In einem Pilotprojekt wird mit beteiligten Farmern die Wirksamkeit des Biodüngers auf säuregeplagte Böden getestet, die Erntemengen und Erntequalitäten durch den sich ändernden Nährstoffgehalt geprüft und die Einsparungsmenge an chemischen Düngern und Pflanzenschutzmitteln gemessen.
Biokohle wird in Ghana zum echten „Schwarzen Gold“ – sie verbessert Böden, speichert CO₂ langfristig, erzeugt Energie und fördert lokale Wirtschaft. Ein kluger Hebel für nachhaltige Entwicklung – und für Exportchancen des BGA-Afrika-Projekts.
Aber Biokohle kann noch mehr. Carbon Credits (Gold Standards), die durch die Produktion von Biokohle gewonnen werden können. Damit verwandeln die damit verbundenen CO₂-Zertifikate in effektive Hebel für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. Der mit Ali Maru erreichte Proof-of-Concept ist ein erster Meilenstein. Mit Standort- und Wirtschaftlichkeits-Analysen, die die Faktoren Biokohle, thermische Energie, Carbon Credits mit der Verfügbarkeit von Rohmassen vereint und optimiert sind weitere Investitionen in Pyrolyseanlagen und Produktentwicklungen die über Biodünger hinaus gehen möglich - zum Vorteil für Märkte und Gemeinschaften gleichermaßen.
Qualitätsmanagement im Fokus bei ShePAG
Ghanaische Unternehmerinnen gründeten einen Verband für Mehle, Stärke und Tiefkühlprodukte. Drei der fünf ghanaischen Unternehmerinnen – Felicia Mensah, Zeenatu Adams und Alberta Asare – trafen sich zur gemeinsamen Arbeit an ihrem neuen Projekt: dem Verband ShePAG (She Export Processes Association Ghana). Gemeinsam mit Langzeitexperten Christopher Mars definieren sie die Zielsetzung und inhaltlichen Schwerpunkte des Verbands.
Das zentrale Ziel: der Aufbau einer Marke, die dafür steht, marktfähige Mehle, Stärkeprodukte sowie Tiefkühlwaren aus Maniok (Cassava) und Yamswurzeln nach Europa zu exportieren.
Fokus liegt dabei auf dem Qualitätsmanagement, das den gesamten Exportprozess im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungs-Prozesses absichern soll.
Dies bedeutet konkret:
· Produzieren monatlichen Mindestmengen (ein oder mehrere vollbeladene 40´Reefer-Container)
· Sicherstellung der gewünschten Export-Qualitäten vom Anbau bis zum verpackten Produkt
· Einhaltung erforderlicher europäischer Zertifikate und Hygienestandards
Mars unterstützt die Gründerinnen auch individuell auf dem Weg, diese Anforderungen zu erfüllen. Parallel dazu entwickelte Iris von Rottenburg, Abteilungsleiterin Kommunikation beim BGA, gemeinsam mit den Teilnehmerinnen begleitende Kommunikationsmaßnahmen zur öffentlichen Positionierung des Verbands.
Soziales Engagement der Landwirte
Bereits seit Langem beschäftigt sich Emmanuel Koranteng von Koranco Farms und Mitglied bei SPEG intensiv mit der Frage, wie er seine Mitarbeiterinnen entlasten kann – insbesondere durch bessere Kinderbetreuung. Seine Lösung: ein Kindergarten direkt auf der Farm.
Damit wird den Frauen im Alltag eine Sorge genommen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf deutlich verbessert. Zwar ist die frühkindliche Bildung in ländlichen Regionen noch nicht selbstverständlich, doch der Kindergarten direkt am Arbeitsplatz erleichtert es den Eltern, das Angebot anzunehmen.
Das BGA-Ghana-Projekt unterstützt diese Initiative.
Der Ansatz wirkt ansteckend: Auch der Landwirt Daniel Asherow von Bomarts und Verbandsmitglied hat sich angeschlossen und plant, einen Kindergarten für seine Belegschaft aufzubauen.
Das BGA-Ghana-Projekt hat zusammen mit den Farmern, den zuständigen Behörden und Bauunternehmern ein Kindergartengebäude geplant, dass die Anforderungen für den Betrieb erfüllt und mindestens 20 Kindern Platz bietet. Dabei werden geringstmögliche Baukosten erzielt, um einen Nachahmungseffekt bei nicht projektbeteiligten landwirtschaftlichen Betrieben zu erwirken.
Solche Projekte zeigen eindrücklich, wie Landwirtschaft und Bildung Hand in Hand gehen – ein wertvoller Beitrag für die Familien und die Gemeinschaft.


Iris von Rottenburg
Abteilungsleiterin Kommunikation
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 523
iris.vonrottenburg@bga.de

Pawel Pekarev
Referent Projekte
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 590
pawel.pekarev@bga.de

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