23.06.2025

Wirtschaft warnt vor Verwässerung bei EU-Bürokratieabbau

Neun große Wirtschaftsorganisationen aus Deutschland warnen in einem gemeinsamen Appell, Fortschritte beim Bürokratieabbau in Europa nicht zu gefährden. Die Europäische Kommission hat spürbare Entlastungen der Wirtschaft durch die Entschlackung von EU-Gesetzen vorgeschlagen. Die deutsche Wirtschaft zähle darauf, dass diese Ansätze nicht verwässert würden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Wirtschaftsorganisationen. Hinter der Initiative stehen der Bundesarbeitgeberverband Chemie, Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft, Der Mittelstandsverbund, Gesamtmetall, Stiftung Familienunternehmen und Politik, Verband der Chemischen Industrie (VCI), Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

Konkret geht es um die ersten Omnibus-Vorschläge der EU-Kommission, mit denen die EU-Lieferkettenrichtlinie und die Nachhaltigkeitsberichterstattungsrichtlinie vereinfacht werden sollen. Bei der Lieferkettenrichtlinie sollen etwa die Vorgaben zur zivilrechtlichen Haftung gestrichen werden. Aus Sicht der Wirtschaftsorganisationen gehen die die Vereinfachungen in die richtige Richtung. Sie fordern darüber hinaus, dass die Sorgfaltspflichten aus der Lieferkettenrichtlinie nur mit Blick auf Zulieferer von außerhalb der EU gelten sollen. Es sei nicht nachvollziehbar, warum im gemeinsamen Binnenmarkt mit seinen hohen Standards neue Sorgfaltspflichten greifen sollten.

Die Organisationen unterstützen, dass bei der Nachhaltigkeitsberichterstattungsrichtlinie die Anforderungen stark reduziert werden sollen. Die Richtlinie mit ihren rund 1000 Berichtspunkten erweise sich für Unternehmen als völlig unpraktikabel und müsse deutlich vereinfacht werden.  

Die Omnibus-Gesetzesvorschläge seien ein wichtiges Signal an die europäische Wirtschaft, erklären die Verbände. Europa meine es ernst mit dem Bürokratieabbau. Die Entbürokratisierung sei dringend notwendig, da die Berichtsanforderungen aus Europa die Unternehmen vor massive Probleme stellten.

Die Erklärung der Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände beruht auf Erfahrungen in der unternehmerischen Praxis. „Die Anforderungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung und der Lieferkettenrichtlinie sind zum Hindernis für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit geworden. Europa muss gegensteuern und den Unternehmen wieder mehr Vertrauen entgegenbringen. Denn die Stärke Europas liegt in der Leistungsfähigkeit der europäischen Wirtschaft“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Die Wirtschaftskraft Europas werde durch zu starke Regulierung beeinträchtigt.


Ansprechpartner für die Medien:
Bundesarbeitgeberverband Chemie
Elisa Hensel; Telefon: +32 2 2908982; elisa.hensel@bavc.de

Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen
Iris von Rottenburg, Telefon: +49 30 59 00 99 523, E-Mail: presse@bga.de

Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft
Matthias Bannas; Telefon: +49 30 - 28 88 070, bannas@bdwi-online.de

Gesamtmetall, Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie
Alexander Dennebaum, Telefon + 49 30 55150-215, E-Mail: dennebaum@gesamtmetall.de

Der Mittelstandsverbund
Juliane Wehr-Ibold, Telefon: +49 30 59 00 99 661, E-Mail: j.wehr-ibold@mittelstandsverbund.de

Stiftung Familienunternehmen und Politik
Roland Pichler, Telefon: +49 30 226052915, E-Mail: pichler@familienunternehmen-politik.de

Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI)
Ilka Ennen, Telefon +49 69 2556-1549, E-Mail: ennen@vci.de

Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI)
Thorsten Meier, Telefon: +49 69 6302 425, E-Mail: thorsten.meier@zvei.org

Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)
Holger Paul, Telefon: +49 69 66 03-1922, E-Mail: holger.paul@vdma.org    

 

Iris von Rottenburg
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Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
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