Frühjahrsprojektion
Die Bundesregierung hat am 24. April 2025 ihre Frühjahrsprojektion vorgestellt. Die Frühjahrsprojektion ist zugleich die Grundlage für die Schätzung des Steueraufkommens im Mai. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich bei der Aufstellung ihrer Haushalte an den geschätzten gesamtwirtschaftlichen Eckwerten. Bundesminister Robert Habeck stellte die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung vor und betonte die anhaltend schwierige Lage der deutschen Wirtschaft. Die globale Unsicherheit – insbesondere verstärkt durch die erratische Handelspolitik der USA – belastet die konjunkturellen Aussichten. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird für 2025 mit einer Stagnation (0,0 Prozent) prognostiziert, für 2026 wird ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet.
Investitionen dürften nach der Frühjahrsprojektion zunächst verhalten bleiben, während der private Konsum durch gestiegene Realeinkommen leicht anziehen könnte. Die Inflationsrate soll von 2,2 Prozent im Vorjahr auf 2,0 Prozent im laufenden Jahr sinken. Der Arbeitsmarkt bleibt schwach, mit zunächst rückläufiger Beschäftigung und steigender Arbeitslosigkeit. Habeck betonte die Notwendigkeit struktureller Reformen angesichts von Fachkräftemangel, Investitionsstau und Wettbewerbsverlusten. Er forderte eine strategische Unabhängigkeit in Schlüsselbereichen wie Energie, Mikroelektronik und Pharma. Angesichts der US-Zollpolitik müsse die EU geschlossen auftreten und notfalls Gegenmaßnahmen ergreifen. Zudem seien mit der Grundgesetzänderung zum Sondervermögen wichtige Voraussetzungen für Investitionen geschaffen worden, doch ob diese Wirkung entfalten, hänge entscheidend davon ab, ob die nächste Bundesregierung zügig strukturelle Reformen umsetzt.
Die Gemeinschaftsdiagnose, erstellt von führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten (IfW Kiel, DIW, IWH, RWI, ifo), die zwei Wochen zuvor vorgelegt wurde, prognostiziert für das Jahr 2025 ein geringes Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 0,1 Prozent und damit nur wenig mehr als die Bundesregierung, die in ihrer Frühjahrsprojektion nun auch von einer Stagnation ausgeht. Für 2026 erwarten die Institute ein Wachstum von 1,3 Prozent, das damit über der Prognose der Bundesregierung liegt. Zudem rechnen sie mit etwas höheren Verbraucherpreisen von 2,2 Prozent im laufenden Jahr (Bundesregierung: 2,0 Prozent) und 2,1 Prozent im Folgejahr (Bundesregierung: 1,9 Prozent).
Der BGA sieht angesichts des geringen Potenzialwachstums und der gestiegenen wirtschaftspolitischen Unsicherheit dringenden Handlungsbedarf. Steuererleichterungen sowie ambitionierter Bürokratieabbau sind notwendig, um Investitionen zu stärken. Zudem müssen Arbeitskosten durch Entlastungen bei Steuern und Sozialabgaben wettbewerbsfähig bleiben. Angesichts der erratischen, protektionistischen US-Zollpolitik ist es wichtig, den europäischen Binnenmarkt zu stärken und neue Partnerschaften zu entwickeln.


Michael Alber
Geschäftsführer
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 571
michael.alber@bga.de

Frühjahrsprojektion
Bundesregierung rechnet für 2025 nur noch mit Stagnation
mehr
Pressearbeit bereichern: Kampagnen und KI
Sitzung der Presseverantwortlichen von BGA und Mitgliedsverbänden
mehr
Indonesische Regierung betrachtet europäische Bürokratie kritisch
Besuch beim Stellvertretenden Botschafter Indonesiens Fajar Wirawan Harijo
mehr
Erste Vereinbarungen im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD zur Steuerpolitik
Die wesentlichen Schwerpunkte im Koalitionsvertrag zur Steuerpolitik aus Sicht des BGA
mehr
Fehlzeiten und Fluktuation in den Unternehmen steigen an
Hamburg, 28. April 2025.
mehr
Neue Tools und Inhalte auf der Website
BGA-Energieeffizienzkampagne
mehr
Jetzt müssen Taten folgen!
Die lähmende Situation des Stillstands ist hoffentlich vorbei.
mehr
100 Tage Chaos
Schon jetzt sind deutliche Preissteigerungen und Nachfrageeinbrüche erkennbar.
mehr
EU und VAE: Gespräche über Freihandelsabkommen
Strategische Partnerschaft bahnt sich an.
mehr
Angekündigte Entlastungen schnell umsetzen
Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD
mehr
Ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten
Präsident Jandura zum Koalitionsvertrag
mehr
Das dicke Ende kommt noch
Aufwind beim Export verspricht keine Erholung
mehr
Großes Interesse am Webinar "Recap Produktsicherheitsverordnung"
Zweites BGA-Webinar zur neuen EU-Produktsicherheitsverordnung
mehr
Einblicke in den pharmazeutischen Großhandel
BGA und EuroCommerce besuchen PHOENIX
mehr
Neue Übersichten zum Omnibus-Paket & Clean Industrial Deal
Im BGA Kompakt ab jetzt abrufbar
mehr
Empfehlungen der Regionalinitiativen an die neue Bundesregierung
Wie kann Zusammenarbeit intensiviert werden
mehr
Omnibus-Verfahren
Neuigkeiten zur Verschiebung der Anwendungsfrist für CSRD und CS3D
mehr
Bewertungen der Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen
In den Koalitionsverhandlungen sind die AGs zu vorläufigen Ergebnissen gekommen
mehr
Frontalangriff auf den Welthandel
Die EU ist nicht erpressbar
mehr
Erklärung der deutschen Wirtschaft zu den Koalitionsverhandlungen
Die Koalitionsverhandlungen verlaufen bisher unzureichend.
mehr