Deutscher Außenhandel legt deutlich zu, Risiken bleiben
Obwohl das für den gesamten Außenhandel gilt, sind die Zahlen für die Importe besonders beeindruckend: Zum zweiten Mal in Folge wurde bei den Einfuhren der höchste Monatswert in der Außenhandelsstatistik gemessen. Und dennoch muss man die Zahlen auch realistisch einordnen.“ Dies erklärt Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Außenhandelszahlen für November 2021 bekannt gegeben. Demnach wurden Waren im Wert von 125,7 Milliarden Euro exportiert. Damit sind die Exporte im Vorjahresvergleich um 12,1 Prozent gestiegen. Mit einem Warenwert von 113,7 Milliarden Euro sind auch die deutschen Importe gestiegen, im Vorjahresvergleich um 19,3 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss damit im November mit einem Überschuss von 12,0 Milliarden Euro ab.
„Die guten Werte im Außenhandel basieren auf der Qualität der Produkte und der Erfahrung der deutschen Unternehmen auf den Weltmärkten. Unsere Wirtschaft profitiert von einem möglichst freien Welthandel. Allerdings muss man auch einen gewissen Nachhol- und auch Preiseffekt berücksichtigen, der die Zahlen in die Höhe treibt. Viele wirtschaftliche Entwicklungen machen sich erst mit einer gewissen Verzögerung bemerkbar. Ein Teil davon ist sicher die gute Corona-Lage des Sommers, die sich erst jetzt, zum Jahresende, an den Zahlen ablesen lässt“, betont Jandura.
„Die Risiken der letzten Monate bleiben aber leider unverändert bestehen. Wir können nicht davon ausgehen, dass sich der Außenhandel auch in den kommenden Monaten so prächtig entwickelt, auch wenn das natürlich zu wünschen wäre. Die Probleme in der Logistik, die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten, hohe Energiepreise und nicht zuletzt auch die ungewisse Pandemieentwicklung bleiben Faktoren, die die Aufwärtsbewegung stoppen können. Auch wenn viele dieser Probleme kurz- oder mittelfristig durch den Markt geregelt werden, sind die deutschen Unternehmen auf gute Rahmenbedingungen angewiesen. Sie brauchen politischen Rückenwind, nicht Gegenwind. Noch immer greift der Staat regulatorisch zu viel in das Marktgeschehen ein, beispielsweise in der Steuer- und Handelspolitik. Stattdessen brauchen wir eine Außenhandelsstrategie, die insbesondere die kleinen Unternehmen wieder stärkt“, so Jandura abschließend.
Berlin, 7. Januar 2022

Dr. Dirk Jandura

Iris von Rottenburg
Abteilungsleiterin Kommunikation
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
030 59 00 99 523
iris.vonrottenburg@bga.de

Ein wichtiges Signal in schwierigen Zeiten
Präsident Jandura zum Koalitionsvertrag
mehr
Das dicke Ende kommt noch
Aufwind beim Export verspricht keine Erholung
mehr
Frontalangriff auf den Welthandel
Die EU ist nicht erpressbar
mehr
Erklärung der deutschen Wirtschaft zu den Koalitionsverhandlungen
Die Koalitionsverhandlungen verlaufen bisher unzureichend.
mehr
Außenhandel fordert harte Gegenmaßnahmen
Wir sind auch weiterhin von der Notwendigkeit einer gemeinsamen Lösung am Handlungstisch überzeugt.
mehr
Chance verpasst
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Solidaritätszuschlag
mehr
Keine Schulden ohne mutige Reformen
1.000 Milliarden Euro Schulden sind auch 1.000 Milliarden Euro Verantwortung.
mehr
Wie verändert Künstliche Intelligenz die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland?
Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Berlin vorgestellt
mehr
Gegenzölle müssen zu Verhandlungen führen
Ein Handelskrieg ist nicht unser Ziel.
mehr
Deutscher Export in freiem Fall
Ein klares Alarmsignal für den Standort
mehr
Keine Rekordverschuldung ohne echte Strukturreform
Zuerst das Land, dann die Partei
mehr
Deutschland auf gefährlichem Weg
Es braucht strukturelle Reformen.
mehr
BGA begrüßt Absichten zu Freihandelsabkommen mit Indien
Das ist das richtige Zeichen zur richtigen Zeit.
mehr
Erste Signale für Bürokratie-Abbau aus Brüssel
Weitere Schritte müssen folgen.
mehr
Es steht viel auf dem Spiel
Wir müssen endlich aus der wirtschaftspolitischen Sackgasse raus.
mehr
BGA-Wahlaufruf: Am 23. Februar für die Wirtschaft wählen!
Erholt sich die Wirtschaft, geht es auch den Bürgerinnen und Bürgern besser.
mehr
DSAG und BGA fordern digitale Offensive für Wirtschaftsstandort Deutschland
Gemeinsame Pressemitteilung zur Bundestagswahl 2025
mehr
Schäden halten sich noch in Grenzen
Die EU hatte Zeit, sich vorzubereiten.
mehr
Wachstumsmotor Exportwirtschaft in Abwärtsspirale
Dramatische Wettbewerbsschwäche der deutschen Wirtschaft
mehr
Forschungsvereinigung Großhandel vergibt erstmalig Förderpreis
Weiterentwicklung des Großhandels soll beforscht werden.
mehr