Import Promotion Desk unterstützt Handel von nachhaltigem Fisch
Initiative zur Importförderung übernimmt Sourcing von Fisch und Meeresfrüchten und bringt europäische Einkäufer und Lieferanten aus Entwicklungs- und Schwellenländern zusammen.
Das Import Promotion Desk (IPD) weitet sein Engagement aus und ist seit diesem Jahr auch im Bereich „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“ aktiv. Damit berücksichtigt die Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die große Bedeutung der nachhaltigen Fischwirtschaft als Exportfaktor, der maßgeblich die Wirtschaftsentwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt. Erste Sourcing Missions hat das IPD-Team erfolgreich abgeschlossen. Derzeit bereitet das IPD die kleinen und mittelständischen Unternehmen auf die EU-Marktanforderungen vor. Erstmals wird das IPD die Produzenten aus seinen Partnerländern auf der Seafood Expo Global (SEG), die vom 6. bis zum 8. Mai in Barcelona stattfindet, dem europäischen Handel vorstellen.
Lea Reinhardt, Spezialistin Sourcing + Märkte beim IPD und verantwortlich für den Sektor „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“, erklärt das IPD-Angebot und die Vorteile für Produzenten und europäische Importeure.
Warum ist das IPD nun auch in der Fischwirtschaft aktiv?
Das IPD hat bereits mit „Frisches Obst & Gemüse“ und „Natürliche Zutaten“ ein vielfältiges Lebensmittelangebot und baut sein Portfolio nun aus. Die Nachfrage nach Fischen und Meeresfrüchten wächst stetig. Gleichzeitig gehen die europäischen Fischfänge zurück. Der EU-Markt ist damit von Einfuhren abhängig. Zugleich achten immer mehr Verbraucher:innen auf die Nachhaltigkeit des Angebots. Diese Ausgangssituation passt zum nachfrageorientierten Ansatz des IPD: Das heißt, wir fördern gezielt den Import von Produkten und Dienstleistungen, für die es auf dem deutschen und europäischen Markt eine hohe Nachfrage gibt. Es ist daher naheliegend, dass das IPD den Bereich „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“ in sein Programm aufgenommen hat.
Wie arbeitet das IPD und wie können europäische Einkäufer von den IPD-Services profitieren?
Das IPD bringt europäische Einkäufer mit sorgfältig ausgewählten Handelspartnern in ausgewählten Partnerländern in Kontakt. Wir unterstützen europäische Unternehmen dabei, neue Beschaffungsmärkte in den IPD-Ländern zu finden, ihr Portfolio zu erweitern und langfristige Geschäftskontakte aufzubauen.
Beim Sourcing achten wir darauf, dass die Produzenten die EU-Standards erfüllen, seien es rechtliche Normen, Einfuhrbestimmungen oder Zertifizierungen. Im IPD-Programm aufgenommen erhalten die kleinen und mittelständischen Unternehmen maßgeschneiderte Informationsangebote und Trainings, damit sie optimal auf den Markt in Europa vorbereitet sind.
Welche Bedeutung spielt Nachhaltigkeit im neuen Sektor „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“?
Bereits beim Sourcing spielen Nachhaltigkeitskriterien eine große Bedeutung. Die IPD-Experten achten darauf, dass Kleinerzeuger und Fischer fair entlohnt werden, dass Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung für diese Unternehmen oberste Priorität haben und das Zertifizierungen vorliegen oder geplant sind. Viele Unternehmen haben Zertifizierungen wie MSC, ASC, BAP oder GlobalG.A.P. oder beteiligen sich an einem Fischerei- oder Aquakulturverbesserungsprojekts (AIP/FIP). Unternehmen, die noch nicht zertifiziert sind, müssen eine Zertifizierung anstreben, um in das IPD-Programm aufgenommen zu werden. Das IPD-Team begleitet dann den Zertifizierungsprozess. Zudem setzt das IPD voraus, dass die Unternehmen keine Arten anbieten, die auf der Roten Liste des WWF stehen.
In Trainings werden die Lieferanten auf die Marktanforderungen mit Blick auf internationale Standards, Zertifizierungen und transparente Lieferketten vorbereitet. Ein besonderer Schwerpunkt bildet auch hier das Thema Nachhaltigkeit. Der neu entwickelte E-Learning-Kurs informiert zum Beispiel über Nachhaltigkeitskriterien, stellt verschiedene Nachhaltigkeitszertifizierungen vor und weist auf die Relevanz eines nachhaltigen Angebots auf dem europäischen Markt hin. Im nächsten Schritt sind weitere Workshops geplant, die dann auf spezifische Themen eingehen, damit die Teilnehmer entsprechende Veränderungen in ihren Unternehmen einleiten können.
Wie sieht das aktuelle Angebot im Sektor „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“ aus?
Das IPD startet den neuen Sektor „Nachhaltiger Fisch & Meeresfrüchte“ mit den Partnerländern Peru und Südafrika.
Peru hat eine große Artenvielfalt bei Fischen und Meeresfrüchten bedingt durch die klimatischen Bedingungen, die geographische Vielfalt, viele Flüsse und Seen und eine lange Meeresküste, die durch den Humboldtstrom beeinflusst wird. Der Fischreichtum ermöglicht es Peru, eine breite Produktpalette anzubieten, von günstigen Rohstoffen wie Anchovis für die Fischmehlproduktion bis hin zu hochwertigen Exportprodukten wie Garnelen und Kammmuscheln. Peru ist bereits als Seafood-Exporteur etabliert und damit ist die entsprechende Logistik und Kühlketten-Infrastruktur vorhanden. Jedoch beschränkt sich der Export bisher auf wenige Produkte, wie zum Beispiel den Riesenkalamar. Noch ist das vielfältige Angebot in Europa kaum bekannt.
Auch Südafrika hat Zugang zu reichen und vielfältigen Fisch- und Meeresfrüchtenbeständen durch seine Lage am Schnittpunkt des Atlantiks und des Indischen Ozeans. Um eine Überfischung zu verhindern, hat Südafrika in den letzten Jahren verstärkt auf nachhaltige Fischereipraktiken gesetzt und in Aquakultur investiert. Hohe Qualitätsstandards, gut entwickelte Transport- und Logistiksysteme, einschließlich Kühlketten, stellen eine hohe Produktqualität sicher. Ein weiteres Argument für Südafrika als Handelspartner sind die Saisonzeiten bzw. Fangzeiten. Sie ergänzen die europäischen Saisonzeiten, so dass bestimmte Arten aus Südafrika zu Zeiten verfügbar sind, in denen sie in Europa nicht gefischt werden können.


Patrick Federl
Referent für Importförderung im Auftrag des Import Promotion Desk (IPD)
Am Weidendamm 1 a, 10117 Berlin
0176 465 965 51
patrick.federl@bga.de

Europa muss Lösung auf Augenhöhe suchen
Die Zollankündigung ist keine wirkliche Überraschung.
mehr
Wechsel im Vorsitz des BGA-Außenwirtschaftsausschusses
Stefan W. Dircks nach 20 Jahren verabschiedet
mehr
BGA zu Besuch bei der aktuellen EU-Ratspräsidentschaft
Dr. Dirk Jandura in der Dänischen Botschaft
mehr
Ausschuss Steuern + Finanzen
Beratung zu Investitionsimpulsen und E-Rechnung
mehr
BGA-Konjunkturumfrage
Unternehmensbefragung zur Jahresmitte 2025 startet in Kürze!
mehr
Krisenresilienz der Lieferkette
BGA und DELOITTE starten Umfrage
mehr
Neues BGA-Positionspapier zu Omnibus l:
Zusätzliche Vereinfachung und praxisnahe Umsetzung gefordert
mehr
Das Förderprogramm Ausbildung 2025/26 startet!
mehr
Keinen Deal um jeden Preis
Die Zeit drängt.
mehr
BGA trauert um Peter Spary
Der langjährige Hauptgeschäftsführer verstarb am Mittwoch
mehr
Stromsteuer: Nicht das Vertrauen verspielen
Wir brauchen dringend ein positives Zeichen der Entlastung!
mehr
Sommerfest des Handels 2025 - alle Bilder
Unter dem Motto "Starker Handel, starke Gesellschaft" genossen die vielen Gäste die Vielfalt des Handels.
mehr
Mindestlohnkommission hält politischem Druck stand
Der Beschluss ist kein Sieg für die Tarifautonomie.
mehr
Dr. Levin Holle aus dem Kanzleramt beim BGA-Gremientag
Sommerfest des Handels
mehr
Stromsteuerabsenkung – so nicht tragbar
Briefe an Bundeswirtschaftsministerin Reiche und Bundesfinanzminister Klingbeil
mehr
Vom Aufbau einer Datenbank bis hin zu Qualitätsmanagement
BGA-Afrika-Projekt: Eine Vielfalt von Möglichkeiten
mehr
Ein starkes Signal für mehr Engagement
Norddeutsche Wirtschaftskonferenz Afrika
mehr
BGA-Rechtsausschuss beim Phagro
Der neue Koalitionsvertrag auf der Agenda
mehr
Nachhaltigkeitsomnibus: Entschärfung notwendig
EU-Mitgliedstaaten drängen auf Entschärfung der Unternehmenspflichten
mehr
Bernd Wittwer bei BGA-Berufsbildungsausschuss
Ausschuss tagte bei Berufsgenossenschaft
mehr